27 – Das europäische Magazin Staffel 1, Folge 37: Sollte der öffentliche Nahverkehr privatisiert werden?
Staffel 1, Folge 37
37. Sollte der öffentliche Nahverkehr privatisiert werden?
Staffel 1, Folge 37 (45 Min.)
Zugausfälle, Busfahrermangel, veraltete Fahrzeuge, Verspätungen und Pannen ohne Ende: Wer täglich mit den Öffentlichen unterwegs ist, kann davon ein Lied singen. Um sich dieser Probleme und der damit verbundenen Kosten zu entledigen, haben manche europäischen Länder private Betreiber mit der Personenbeförderung beauftragt. Sollte der öffentliche Nahverkehr also privatisiert werden? Ist die Öffnung für den Wettbewerb eine gute Sache oder verschlechtert sich dadurch die Qualität der Beförderungsdienstleistung? Europäerinnen und Europäer teilen in einer Videokonferenz ihre Ansichten dazu mit. Für Jorinde Schulz, Sprecherin des Vereins „Gemeingut in BürgerInnenhand“, muss der ÖPNV als Angebot der Daseinsvorsorge für alle zu erschwinglichen Tarifen nutzbar bleiben und gehört deshalb in die öffentliche Hand. Andrea Giuricin, Dozent für
Verkehrsökonomie an der Universität Milano Bicocca und Chef des Unternehmens TRA Consulting, das Strategieberatung in Sachen Verkehr anbietet, plädiert dagegen für die Öffnung des Wettbewerbs und die Privatisierung der Personenbeförderung: Dadurch ließen sich seiner Meinung nach die Qualität der Infrastruktur und der Taktung verbessern und die Kosten senken. „27 – Das europäische Magazin“ beleuchtet die Situation in Griechenland, wo ein Zugunglück am 28. Februar 57 Todesopfer forderte. Es löste eine landesweite Schockwelle und Massendemonstrationen aus, bei denen Tausende der Regierung vorwarfen, mit der Privatisierung der Eisenbahn die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger aufs Spiel gesetzt zu haben. Im Interview diskutiert Nora Hamadi mit Carlos Moreno, dem Vordenker der „Viertelstunden-Stadt“, über neue Konzepte für die Städte von morgen. (Text: arte)