Dokumentation in 3 Teilen, Folge 1–3

  • Folge 1 (45 Min.)
    Francesca Bortolotto Possati ist die ungekrönte Königin Venedigs. Die schlanke, adrette Venezianerin ist die Eigentümerin und Geschäftsführerin der Bauer-Hotel-Gruppe. Das „Bauer“ – direkt am Canale Grande gelegen – ist Treffpunkt des internationalen Jetsets, auch Madonna und Jeremy Irons gehören während der Filmfestspiele zu den Gästen Signora Bortolottos. Sie ist eine der einflussreichsten Unternehmerinnen Venedigs: „Frauen haben schon immer eine entscheidende Rolle in Venedig gespielt“, sagt sie, „vor allem in der Kunst und im Geschäftsleben. Vielleicht ist das das Erbe der Kurtisanen: starke Frauen – das steckt in der DNA Venedigs.“ Routiniert und stolz führt sie durch die riesigen Räume und erzählt von ihrer Kindheit in den prachtvollen Sälen des Palazzo Mocenigo Casa Nuovo.
    Heute wird er vor allem an wohlhabende Menschen aus aller Welt vermietet oder dient als Lokalität für private Feiern. Nicht alle Paläste sind so gut erhalten wie der Palazzo Mocenigo Casa Nuova, denn Restauration und Instandhaltung sind teuer, kompliziert und zeitaufwendig. Doch Venedig will nicht in der Vergangenheit erstarren und öffnet seine ehrwürdigen Gemäuer der Gegenwart: Das ISMAR, Institut zur Meeresforschung, ist im historischen Arsenal untergebracht. In seinen langen Hallen wurden einst die Schiffe gebaut, die Venedig zur Seemacht machten.
    Heute ist es ein avantgardistischer Ort der Zukunftsforschung. Die wichtigsten Forschungsgebiete des Instituts sind der Anstieg des Meeresspiegels und die damit verbundenen Gefahren, die den Fortbestand dieser einzigartigen Stadt infrage stellen. Im Kontrast zum ultra-modernen Forschungsinstitut hat ein anderer Teil des Arsenals sein ursprüngliches Aussehen behalten. Hier probt Ismael Ivo, künstlerischer Leiter der Biennale di Danza, mit seinen jungen Tänzern aus aller Welt. Das Arsenal ist eine Heimat für Kunst geworden und öffnet seine Tore alle zwei Jahre für die weltberühmte Kunstbiennale sowie zu anderen spektakulären Anlässen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 02.01.2013arte
  • Folge 2 (45 Min.)
    Die Geschichte des Palazzo Pisani Moretta geht zurück bis ins 14. Jahrhundert. Er wurde von der Familie Pisani im Stil der Hochgotik gebaut, mehrmals restauriert, bis er mit den letzten wichtigen Arbeiten im 18. Jahrhundert die heutige Gestalt erlangte. Zusammen mit dem Besitzer des Palastes, Maurizio Sammartini, schaut sich die Kunsthistorikerin Lulli Chiappini die ausladenden barocken Dekorationen im Inneren an: Berühmte venezianische Künstler wie Giambattista Tiepolo und Paolo Veronese waren hier am Werk. Eine prächtige Prunktreppe führt zum letzten Stock hinauf. Viele berühmte Besucher wie Joséphine Bonaparte und Joseph II. von Österreich wurden immer wieder von der Schönheit des Palastes betört.
    Heute finden hier rauschende Ballnächte und andere Events statt. Auch Contessa Anna Barnabo vermietet ihren Palazzo für exklusive Feierlichkeiten. Sie ist zudem die stolze Besitzerin eines prächtigen Gartens, einer Seltenheit in Venedig.. Es ist der Einzige, der direkt auf den Canale Grande führt und ist in den einschlägigen Werken zur Gartenkunst Italiens berühmt und gepriesen. Im dazugehörigen Palazzo Malipiero machte übrigens um das Jahr 1740 herum Giacomo Casanova im zarten Alter von 16 Jahren angeblich seine ersten Studien des weiblichen Körpers. Bobo Ivancich stammt aus einer adligen italienisch-kubanischen Familie, bei der Peggy Guggenheim, Ernest Hemingway und Ezra Pound einst ein- und ausgingen.
    Sein wild organisiertes Atelier befindet sich im farbenfrohen Palazzo Merati. Im Merati wohnte früher das venezianische Original Graf Emile Targhetta. Er war eine verrückte Karnevalsikone und ein genialisch-dilettantischer Künstler, der seine unzähligen Kostüme selbst genäht und alle Gemälde seines Palazzo selbst gemalt hat – oft als perfekte Kopien großer venezianischer Meister. Dass Venedig schon immer offen war für schräge Ideen und frische Impulse, zeigt die „Art Night“. Eine ganze Nacht lang lebt die Stadt im Zeichen der modernen Kunst. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 03.01.2013arte
  • Folge 3 (45 Min.)
    Dicht an der Academia Brücke fällt der Palazzo Contarini Polignac ins Auge, einer der schönsten Renaissancepaläste aus dem späten 15. Jahrhundert. Der französische Maler Roger de Montebello hat sich hier niedergelassen. Die Metamorphose von Licht und Wasser gehört zu seinen Lieblingsmotiven; da kommt der Canale Grande vor dem Fenster seines Ateliers gerade recht. Roger stammt aus einer aristokratischen Familie, für die Kunst schon immer eine wichtige Rolle spielte. Sein Großvater arbeitete mit Salvador Dalí zusammen, sein Onkel leitete über 30 Jahre das Metropolitan Museum of Art in New York.
    Die Filmemacher begleiten Roger zu Matteo Corvino und Jérôme Zieseniss, begeisterte Sammler seiner Gemälde. Matteo Corvino bereitet die Cavalchina vor, einen glamourösen Maskenball im berühmten Opernhaus Fenice. Die Cavalchina ist der Höhepunkt des Karnevals für die venezianische Gesellschaft. Gäste sind in diesem Jahr unter anderem der Tenor José Carreras und der Popstar James Blunt. Für einen solchen Ball kommt nur erlesene Dekoration infrage, zum Beispiel Stoff aus der Tuchmanufaktur Bevilaqua.
    In einem unscheinbaren Gebäude zwei Querstraßen vom Canale Grande entfernt, scheint die Zeit stillzustehen. Seit mehr als 200 Jahren sind die originalen Webstühle in Betrieb. In der vierten Generation produziert die Familie Bevilaqua prachtvolle Stoffe. Auf Lochkarten sind die Steuerungsbefehle für die Stoffmuster eingestanzt. Noch 20 dieser historischen Webstühle sind weltweit in Betrieb, sieben Weberinnen beherrschen das alte Handwerk.
    Ein weiteres traditionelles Handwerk Venedigs ist die Glasbläserei, wie sie in Murano seit vielen Jahrhunderten betrieben wird. Früher durften die Meister die Insel nicht verlassen, damit sie niemandem die Geheimnisse ihrer Kunst verraten konnten. Gianni Seguso ist einer der letzten Meister aus einem alten Geschlecht. Seine Glasbrennerei hat sich auf wertvolle Kronleuchter spezialisiert. Jedes einzelne Teil ist handgefertigt, das Glas funkelt durch den eingeschlossenen Goldstaub. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 04.01.2013arte

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