2023, Folge 18–33

  • Folge 18 (45 Min.)
    Wenn man sich südlich von Bozen dazu entscheidet, die Brennerautobahn Richtung Venetien zu verlassen und ein wenig mehr Zeit einplant, so beginnt das Ferienerlebnis schon auf der Fahrt und nicht erst am Zielort: Alternative Wege wie der Rolle- und Manghenpass bieten besondere Einblicke in dortige Kulinarik und Lebensweisen sowie spektakuläre Ausblicke auf die Bergwelt der Dolomiten. Gerade das Fleimstal, Montan, Cavalese und der Manghen- oder Rollepass sind Gegenden, die es sich zu entdecken lohnt. Der Manghenpass ist der einzig autobefahrbare Übergang zwischen dem Fleimstal und der Valsugana. Vorbei an einzigartigen Bergpanoramen geht es über Montan und Kaltenbrunn nach Predazzo hinauf auf die Passhöhen.
    Im Fleimstal, entlang der alten Trasse der Fleimstalbahn, entdeckt man zahlreiche kulinarische Spezialitäten dieser Gegend, wie den Lupinenkaffee in Altrei, oder den italienischen Käse Puzzone di Moena in Predazzo – eine Bergkuhmilch-Käsesorte, die nur in dieser Region produziert wird. Der Rollepass verbindet das Fleimstal mit dem Primör und gilt als eine der ältesten Passstraßen in den Dolomiten. Die atemberaubenden Ausblicke am Manghen- und besonders am Rollepass lassen vergessen, dass diese Region in Zeiten des Ersten Weltkrieges Teil der Alpenfront war. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.07.2023BR FernsehenDeutsche Streaming-PremiereDi 04.07.2023ARD Mediathek
  • Folge 19 (45 Min.)
    Sich von eingefahrenen Strecken lösen. Fern der monotonen Autobahn Neues entdecken. Ein solcher Umweg, der sich lohnt, verläuft parallel zum Etschtal Richtung Idrosee: Entlang dem Mendelpass in luftigen Höhen liegen verlassene Orte und eindrucksvolle Landschaften. Vor allem aber trifft man besondere Menschen, die ihre eigenen Wege gehen. Im Südtiroler Unterland zwischen Bozen und Salurn – einst Sumpfgebiet, heute eine fruchtbare Kulturlandschaft – beginnt die Reise. Abseits der üblichen Strecke, den Mendelpass hinauf, dann weiter nach Süden Richtung Idrosee.
    Entlang der Route gibt es, zum Beispiel, im Herzen der kleinen Ortschaft Fondo den eindrucksvollen Canyon des Rio Sass zu entdecken. In Tramin trifft Filmautor Klaus Röder auf zwei junge Südtiroler, die ausrangierten Weinfässern in Form von Möbeln neues Leben schenken. Im Val Rendena widmen sich Zwillingsbrüder dem Bierbrauen. Und auf dem Weg zum Idrosee begegnet das Filmteam einem Paar, das sich in den Bergen von Pieve di Bono mit Ziegen eine neue Existenz aufgebaut hat. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.07.2023BR FernsehenDeutsche Streaming-PremiereDi 04.07.2023ARD Mediathek
  • Folge 20 (45 Min.)
    Im Vinschgau in Südtirol ist das Wechselspiel von Ober- und Unterwind allgegenwärtig: Die Winde trocknen Roggen, machen Gras innerhalb von zwei Tagen zu Heu und lassen Kitesurfer über den Reschensee fliegen. Die Bewohner des Vinschgaus unterscheiden zwischen dem Oberwind, der vom Reschenpass herabweht, und dem Unterwind, der sich bei Meran an der Töll aufbaut. Das tägliche Wechselspiel dieser Winde, die das ganze Tal durchstreifen und das Wetter beeinflussen, wird von den Vinschgern für ihre Zwecke genutzt, verlangt aber auch Anpassungen. Die Cousins Martin und Christian Telser bauen wie schon ihre Vorfahren am Sonnenberg Roggen an, einen Windbestäuber, der neben viel Sonne zum Wachsen auch den Wind zum Trocknen braucht.
    Der Oberwind verhindert Schimmelbildung und begünstigt auch den Obstbau im Tal. Auf der Malser Haide verwandelt er frisch geschnittenes Gras innerhalb von zwei Tagen in trockenes Heu. Historische Heustadel mit speziellen Belüftungsschlitzen zeigen, dass die Bauern im Vinschgau diesen Trocknungseffekt schon vor Jahrhunderten zu nutzen wussten. Seit einigen Jahren fliegen Wassersport-Drachen nahe dem alten Kirchturm von Graun, der aus dem künstlich angelegten Reschenstausee ragt.
    Die Lage zwischen einer Bergenge erzeugt am Reschensee einen Düseneffekt. Hier machen die Kitesurfer Kate Telser, Flavio Marx und Ivan Patscheider regelmäßig Jagd auf die besten Winde, die ihnen atemberaubende Sprünge und Manöver ermöglichen. Das Wehen, Heulen und Pfeifen des Windes hinter den Stadtmauern von Glurns, den Gassen von Stilfs und den Obstwiesen an der Töll inspirieren auch Künstler wie Lorenz Kuntner, der sich selbst „Der-mit-dem-Windhauch-spricht“ nennt. Er sammelt Knochen und Flusssteine der Umgebung, aus denen er Windspiele und Skulpturen fertigt, die die bewegte Luft für ihn wieder zum Leben erweckt.
    Windschiefe Bäume und steppenartige Vegetation prägen das Gesicht des Vinschgaus wie die vielen Hergottskreuze und Kirchen. Da bei Trockenheit erhöhte Feuergefahr besteht und der Wind Brände mit großer Geschwindigkeit verbreiten kann, gibt es in fast jedem Dorf eine Freiwillige Feuerwehr. Die Kompanie des Dorfes Schleis im Obervinschgau veranstaltet jährlich am Todestag ihres Patrons St. Laurentius einen Kirchtag mit einer Prozession und Feierlichkeiten, bei denen auch der Wind jedes Mal eine Rolle spielt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.07.2023BR FernsehenDeutsche Streaming-PremiereDi 18.07.2023ARD Mediathek
  • Folge 21 (45 Min.)
    Seit 1341 wird im mittelfränkischen Spalt Hopfen angebaut und Bier gebraut. Die Architektur der Altstadt, die Traditionen um das „Grüne Gold“ und die vielen Bäcker, Metzger und Wirtshäuser sind so besonders wie die Spalter selbst. Spalt, ein kleines Städtchen in Mittelfranken, liegt eingebettet in eine sanfte Hügellandschaft südlich von Nürnberg. Seit 1341 wird hier Hopfen angebaut. Noch bis in die 1950er-Jahre gab es in Spalt rund 200 Hopfenhöfe, dadurch war fast jeder Spalter direkt oder indirekt mit dem Hopfen verbunden.
    Heute gibt es in der Stadt nur noch vier Hopfenbauern, trotzdem spielt das „Grüne Gold“ nach wie vor eine große Rolle. Toni Ermer führt zusammen mit seiner Frau Ingrid und Sohn Florian den Ermerhof im Nebenerwerb, schon seit 200 Jahren baut die Familie die Dolde an. Ihr Haus stammt aus dem 19. Jahrhundert und ist 17 Meter hoch – ein typisches Spalter Hopfenhaus. Die imposanten Fachwerkhäuser waren Ausdruck von Reichtum und Wohlstand, dienten aber auch einem praktischen Zweck: Der in fünf Böden unterteilte Dachstuhl wurde dafür genutzt, die grünen Dolden zu trocknen.
    In Spalt ist der Zusammenhalt groß, es gibt noch zahlreiche Vereine, Traditionsgeschäfte, Bäcker und Metzger. Josef Salbaum ist der „Baulabeck“ am Spitzenberg; seine Familie betreibt hier seit 1882 eine Bäckerei. Zusammen mit seiner Frau Irina hegt und pflegt er die Spalter Tracht. Da die Spalter früher durch den Hopfen sehr wohlhabend waren, sind das wahre Schätze. Die Spalter Brauerei ist die einzige kommunale Brauerei Deutschlands, somit ist jeder Bürger Mitinhaber und Bürgermeister Udo Weingart der Chef der Brauerei.
    Was das hiesige Bier so besonders macht, erklärt Brauer Thomas Boxberger. Zu Hochzeiten des Hopfens kamen früher bis zu zweitausend Erntehelfer aus aller Welt nach Spalt. Bis 1912 feierten diese das Ende der Ernte mit dem sogenannten Saumarkt. Wegen zu ausschweifender Exzesse wurde das Fest verboten, aber 1989 vom Heimatverein wiederbelebt. Ein Höhepunkt des Fests ist der Hopfenzupferwettbewerb. Dort messen sich erfahrene und weniger erfahrene Bloderer, wie man die Hopfenzupfer hier nennt.
    Das Metzgerhandwerk ist eine aussterbende Zunft, doch in Spalt ist das noch etwas anders, es gibt hier drei Metzger auf 5.000 Einwohner. Bernd Wechsler und sein Geselle Stephan Streng wursten in seinem Betrieb die original fränkische Bratwurst. Diese wird gleich nebenan im Wirtshaus Lang Marie serviert, das Bernd Wechsler mit seiner Frau Anna führt. Zweimal die Woche haben sie ihr Gasthaus geöffnet, und beim wöchentlichen Stammtisch werden auch heute noch regelmäßig Geschichten über den Hopfen erzählt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.07.2023BR FernsehenDeutsche Streaming-PremiereDi 25.07.2023ARD Mediathek
  • Folge 22 (45 Min.)
    Alte Häuser erhalten und zeitgemäß aus- oder umbauen ist die Sache von Peter Amann. Der Schreinermeister zeigt im Film, dass selbst stark verfallene Gebäude wert sind, bewahrt zu werden. Peter Amann hat seinen eigenen denkmalgeschützten Rottaler Vierseithof in Bongern bei Malching im Landkreis Passau, den er 1995 gekauft hat, renoviert. Schreinern und Renovieren, das Bauen von Fenstern, Türen oder Treppen, das Fertigen von Dielenböden und Holzdecken ist dabei zu seinem Beruf geworden. Im Jahr 2000 ist er Schreinermeister geworden, gelernt hat er den Beruf des Modellbauers.
    Kreativ gestaltet Peter Amann nicht nur Holz, sondern auch Dinge aus Metall selbst: Eisenbeschläge, Scharniere oder Schlösser und vieles andere, das nicht mehr im modernen Baustoffhandel verfügbar ist. Filmautor Paul Enghofer zeigt in „Unter unserem Himmel“ teils verfallene, teils musterhaft renovierte Gebäude, alte Bauernhäuser, aber auch interessante Stadt- und Handwerkerhäuser. Dabei lernt das Filmteam auch die Besitzer kennen, die bei den verschiedenen Renovierungsstadien ihrer Projekte ganz unterschiedliche Ziele haben.
    Ihre Wünsche, ihre Geduld, die Erfolge und auch die Mühen und Anstrengungen, mit denen Renovierungsprojekte verbunden sind, werden sichtbar. Die Beziehung zu einem Haus oder einem Bauernhof, das oder den man bewohnt, das macht Peter Amann sehr deutlich, kann während einer langen Renovierungsphase sehr innig werden. Wohnen und Bauen sollte nicht allein von Technik bestimmt sein, sondern „das Wichtigste ist das Gefühl“, sagt Peter Amann. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.09.2023BR FernsehenDeutsche Streaming-PremiereDi 19.09.2023ARD Mediathek
  • Folge 23 (45 Min.)
    Das in Südthüringen gelegene, fränkisch geprägte Heldburger Unterland wurde nach der Teilung Deutschlands zum Sperrgebiet. Die Menschen hier haben einiges bewältigt und Erstaunliches auf die Beine gestellt. 33 Jahre nach der Wiedervereinigung ist das ehemalige Sperrgebiet nahe den Haßbergen immer noch eine eher unbekannte Gegend. Bei der Schönheit der Landschaft und den idyllischen Fachwerkhäusern gerät leicht in Vergessenheit, dass dort eine scharf bewachte Grenze mit Todesstreifen verlief. Diese führte auch zu geräumten und abgerissenen Dörfern. Unweit der Feste Heldburg liegt Poppenhausen, ein 100-Seelendorf im südlichsten Teil Thüringens.
    Jeder ist hier Mitglied im Feuerwehr-Verein, der gemeinsam das Brauen, Backen und alljährliche Treffen der Traktor-Freunde organisiert. Bei dieser jährlichen Traktorparade strömen tausende Besucher nach Poppenhausen. Ulli Götz hatte die Idee mit dem Traktortreffen, das vor 20 Jahren klein angefangen hat. Als junger Mann wurde er bei der NVA zwangsverpflichtet, vor seiner eigenen Haustüre die Grenzanlage aufzubauen. Filmautor Martin Weinhart porträtiert einen geschichtsträchtigen Landstrich, der eng mit dem Fränkischen verwurzelt ist. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.10.2023BR FernsehenDeutsche Streaming-PremiereDi 26.09.2023ARD Mediathek
  • Folge 24 (45 Min.)
    In Mittelkärnten stellen die Bauern seit jeher Apfelsaft und Most her, schlachten Tiere am Hof und verkaufen im kleinen Rahmen die eigenen Erzeugnisse. Langsam zieht der Herbst ins Land und auf den Buschenschänken beginnt die Zubereitung der Spezialitäten fürs nächste Jahr. In Zeltschach bei Friesach wurde der Obstgarten von Ewald Grün von einem Sturm zerstört. Die Ernte wird für viele Jahre ausbleiben. Doch mit der Hilfe von Nachbarn und Freunden gelingt es auch in diesem Jahr, Most für einen neuen Buschenschank-Sommer zu pressen. Unterstützt wird Ewald bei seiner vielseitigen Arbeit von seiner Frau Manuela und seiner Mutter Adolphine.
    Bei Familie Pirker in Wölfnitz helfen drei Generationen in der Buschenschank zusammen. Einmal im Monat wird am Hof geschlachtet und Speck, Salami und Schinken für den Ausschank und den Hofladen erzeugt. Altbauer Lorenz Pirker plant zudem, ein eigenes kleines Wildgatter am Hof zu errichten, um seinen Gästen auch Würste und Fleisch vom Wild anzubieten. Am Irregger-Hof in Wieting im Görtschitztal machen Thomas und Armela Liegl aus der Milch von den eigenen Kühen Butter und den für die Region typischen „Glundner-Kas“, ein intensiver, kräftiger Kochkäse aus abgereiftem Magertopfen. Brotbacken, Speck räuchern und Gäste bedienen – das ist der Arbeitsalltag von Familie Berger in Einöde im Gegendtal.
    Dort bewährt sich seit über hundert Jahren der alte Brotbackofen und die darüber liegende Selche. Auch wenn Backen im Holzofen mehr Arbeit erfordert: Man schmeckt den Unterschied. Seit vielen Jahren betreiben Georg und Helga Repitsch im 15-Seelendorf Annamischl ihre Buschenschank. Auch dieses Jahr wird auf der alten Presse direkt am Hof der Most gepresst. Dabei wissen Georg und Helga nicht, ob im nächsten Sommer noch Gäste auf der Buschenschank verköstigt werden. Sie überlegen altersbedingt aufzuhören. Doch der finale Entschluss wird erst zum Beginn des Frühlings gefasst. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.10.2023BR FernsehenDeutsche Streaming-PremiereDi 10.10.2023ARD Mediathek
  • Folge 25 (45 Min.)
    Filmautor Leonhard Schwarz porträtiert Weinbauern im österreichischen Waldviertel bei ihrer Arbeit, im Weinkeller, aber auch Musiker und Besonderheiten dieser einzigartigen Gegend. In Niederösterreich, entlang der Donau zwischen Melk und Krems, liegt die Wachau. Das 35 Kilometer lange Tal gleicht mit seinen Burgen, die zwischen bewaldeten Erhebungen und Bergen auf mächtigen Felsen thronen, einer märchenhaften Landschaft. Die sehr frühe Besiedelung beweisen die zwei ältesten Funde von Venusstatuetten in dieser Gegend.
    Das besondere Klima und die Böden begünstigen hier seit einigen Jahrhunderten den Weinanbau. Bevor sich die Donau weiter ihren Weg Richtung Wien bahnt, hat sie zwei Zuflüsse aus nördlicher Richtung, die Krems und der Kamp. Beide Täler entlang der Flüsse sind ebenfalls beliebte Weinanbaugebiete. Vor allem die Weißweine genießen internationale Anerkennung. Eines der ältesten Weingüter auf der linken Donauseite in der Wachau ist der Tegernseer Hof in Unterloiben mit dem Winzer Martin Mittelbach in der 5. Generation.
    Auf der anderen Donauseite in Mautern geht der Weinbau bereits auf die Römerzeit zurück. Hier steht der Nikolaihof, das älteste Weingut Österreichs. Neben den Weinen findet man hier eine hervorragende Gastwirtschaft mit schönem Innenhof, die von Christine Saahs geleitet wird. Das Kamptal ist noch sehr urtümlich und birgt kleine Ortschaften wie Schönberg-Neustift. Im Weingut Leopold wird seit 1673 Wein hergestellt. Besonders beeindruckend ist hier der Keller mit der „schwarzen Katz“, einem Schimmelpilz, der Beweis für ein gutes Raumklima ist.
    Im Kremstal bei Kruststetten setzt der Bioweinbauer David Harm auf Biodiversität. Neben besonderen Weinen wachsen bei ihm Marillen und Quitten, die er biologisch bewirtschaftet. Aber nicht nur junge Rebstöcke entwickeln sich hier prächtig. Die junge Musikgruppe Federspiel hat sich mit ihrer Musik und der hervorragenden Spielweise einen ausgezeichneten Namen gemacht. Inspiration für seine Musik fand hier auch Ludwig van Beethoven. In dem kleinen Ort Gneixendorf verbrachte er seinen letzten Landaufenthalt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.10.2023BR FernsehenDeutsche Streaming-PremiereDi 17.10.2023ARD Mediathek
  • Folge 26 (45 Min.)
    In den 1970ern setzte man Hotelkolosse in die schönsten Hügel des Bayerischen Walds, Pensionen wurden im Jodel-Stil erbaut. Und heute? Filmautorin Sandra Wiest zeigt in „Unter unserem Himmel“ Menschen, die Ferienträume wahr werden lassen, jenseits moderner Wellness-Tempel. Etwas versteckt, oberhalb von Drachselsried im Zellertal, liegt der Gutsgasthof Frath. Generationen lebten hier oben vom Wald und von der Landwirtschaft, seit den 1960er-Jahren auch vom Tourismus. Ein kleines Paradies, umgeben von Wald und Wiesen mit Blick auf den Arber. Alle drei Generationen helfen mit, obwohl die Altbauern Anna und Nikolaus schon längst im Austrag sind.
    Natürlich könnten sie mehr Profit aus ihrem Kleinod schlagen, es gab sogar ein Angebot für einen Golfplatz, aber das interessiert die Geigers nicht. Lieber bleiben sie unabhängig, als Kleinbauern und Gastwirte. Nachhaltigkeit und Idealismus sind auch die Gründe, warum weiter südöstlich, auf dem Geyersberg in Freyung, ein alter Ferientraum wieder zugänglich ist. Das Panoramarestaurant Die Geyerei bietet einen spektakulären Blick über die Hügel des Unteren Bayerischen Waldes bis hinein ins Donautal.
    Lange stand es leer, bis sich der Freyunger Optiker Richard Gibis seiner angenommen hat. Das Restaurant gehört zum Ferienpark Geyersberg: 416 Ferienapartments inklusive Schwimmbäder, erbaut 1972 mithilfe der Grenzlandförderung. Viele dieser Betonkolosse wurden damals im Bayerischen Wald errichtet, um den Tourismus am Eisernen Vorhang attraktiv zu machen. Einige wurden mittlerweile abgerissen oder sind Ruinen. Ressourcenverschwendung, findet Richard Gibis, warum nicht das nutzen, was schon da ist.
    So ist auch eines der ungewöhnlichsten Ferienhäuser im Bayerischen Wald entstanden, der Schedlberg. Der Hof oberhalb von Arnbruck war schon in sich zusammengefallen. Gerade deswegen wollte Architekt Peter Haimerl diesen besonderen Ort retten – originale Waldlerhäuser gibt es nur noch sehr wenige. Als in den 1970ern der Tourismus boomte, rissen viele Einheimische ihre alten Häuser ab und bauten neu. Peter Haimerl, der als Kind selbst diesen Wandel erlebt hat, will mit seiner Architektur die Identität und das Lebensgefühl der Gegend erhalten.
    Auch Manuel Greisinger und seine Frau Anna nutzen lieber alte Bausubstanz als neu zu bauen. Nur ein paar Kilometer vom Schedlberg entfernt kauften sie den leerstehenden Lieblhof und kamen auf die Idee, Ferienwohnungen zu integrieren, auch ihre Leidenschaft für Pferde kann Anna hier mit den Feriengästen teilen. So ist der Lieblhof auch ein Beispiel dafür, dass es gegen den Trend, immer größere Wellnessanlagen und Chalet-Dörfer in die sanften Hügel des Bayerischen Waldes zu bauen, noch immer Ferienträume gibt, die die Besonderheit der Landschaft wahren. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.10.2023BR FernsehenDeutsche Streaming-PremiereDi 24.10.2023ARD Mediathek
  • Folge 27 (40 Min.)
    Was anderswo Besenwirtschaft heißt, nennt sich am bayerischen Bodensee: Rädle. Im Herbst, nach der Traubenlese, schenken Winzerfamilien am Hof eigenen Wein oder Most aus – dazu gibt es selbst gebackenes Brot und einfache Gerichte. Es gibt am bayerischen Ufer des Bodensees einige Winzer- und Obstbauernfamilien, die für ein paar Wochen im Jahr zu Wirtsleuten werden. In ihren Rädlewirtschaften servieren sie eigenen Wein und Most und stellen sich selbst an den Herd, um einfache Gerichte zu kochen oder Brotzeiten zuzubereiten. Als Zeichen, dass das Rädle geöffnet ist, hängt Eugen Schmidt ein Wagenrad am Hof aus.
    Seine Frau Margret und er gehören zu den Pionieren, die Anfang der 1980er-Jahre wieder Reben pflanzten. Lange Zeit gab es hier in Hattnau, nahe der Grenze zu Baden-Württemberg, keinen Weinbau mehr. Ein eisiger Frost hatte 1956 den gesamten Anbau zum Erliegen gebracht. Erst mit Margret und Eugen Schmidt kehrte der Wein und die alte Tradition der Rädlewirtschaft wieder auf ihren Betrieb zurück. Für wenige Wochen im Herbst und im Frühling öffnen sie die Stuben ihres 300 Jahre alten Bauernhofs.
    Und jedes Jahr sind sie von Neuem nervös, ob wirklich genügend Gäste kommen – was natürlich jedes Mal unbegründet ist. Einheimische und Gäste sitzen hier eng zusammen und genießen bei einem Glas Müller-Thurgau oder Spätburgunder selbst gebackenes Brot, saures Rindfleisch und geräucherte Felchen. Nur wenige Kilometer entfernt, in Lindau, liegt das Anbaugebiet von Claudius Haug. Traditionelle Reben wie Müller-Thurgau, aber auch Neuzüchtungen wie Solaris oder alte französische Sorten wie Maréchal Foch wachsen hier auf 400 bis 500 Metern im Bio-Anbau mit schönstem Seeblick.
    Der See sorgt für ein mildes Klima. Trotz allem gibt es, wenn auch selten, Ausfälle. Ein Jahr fiel auf dem Weingut Haug fast die ganze Ernte aus. Aus dieser Not heraus eröffnete der Winzer mit seiner Familie vor sechs Jahren sein Rädle. Sie bauten den alten Kuhstall zum Gastraum um und ersannen neue Rezepte für den besten Zwiebelkuchen oder Quarkkeulchen mit Apfelmus. In Bodolz, auf fünfeinhalb Hektar, baut Apfelbauer Markus Franz Golden Delicious, Topaz, Elster oder Boskop und noch einige andere Sorten an. Allein vom Obstbau kann er aber mittlerweile nicht mehr leben.
    Der Handel macht ihm zwar immer strengere Vorgaben zu Größe und Aussehen der Äpfel, Geld bekommt der Bauer aber für sein Obst immer weniger. Seine Plantage aufzugeben, kam für Markus Franz nie infrage, lieber tüftelte er an der richtigen Rezeptur für einen guten Apfelmost. Das Nebengebäude am Hof hat er umgebaut, hier keltert er seinen Apfelwein. Wenn im Spätherbst alle Äpfel geerntet sind, werden die Bauersleute zu Wirtsleuten und servieren zum Most einfache Brotzeiten. Und so abgelegen der Hof auch ist – die Gäste finden den Weg. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.11.2023BR FernsehenDeutsche Streaming-PremiereDi 31.10.2023ARD Mediathek
  • Folge 28 (45 Min.)
    Was fängt man mit alten Stallungen an, wenn man kein Vieh mehr hat? Die Filmautorin Sybille Krafft zeigt sechs interessante Nutzungen für historische Ställe, die unter Denkmalschutz stehen wie etwa eine Tierarztpraxis oder ein Atelier. In der neuen Folge der Reihe „Leben mit einem Denkmal“ porträtiert Filmautorin Sybille Krafft Menschen, die viel Zeit, Geld, Kraft und Liebe in historische Stallungen gesteckt haben, um dieses agrargeschichtliche Kulturgut für sich und nachfolgende Generationen zu erhalten. Dabei besucht sie das Kloster Scheyern und entdeckt dort bemerkenswerte Weibsbilder. Im niederbayerischen Frontenhausen findet sie eine Tierarztpraxis im ehemaligen Schweinestall und eine Werkstatt im einstigen Rossstall. Und während sie im Bayerischen Wald mehrere Wirtshausställe erkundet, verbirgt sich im Rupertiwinkel ein Antiquariat in einem früheren Kuhstall. Wie schön, dass es schließlich in Ruhpolding immer noch einen echten Viehstall in einem historischen Gemäuer gibt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.11.2023BR FernsehenDeutsche Streaming-PremiereMi 08.11.2023ARD Mediathek
  • Folge 29 (45 Min.)
    Der Frankenwald hat kulinarisch überraschende Seiten, die man in der als „Kartoffel-Land“ bekannten Region nicht erwartet hätte. Wobei sich die Klöß’, die man zu vielen traditionellen Gerichten serviert, bis heute großer Beliebtheit erfreuen. Filmautorin Annette Hopfenmüller hat die Gegend zwischen Kulmbach und Hof erkundet und in Wirtshäuser, Backstuben und Wurstkessel geschaut, aber auch in ein „Food-Labor“ und eine Sterneküche, wo die Lust am Erfinden neuer Rezepte vorherrscht. In der Kulmbacher Altstadt führt Volker Pausch die typisch fränkische Wirtschaft Zum Petz. Dort wird noch „süßsaures Gelüng“ serviert, das man heutzutage nur noch selten auf Speisekarten findet.
    Die Köchin Gerlinde Jüttner bereitet es so zu wie ihre Großmutter. Sternekoch Tobias Bätz und sein Team bewirten Feinschmecker aus aller Welt. Im Posthotel in Wirsberg, das dem Fernsehkoch Alexander Herrmann gehört, stellen sie sich der Herausforderung, mit Erzeugnissen aus der Region genauso ungewöhnliche Kreationen auf den Teller zu bringen wie andere Sterne-Restaurants. Auch der Brotsommelier Andreas Fickenscher aus Münchberg experimentiert mit Zutaten aus der Region. Sein „Heimatbrot“ backt er mit Waldstaudenroggenmehl, Fichtenspitzen-Sirup und blauer Kartoffel, seine Frau Jessica verfeinert ihre Zwetschgen-Marmelade aus dem Backofen mit einer Karamell-Note.
    Im Dorfladen von Feilitzsch bietet Metzgermeister Michael Hübner eine eindrucksvolle Wursttheke mit 80 verschiedenen Sorten. Auch der „Wärschtla-Mo“ Marcus Traub in Hof bietet ein großes Sortiment von der Wiener bis zur Krakauer, das er direkt aus dem Wurstkessel auf der Straße verkauft. Ein besonderes Gericht dieser Region ist immer noch der „Hofer Stockfisch“, der nicht aus einem heimischen Fisch zubereitet wird, sondern aus getrocknetem Kabeljau. Die Hofer Wirtin und Braumeisterin Gisela Meinel-Hansen bereitet ihn nach altem Rezept zu. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.11.2023BR FernsehenDeutsche Streaming-PremiereDi 14.11.2023ARD Mediathek
  • Folge 30 (45 Min.)
    Sie gehört halb zu Bayern und halb zu Baden-Württemberg: die Adelegg, ein Vorposten der Allgäuer Alpen, der sich mit niedrigen, aber wild zerklüfteten Bergen aus Konglomeratgestein aus dem Flachland zwischen Isny und Kempten erhebt. Sie war immer eine kleine Welt für sich, mit wenigen Bewohnern. Mittlerweile sind viele junge Leute weggezogen, aber auch neue Bewohner dazugekommen, denn es ist ein besonderer Ort – den jetzt auch die Touristen entdecken. Bis ins 17. Jahrhundert war die Adelegg Wildnis und diente allenfalls als herrschaftliches Jagdgebiet. Dann kamen Glasmacher – und mit ihnen auch die Landwirtschaft.
    Zwischen den tief eingeschnittenen Tobeln, wie man im Allgäu zu Schluchten sagt, legten sie Viehweiden an und betrieben Waldwirtschaft, womit sich eine artenreiche Kulturlandschaft entwickeln konnte. Mit der Glasmacherei war es schon im 19. Jahrhundert vorbei, im letzten Jahrhundert kam es zum Niedergang der Landwirtschaft und dann sah es eine Zeitlang so aus, als würde die Adelegg wieder zu einer unzugänglichen Wildnis. Aber nun wächst die Hoffnung wieder. Es sind einige Leute hergezogen, die sich hier engagieren, Wanderer haben die Adelegg entdeckt, ruhebedürftige Urlauber kommen hierher, und das gibt den Einheimischen Auftrieb, sich für den Erhalt ihrer Heimat einzusetzen.
    Auch die jungen Leute denken vermehrt darüber nach, hier etwas aufzuziehen statt anderswo. Auf der Alpe Wenger Egg sorgen jetzt Ramona Steinle und Thomas Osterrieder dafür, dass die Alpwirtschaft hier weitergeht und das zughörige Wirtshaus geöffnet bleibt. Leona und Oliver Post haben zusammen mit anderen Bewohnern der Adelegg eine Bürgerstiftung aufgebaut und betreiben einen ökologischen Landschaftspflegehof, halten die Weiden mit Milchziegen frei und stellen biologischen Ziegenkäse her.
    Rudi Holzberger, Journalist und Ur-Kreuzthaler, vermittelt Wandergruppen die Schönheit und die Geschichte der Gegend. Franz Renner und Bettina Karl haben aus dem schmucken „Haus Tanne“, das einmal die Verwaltung der Glashütte beherbergte und Adligen als Jagdhaus diente, das einzige Kaffeehaus dieser Region gemacht. So haben sie mit dazu beigetragen, das einzige Dorf in der Adelegg, Kreuzthal-Eisenbach, wiederzubeleben. Und die Gemeinderätin Sandra Bär, die mit ihrer Familie auf einem ehemaligen Einsiedlerhof lebt, arbeitet daran, dass es auch in Zukunft erschwinglichen Wohnraum für Einheimische gibt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.11.2023BR FernsehenDeutsche Streaming-PremiereDi 21.11.2023ARD Mediathek
  • Folge 31 (45 Min.)
    Am ersten Advent lädt das Adventsingen im BR Fernsehen dazu ein, sich auf die bevorstehende Vorweihnachtszeit einzustimmen. Dieses Jahr geht es hoch hinaus: Auf den Hohen Peißenberg, der aus der Hügellandschaft des Voralpenlandes zwischen Weilheim und Schongau mit fast 1.000 Metern weithin sichtbar herausragt. Auf dem Gipfel des Hohen Peißenberg steht die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt – eine Besonderheit, denn es handelt sich um eine Doppelkirche. Die 1514 erbaute Gnadenkapelle mit der Muttergottes-Figur wurde schnell zu klein für all die Pilger, weshalb knapp hundert Jahre später eine Kirche angebaut wurde.
    An diesem besonderen Ort gestalten Sängerinnen und Sänger, Musikantinnen und Musikanten aus der Gegend das Adventsingen. Unter der musikalischen Leitung von Otto Dufter, selbst Volksmusikant und Leiter der Musikschule Grassau, werden alpenländische Lieder gesungen und musiziert. Der Schauspieler und Sprecher Peter Weiß trägt dazu Texte des Schriftstellers Gerd Holzheimer vor, zum Advent, zum Hohen Peißenberg und darüber hinaus. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.12.2023BR Fernsehen
  • Folge 32 (45 Min.)
    Von bewaldeten Hügeln und Weinbergen umgeben liegt Würzburg am Main. Der Fluss, der Wein und die Kirche haben die Stadt geprägt. Traditionelles wird bewahrt oder wiederbelebt, Altes neu entdeckt, Überraschendes hinzugefügt. Am Würzburger Stein reift Wein in Holzfässern, Amphoren und Betoneiern. Von dort aus, dem berühmtesten Weinberg der Stadt, sind es die vielen Türme, die das Stadtbild prägen. Sechzig Kirchen und Kapellen zählt Würzburg. Zu Füßen der Marienkapelle in der Marktgasse entstehen in der Konditorei und Backstube der Bäckerei Brandstetter verschiedene Christstollen und die berühmten „Hörnli“.
    Zwischen Backstube, Büro und Geschäft geht Christian Englert zweimal in der Woche über den Marktplatz zur Marienkapelle, schließt sie auf und kümmert sich als ehrenamtlicher Mesner in einer ganz persönlichen Verbindung um das Gotteshaus. Am Sternplatz widmen sich Silberschmiede vor allem der Restaurierung und Neugestaltung von sakralen Gegenständen. Über der Silberschmiede baut und repariert Albert Steiner seit mehr als sechzig Jahren Geigen. Seinen Humor hat er sich dabei bewahrt. Mitten in der Altstadt, zwischen der alten Mainbrücke und der Ludwigsbrücke, legen der Fischer Stefan Wagner und seine Kollegen ihre Netze aus.
    Sie setzen aber auch Hechte, Zander, Nasen und Aale ein, um den Bestand trotz Flusskreuzfahrten und Wassersport zu erhalten. Würzburg ist am Ende des Krieges fast völlig zerstört worden, aber Kirchen und einige historische Gebäude konnten bewahrt oder wiederaufgebaut werden. Die Gebäude der Brauerei Bürgerbräu blieben erhalten und beherbergen heute eine Sektkellerei, Ateliers, ein Museum, Theater und Kino. In der Kerzenmanufaktur Schenk hinter alten Klostermauern werden Kerzen wie vor 250 Jahren gezogen und erleuchten die Kirchen der Stadt Würzburg im Advent. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.12.2023BR FernsehenDeutsche Streaming-PremiereDi 05.12.2023ARD Mediathek
  • Folge 33 (45 Min.)
    Bea Lasnig in ihrem Glasperlenatelier.
    Wer genau hinschaut, findet auf Weihnachtsmärkten neben Industriewaren und Bratwurstbuden echtes Handwerk. Menschen, die für ihr Handwerk brennen, zeigt der Film: eine Blaudruckerin, eine Glasperlenmacherin und einen Rechenmacher. Wie jedes Jahr beginnt der Weihnachtsmarkt in Dinkelsbühl mit dem Auftritt des Kinderchors vor dem Münster. In Erinnerung an den berühmtesten Sohn der Stadt, Christoph von Schmid, singen sie dessen Lied „Ihr Kinderlein kommet“ und ziehen anschließend zum Weihnachtsmarkt an der imposanten Stadtmauer. Dort haben sich schon viele Menschen eingefunden, unter ihnen Erwin Brehm, einer der letzten Rechenmacher Bayerns, dessen Vater und Großvater schon dieses Handwerk ausübten.
    Zwar gehören Rechen nicht zu den Waren oder Geschenken, die an Weihnachten Hochkonjunktur haben, doch finden sich immer wieder Käufer für Erwins handgefertigte Arbeitsgeräte. Sie sind einfach zu schön, um sie links liegen zu lassen. Und ein Rechen ist schon ein besonderes Weihnachtsgeschenk. Die Blaudruckerin Swetlana Becker aus Bad Aibling baut ihren Stand in einer alten Brauerei in Straubing auf.
    Die selbst bedruckten und gefärbten Tischdecken, Servietten und Kissenbezüge breitet sie feinsäuberlich aus, sodass jedes Muster zur Wirkung kommt. Sie achtet auf jedes Detail, nichts überlässt sie dem Zufall. Intensiv strahlt das Indigoblau im dämmrigen Licht. Und Swetlana, die die Letzte ihres Standes in Bayern ist, trägt selbst ein von ihr gefärbtes Dirndl, blau mit filigraner weißer Musterung. Ein ganz anderes Bild gibt der Schwabinger Weihnachtsmarkt in München ab. Er wurde 1976 gegründet und findet seither an der vom Verkehr umtosten Münchner Freiheit statt.
    Die Glasperlenmacherin Bea Lasnig ist zum wiederholten Mal dabei. Ihre Ware ist klein und muss ins rechte Licht gesetzt werden, damit die Kunden auf die leuchtenden Kleinode aufmerksam werden. In den kommenden drei Wochen wird Bea ihr zweites Talent beweisen müssen, das Verkaufen. Vor dem Gang zum Markt kommt die Handwerkskunst und sie kommt nicht von ungefähr. Was Bea Lasnig, Erwin Brehm und Swetlana Becker in den Wochen und Monaten vor dem Weihnachtsmarkt tun, zeigt dieser Film und stellt Menschen vor, die für ihr Handwerk brennen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.12.2023BR FernsehenDeutsche Streaming-PremiereFr 15.12.2023ARD Mediathek

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