Zum Thema Brexit meint Roger Scruton, „dass es dringend notwendig sei, das Prinzip der nationalen Zugehörigkeit zum Königreich neu zu definieren“. Seine Meinung spiegelt die Philosophie des bedeutendsten konservativen britischen Denkers wider. Er ist überzeugt, dass die Institutionen, die Sitten, die Traditionen und sogar die Vorurteile eine Weisheit darstellen, die sich im Laufe mehrerer Generationen entwickelt hat. Dieses Erbe müsse unbedingt weitergegeben werden. Er ist heute Abend in der Sondersendung von 28 Minuten zu Gast. Amira Souilemstellt uns den britischen Philosophen im Porträt vor. Anschließend werden die Pariser Korrespondentin der portugiesischen Wochenzeitschrift Visão Ana Navarro-Pedround der Journalist und Präsident des Club de l’Information Africaine Louis Magloire Keumayou zu unserer Gesprächsrunde kommen. Marc-Antoine de Poret lädt uns zu einem Drohnenflug über Prag, die Stadt mit den hundert Kirchtürmen und Hauptstadt der tschechischen Republik, ein. Dann diskutieren wir mit unseren Gästen über zwei wichtige Ereignisse der Woche: Brexit: Die heftigen Diskussionen über den Brexit vergiften zunehmend das Klima in der britischen Politik und Gesellschaft. Theresa May wurde in letzter Minute von ihrer Opposition im Parlament gerettet und hat nun
bekannt gegeben, dass sie die Verhandlungen in Zukunft persönlich führen werde, eine Rolle, die bisher der Brexit-Minister David Davis innehatte. Benalla-Affäre: Der Innenminister, der Polzeipräfekt, der Premierminister, der Kabinettsdirektor des Élysée-Palasts … Das gesamte Machtzentrum in Paris wird von den Abgeordneten befragt, die fest entschlossen sind, diese dunkle Affäre aufzuklären. Der einzige, der der parlamentarischen Untersuchung entgeht, ist Emmanuel Macron, der gemäß der französischen Verfassung keine strafrechtliche Verantwortung trägt. Laure Daussy berichtet über die Festnahme der Iranerin Maedeh Hojabri, die auf Instagram ein Video veröffentlicht hatte, auf der man sie tanzen sieht. Der staatliche Fernsehsender hat anschließend ein Interview gesendet, in dem sie sich weinend entschuldigt. Die internationale Schlagzeile der Woche handelt von der Affäre um Mesut Özil. Der deutsche Nationalspieler türkischer Abstammung hat die Nationalmannschaft verlassen, weil er zu viel Rassismus ihm gegenüber verspürte. Sein Abgang hat in Deutschland und anderen Ländern eine heftige Polemik ausgelöst … Und zum Abschluss sind auch unsere beiden Kolumnisten wieder dabei: Victor Dekyvère mit „Anecdotik“ und Marie Bonnisseau mit ihrem Foto des Tages zu einem aktuellen Thema. (Text: arte)