Folge 2683

  • Folge 2683

    Japan: Okinawa – wo der Zweite Weltkrieg nicht zu Ende scheint
    Seit 70 Jahren geben die Amerikaner auf der japanischen Inselgruppe Okinawa den Ton an: Hier ist ein Großteil der US-Truppen in Japan stationiert. Doch seit Jahrzehnten hält sich auch der Widerstand der Zivilbevölkerung dagegen. Über den Neubau eines US-Militärflughafens wollen die Insulaner jetzt abstimmen – gegen den Willen der Zentralregierung in Tokio. Zwar ist das Referendum rechtlich nicht verbindlich, könnte aber ein starkes Signal aussenden: In Okinawa sind viele nicht mehr bereit, die Belastungen durch die massive Truppenpräsenz der USA hinzunehmen. Einigkeit gibt es in der Frage jedoch auf Okinawa nicht, denn die Amerikaner haben auch den Wohlstand auf die abgelegene Inselgruppe gebracht. Eine Woche vor der Abstimmung stehen sich Gegner und Befürworter unversöhnlich gegenüber.
    (Autor: Ulrich Mendgen, ARD Tokio)
    Peru: Warten auf Gerechtigkeit
    20 Jahre wartet Rute Zuñiga schon auf Gerechtigkeit, seit dem 10. Februar 1999, den Rute als den schlimmsten Tag ihres Lebens bezeichnet. Damals wurde die indigene Bäuerin aus der Region Cusco in Peru gegen ihren Willen sterilisiert. Die Polizei brachte sie in ein Gesundheitszentrum, wo Ärzte ihre Arme und Beine ans Bett fesselten. Nach der Operation wachte Rute mit höllischen Schmerzen auf, die bis heute nicht nachlassen. Mindestens einmal pro Woche plagen Rute heftige Schmerzen in den Beinen und im Becken. „Viel schlimmer aber ist das Gefühl, als Opfer nicht anerkannt zu sein“, sagt Rute. Denn in Peru wurde die Zeit der politisch erzwungenen Sterilisierungen nie aufgearbeitet: Perus autokratisch regierender Präsident Alberto Fujimori ließ damals verarmte indigene Frauen auf dem Land sterilisieren. Zwischen 1995 und dem Jahr 2000 sollen nach Schätzungen zirka 300.000 Frauen und auch viele Männer dieser Politik zum Opfer gefallen sein.
    (Autor: Matthias Ebert, ARD Rio de Janeiro)
    Dazu auch der Podcast „Weltspiegel-Thema“ Gewaltsam sterilisiert – Familienpolitik auf Kosten der Armen ab Sonntag auf www.weltspiegel.de und in der ARD-Audiothek
    Gespräche mit: Matthias Ebert, ARD-Fernsehen Rio de Janeiro Silke Diettrich, ARD-Hörfunkkorrespondentin Neu Delhi
    Inge Bell, Terre des Femmes
    Südafrika: Die Gangs von Kapstadt
    Kapstadt und der Tafelberg – für die meisten ein touristischer Sehnsuchtsort. Doch die Stadt ist auch einer der gefährlichsten Plätze der Welt. In den „Cape Flats“, den Armenvierteln rund um den Tafelberg, tobt ein Krieg der Drogen-Gangs, in dem Monat für Monat rund 70 Menschen sterben.
    Avril Andrews hat ihren Sohn in diesem Krieg verloren. Er starb, weil er nicht mitmachen wollte in der lokalen Gang. Die Einwohner der „Cape Flats“ fühlen sich alleine gelassen – die Polizei kümmere sich zu wenig um die Sicherheit in ihren Vierteln. Manche nehmen die Sache deshalb selbst in die Hand: Leute wie Pastor Craven Engel. Er hat „Ceasefire“ gegründet, eine Organisation, in der Ex-Gangster versuchen zwischen Gangs Waffenruhe auszuhandeln. Und der Pastor bietet Kriminellen auch ein Ausstiegsprogramm an.
    (Autor: Thomas Denzel, ARD Johannesburg)
    Wie viele Pullover braucht man, um das Klima zu retten?
    Ein Grad weniger Raumtemperatur bedeutet im Durchschnitt sieben Prozent weniger Heizkosten und Treibhausgase. In Flandern und den Niederlanden schalten Schulen, Universitäten und Behörden deshalb immer Mitte Februar an einem Tag die Heizung aus. Dann ist „Dicker Pullover-Tag“. Einmummeln für den Klimaschutz: So soll an den Tag erinnert werden, an dem 2005 das Kyoto-Protokoll in Kraft getreten ist. Schulen und Universitäten nutzen den Tag, um Projekte für besseren Klimaschutz zu entwickeln. Privatpersonen können sich im Netz an der Aktion beteiligen. Frieren für einen guten Zweck?
    (Autorin: Gudrun Engel, ARD Brüssel)
    Frankreich: Macron und die Muslime
    Präsident Macron möchte das Verhältnis zu den Muslimen in Frankreich auf eine neue Basis stellen – das hat er im Wahlkampf versprochen. Die islamistischen Anschläge von 2015 hatten das Land erschüttert. Seit ein paar Monaten laufen jetzt Gespräche – kaum beachtet, im Windschatten der Gelbwestenproteste: Vertreter muslimischer Verbände verhandeln mit der französischen Regierung über ein Abkommen, das unter anderem die Finanzkontrolle von Moscheen und die Ausbildung der Imame umfassen soll. Wie denken die Muslime sie über die Reformpläne Macrons – zumal in einem laizistischen Land, das die klare Trennung von Staat und Religion vorsieht?
    (Autorin: Sabine Rau, ARD Paris)
    Ukraine: Die Karpaten fünf Jahre nach dem Majdan
    Viele der Demonstranten auf dem Majdan kamen aus dem Westen der Ukraine. Fünf Jahre nach der blau-gelben Revolution erinnern die Menschen an die „Himmlischen Hundert“, wie die Toten genannt werden, die von Scharfschützen auf dem Majdan niedergestreckt wurden. Auch der Bruder von Roman Ushnevychs war dabei, bis ihn ein Scharfschütze auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew erschoss. Romans Familie wird erst zur Ruhe kommen, wenn die Täter zur Rechenschaft gezogen werden, meint er. Doch selbst jetzt, nach fünf Jahren sind die Verbrechen auf dem Majdan nicht aufgeklärt.
    (Autorin: Birgit Virnich, ARD Moskau) (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.02.2019Das Erste

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