Nach 50 Jahren Disco hat Cerrone immer noch Saturday Night Fever Der Komponist, Musiker und DJ Marc Cerrone ist heute eine feste Größe der Dicso-Musik, verdankt seinen Erfolg in den 1970er Jahren in den USA jedoch einem Glücksfall. Der Pariser Plattenladen Champs Disques wollte eigentlich defekte Schallplatten von Barry White zurückschicken, füllte den Karton aber irrtümlicherweise mit der ersten von dem Franzosen komponierten Schallplatte Love In C Minor. Daraufhin reiste der Musiker nach New York und unterzeichnete einen Vertrag bei Atlantic Records. 1977 gewann er mit seinem Welthit Supernature fünf Grammy-Awards. Nach 50 Jahren Karriere veröffentlicht er nun die Doppel-Schallplatte Cerrone by Cerrone mit seinen größten Hits. Heute Abend ist er bei uns im Studio zu Gast. Macht der Spritmangel die gesellschaftlichen und territorialen Brüche sichtbar? Die Streiks bei den Mineralölkonzernen TotalEnergies und ExxonMobil dauern an und führen zu vermehrten Engpässen und Warteschlangen an den Tankstellen. Während sich die in Städten lebende Bevölkerung mit öffentlichen
Verkehrsmitteln fortbewegen kann, kann die auf dem Land lebende Bevölkerung für ihre täglichen Fahrten nicht auf das Auto verzichten. Die aktuellen Engpässe machen auf weitere Probleme aufmerksam, insbesondere im Zusammenhang mit den Umweltzonen, in denen bestimmte umweltschädliche Fahrzeuge nicht mehr fahren dürfen, wodurch die unteren Bevölkerungsschichten oftmals ausgeschlossen werden. Laut einer Umfrage der Tageszeitung Le Parisien geben mehr als 85 % der Erwerbstätigen an, mit dem Auto zur Arbeit zu fahren. Es besteht die Gefahr, dass das Verbot von Dieselfahrzeugen bis 2035 die sozialen Ungleichheiten noch verstärkt. Sind sich die in den Städten lebenden Entscheider Frankreichs der „Benzinabhängigkeit“ der auf dem Land lebenden Bevölkerung bewusst? Werden diese gesellschaftlichen und territorialen Brüche in der öffentlichen Politik ausreichend berücksichtigt? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen. Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge unserer beiden Kolumnisten Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)