Folge 2686

  • Folge 2686

    Algerien: Bouteflika vor dem Sturz?
    Lange Zeit galt Algerien als gelähmtes Land, ein Land, regiert von einer korrupten Machtclique aus Generälen, Politikern und dem Familienclan des Präsidenten Bouteflika. Auch während des arabischen Frühlings gab es in Algerien nur wenige Proteste. Doch nun ist das Land aus seiner Erstarrung erwacht: Seit zwei Wochen gibt es ununterbrochen Demonstrationen in vielen Städten. Die erneute Kandidatur des todkranken Präsidenten Bouteflika, der kaum noch in der Öffentlichkeit zu sehen ist, war der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. In einem Land, in der die Hälfte der Bevölkerung jünger als 30 Jahre ist, sehnen sich die Menschen nach einem Neuanfang, nach Perspektiven.
    Autor: Stefan Schaaf, ARD Madrid
    Dazu auch der Podcast „Weltspiegel-Thema“ Maghreb – ein neuer arabischer Frühling? ab Sonntag auf www.weltspiegel.de und in der ARD-Audiothek Gespräche mit Stefan Schaaf, ARD-Korrespondent Madrid (Fernsehen), Jens Borchers, ARD-Korrespondent Rabat (Hörfunk) und mit der deutsch-tunesischen Schriftstellerin Kaouther Tabai
    Türkei: Aufwind für Nationalisten?
    In der Kreisstadt Tefenni glaubt der in Österreich geborene Ümit Alagöz seinen Posten als Bürgermeister der nationalistischen MHP bei der Kommunalwahl am 31. März gegen den AKP-Kandidaten verteidigen zu können. Alagöz will, dass Tefenni wie eine österreichische Stadt wird. Mit Fleiß und stramm nationalistischen Werten verfolgt er dieses Ziel. Unterstützung bekommt er von der in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachteten radikalen Jugendorganisation „Graue Wölfe“. Die islamisch-konservative AKP hat sich mit der nationalistischen MHP zusammengeschlossen: In den Großstädten Istanbul, Ankara und Izmir verzichten die Nationalisten auf eigene Bürgermeisterkandidaten. Da viele konservative Wähler mit der Wirtschaftspolitik der AKP unzufrieden sind, könnten jedoch die Nationalisten einen Stimmenzuwachs verzeichnen.
    Autor: Oliver Mayer-Rüth, ARD Istanbul
    USA: Marathon hinter Mauern
    Das Gefängnis San Quentin in Kalifornien ist ein Mythos: Der Country-Sänger Johnny Cash machte es mit einem Konzert für die Gefangenen vor 50 Jahren weltbekannt. Lange galt San Quentin als brutalstes Gefängnis Amerikas. Immer wieder kam es hier wegen Überfüllung zu
    tödlichen Zwischenfällen. Doch ausgerechnet dieser berühmt-berüchtigte Knast spielt nun eine Vorreiterrolle für die US-Gefängnisreform, auf die sich Republikaner und Demokraten in einem seltenen Akt von Überparteilichkeit geeinigt haben. Die Haftbedingungen Gefangener, die sich in Gewahrsam der US-Bundesregierung befinden, sollen verbessert werden und die Zahl der Häftlinge soll reduziert werden.
    In San Quentin ist genau dies schon geschehen. Die Zahl der Häftlinge wurde von 5500 auf rund 4000 verringert. Außerdem bereiten zahlreiche Resozialisierungsprogramme die Gefangenen auf ein Leben nach dem Knast vor. So gibt es einen Moment im Jahr, der sich beinahe wie Freiheit anfühlt – der Tag des „Marathon von San Quentin“. 105 Runden rennen die Gefangenen im Gefängnishof, um die Marathon-Distanz zu absolvieren: ein einzigartiger Lauf – in einem einzigartigen Knast.
    Autor: Jan Philipp Burgard, ARD Washington, DC
    Georgien: Kulturkampf um das junge Tiflis Tiflis – das neue Berlin?
    Das behaupten neuerdings nicht nur Musikfachmagazine, denn die Clubszene in Georgiens Hauptstadt hat sich international einen Namen gemacht. Manche sprechen von den besten Clubs der Welt. Junge Modelabels, Start-ups in Fabriken, Graffiti-Künstler – schon so einiges in Tiflis erinnert an Berlin. Doch wird das so bleiben? Ein Streit um eine geplante Drogenliberalisierung hat Anhänger der starken orthodoxen Kirche auf den Plan gerufen. Sie schätzen eher traditionelle Werte. Jetzt bangt die bunte hippe Szene von Tiflis um ihre Freiheiten.
    Autor: Demian von Osten, ARD Moskau
    Frankreich: Macron und die Muslime
    Präsident Macron möchte das Verhältnis zu den Muslimen in Frankreich auf eine neue Basis stellen – das hat er im Wahlkampf versprochen. Die islamistischen Anschläge von 2015 hatten das Land erschüttert. Seit ein paar Monaten laufen jetzt Gespräche – kaum beachtet, im Windschatten der Gelbwestenproteste. Vertreter muslimischer Verbände verhandeln mit der französischen Regierung über ein Abkommen, das unter anderem die Finanzkontrolle von Moscheen und die Ausbildung der Imame umfassen soll. Die Muslime sind in Frankreich die zweitgrößte Bevölkerungsgruppe. Wie denken sie über die Reformpläne Macrons – zumal in einem laizistischen Land, das die klare Trennung von Staat und Religion vorsieht?
    Autorin: Sabine Rau, ARD Paris (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.03.2019Das Erste

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So 10.03.2019
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