Patrick Modianos Pas de deux mit seinen Erinnerungen Patrick Modiano ist nach Marcel Proust der andere große französische Schriftsteller, der sich auf die Suche nach der verlorenen Zeit begibt. Seit seinem ersten Roman La place de l’Étoile (1968) beschäftigt sich Patrick Modiano in seinen Büchern mit Erinnerungen und der Vergangenheit. 1978 wurde er für Rue des boutiques obscures mit dem Literaturpreis Prix Goncourt ausgezeichnet. 2014 wurde sein Gesamtwerk mit dem Nobelpreis für Literatur gewürdigt. Seitdem veröffentlicht der Romancier, der bis heute mit der Hand schreibt und seine Manuskripte in einem Koffer aufbewahrt, im Durchschnitt alle zwei Jahre ein neues Buch. In diesem Jahr erscheint mit La Danseuse ein kurzer Text, in dem er von der Faszination erzählt, die der Tanz in seiner Jugend auf ihn ausübte. Er zieht eine Parallele zwischen Tanz und Literatur, bei der eine tägliche Praxis notwendig ist, um weder den Rhythmus noch die Leichtigkeit zu verlieren. Patrick Modiano ist heute bei uns im Studio zu Gast. Ist Frankreich im Kampf gegen den Dschihadismus ausreichend gewappnet? In Brüssel hat ein Terrorist und tunesischer Asylbewerber gestern zwei schwedische Fußballfans getötet. Daraufhin verschärfte Frankreich seine Kontrollen an der belgischen Grenze, während die höchste Alarmstufe „Notfall Attentat“ des
Sicherheitsplans Vigipirate bereits ausgerufen war. Diese Sicherheitsmaßnahmen wurden nach der Ermordung eines Französischlehrers in Arras durch einen ehemaligen Schüler tschetschenischer Herkunft ergriffen, der vom französischen Verfassungsschutz bereits in der Kategorie S registriert war und seit dem Sommer überwacht wurde. Wie es trotz dieser Überwachung zu dem Attentat kommen konnte, wirft die Frage auf, ob die französischen Sicherheitsvorkehrungen derartige Dramen verhindern können. Auch die Wirksamkeit der Rechtsvorschriften wird nun hinterfragt. Viele Stimmen fordern künftig eine systematische Abschiebung aller Ausländer, die von den Geheimdiensten als gefährlich eingestuft werden. Selbst wenn man dabei einige Freiheiten mit der Rechtsstaatlichkeit in Kauf nimmt. Der Angriff in Arras wirft auch Fragen zum Profil von Terroristen auf, die nicht einer Organisation wie Daesch angehören, zu ihrer Radikalisierung und zu ihren Zielen. Dadurch entstehe eine „Atmosphäre des Dschihadismus“, wie der französische Innenminister Gérald Darmanin es ausdrückte. Kann die französische Gesellschaft jetzt zusammenstehen und Haltung bewahren? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen. Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)