2015/2016, Folge 273–292

  • Folge 273
    Kommen Busse bald ohne Fahrer aus? Sind Roboter die besseren Chirurgen? Und werden Häuser künftig mittels 3-D-Druckern gebaut? Arbeit wird zunehmend vernetzt und digitalisiert. Und was passiert mit Europas Arbeitnehmern? Die haben immer weniger zu tun – und finden das mitunter gar nicht so schlimm. Denn vor allem die junge Generation stellt sich immer mehr die Frage, wie, wo und wie lange sie überhaupt arbeiten will. Statt des klassischen Nine-to-Five-Jobs will sie lieber eine Arbeit, die zur individuellen Lebenssituation passt, sprich flexibel, demokratisch und generell mehr freie Zeit. Gehalt? Erst mal Nebensache. Auf diesen Wertewandel stellen sich langsam auch die Unternehmen ein. In Schweden gibt es bereits den Sechs-Stunden-Arbeitstag, Großbritannien ist Vorbild im Job-Sharing: Zwei Menschen teilen sich denselben Job, auch in Führungspositionen. Zu viel Arbeit mache sowieso verrückt. Das wusste einst schon Frankreichs ehemaliger Staatspräsident Charles de Gaulle. Na dann! (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 13.02.2016arte
  • Folge 274
    Polen, bis vor kurzem unauffälliges Nachbarland Deutschlands, sorgt seit den Wahlen im Oktober 2015 für Aufregung in Europa: Sieg der nationalkonservativen Partei PiS, Rechtsruck bei den polnischen Jugendlichen – zwei Drittel der jungen Leute wählten im Oktober rechte Parteien – , dann ein neues Mediengesetz, das Medien strenger kontrolliert. Deutschlands östliches Nachbarland erfüllt Europa mit Sorge. In Brüssel wird die Entwicklung in Polen sogar als eines der „größten Probleme für die EU 2016“ gehandelt.
    In Wroclaw, der Kulturhauptstadt 2016, haben nationalistische Gruppierungen wie „Nationales Wiedererwachen Polens“ oder das „National-radikale Lager“ großen Zulauf. Hetze gegen Deutschland ist bei ihnen an der Tagesordnung. Auch ausländische Unternehmen bekommen diese neue Fremdenfeindlichkeit zu spüren, IBM warnte seine Mitarbeiter davor, am polnischen Nationalfeiertag auf die Straße zu gehen. Wie geht es ausländischen Firmen in Polen, seit die neue Regierung an der Macht ist? Ist der Machtwechsel in Polen gar eine Gefahr für Europa? Polen hat Ungarn als Buhmann Europas abgelöst.
    Aber es gibt auch andere Stimmen: Kämpfen die Polen nicht einfach gegen eine übermächtige EU, die alles bestimmen will? Gegen die Besserwisserei und Panikmache vor allem der deutschen Medien? Hat nicht jedes Land das Recht, seinen eigenen Weg zu gehen, auch gegen den Widerstand des „alten Europa“? „Yourope“ schaut genauer hin: Wie berechtigt sind die Ängste in Bezug auf den polnischen Weg, und wie denken die jungen Polen darüber? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 20.02.2016arte
  • Folge 275
    Den etablierten Kirchen kehren immer mehr junge Europäer den Rücken. Die uralte Frage nach dem Sinn des Lebens aber bleibt. Dumm nur, dass es in der individualisierten, säkularisierten Welt kein klares Regelwerk mehr gibt, welches uns die Sinnfrage abnehmen könnte. Also machen sich junge Europäer auf die Suche nach Selbsterkenntnis, und die wirft Fragen auf: Welche Werte brauche ich im Leben, um glücklich zu sein? Was macht einen „guten“ Menschen aus? Oder auch ganz schlicht: Wer bin ich? Die konkreten Antworten auf diese Fragen sehen für jeden anders aus.
    Manche finden ihre Erfüllung, indem sie einen Großteil ihres Einkommens an Entwicklungshilfeorganisationen spenden – wie die „Effektiven Altruisten“ in London. Andere gehen regelmäßig zum Philosophiekurs der „School of Life“ in Paris, in der Hoffnung, dort die Frage nach dem Sinn ihres Daseins zu klären. Schon der griechische Dichter Sophokles erkannte schließlich: „Schau, und Du wirst finden – was nicht gesucht wird, das wird unentdeckt bleiben.“ (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 27.02.2016arte
  • Folge 276
    „Du kommst hier nicht rein“ – diesen Satz haben sicher viele schon mal gehört. Sei es vor dem Berghain, dem legendären Electro-Club in Berlin, oder beim Versuch, zu einer Backstage-Party zu kommen. Aber logisch – ein „Club“ ist nun mal eine geschlossene Gesellschaft. Im hippen London erleben diese Gesellschaften gerade eine Renaissance – wie zum Beispiel der Hospital Club, gegründet unter anderem von Musiker Dave Stewart. Hier sollen kreative Köpfe zueinanderfinden. Denn Clubkultur hat in England eine lange Tradition, früher hießen sie Gentlemen’s Clubs und waren der gesellschaftlichen Elite vorbehalten. Und noch eine geschlossene Gesellschaft hat in Großbritannien ihren Ursprung: die Freimaurer, um die sich viele Verschwörungstheorien ranken und die bis heute in vielen Ländern mit sogenannten Logen vertreten sind. „Yourope“ verschafft sich einen Einblick in die geheimen Zirkel Europas. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 05.03.2016arte
  • Folge 277
    Winterliche Grippewellen und exotische Epidemien wie das Zika-Virus – sie machen Schlagzeilen und bewegen die Gemüter. Über das HIV – Virus spricht dagegen kaum noch jemand – dabei steigt die Zahl der HIV-Diagnosen in Europa wieder an. 142.000 Neuinfektionen wurden 2014 in Europa registriert, 6.000 mehr als noch ein Jahr zuvor. Wie ist das möglich? Sicher ist: die Die Ansteckungsraten unterscheiden sich von Land zu Land stark. Vor allem in den östlichen Ländern Europas ist ein starker Anstieg zu verzeichnen. Russland, Bulgarien, Ungarn, Tschechien und die Slowakei sind betroffen – in einigen dieser Länder hat sich die Zahl der Neuinfektionen seit 2005 sogar verdoppelt. Doch auch in Deutschland ist die Zahl um sieben Prozent gestiegen.
    „Yourope“ geht der Frage nach, warum sich immer noch so viele – überwiegend junge Europäer – mit HIV infizieren. Ist es Unwissenheit – oder gar Sorglosigkeit? In London könnte das der Fall sein. Hier steigen die Infektionsraten unter jungen Homosexuellen, die sich per Smartphone spontan zu anonymem Sex verabreden, stark an. Im Osten der Ukraine ist es dagegen der Krieg, der es Drogensüchtigen und Prostituierten schwer macht, sich vor HIV zu schützen. Ein Hoffnungsschimmer ist dagegen in Frankreich auszumachen – hier wurde im Januar ein neues Medikament zugelassen, das eine HIV -Infektion möglicherweise verhindern kann. Aids, ein Thema von gestern? Leider noch lange nicht. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 12.03.2016arte
  • Folge 278
    Der Weltraum – unendliche Weiten, unendliche Faszination, die Eroberung des Kosmos – ein Menschheitstraum. Doch wie steht es heute damit? In Russland findet die einst glorreiche Raumfahrt kaum Nachwuchs, dafür begeistern sich aber Tausende Follower für eine private Marsmission. Einige melden sich sogar freiwillig für eine künftige Mars-Besiedlung, auch wenn ein Returnticket derzeit nicht vorgesehen ist. In München baut ein junges Forscherteam an einem Aufzug in den Weltraum. Er muss 36.000 Kilometer überwinden und wird dafür eine Woche unterwegs sein. 200 Meter schafft ihr „Climber“ schon, aber sie sind optimistisch, auch für diese alte Vision bald eine Lösung präsentieren zu können.
    Dann stünde einer für Jedermann erschwinglichen Reise ins All kaum noch etwas entgegen. Der Franzose Octave entwirft sogar schon Möbel und andere Utensilien für ein künftiges Leben im Weltraum. Und in Moskau trainiert die junge Ärztin Inna für die Aufnahmeprüfung in das russische Mondflugprogramm. Ihre Chancen stehen gar nicht schlecht, denn weibliche Astronauten seien stressresistenter als die männlichen, hat ein russisches Forscherteam gerade herausgefunden. „Yourope“ trifft junge Menschen, die sich für den Weltraum begeistern, die auf dem Weg zu Sternen sind. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.03.2016arte
  • Deutsche TV-PremiereSa 02.04.2016arte
  • Folge 280
    Gerade hat ein virales Video für Empörung gesorgt: Dort bereitet der junge Sternekoch Moritz Brunner in seinem Restaurant „La Table Suisse“ eine alte Schweizer Spezialität zu – „Büsirücken“, und das ist nichts anderes als Katzenfleisch. Katzen und Hunde züchten, nur um sie zu essen? Der Shitstorm ließ nicht lange auf sich warten. Dabei stellte sich recht schnell heraus: „La Table Suisse“ und „Büsirücken“ gibt es gar nicht. Alles eine Erfindung von Vegetarier-Verbänden, die darauf aufmerksam machen wollten, wie willkürlich unser Wertesystem ist, wenn es um Tiere geht. Und tatsächlich – während jeden Tag Massen von Schweinen und Kühen zusammengepfercht quer durch Europa gekarrt werden, nur um bei Aufzucht und Schlachtung ein paar Euro zu sparen, während Legehennen auf engstem Raum ein elendiges Dasein fristen, verwöhnen wir unsere Haustiere mit dem allerfeinsten Futter, Massagen und Psychotherapie. Wo hört Tierschutz auf und fängt Affenliebe an? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.04.2016arte
  • Folge 281
    In drei Tagen tagt die Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York, um über das Weltdrogenproblem zu diskutieren. Warum? Weil mittlerweile klar zu sein scheint, dass der einst von US-Präsident Richard Nixon ausgerufene „War on Drugs“ gescheitert ist. Laut dem letzten Weltdrogenbericht der UN nehmen 246 Millionen Menschen illegale Drogen, das sind etwas mehr als fünf Prozent der 15- bis 64-Jährigen. Damit konsumieren zwar nicht mehr Menschen Drogen als in den vergangenen Jahren, aber auch nicht weniger. Millionen Menschen nehmen illegale Drogen, weil sie es wollen. Und die sollte man nicht länger kriminalisieren, darin sind sich mittlerweile sogar prominente Ex-Politiker und der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan einig.
    Statt den Gebrauch von Drogen rigoros zu verbieten, sollte die Weltgemeinschaft lieber die Gewinne der Händler beschneiden und verstärkt auf Prävention setzen. Cannabis, Kokain und Meth – alles also bald ganz legal? Wie steht Europa dazu? Wo ist was und wie viel schon erlaubt? Portugal zum Beispiel gilt als das liberalste Land, wenn es um Marihuana, Kokain oder Heroin geht – wer damit erwischt wird, begeht lediglich eine Ordnungswidrigkeit. Andere Länder dagegen kämpfen gegen neue illegale Substanzen. Sisa – eine gefährliche Billigdroge kursiert derzeit in Griechenland. Wie kann man dem Einhalt gebieten? „Yourope“ über Europas Drogenpolitik und die schwierige Frage, welcher Umgang mit Drogen der richtige ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 16.04.2016arte
  • Folge 282
    Als Alexis Tsipras aufs europäische Politparkett trat, ging Verwunderung durch die Medien – „ …so jung, und so ein Auftreten …“. Er ist gerade Anfang 40 und damit schon eine Ausnahme, wenn es um große Politik geht. Noch immer sind die meisten Inhaber von Machtpositionen deutlich älter. Nur 31 der 631 der Abgeordneten im deutschen Bundestag sind unter 35 Jahre alt. Das sind 4,9 Prozent – ihr Anteil an der Bevölkerung beträgt aber 35 Prozent. Die Altersgruppe der 45- bis 65-Jährigen stellt mit 418 Mitgliedern hingegen 66 Prozent aller Abgeordneten, aber nur 31 Prozent der Bevölkerung.
    Das bedeutet: „Ü-45er“ bestimmen die politische Agenda der gesamten Gesellschaft. Und das ist nicht nur in Deutschland so. Die jungen Demokratien im Osten Europas sind in diesem Punkt den Westeuropäern durchaus einen Schritt voraus. Hier ist der Altersdurchschnitt in der Politik deutlich jünger. Und wie sieht das in anderen Bereichen der Gesellschaft aus? Hat die junge Generation überhaupt eine Chance auf Macht in Politik und Wirtschaft? Und wenn ja, wie nutzt sie sie? „Yourope“ schaut sich um in Europa. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 23.04.2016arte
  • Folge 283
    In Europa haben sich die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in den letzten Jahrzehnten für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender grundlegend verbessert. Vor allem Transmenschen sind in der Popkultur heute viel sichtbarer als noch vor ein paar Jahren. Sportler und Musiker outen sich als trans, es gibt Trans-Topmodels, die Werbung für Givenchy machen und die Titelblätter der Vogue schmücken. In Schweden gibt es im alltäglichen Sprachgebrauch mittlerweile das Personalpronomen „hen“ für alle, die sich weder als Mann noch als Frau identifizieren, und bei Facebook kann jeder in der Selbstbeschreibung seines Profils eine eigene Geschlechtsidentität angeben.
    Und auch die Politik zieht langsam nach. Auf Malta trat vor einem Jahr ein Gesetz in Kraft, das allen Bürgern das Recht auf eine selbstbestimmte Identität einräumt – ohne vorherige medizinische Diagnose, Behandlung oder Operation. Kontrovers – wie in so vielem – dagegen die Türkei. Zwar gibt es Transgender-Schönheitswahlen, gleichzeitig wurden im vergangenen Jahr fast 40 Transmenschen in Istanbul ermordet. Wie kann das sein? „Yourope“ fragt: Ist Europa reif für drei Geschlechter … Oder gar fünf oder zehn? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 30.04.2016arte
  • Folge 284
    Seit die Balkanroute mehr oder weniger dicht ist, stranden zehntausende Flüchtlinge in Griechenland. Auf den griechischen Inseln wie Lesbos und Kos, an der Grenze zu Mazedonien, aber auch in der Hauptstadt Athen. Leer stehende Lagerhallen, Schulen, Militärgebäude oder auch alte Hotels sollen freigeräumt werden, um Platz zu schaffen und für einigermaßen menschliche Unterbringungen zu sorgen. Doch Griechenland, das noch immer mit den Folgen der Finanzkrise ringt, ist überfordert. Die EU hat nun 700 Millionen Euro Soforthilfe für Griechenland versprochen und mit der Türkei vereinbart, dass Schlepper bekämpft und Flüchtlinge zurückgenommen werden. Das Ziel: eine zügige und geordnete Einreise von Asylsuchenden direkt in die Aufnahmeländer ohne Landroute quer durch Europa.
    Doch viele befürchten, dass das Abkommen mit der Türkei nicht funktioniert und dass das Chaos zur humanitären Katastrophe wird. „Yourope“ trifft Flüchtlinge, die es bis nach Athen geschafft haben und in der Hoffnung auf ein besseres Leben nun in provisorischen Lagern ausharren müssen. „Yourope“ spricht mit Helfern an der griechisch-türkischen Grenze, die am Rande ihrer Kräfte sind und trotzdem nicht tatenlos zusehen können, wie Menschen im Mittelmeer ertrinken. „Yourope“ fragt, ob die Hilfen der Europäischen Union greifen – und ob sich der fragwürdige Pakt mit dem Nachbarn Türkei wirklich gelohnt hat. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 07.05.2016arte
  • Folge 285
    Polen, Griechenland und die Türkei – Länder, die auf turbulente Monate zurück blicken: In Polen kam es zu einem politischen Rechtsruck, der an jedem Wochenende immer noch tausende Unzufriedene auf die Straße treibt. Griechenland wird seit Jahren von den Folgen seiner Schuldenkrise und seit kurzem auch durch die Flüchtlingskrise erschüttert – zehntausende Menschen stecken hier fest und werden wohl wieder in die Türkei zurück geschickt, in ein Land, das unter Terror, Bürgerkrieg und einer autoritären Regierung leidet. Neben dem lauten Protest gegen die Zustände in vielen Ländern Europas formiert sich immer deutlicher auch eine andere Art des politischen Widerstands: Street Artisten wehren sich mit ihren Mitteln gegen Zustände, die sie ungerecht oder unhaltbar finden.
    Sie verfremden Geldscheine und bemalen Hauswände mit Motiven der Flüchtlingskrise. In den Niederlanden stoßen Passanten sogar auf Skulpturen von Asylsuchenden, die vom Schicksal der Menschen erzählen sollen. Welche Künstler stecken dahinter? „Yourope“ trifft die kreativen Rebellen Europas und schaut sich ihre „Waffen“ für den Kampf um das politische Bewusstsein an. Können sie tatsächlich etwas bewirken? Und: Welche Street Art ist eigentlich legal, welche illegal? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 14.05.2016arte
  • Folge 286
    Boden sei kostbarer als Gold, sagte 2012 der amerikanische Börsen-Experte Warren Buffet. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Run auf die Flächen im Osten Europas längst begonnen. Als Länder wie Polen, Ungarn, Rumänien der EU beitraten, ging es auch um die wirtschaftliche Öffnung dieser Länder für ausländische Kapitalgeber. Um einen Ausverkauf an westliche Investoren zu verhindern, wurden Übergangsregeln für Landverkäufe an Ausländer festgelegt. 2016 fallen nun die letzten Schranken. Auch in Polen läuft die Schutzfrist für Landkäufe durch Ausländer ab.
    Werden diese Länder nun von westlichen Käufern überrollt? In Rumänien können Ausländer schon seit 2014 Land kaufen, Ungarn hat die Regelung durch eine Verfassungsänderung bereits wieder außer Kraft gesetzt und verkauft gleichzeitig gerade staatliche Flächen an den Höchstbietenden. Hiergegen formiert sich Widerstand. In Bulgarien haben sich 660 Familien zu einer Genossenschaft zusammengeschlossen. Mikrokredite einer internationalen Entwicklungsgenossenschaft helfen den Einheimischen, ihr Land weiter zu bewirtschaften.
    In Deutschland wehren sich junge Bauern mit der Initiative „Bauer sucht Land“ gegen den Ausverkauf an Großinvestoren wie die „KTG Agrar“ – einen der größten Agrarrohstoffproduzenten Europas, der gezielt gewaltige Agrarflächen im Osten Europas aufkauft. Durch die industrielle Bewirtschaftung der Flächen gehen Arbeitsplätze verloren, mit bekannten Folgen wie Landflucht und Monokultur. „Yourope“ schaut sich um im Osten Europas, wo Agrarland gerade zum neuen Gold wird. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 21.05.2016arte
  • Folge 287
    7.500 junge Europäer kommen Ende Mai in Straßburg zusammen, um über die großen Themen Europas zu diskutieren – und gemeinsam nach Wegen und Lösungen für die Zukunft unseres Kontinents zu suchen. Jugendarbeitslosigkeit, Nachhaltigkeit, die Zukunft der Arbeit und – das vermutlich in diesen Tagen dringlichste Thema in Europa – Krieg und Frieden und daraus resultierend die Frage, wie man die Millionen Flüchtlinge, die derzeit nach Europa strömen, in die europäischen Gesellschaften integrieren kann, um so langfristig den Frieden auf dem Kontinent zu sichern.
    Die Schwerpunkte des EYE-Events 2016 bieten auch für das „Yourope“-Team nicht weniger als eine inhaltliche Steilvorlage. Woche für Woche ist es in ganz Europa unterwegs, um über junge Menschen und deren Lebenswelten auf dem Kontinent zu berichten. Mit Easyjet, Youtube und Facebook aufgewachsen, sind sich junge Menschen heute näher denn je, und auf dem EYE-Event stehen sie sich persönlich gegenüber. „Yourope“--Moderator Andreas Korn nutzt diese Chance, in Straßburg ebenfalls direkt mit Aktivisten, Experten und Politikern über Krieg und Frieden auf unserem Kontinent zu sprechen.
    Denn Europa steckt tief in einer politischen Krise. Die Folgen könnten für den Zusammenhalt der EU noch gravierender sein, als es die wirtschaftlichen Probleme der vergangenen Jahre waren. Wie kann das Vertrauen in die gemeinsamen Werte wieder hergestellt werden? „Yourope“- berichtet über Ideen und Visionen für eine friedliche Zukunft Europas und seiner angrenzenden Länder. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 28.05.2016arte
  • Folge 288
    Jeden Monat Geld auf dem Konto, ohne nur einen Finger krumm zu machen – das klingt wie ein schöner Traum. Und dieser Traum könnte für die Schweizer wahr werden: am 5. Juni stimmen sie als erstes Land der Welt darüber ab, ob das bedingungslose Grundeinkommen eingeführt werden soll. Das heißt, jeder Schweizer bekommt monatlich 2500 Franken – umgerechnet etwa 2300 Euro – vom Staat gezahlt. Wem das nicht reicht, der kann weiterhin Geld durch Arbeiten verdienen, das er dann zusätzlich hat. Aber werden dann nicht alle auf Staatskosten auf der faulen Haut liegen? Das Gehalt als Anreiz zur Arbeit sei für die Wirtschaft unabdingbar, sagen die Kritiker. Und außerdem sei ein bedingungsloses Grundeinkommen gar nicht finanzierbar.
    Falsch, sagen die Befürworter. Nur wer den Job nicht nötig hat, um über die Runden zu kommen, kann sich wirklich frei entfalten und das tun, womit er der Gemeinschaft am besten dient. Das klingt ein bisschen nach utopischen Fantasien, doch zu den Befürwortern gehören längst nicht nur kommunistische Träumer, sondern auch erfolgreiche Unternehmer wie Götz Werner, der Gründer der Drogeriekette DM. Und nicht nur die Schweiz denkt ernsthaft an die Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens nach, auch in den Niederlanden läuft ein Pilotversuch und auch Finnland möchte im nächsten Jahr dieses umstrittene Konzept testen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.06.2016arte
  • Folge 289
    Sie sind äußerst aktiv, die modernen Schatzjäger, und das in ganz Europa. Es ist die Hoffnung auf den ganz großen Fund, das Spiel mit dem Nervenkitzel, wenn moderne Schatzsucher irgendwo zwischen Realität und Illegalität dem großen Glück auf der Spur sind. Die Nachricht von einem vermeintlichen Goldzug aus dem Zweiten Weltkrieg hat in Polen zu einem wahren Ansturm geführt – nicht nur auf Metalldetektoren und Landkarten, sondern auch auf die Redaktion der Schatzsucher-Zeitung „Odkrywca“. Immer mehr Tipps, wo noch weitere Kriegsschätze liegen könnten, gehen bei den Journalisten ein. Auch in Russland gibt es einen gewaltigen Markt für Relikte aus der Vergangenheit: Panzer und Flugzeuge, historische Weltkriegsüberbleibsel – gefunden und gehoben von Schatzjägern in den Weiten des Landes.
    Egal, ob legal oder illegal, ob modern oder antik – auf dem Schatzsuchermarkt geht es um echte Werte. Und dann sind da noch jene ambitionierten Freizeitschatzjäger, die im Dienste der Allgemeinheit aktiv sind. Eine wachsende Online-Community, europaweit vernetzt, sucht verlorene Schätze ihrer Mitmenschen: Eheringe und Schmuck auf Spielplätzen und an Stränden. Und manchmal finden diese Jäger sogar noch die romantische Geschichte dahinter, an der sie die Online-Community teilhaben lassen. „Yourope“ schaut sich um in Europa und will wissen, wo hier noch Schätze liegen und wer so alles auf der Suche ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.06.2016arte
  • Folge 290
    Am 23. Juni entscheiden Großbritanniens Bürger über den Verbleib ihres Landes in der EU. Sie entscheiden nicht nur über ihre Zukunft, sondern womöglich über die der gesamten Europäischen Union. Sollten sich die Briten gegen Europa entscheiden, könnte das den Zerfall der Europäischen Union bedeuten. Denn nicht nur in Großbritannien wächst die Europa-Skepsis, auch in anderen Ländern machen Parteien Stimmung gegen Brüssel und könnten Großbritannien folgen. Die Hysterie im Vorfeld ist entsprechend groß. Angela Merkel und Barack Obama warnen vor einem Austritt, führende britische Unternehmen ebenfalls. Sie fürchten einen massiven Verlust der heimischen Wirtschaftskraft.
    Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat unlängst errechnet, dass ein Brexit die Briten ärmer machen würde. Aber wie sehen die Briten das? In Umfragen liegen Gegner und Befürworter des Brexits in etwa gleich auf. Warum haben so viele Briten keine Lust mehr auf Europa, wo ein Austritt dermaßen viele Nachteile bringen würde? Was sagen die EU-freundlichen Schotten? Wie stehen junge Expats in Großbritannien zum Referendum? „Yourope“-Spezial aus Großbritannien, einem Land, das wohl vor einer seiner wichtigsten Entscheidungen seit Jahrzehnten steht. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.06.2016arte
  • Folge 291
    Deutsche TV-PremiereSa 25.06.2016arte
  • Folge 292?
    Sommerzeit ist Urlaubszeit in Europa. Und wohin fährt die Mehrheit der Europäer am liebsten? Richtig, ans Meer. Fast Zweidrittel aller europäischen Urlauber wählen Badeorte als Reiseziel. Sei es ans Mittelmeer, den Nordostatlantik, die Nord- oder Ostsee oder gar ans Schwarze Meer. Europas Meeresgebiet ist größer als die gesamte Landfläche der EU. Nur leider sind die Lieblingsbadewannen der Europäer durch Überfischung, Plastikmüll und den Klimawandel bereits stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Wie kann man Europas Ozeane also schützen? „Yourope“ über Aktivisten, für die das Meer mehr ist als reiner Badespaß. (Text: arte)
    ursprünglich für den 25.06.2016 angekündigt

zurückweiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Yourope online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…