2014, Folge 78–93

  • Folge 78 (45 Min.)
    Er könnte heute Kaiser sein: Georg Friedrich Prinz von Preußen. Zu seiner Hochzeit mit Sophie Prinzessin von Isenburg im August 2011 kamen Blaublüter und VIPs aus ganz Europa, das Fernsehen berichtete live. Sonst lebt der jugendliche Chef des ehemals regierenden Königshauses Preußen eher zurückgezogen. Ohne Thron, doch dem Erbe Preußens verpflichtet, kümmert sich Prinz Georg um die verbliebenen Reste des Familienbesitzes und hält die immer noch große Verwandtschaft zusammen. Die Dokumentation spannt den Bogen von den Anfängen der Dynastie im Schwäbischen bis in die Gegenwart. Über 900 Jahre lang haben preußische Herrscher deutsche Geschichte mitbestimmt.
    Es ist eine Geschichte von militärversessenen Regenten und kunstsinnigen Schöngeistern, von Machtwillen und persönlichem Scheitern, von Aufbau und Zerstörung. Die Nachfahren des letzten Kaisers, Georg Friedrich Prinz von Preußen, Friedrich Wilhelm Prinz von Preußen und Christa Prinzessin von Preußen sowie weitere Mitglieder des ehemaligen Königshauses sprechen offen über das Schicksal ihrer Ahnen. Der renommierte Preußenkenner Christopher Clark, Autor des Bestsellers „Die Schlafwandler“, analysiert die Herrscher der Hohenzollern in ihrer Widersprüchlichkeit, ihren Idealen und Schwächen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 29.07.2014ZDF
  • Folge 79 (45 Min.)
    Keine andere Familie hat Russland so geprägt wie die Romanows. Drei Jahrhunderte lang herrschte die Zarendynastie über das größte Land der Erde. Mit Heiratspolitik, Waffengewalt und diktatorischer Härte manifestierten die Romanows ihre Macht. Mythen und Legenden ranken sich um das Herrschergeschlecht. Große Namen sind mit ihm verbunden – verehrt und gefürchtet gleichermaßen. Peter der Große modernisierte das Land und machte es zur europäischen Großmacht. Mit Katharina der Großen eroberte eine Deutsche den russischen Zarenthron.
    Mit Verstand und ohne Skrupel wurde sie zur mächtigsten Frau der Welt. Unter Nikolaus II. ging das Zarenreich unter. Heute leben rund 60 Angehörige der Zarenfamilie über die ganze Welt verstreut. Die Dokumentation spannt den Bogen von der Blütezeit der Herrscherfamilie bis zum Vermächtnis der Romanows. Anhand der ausgewählten Biografien reflektiert der Film die Geschichte des zaristischen Russlands und beschäftigt sich mit der Frage, wie die 300-jährige Herrschaft der Romanows das Land bis heute prägt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.08.2014ZDF
  • Folge 80 (45 Min.)
    Der Bauer Hermann Kortüm hat gerade erst geheiratet, als er 1914 in den Krieg ziehen muss. Fortan schreibt er seiner Frau fast jeden Tag – seine Briefe geben Einblicke in die Gedanken und Gefühle eines einfachen Soldaten. Es sind Fundstücke wie diese, die am Anfang der filmischen Erkundungsreise stehen, bei der sich die Autoren auf eine bewegende Spurensuche begeben: 100 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkriegs spürt die Dokumentation Etappe für Etappe dem Schicksal junger Menschen nach, die 1914 bis 1918 das Grauen der Schlachtfelder erleben und von denen viele nicht zurückkehren. Entscheidende Momente ihres Weges entlang der Front im Westen werden szenisch rekonstruiert und in das historische Geschehen eingebettet.
    Neben Briefen und persönlichen Unterlagen bietet ein besonderer Archivbestand die seltene Chance, den opferreichen Weg jener Kampfeinheit nachzuvollziehen, der auch Hermann Kortüm angehörte: Das deutsche Infanterie-Regiment Nr. 56 steht exemplarisch für über 300 andere vergleichbare Truppenverbände jener Zeit. Eine einmalige Sammlung von Unterlagen und hunderten Glasplattenfotos im Stadtarchiv der ehemals preußischen Garnisonsstadt Wesel wird zum Ausgangspunkt der Spurensuche – auch nach den „verlorenen Söhnen“ dieser Stadt. Einen besonders beklemmenden Fund machten Schlachtfeld-Archäologen an einer früheren Frontlinie im Elsass.
    Dort wurden bei Bauarbeiten die sterblichen Überreste von 21 deutschen Soldaten entdeckt, die am 18. März 1918 in einem Stellungssystem verschüttet worden waren. Der Film zeigt, wie französische Archäologen die Toten bergen, und die letzten Stunden der Soldaten werden rekonstruiert. Weitere Recherchen führen zu den Namen der Verschütteten. Nach fast 100 Jahren treffen die Autoren die Nachfahren, für die damit ein trauriges Kapitel ihrer Familienhistorie seinen Abschluss findet. In der Geschichte „von unten“ spiegeln sich die traumatischen Folgen jenes Epochenbruchs im frühen 20. Jahrhundert, die noch immer fortwirken. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.08.2014ZDF
  • Folge 81 (43 Min.)
    Vor 75 Jahren begann mit dem Überfall Hitler-Deutschlands auf Polen der schlimmste Krieg der Weltgeschichte. Nicht nur die Militärmacht des zum Gegner erklärten Nachbarlandes sollte zerstört werden, sondern auch die Lebensgrundlage seines Volkes. Am Anfang stand die Lüge, als Hitler am 1. September 1939 den deutschen Überfall mit der Behauptung bemäntelte: „Seit 5:45 Uhr wird zurückgeschossen“. Weder war der Angriff ein Akt der Gegenwehr – der Vorwand war von NS-Tätern selbst inszeniert – noch stimmte die Zeitangabe.
    Schon zuvor hatte die deutsche Luftwaffe ein Flächenbombardement auf eine polnische Kleinstadt begonnen und tötete in drei Angriffswellen über tausend Zivilisten. Es waren die Vorboten eines beispiellosen Vernichtungskrieges. Die zweiteilige Dokumentation „Zweiter Weltkrieg“ zum 75. Jahrestag des Kriegsbeginns wird nicht nur im ZDF, sondern zeitgleich auch im polnischen Fernsehen TVP1 zu sehen sein. Der erste Teil unter dem Titel „Der erste Tag“ spiegelt die Kriegshandlungen um den 1. September und wirft einen Blick auf die Vorgeschichte, Teil 2 unter dem Titel „Das erste Opfer“ führt vor Augen, wie die polnische Bevölkerung zu den Leidtragenden dieses Krieges wurde und wie sie die Besatzungszeit erlebte.
    „Über den Kriegsverlauf und seine Folgen gibt es eine große Zahl von Abhandlungen und Filmen, in Polen wie in Deutschland“, sagt Stefan Brauburger, Leiter der ZDF-Redaktion Zeitgeschichte, „doch allzu selten noch sind Schritte gemeinsamer Aufarbeitung und Erinnerung – über die historischen Gräben hinweg.
    Wir wollen einen solchen Schritt zusammen mit unseren polnischen Partnern gehen und Brücken schlagen“. Andrzej Godlewski, stellvertretender Programmdirektor des polnischen Senders TVP1, fügt hinzu: „Wenn Deutsche und Polen mit gleichen Inhalten und Bildern, mit denselben Zeitzeugen auf beiden Seiten gemeinsam an dieses dunkle Kapitel ihrer Geschichte erinnern, so ist das ein wichtiger Schritt gegen das Vergessen und für die gegenseitige Verständigung.“ Ausgesuchte Zeitzeugen auf deutscher und polnischer Seite schildern, welch elementaren Einschnitt der Herbst 1939 für ihr ganzes Leben brachte.
    Darunter auch die bekannten Filmregisseure Andrzej Wajda und Roman Polanski, der im Interview berichtet, wie er den ersten Kriegstag in der vermeintlich kriegssicheren Hauptstadt Warschau erlebte: „Meine Mutter trug mir auf, mit Schuhen ins Bett zu gehen – was schmerzhaft war – damit wir jeden Moment vor Bombenangriffen in den Keller fliehen konnten.
    In der Tat verbrachten wir die ersten Kriegstage weitgehend im Bunker, wo sich die Menschen schweigend anstarrten.“ Für Roman Polanski begann eine Zeit fortwährender Angst – zumal die neuen Herren den jüdischen Bewohnern des Landes schon bald nach dem Leben trachteten. Seine damals erlebte Geschichte, die neben weiteren Erfahrungsberichten durch beide Filme führt, steht stellvertretend für Millionen menschlicher Schicksale seiner Zeit, von denen die meisten noch immer nicht erzählt sind. Teil 2 wird am Dienstag, 9. September 2014, 20:15 Uhr, ausgestrahlt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.09.2014ZDF
  • Folge 82 (43 Min.)
    Als „Blitzkrieg“ blieb der deutsche Angriff weithin im Gedächtnis. Doch als der Feldzug im Herbst 1939 nach sechs Wochen beendet war, fing für die meisten Polen der Krieg im Krieg an. Viele werden ermordet, weil sie Juden sind oder der heimischen Führungsschicht angehören; verschleppt, weil sie Platz für deutsche Neusiedler schaffen sollen; zu Zwangsarbeit versklavt, um den größtmöglichen Ertrag aus dem unterworfenen Kolonialgebiet zu schöpfen. Das sind die Themen des zweiten Teils der Dokumentation „Zweiter Weltkrieg“, die 75 Jahre nach Kriegsbeginn sowohl im ZDF als auch im polnischen Sender TVP1 zu sehen sein wird.
    Keine Statistik oder historische Chronik vermag eine so beklemmende Anschauung dieser Besatzungszeit zu geben wie die Berichte der unmittelbar Beteiligten auf beiden Seiten. Es sind Schicksale, wie Millionen sie erfuhren, und zugleich sind sie besonders, einzigartig, eindringlich. Spielfilmregisseur Roman Polanski erzählt im Interview für diesen Film, wie er, der damals knapp zehnjährige Raymond Liebling, im ummauerten jüdischen Wohnbezirk von Krakau Tag für Tag mit Tod und Terror konfrontiert war. Seine Mutter musste Zwangsarbeit auf der Wawel-Burg leisten, wo als deutscher „Generalgouverneur“ Hans Frank residierte.
    Dessen jüngster Sohn Niklas schildert, wie sein Vater von der Burg herab das Besatzungsgebiet unterjochte, während sich seine Mutter in Begleitung ihres Jungen im jüdischen Ghetto von Krakau günstig mit Pelzen versorgte. In Danzig, wo der Krieg seinen Ausgang nahm, verlor die damals 16-jährige Budzimira Wojtalewicz bereits am ersten Tag ihren Vater, dessen polnischer Patriotismus für ihn das Todesurteil bedeutete. Wenig später verlor sie auch ihr Zuhause. Vom zwangsgeräumten Wohnraum im Besatzungsgebiet profitierten auch Neusiedler wie die Familie von Gustav Hintz.
    „Wir fühlten uns als Übermenschen, und die Polen waren zu minderwertigen Tätigkeiten da“, erkannte der Bauernsohn bereits als Kind. Marian Sobkowiak, der, als polnischer Widerständler verraten, die Hölle von Folter und Haft durchleben musste, setzt sich heute für Versöhnung zwischen den Nachbarländern ein. Als Verfolgter hatte er erfahren, dass unter den Deutschen auch Regimegegner waren, die ihm das Leben retteten. So zeichnen Menschen aus beiden Ländern, damals durch Welten getrennt, heute gemeinsam ein ebenso facettenreiches wie spannungsgeladenes Bild jener Zeit, die in jeder Hinsicht aus den Fugen geraten war. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 09.09.2014ZDF
  • Folge 83 (45 Min.)
    Prinz Harry ist der heimliche Superstar und die PR-Geheimwaffe des britischen Königshauses. Im September 2014 wird er seinen dreißigsten Geburtstag feiern. Windsor-Fans hoffen, dass er dann auch die Verlobung mit seiner neuen Freundin Cressida Bonas bekanntgeben wird. Im letzten Jahr hat sich viel für den einst so rebellischen Harry verändert. Mit der Geburt des kleinen George, dem Sohn von William und Kate, hat er seinen dritten Platz in der Thronfolge verloren, künftig ist er nur noch die Nummer vier. Trotzdem, so beteuert der Prinz, freue er sich auf seine neue Rolle als Onkel – allen Unkenrufen englischer Boulevardblätter zum Trotz, der als notorischer Party-Freund bekannte Harry könne einen fragwürdigen Einfluss auf den royalen Neuankömmling ausüben.
    Tatsächlich war „Dirty Harry“ schon als Kind und Jugendlicher ein wilder Feger – aber immer einer mit großem Herzen. „Dieser Mann hat den Mut eines Löwen“, urteilt eine Kennerin der royalen Szene. Eine spektakuläre Mission hat Prinz Harry gerade mit Bravour absolviert: Mit verwundeten Soldaten aus Großbritannien und den USA erreichte er den Südpol – zu Fuß. Dieser Kraftakt für den guten Zweck hat ihm Platz zwei in der Rangliste der beliebtesten Royals gesichert – gleich hinter der Queen. Mit vielen ungezeigten Aufnahmen und exklusiven Interviews zeichnet die Dokumentation ein facettenreiches Porträt des „wilden Windsors“ Prinz Harry. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.09.2014ZDF
    ursprünglich für den 03.06.2014 angekündigt (Sonderausgabe auf Grund des Rücktritts von Spaniens König Juan Carlos)
  • Folge 84 (45 Min.)
    Lehrer sind „faule Säcke“. So urteilte einst Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder und zog sich den Zorn der Pädagogen zu. Angeblich haben sie fast immer Ferien, fühlen sich trotzdem überlastet und leiden unter Burn-out. Bei Schülern sind sie unbeliebt, Eltern streiten mit ihnen über Noten und die Empfehlung fürs Gymnasium. Andererseits werden sie für alles verantwortlich gemacht, was Elternhäuser und Gesellschaft bei der Erziehung versäumt haben. In fast allen Problembereichen werden Lehrer erzieherisch in die Pflicht genommen – von Drogensucht bis Jugendkriminalität. Lehrer sind am Ende für alles zuständig, selbst für das „gute Benehmen“ ihrer Schüler, das diese von ihren Eltern oft nicht mitbekommen.
    Lehrer sind gesellschaftliche Architekten unserer Zukunft: Von ihnen hängt die Bildung der kommenden Generationen ab, die wichtigste Ressource einer Industrienation. Doch wie gut erledigen Deutschlands Lehrer ihren Job? Wie engagiert sind sie? Werden sie überhaupt richtig ausgebildet? Warum sind wir in der Pisa-Studie nur unteres Mittelmaß – und die Finnen viel besser als wir? Wie kommen Lehrer persönlich mit den wachsenden Ansprüchen von Eltern, Schülern und Politikern zurecht? Und woran liegt es, dass jeder fünfte verbeamtete Pädagoge wegen Dienstunfähigkeit vorzeitig in den Ruhestand geht? „ZDFzeit“ unternimmt ein im deutschen Fernsehen bislang einmaliges Experiment.
    Ein halbes Schuljahr lang wird die Klasse 8c eines Hamburger Gymnasiums mit festinstallierten Kameras begleitet, um ganz normalen deutschen Unterricht ungefiltert zu dokumentieren. Die dabei entstandenen Aufnahmen sind einzigartig und – zumindest für Erwachsene – verblüffend. Die Realität hinter Klassenzimmertüren ist fast immer anders als die gängigen Klischees. Ein Blick, der bisher weder den Eltern noch der Öffentlichkeit gestattet war. Ergänzt durch Interviews mit namhaften Experten entsteht so eine kritische aber faire Bestandsaufnahme des deutschen Bildungssystems. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.09.2014ZDF
  • Folge 85 (45 Min.)
    Dirk Steffens, ZDF-Wissenschaftsmoderator und Tierschützer, nimmt sich ein Lieblingsprodukt auf dem Speiseplan der Deutschen vor: Hühnchen. Jeder von uns isst im Durchschnitt 11,7 Kilo im Jahr. Und die Geflügelindustrie liefert nicht nur immer mehr, sondern auch immer billigeres Hühnerfleisch. Im Supermarkt kostet es weniger als Katzenfutter. Warum ist das so? Dirk Steffens geht den Dumpingpreisen auf den Grund. Wie läuft die Fleischproduktion in deutschen Ställen? Was kostet industrielle Turbomast, und warum ist Freilandhaltung zirka sieben Mal so teuer? Und was bedeutet das eine und das andere für das Leben der Tiere? Für Dirk Steffens, der auf dem Land in Niedersachsen aufgewachsen ist, gibt es nur einen Weg, das herauszufinden.
    Er wagt ein einzigartiges Experiment und wird selbst zum Hühnermäster. 2500 Öko-Hühnchen will er eigenhändig aufziehen. Gleichzeitig gelingt es ihm, in einem konventionellen Betrieb ein Praktikum zu machen. Folge 1 zeigt, wie unterschiedlich die Haltungsbedingungen für die Tiere sind. Wird überhaupt eine Haltungsbedingung den Tieren gerecht? Dirk Steffens fragt nach bei Wissenschaftlern, diskutiert mit Öko-Bauern und lässt sich von einer Spezialistin die Unterschiede zwischen den Zuchtlinien erklären: Schon nach wenigen Tagen als Hühnermäster fällt auf, dass seine Öko-Küken kleiner und viel agiler sind, als die schnell wachsenden konventionellen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 30.09.2014ZDF
  • Folge 86 (45 Min.)
    Dirk Steffens, ZDF-Wissenschaftsmoderator und Tierschützer, nimmt sich ein Lieblingsprodukt auf dem Speiseplan der Deutschen vor: Hühnchen. Jeder von uns isst im Durchschnitt 11,7 Kilo im Jahr. Und die Geflügelindustrie liefert nicht nur immer mehr, sondern auch immer billigeres Hühnerfleisch. Im Supermarkt kostet es weniger als Katzenfutter. Warum ist das so? Dirk Steffens geht den Dumpingpreisen auf den Grund. Wie läuft die Fleischproduktion in deutschen Ställen? Was kostet industrielle Turbomast, und warum ist Freilandhaltung zirka sieben Mal so teuer? Und was bedeutet das eine und das andere für das Leben der Tiere? Für Dirk Steffens, der auf dem Land in Niedersachsen aufgewachsen ist, gibt es nur einen Weg, das herauszufinden.
    Er wagt ein einzigartiges Experiment und wird selbst zum Hühnermäster. 2500 Öko-Hühnchen will er eigenhändig aufziehen. Gleichzeitig gelingt es ihm, in einem konventionellen Betrieb ein Praktikum zu machen. In der zweiten Folge wird eine Frage immer wichtiger: Liegt es in der Macht der Verbraucher, zu beeinflussen, wie Tiere gehalten werden? Ja, wie das Beispiel der Käfigeier zeigt, die aus den Supermärkten verschwunden sind. Sind wir bereit, für artgerecht gemästete Hühner mehr Geld auszugeben? Dirk Steffens will die Probe aufs Exempel machen.
    Schafft er es, die Einwohner einer niedersächsischen Kleinstadt zu überzeugen, weniger Fleisch zu essen und dafür seinen artgerecht gehaltenen, teureren Hühnern den Vorzug vor konventionellen Billighühnchen zu geben? Ein enormes Projekt hat sich der Moderator da vorgenommen. Die folgenden zehn Wochen werden ihn an seine Grenzen bringen, denn mit Füttern und Wiegen ist es auf seiner Farm nicht getan. Im Freiland sind die Küken großen Gefahren ausgesetzt, zum Beispiel dem Habicht.
    Im konventionellen Stall leben zeitweise bis zu 26 Tiere pro Quadratmeter. Nach nur 33 Tagen muss ein Drittel geschlachtet werden, damit der Rest gerade noch innerhalb der gesetzlichen Bestimmungen weiter wachsen kann. Aber auch Dirk Steffens’ artgerecht gehaltenen Hühner müssen irgendwann zur Schlachtbank. Wie wird der Ökobauer auf Zeit damit fertig? Darüber hinaus gewinnt Dirk Steffens eine Familie mit drei kleinen Kindern für einen Selbstversuch. Mit Hilfe eines erfahrenen Hühnerhalters soll sie Hühner im eigenen Garten mästen – und am Ende schlachten und essen. Was verändert sich, wenn man Fleisch, das man sonst abgepackt im Supermarkt kauft, als Nutztier im Alltag erlebt? Wird die Familie ihren Fleischkonsum überdenken? Bei der Zubereitung ihrer Gartenhühner bekommen die Hühnerhalter prominente Unterstützung.
    Starkoch Christian Rach liefert Tipps, wie sich der höhere Preis am Ende relativiert, wenn wir wieder ein ganzes Huhn kochen, und nicht, wie in Deutschland üblich, nur Hühnerbrust kaufen. Dirk Steffens wird in dieser für ihn sehr außergewöhnlichen, harten und spannenden Zeit eindringlich klar, dass wir dringend damit anfangen müssen, anders zu essen. Kann er seine Kampagne gewinnen? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.10.2014ZDF
  • Folge 87 (45 Min.)
    Als am 9. November 1989 vor dem Brandenburger Tor tausende Menschen aus Ost und West auf der Mauer tanzten, als Ost-Berliner in Sektlaune in den Westen strömen und den Kurfürstendamm eroberten, wurde schnell klar: Dies war das Ende der DDR. Doch es war auch das Ende einer Stadt, die wie keine andere das Symbol der deutschen Teilung, des Kalten Krieges, des Aufbruchs und des gesellschaftlichen Wandels war – des in Ost und West geteilten Berlin. Es war auch das Ende eines in der Geschichte einmaligen Sozialexperiments: Leben in einer in Friedenszeiten eingeschlossenen Stadt.
    Die zweiteilige Dokumentation „Die Insel“ von Stefan Aust und Claus Richter in der Reihe „ZDFzeit“ schildert die wichtigsten und spannendsten Ereignisse aus knapp drei Jahrzehnten West-Berlin. „Es war“, so die Autoren Aust und Richter, „ein bisschen Disneyland, ein bisschen Horrorkabinett, ein bisschen Museum, ein bisschen Weltstadt, ein bisschen Gartenlaube und ein bisschen Truppenübungsplatz. Ein vielfältiger Anziehungspunkt für die schrägen Vögel dieser Welt.“ Die „ZDFzeit“-Dokumentationen öffnen den Blick in ein Panoptikum.
    Es ist eine Reise durch die deutsche Nachkriegsgeschichte, die Berlin wie keine andere Stadt geprägt, erschüttert und zerrissen hat. Eine Kollage von persönlich Erlebtem, von kleinen und großen Geschichten, die sich verdichten zur Geschichte der Stadt. Sie wird chronologisch erzählt: Teil eins der Dokumentation beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Zeitspanne zwischen Mauerbau und den großen Studentendemonstrationen und endet mit dem Tod des Studenten Benno Ohnesorg.
    Teil zwei behandelt die Zeitspanne zwischen dem Ende der 1960er Jahre und dem Fall der Mauer im November 1989. Als US-Präsident John F. Kennedy im Jahr 1963 vor dem Schöneberger Rathaus seinen historischen Satz sagte: „Ich bin ein Berliner!“, da sprach er über eine Frontstadt, aber auch über ein Lebensgefühl. West-Berlin war mehr als eine eingemauerte Stadt. Es war ein Hort der Freiheit, ein Ort des trotzigen Widerstands. Unter den besonderen Lebensbedingungen dieser „Insel“ entstand ein eigenes kulturelles und geistiges Klima, das Künstler und Abenteurer aus der ganzen Welt anzog.
    All das geschah vor einer besonderen politischen Kulisse: Berlin war ein kleiner Provinzstaat auf der großen Weltbühne des Kalten Krieges. Es war eine besetzte Stadt. Offiziell waren die obersten Entscheidungsträger bis zur Wiedervereinigung die Stadtkommandanten der Alliierten. Berlin war in Ost und West auch das Mekka der Spione: Hier wurden Agenten eingeschleust und ausgetauscht, hier kamen die Geheimdienstler aus aller Welt zu konspirativen Treffs zusammen, um auf gegnerisches Terrain vorzudringen, oder um selbst Weltpolitik zu machen.
    Eine Insel – vom westdeutschen Festland aus nur per Flugzeug oder über streng kontrollierte Transitverbindungen zu erreichen. Berlin war um Haaresbreite der Ausgangspunkt für den dritten Weltkrieg, aber es war auch eine Stadt des Aufbruchs, der Studentenbewegung, der Ideen und der Revolte. Es war die Stadt von Hildegard Knef, Harald Juhnke und Romy Haag, aber auch der radikalen Studenten Rudi Dutschke, Rainer Langhans, Fritz Teufel und Uschi Obermaier.
    In den 1970er Jahren wurde das Berliner Milieu zur Keimzelle des Terrorismus. West-Berlin, das war die Stadt ohne Sperrstunde. Es war die Stadt eines Rolf Eden, des ewigen Playboys. Kultur und Subkultur konkurrierten, ergänzten und beharkten sich in West-Berlin. Aber dank reichlicher Unterstützung aus dem fernen Westdeutschland konnte der Senat es sich leisten, beide zu fördern. Das hoch subventionierte „Schaufenster des Westens“ war auch die Heimat großer Skandale, des politischen Filzes.
    Ebenso war die Stadt ein Magnet für Wirrköpfe und selbsternannte Revoluzzer, die sich hier dem Wehrdienst ungestraft entziehen und den Aufstand als Hausbesetzer oder Autonome in der „Kreuzberger Republik“ proben konnten. Die Autoren Stefan Aust und Claus Richter sprachen mit prominenten Zeitzeugen – wie den früheren Regierenden Bürgermeistern der Stadt Richard von Weizsäcker, Walter Momper, Eberhard Diepgen und Klaus Schütz in seinem letzten großen Fernsehinterview vor seinem Tod. Sie sprachen mit Politikern wie Egon Bahr und dem früheren US-Botschafter Richard Burt, mit Stars wie Ute Lemper, Gunter Gabriel oder Romy Haag, mit Protagonisten der Studentenbewegung wie Uschi Obermaier und dem Schriftsteller Peter Schneider, aber auch mit weniger prominenten Spionen, Regierungsbeamten, Bauunternehmern oder Taxifahrern, die mit ihren Schilderungen ein lebendiges Bild der geteilten Stadt wiederaufleben lassen.
    Er könne verstehen, sagt der Berliner Politiker Egon Bahr im Gespräch mit den Autoren, dass West-Berlin „für den Osten unerträglich“ gewesen sei.
    „Dieses Juwel sah durch seinen Reichtum für die Bevölkerung jeden Tag so aus, wie wir uns nach dem Kriege die Schweiz vorgestellt haben: reich, hell, Luxus!“ „Es war eine Stadt mit den kleinen Mietskasernen, mit den Narben des Zweiten Weltkrieges“, erinnert sich dagegen Chansonsängerin und Schauspielerin Ute Lemper, „die da in den Osten gepackt und wie ein Gefängnis abgeschirmt war. West-Berlin, so Ute Lemper, sei „einfach stolz auf seine Hässlichkeit“ gewesen. „Ohne die Existenz Berlins hätte eine Mauer nie fallen können“, kommentiert der frühere Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen, „insofern hat Berlin seine historische Funktion erfüllt.“ Die Dokumentation schlägt eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
    Geführt durch aufwändige Kameratechnik, begeben sich die Zuschauer auf Spurensuche im heutigen Berlin. Der Film zeigt die Überreste der Mauer, besucht die zum Teil unveränderten Schauplätze, etwa die Bunker unterhalb West-Berlins, wo einst die „Senatsreserve“ für den gefürchteten Angriff aus dem Osten lagerte, oder die Hallen des Flughafens Tempelhof, der damals West-Berlin mit der großen, weiten Welt verband.
    An den authentischen Schauplätzen erzählen die Protagonisten ihre Geschichten und Erlebnisse. Sie nehmen, unterstützt von zum Teil unveröffentlichten Archivmaterialien, die Zuschauer mit in die Zeit von Mauer, Stacheldraht und Schlaghosen. Musik aus dreißig Jahren, in Berlin produziert oder mit Berlin-Bezug, von Hildegard Knef über Udo Lindenberg bis zu den Rolling Stones und David Bowie, gibt das Lebensgefühl jener Zeit in West-Berlin wieder. Der zweite Teil „Die Insel“ wird am Dienstag, 28. Oktober 2014, 20:15 Uhr, ausgestrahlt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.10.2014ZDF
  • Folge 88 (45 Min.)
    Als am 9. November 1989 vor dem Brandenburger Tor tausende Menschen aus Ost und West auf der Mauer tanzten, als Ost-Berliner in Sektlaune in den Westen strömen und den Kurfürstendamm eroberten, wurde schnell klar: Dies war das Ende der DDR. Doch es war auch das Ende einer Stadt, die wie keine andere das Symbol der deutschen Teilung, des Kalten Krieges, des Aufbruchs und des gesellschaftlichen Wandels war – des in Ost und West geteilten Berlin. Es war auch das Ende eines in der Geschichte einmaligen Sozialexperiments: Leben in einer in Friedenszeiten eingeschlossenen Stadt.
    Die zweiteilige Dokumentation „Die Insel“ von Stefan Aust und Claus Richter in der Reihe „ZDFzeit“ schildert die wichtigsten und spannendsten Ereignisse aus knapp drei Jahrzehnten West-Berlin. „Es war“, so die Autoren Aust und Richter, „ein bisschen Disneyland, ein bisschen Horrorkabinett, ein bisschen Museum, ein bisschen Weltstadt, ein bisschen Gartenlaube und ein bisschen Truppenübungsplatz. Ein vielfältiger Anziehungspunkt für die schrägen Vögel dieser Welt.“ Die „ZDFzeit“-Dokumentationen öffnen den Blick in ein Panoptikum.
    Es ist eine Reise durch die deutsche Nachkriegsgeschichte, die Berlin wie keine andere Stadt geprägt, erschüttert und zerrissen hat. Eine Kollage von persönlich Erlebtem, von kleinen und großen Geschichten, die sich verdichten zur Geschichte der Stadt. Sie wird chronologisch erzählt: Teil eins der Dokumentation beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Zeitspanne zwischen Mauerbau und den großen Studentendemonstrationen und endet mit dem Tod des Studenten Benno Ohnesorg.
    Teil zwei behandelt die Zeitspanne zwischen dem Ende der 1960er Jahre und dem Fall der Mauer im November 1989. Als US-Präsident John F. Kennedy im Jahr 1963 vor dem Schöneberger Rathaus seinen historischen Satz sagte: „Ich bin ein Berliner!“, da sprach er über eine Frontstadt, aber auch über ein Lebensgefühl. West-Berlin war mehr als eine eingemauerte Stadt. Es war ein Hort der Freiheit, ein Ort des trotzigen Widerstands. Unter den besonderen Lebensbedingungen dieser „Insel“ entstand ein eigenes kulturelles und geistiges Klima, das Künstler und Abenteurer aus der ganzen Welt anzog.
    All das geschah vor einer besonderen politischen Kulisse: Berlin war ein kleiner Provinzstaat auf der großen Weltbühne des Kalten Krieges. Es war eine besetzte Stadt. Offiziell waren die obersten Entscheidungsträger bis zur Wiedervereinigung die Stadtkommandanten der Alliierten. Berlin war in Ost und West auch das Mekka der Spione: Hier wurden Agenten eingeschleust und ausgetauscht, hier kamen die Geheimdienstler aus aller Welt zu konspirativen Treffs zusammen, um auf gegnerisches Terrain vorzudringen, oder um selbst Weltpolitik zu machen.
    Eine Insel – vom westdeutschen Festland aus nur per Flugzeug oder über streng kontrollierte Transitverbindungen zu erreichen. Berlin war um Haaresbreite der Ausgangspunkt für den dritten Weltkrieg, aber es war auch eine Stadt des Aufbruchs, der Studentenbewegung, der Ideen und der Revolte. Es war die Stadt von Hildegard Knef, Harald Juhnke und Romy Haag, aber auch der radikalen Studenten Rudi Dutschke, Rainer Langhans, Fritz Teufel und Uschi Obermaier.
    In den 1970er Jahren wurde das Berliner Milieu zur Keimzelle des Terrorismus. West-Berlin, das war die Stadt ohne Sperrstunde. Es war die Stadt eines Rolf Eden, des ewigen Playboys. Kultur und Subkultur konkurrierten, ergänzten und beharkten sich in West-Berlin. Aber dank reichlicher Unterstützung aus dem fernen Westdeutschland konnte der Senat es sich leisten, beide zu fördern. Das hoch subventionierte „Schaufenster des Westens“ war auch die Heimat großer Skandale, des politischen Filzes.
    Ebenso war die Stadt ein Magnet für Wirrköpfe und selbsternannte Revoluzzer, die sich hier dem Wehrdienst ungestraft entziehen und den Aufstand als Hausbesetzer oder Autonome in der „Kreuzberger Republik“ proben konnten. Die Autoren Stefan Aust und Claus Richter sprachen mit prominenten Zeitzeugen – wie den früheren Regierenden Bürgermeistern der Stadt Richard von Weizsäcker, Walter Momper, Eberhard Diepgen und Klaus Schütz in seinem letzten großen Fernsehinterview vor seinem Tod.
    Sie sprachen mit Politikern wie Egon Bahr und dem früheren US-Botschafter Richard Burt, mit Stars wie Ute Lemper, Gunter Gabriel oder Romy Haag, mit Protagonisten der Studentenbewegung wie Uschi Obermaier und dem Schriftsteller Peter Schneider, aber auch mit weniger prominenten Spionen, Regierungsbeamten, Bauunternehmern oder Taxifahrern, die mit ihren Schilderungen ein lebendiges Bild der geteilten Stadt wiederaufleben lassen. Er könne verstehen, sagt der Berliner Politiker Egon Bahr im Gespräch mit den Autoren, dass West-Berlin „für den Osten unerträglich“ gewesen sei.
    „Dieses Juwel sah durch seinen Reichtum für die Bevölkerung jeden Tag so aus, wie wir uns nach dem Kriege die Schweiz vorgestellt haben: reich, hell, Luxus!“ „Es war eine Stadt mit den kleinen Mietskasernen, mit den Narben des Zweiten Weltkrieges“, erinnert sich dagegen Chansonsängerin und Schauspielerin Ute Lemper, „die da in den Osten gepackt und wie ein Gefängnis abgeschirmt war. West-Berlin, so Ute Lemper, sei „einfach stolz auf seine Hässlichkeit“ gewesen.
    „Ohne die Existenz Berlins hätte eine Mauer nie fallen können“, kommentiert der frühere Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen, „insofern hat Berlin seine historische Funktion erfüllt.“ Die Dokumentation schlägt eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Geführt durch aufwändige Kameratechnik, begeben sich die Zuschauer auf Spurensuche im heutigen Berlin. Der Film zeigt die Überreste der Mauer, besucht die zum Teil unveränderten Schauplätze, etwa die Bunker unterhalb West-Berlins, wo einst die „Senatsreserve“ für den gefürchteten Angriff aus dem Osten lagerte, oder die Hallen des Flughafens Tempelhof, der damals West-Berlin mit der großen, weiten Welt verband.
    An den authentischen Schauplätzen erzählen die Protagonisten ihre Geschichten und Erlebnisse. Sie nehmen, unterstützt von zum Teil unveröffentlichten Archivmaterialien, die Zuschauer mit in die Zeit von Mauer, Stacheldraht und Schlaghosen. Musik aus dreißig Jahren, in Berlin produziert oder mit Berlin-Bezug, von Hildegard Knef über Udo Lindenberg bis zu den Rolling Stones und David Bowie, gibt das Lebensgefühl jener Zeit in West-Berlin wieder. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.10.2014ZDF
  • Folge 89 (45 Min.)
    Udo Lindenberg und die junge Hauptdarstellerin des Erfolgs-Musicals „Hinterm Horizont“, Josephin Busch, spielen die Hauptrollen in der Dokumentation „Wahnsinn ‚89. Wie die Mauer fiel“. Im Generationen-Dialog mit dem „Panikrocker“ und vielen anderen spürt die Darstellerin des „Mädchens aus Ost-Berlin“ der Geschichte des unglaublichen Jahres 1989 nach, spricht mit Beteiligten und Zeitzeugen aus Ost und West, für die der Mauerfall damals auch zur persönlichen Wende wurde. „Josephin Busch, die 1986 in Ost-Berlin geboren wurde, gehört zur ‚Generation 1‘ nach dem Mauerfall, die nur schwer ermessen kann, was es hieß, in der Diktatur zu leben und sich schließlich gegen sie aufzulehnen“, sagt Stefan Brauburger, Leiter der ZDF-Redaktion Zeitgeschichte.
    „Aus diesem Blickwinkel stellt sie Fragen an Menschen, die den revolutionären Wandel damals miterlebten und schildern, was er für sie bedeutete.“ Warum dieser unbeschreibliche Jubel? Warum diese Begeisterung, warum dieser „Wahnsinn“, wie viele es nannten? Auf ihrer Erkundungsfahrt trifft Josephin Busch Zeitzeugen, die von sehr unterschiedlichen Erfahrungen berichten.
    Etwa den Schauspieler Roman Knizka, der im Sommer 1989 über Ungarn in den Westen floh. Die Schauspielerin Claudia Wenzel, die in Leipzig am 9. Oktober 1989 mit mehr als 70 000 Menschen auf die Straße ging. Den Comedian Volker „Zack“ Michalowski, der in Dresden protestierte und verhaftet wurde oder den Schauspieler Pierre Sanoussi-Bliss. Er überquerte dort die Grenze, wo die Schlagbäume zuerst hochgingen, an der Bornholmer Straße. Andere, die in der Bundesrepublik lebten, machten sich sofort auf den Weg nach Berlin, wie Caroline Peters („Mord mit Aussicht“), damals Gymnasiastin in Köln.
    Udo Lindenberg, der am 9. November in München gastierte, nahm den nächsten Flieger, mischte sich inkognito unters Volk und spielte drei Tage später mit anderen Musikern aus Ost und West auf dem „Konzert für Berlin“. Seine Bilanz heute, nach 25 Jahren: „Ich freue mich heute, als wäre es gestern gewesen, dass die Scheiß-Mauer endlich weg ist und wir zusammen eine bunte Republik machen können. Ein wirklich schönes Feeling ist das.“ (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.11.2014ZDF
  • Folge 90 (45 Min.)
    Auf unserem Planeten müsste kein Kind verhungern oder verdursten, wenn wir alles richtig machen würden. Eine optimistische Vision, die Claus Kleber auf einer Reise zu den Brennpunkten des Hungers und der Wasserknappheit hinterfragt. Im ersten Teil der zweiteiligen Dokumentation, „HUNGER!“, geht es darum, wie trotz der weltweiten Bevölkerungsexplosion alle Menschen satt werden sollen. Ein unrealistisches Ziel? Teil zwei, „DURST!“, betrachtet unseren wichtigsten Rohstoff überhaupt, Wasser, in all seinen Facetten. Der Mangel an sauberem Wasser zum Trinken und für die Hygiene ist lebensbedrohlich für Hunderte Millionen Menschen – nicht nur in den wachsenden Wüstenregionen der Welt, sondern auch in den neureichen chinesischen Megacitys.
    Ohne Bewässerung gibt es nichts zu ernten, keine Viehhaltung. Wasser ist unverzichtbar für Industrie und Energie, ein wirtschaftlicher und politischer Machtfaktor. Claus Kleber und Co-Autorin Angela Andersen interessieren sich bei ihrer Bestandsaufnahme vor Ort weniger für die Mächtigen und Regierenden, sondern vor allem für die Menschen, die von Hunger und Durst betroffen sind und tapfer für eine bessere Zukunft kämpfen.
    Ihre Fragen sind es, die ihm in Indien, Mexiko, Sierra Leone oder Palästina gestellt werden. Warum kommen so viele Lebensmittel nie bei den Hungernden an? Wie können wir dem Land und den Ozeanen noch mehr abgewinnen, ohne die Böden auszulaugen und Fischbestände zu zerstören? Dürfen Nahrung und Trinkwasser weiterhin als Spekulationsobjekte an Börsen missbraucht oder als Machtinstrumente eingesetzt werden? Bis vor wenigen Jahren schienen wir auf einem guten Weg. Die Zahl der Hungernden nahm ab. Doch seit 2008 wächst die Weltbevölkerung dreimal schneller als die Agrarproduktion.
    Politik, Wirtschaft und Forschung sind gefordert, denn schon 2050 wird sich die Weltbevölkerung der Zehn-Milliarden-Marke nähern. Kann Gentechnik da ernsthaft eine Lösung sein? Muss Afrika zu einer Mega-Plantage werden, dirigiert von neuen Kolonialmächten, die nach Börsenkursen entscheiden, ob auf dem Acker Biosprit für Devisen oder Nahrung für Kinder wächst? Reicht es vielleicht schon, das Vorhandene besser zu verteilen, Lebensgewohnheiten zu ändern und Verschwendung einzudämmen? Während im Westen immer mehr zu Vegetariern werden, essen die Chinesen inzwischen so viel Fleisch, dass täglich Zigtausende Rinder importiert werden müssen.
    Längst wird im Reich der Mitte mehr Fleisch verzehrt als in den USA. Gleichzeitig zeigt China der Welt eindrucksvoll, wie man politisch zentral gesteuert gegen Wassermangel und das Vordringen der Wüsten kämpft. Probleme, unter denen die mächtigen USA ebenfalls leiden. Die reichste Nation der Welt ist auch ein gigantischer Agrarstaat, doch Klimawandel, lange Dürreperioden und erschöpfte Grundwasser-Reserven zwingen den Riesen in die Knie.
    Ein gefundenes Fressen für Spekulanten an den Rohstoffbörsen der Welt, die wie im Casino Wetten auf Missernten und Überproduktion von Agrargütern abschließen. In Australien wächst deshalb fast nur Weizen für den Weltmarkt. Bauer und Börsianer in einer Person zu sein, ist in Down-Under das Erfolgsrezept. Analytisch und emotional zugleich begegnet Claus Kleber Menschen, die etwas über Hunger und Durst zu erzählen haben. Als Betroffene, als Handelnde oder als Visionäre. Und er blickt in die Augen von Kindern, deren Leben oft schon mit ein paar Cent oder einer klugen Idee zu retten ist. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.11.2014ZDF
  • Folge 91 (45 Min.)
    Hunderttausende Flüchtlinge aus dem Nahen Osten stehen an Europas Türschwelle. Die Deutschen spenden so viel wie seit Jahren nicht – doch wenn ein Aufnahmeheim in der Nachbarschaft eröffnet wird, gehen Anwohner erbittert dagegen vor – mit Plakaten und Eilanträgen vor Gericht. Eine große Mehrheit begrüßt laut Umfragen die Freizügigkeit der EU – aber sobald dem deutschen Sozialsystem Belastungen drohen, endet die liberale Haltung. „Wer betrügt, fliegt“, rief die CSU pünktlich zur Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes für Rumänen und Bulgaren Migranten aus Südost-Europa zu.
    Übergriffe gegen Ausländer nehmen wieder zu – und rechtspopulistische Parteien feiern bei Landtagswahlen Erfolge. Dabei ist die Bundesrepublik längst das beliebteste Einwanderungsland in Europa. Mehr als eine Million Männer, Frauen und Kinder sind im vergangenen Jahr aus dem Ausland in die Bundesrepublik gezogen, der höchste Wert seit 17 Jahren. Wie geht unsere Gesellschaft damit um? Wie weit sind wir bereit, unseren Wohlstand zu teilen? Welche Anforderungen sollen Zuwanderer erfüllen? Belasten Migranten und Flüchtlinge die Staatskassen? Und wie sähe eigentlich Deutschland ohne Ausländer aus? „ZDFzeit“ stellt die Deutschen auf den Prüfstand: mit Reportagen von Brennpunkten der Integration, verblüffenden Experimenten – und aktuellen Meinungsumfragen.
    Die Ergebnisse sind zwiespältig. Deutschlands Weg zum weltoffenen Einwanderungsland wird von einer wachsenden Mehrheit der Bevölkerung begrüßt – doch gleichzeitig verschärfen sich vielerorts die daraus entstehenden Probleme. Verweigerte Integration bestimmter Migrantengruppen, gewaltbereite Ausländerfeindlichkeit, fehlende politische Impulse – der Umgang mit Zuwanderern und Flüchtlingen gehört zu den drängendsten Herausforderungen der Gegenwart. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.11.2014ZDF
  • Folge 92 (45 Min.)
    Die Geschichte bietet Stoff für einen Hollywood-Film, sie ist die Ruhrpott-Variante des amerikanischen Traums. Im Mittelpunkt stehen zwei Unternehmer, die jede Öffentlichkeit scheuten: Theo und Karl Albrecht. Sie bauten ein weltumspannendes Geschäftsimperium auf, häuften ein Milliardenvermögen an und belegten stets die beiden vorderen Ränge unter den TopTen der Superreichen Deutschlands. Doch kaum einer kennt die Gebrüder Albrecht. Sie lebten völlig abgeschottet von der Außenwelt. Noch nicht einmal ihre genauen Geburtsdaten waren bekannt. Nur wenige Bilder existieren. Selbst die Nachricht ihres Todes erreicht die Öffentlichkeit erst, als sie bereits zu Grabe getragen sind.
    Mit dem Tod von Theo Albrecht 2010 und seines Bruders Karl 2014 geht eine Ära zu Ende. Sie beginnt damit, dass beide Albrechts 1946 den kleinen Tante-Emma-Laden ihrer Mutter übernehmen. Von diesem Ausgangspunkt erschaffen sie eine Ladenkette mit schließlich 4300 Filialen in Deutschland. Heute gehen 85 Prozent der Deutschen bei Aldi einkaufen. Der Konzern bestimmt die Preise unserer Grundnahrungsmittel, hat Esskultur und Konsumverhalten wesentlich geprägt. Die Autoren Sebastian Dehnhardt und Manfred Oldenburg begeben sich auf Spurensuche. Ein Jahr lang haben sie im Umfeld der beiden Brüder recherchiert: Wo kommen sie her? Was hat ihre Charaktere geprägt? Wie ist es ihnen gelungen, den deutschen Lebensmittelmarkt zu erobern? Und warum lebten sie Jahrzehnte lang völlig zurückgezogen? Die „Aldi-Story“ zeichnet in Schlüsselszenen das Leben der Unternehmerlegenden nach.
    Und kann dabei erstmals auch auf private Unterlagen und Bilder aus dem Familienbesitz der Albrechts zurückgreifen. Enge Mitarbeiter der Brüder liefern Interna. Verkäuferinnen der ersten Stunde kommen ebenso zu Wort wie Fachjournalisten, denen gelegentliche Einblicke in die verborgene Welt der „Aldi“-Brüder gelangen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 09.12.2014ZDF
  • Folge 93 (45 Min.)
    Einkaufen unter Festtagsstress, stundenlange Arbeit in der Küche, raffinierte Rezepte nach alter Familientradition. An Weihnachten sind die Erwartungen besonders hoch. Aber wie gelingt ein gutes Festessen? Sternekoch Nelson Müller nimmt die beliebtesten deutschen Weihnachtsgerichte unter die Lupe: Wie gelingen Gans und Karpfen? Sind selbstgemachte Klöße wirklich besser? Und: Wo können Verbraucher sparen? Bio-Weihnachtsgänse kosten bis zu 100 Euro. Wer das nicht ausgeben möchte, bekommt im Supermarkt Billiggänse aus Ungarn. Welche Gans ein gutes Leben hatte und welche man besser nicht kauft – das hat sich Nelson Müller vor Ort genauer angesehen.
    Im Geschmackstest verkostet der Spitzenkoch mit seinen Gästen teure und preisgünstige Gänsebraten – und kommt zu verblüffenden Ergebnissen. Erstaunlich auch, was der Küchenprofi zum Thema Würstchen und Kartoffelsalat herausfindet. Beim Qualitätstest der Wiener treten Bio-, Metzger- und Billigwürstchen aus dem Discounter an. Die Laboruntersuchung ergibt: In Sachen Fleischqualität schlägt Billigwurst die Bioqualität, und auch bei der Keimbelastung können sogar Discounterprodukte aus dem Glas die Nase vorn haben.
    In Punkto Kartoffelsalat gehen Hausfrauen aus ganz Deutschland an den Start. Könnerinnen aus Sachsen, Bayern, Friesland und Westfalen zeigen im Duell der Kartoffelsalate, wie man Mayonnaise macht, die nicht unterm Schneebesen gerinnt, und welche Kartoffeln den Salat zum Festessen machen. Ob Rotkohl, Klöße, Braten oder Gebäck: Nelson Müller zeigt pünktlich zum Fest, welche Produkte wir mit gutem Gewissen kaufen können – und wie sie am besten gelingen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.12.2014ZDF

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