2022, Folge 166–189

  • Folge 166
    «Fast wie ein Rausch» – so beschreibt ein junger Musiker die Erfahrung, Teil der renommierten Wiener Symphoniker zu sein. Doch er weiss: In der Welt der Klassik bewegt man sich immer zwischen Grandiosität und Versagensängsten. Es beginnt bereits beim Probespiel als Eintritt in ein Orchester. Da geht es um alles oder nichts, denn wenn aus Nervosität die Hände unsicher werden, war alles Üben umsonst. Die Älteren wiederum haben Angst, den hohen Anforderungen nicht mehr zu genügen und von den Nachkommenden künstlerisch überflügelt zu werden. Das wird besonders an der berührenden Geschichte eines Orchesterwartes deutlich, der früher selbst Musiker bei den Symphonikern war und an der Angst vor dem Scheitern fast zerbrochen wäre.
    Der Film von Iva Švarcová und Malte Ludin erlaubt einen überraschenden Blick in das Innenleben eines Orchesters. Neben der täglich gelebten Leidenschaft für die Musik zeigt er auch die unbekannten Seiten, über die die Musikerinnen und Musiker mit erstaunlicher Offenheit sprechen. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSa 01.01.2022SRF 1
  • Folge 167
    Sternstunde Musik Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker Das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker ist das wohl bekannteste Konzert der Welt. Copyright: SRF/​Musikverein Wien
    Original-TV-PremiereSa 01.01.2022SRF 1
  • Folge 168
    Heute sind alle drei Musiker über 50 und spielen noch immer vor vollbesetzten Arenas und Konzertsälen. Doch beim Blick hinter die Kulissen fällt auf: Jeder von ihnen hat sein eigenes Hotelzimmer, seine eigene Limousine und sein eigenes Leben. Zwischen ihnen herrscht Kälte. Die Freundschaft von damals existiert nicht mehr und nur auf der Bühne zeigen sich die drei noch vereint.
    In einzelnen Interviews mit allen Mitgliedern von A-ha geht Regisseur Thomas Robsahm diesem Umstand auf die Spur. Ist hier wirklich ein Traum vom Popstar-Leben wahrgeworden? Oder haben die Zweifel, nur Teenager-Idole aus Hochglanzmagazinen zu sein, gesiegt? (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSa 01.01.2022SRF 1
  • Folge 169
    Sternstunde Musik Oleg Karavaichuk – Der letzte Walzer Oleg Karavaichuk
    Komponiert habe er schon als Kind, erzählt Oleg Karavaichuk. Und als er als Siebenjähriger vor Stalin auftrat, rettete das seinen Vater vor dem Straflager. Aber mit seiner androgynen Stimme, den langen Haaren und seinen provokativen Auftritten war für ihn kein Platz in der rigide kontrollierten sowjetischen Kunstszene.
    So verlegte sich der 1927 in Kiew geborene Karavaichuk auf das Komponieren von Filmmusik, um seine Ruhe zu haben, wie er selbst sagt. Einem breiteren Publikum wurde Karavaichuk erst ab den 1980er-Jahren bekannt, als er unter anderem in London auftrat und dort die Musikwelt begeisterte. Ein Film von Julia Bobkowa.
    Deutschsprachige Erstausstrahlung (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSo 02.01.2022SRF 1
  • Folge 170
    Sternstunde Musik Firestarter Aufführung des Bangarra Dance Theatesr im Bennelong Sydney Coliseum Theatre SRF/​Daniel Boud
    Das «Bangarra Dance Theater» entstand Ende der 1980er-Jahre, in einer Zeit, als sich in Australien Widerstand erhob gegen die noch immer weitverbreitete Unterdrückung der Kultur der Aborigines. In einem Vorort von Sydney formierte sich eine kleine Tanztruppe, deren Mitgliederinnen und Mitglieder aus den Gemeinschaften der Aborigines und der Inselvölker stammten. Besonders prägend waren die Gebrüder Page, bestehend aus dem Komponisten David Page, dem Choreographen Stephen Page und dem Tänzer Russell Page. Sie kreierten Programme, in denen sie voller Stolz auf ihre Tausende Jahre alte kulturelle Tradition zurückgreifen und diese auf zuvor ungesehene Weise mit zeitgenössischem Tanz verbinden. Bald feierte die Truppe Erfolge, auch internationale Medien wie die New York Times zeigten sich begeistert. Doch die Traumatisierung über Generationen erfasste auch sie, auf tragische Weise verlor die Kompanie die beiden Brüder Russell und David Page.
    Der Film, der mit dem renommierten Preis «Rose d’Or» in der Kategorie Kunst ausgezeichnet wurde, blickt zurück in die Geschichte des Bangarra-Tanztheater. Er zeigt, wie sehr das Trauma der versuchten Auslöschung der Aborigines-Kultur über viele Generationen nachwirkt, genauso aber auch, wie Menschen sich durch Kunst ihre unterdrückte kulturelle Herkunft wieder zu eigen machen und ihr neues Leben einhauchen. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSo 16.01.2022SRF 1
  • Folge 171
    Mit dem zweitältesten Bruder fing alles an: Das englische Königshaus lud Sheku Kanneh-Mason, den Gewinner der «BBC Young Musician Competition 2016» ein, um die Trauung von Prinz Harry und Meghan Markle auf dem Cello zu begleiten. Über Nacht kannten ihn Millionen. Doch auch sein älterer Bruder und seine fünf Schwestern haben sich für die Musik entschieden und feiern erste Erfolge. Die sieben Geschwister treffen dabei auf prominente Namen wie Simon Rattle und Christoph Eschenbach, auf Daniel Hope und Thomas Hampson. Vor allem aber gehen sie gemeinsam durchs Leben und unterstützen einander im Besteigen der Siegertreppchen der Welt.
    So tritt die Familie in der Royal Albert Hall bei einem der legendären BBC Proms Konzerte auf und spielt in den sagenumwobenen Abbey Road Studios eine CD ein. Anders als bei den Familien Bach, Mozart oder den Jacksons wurden die talentierten Geschwister nicht von strengen Musikereltern gedrillt, Kadiatu und Stuart Kanneh-Mason sind keine professionellen Musiker und waren selbst vom Talent und Willen ihrer sieben Kinder überrascht.
    Die Regisseurin Catharina Kleber ist bei den Proben im Wohnzimmer, beim Kicken auf dem Fussballplatz und bei vielen Konzerten dabei. Sie blickt auf die Wünsche und Ziele der sieben Musikerinnen und Musiker, aber auch auf ihre Hürden und Sorgen, und zeigt unmittelbar, wie es ist, wenn sich sieben Talente auf engstem Raum entfalten. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSo 06.02.2022SRF 1
  • Folge 172
    Elektronische Musik ist der Sound, den man tagtäglich im Ohr haben. Fast vergessen ist jedoch, dass der Grundstein für den heutigen Mainstream eine bahnbrechende Nischenkunst war. Nach dem Zweiten Weltkrieg experimentierten zwei visionäre Komponisten, der Franzose Pierre Schaeffer und der Deutsche Karlheinz Stockhausen, in ihren Wunderkammern mit seltsamen Geräten. Später dann, in den frühen 1970er-Jahren bezogen sich Bands wie Tangerine Dream und Kraftwerk bewusst auf die Errungenschaften des elektronischen Studios des WDR, wo Karlheinz Stockhausen diverse Werke aufnahm und später Studioleiter war. Und in Paris nahm Jean-Michel Jarre Unterricht bei Pierre Schaeffer, bevor ihm mit «Oxygène» ein Millionenseller gelang.
    Die Dokumentation erzählt erstmals mit exklusiven Interviews und zum Teil nie gesehenem Archivmaterial die Geschichte dieses Brückenschlags zwischen Avantgarde und Pop. Es ist eine Reise von den vom Krieg gezeichneten Metropolen Paris und Köln, an den rauchenden Schloten Düsseldorfs vorbei bis ins hippe New York, wo schwarze Künstler zu Samples von Kraftwerk den Rap entdecken. Dabei sind Mitglieder von Tangerine Dream, Kraftwerk, Mouse on Mars sowie Jean-Michel Jarre und die Elektronik-Pionierin Éliane Radigue. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSo 13.03.2022SRF 1
  • Folge 173
    Ivone Días träumte schon immer davon, Fado-Sängerin zu werden. Doch erst als ihr Mann starb und sie schon über 60 war, durfte sie ihren Traum realisieren. Noch heute, als 80-Jährige, tritt sie als Fado-Sängerin auf. Die 40 Jahre jüngere Marta Miranda verbindet den traditionellen Fado mit Folklore und Musikstilen aus aller Welt und gründete mit ihrem Partner einen der pulsierendsten Musikclubs Lissabons. Doch beide Sängerinnen spüren die massiven Veränderungen in der Hauptstadt. In den Fadolokalen sitzen unterdessen immer mehr Touristinnen und Touristen, die aus den Kreuzfahrtschiffen in die Altstadtgassen strömen. Wenn Ivone Días heute ihren Hit «In Alfama wurde ich geboren, hier lernte ich singen» zum Besten geben will, muss sie aus einem Vorort in ihr altes Viertel anreisen, das inzwischen voller Airbnb-Appartements ist. Die zunehmende Immobilienspekulation zwang auch Marta Miranda zum Aufgeben ihres Lokals, seither sucht sie einen neuen, bezahlbaren Ort in der Stadt.
    Filmemacherin Céline Coste Carlisle, die vor 20 Jahren aus der Schweiz nach Lissabon gezogen ist, führt uns mit viel Musik hinein in die Fado-Community. Man beginnt die Seele des Fado zu erahnen und erleben unmittelbar, wie sehr dieser mit der kulturellen Identität der Portugiesinnen und Portugiesen verwurzelt ist. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereFr 15.04.2022SRF 1
  • Folge 174
    Johann Sebastian Bach wurde 1717 als Hofkapellmeister an das Schloss Köthen berufen. In der Fürstenresidenz des Herzogtums Sachsen-Anhalt stand Bach sein eigenes Orchester zur Verfügung, das seine aktuellen Kompositionen sofort umsetzen konnte. Sechs Jahre lang blieb Bach in Köthen. Diese Jahre gelten als die produktivsten seines Lebens. Hier entstanden Werke wie «Das Wohltemperierte Klavier», die Französischen und Englischen Suiten und viele Violine-Konzerte.
    Heute ist das restaurierte Schloss kultureller Mittelpunkt der Stadt Köthen und Zentrum der barocken Musikpflege. Der imposante Spiegelsaal des Schlosses ist die perfekte Kulisse für die Aufnahme der Brandenburgischen Konzerte. Gespielt werden sie vom Ensemble Collegium 1704. Das 2005 gegründete Ensemble hat sich auf die Interpretation von Barockmusik in historischer Aufführungspraxis spezialisiert. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereFr 15.04.2022SRF 1
  • Folge 175
    Agostino Steffani verbrachte die meiste Zeit seines Lebens in Paris, wo er Lullys Musik entdeckte. Später machte er sich in Deutschland mit den Regeln des Kontrapunkts vertraut. Seine Musikerlaufbahn verlief allerdings im Sande, als er Ende der 1690er-Jahre mit diplomatischen Missionen betraut wurde.
    Später stellte er sein Leben in den Dienst von Kirche und Staat: Er wurde zum Bischof berufen, blieb aber gleichzeitig Diplomat. Steffanis Werk blieb lange unbekannt. Musikexperten gilt er jedoch heute als einer der bedeutendsten Komponisten seiner Zeit. Den überzeugenden Beweis dafür liefert Cecilia Bartoli gemeinsam mit dem französischen Countertenor Philippe Jaroussky. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSo 17.04.2022SRF 1
  • Folge 176
    Im Jahr 1967 hatte der noch junge Claude Nobs die Idee, in seiner Heimat, dem gemächlichen Touristenort Montreux, ein kleines Jazzfestival zu veranstalten. Von Anfang an erlaubte er sich das Träumen, er reiste mit kleinem Budget nach New York zu seinem Lieblingslabel Atlantic Records und konnte die Stars gewinnen, die er selbst gerne hörte. Der Rest ist Geschichte. Sein Montreux Jazz Festival wurde über die Jahre trotz lokaler Widerstände zum Mekka der Musik, wo sich unvergessliche Auftritte von Grössen wie Nina Simone, Aretha Franklin, Prince und David Bowie ereigneten.
    Ein grosser Teil des Erfolgs bestand darin, dass Claude Nobs nie einfach eine Tournee-Zwischenstation sein wollte, vielmehr lud der gelernte Koch die Musikerinnen und Musiker auch zu sich nach Hause ein, umsorgte sie kulinarisch und schuf eine kreative Oase, in der sie ihr Bestes geben konnten. Gleichzeitig öffnete Nobs das Festival auch für Stilrichtungen wie Rock, Reggea, Rap und elektronische Musik. Und er hatte früh erkannt, dass die Konzerte nur dann unsterblich sind, wenn sie in Bild und Ton festgehalten werden. So entstand ein Archiv von 11’000 Stunden Konzertaufnahmen, das Teil des Unesco-Weltkulturerbes wurde. In diesem Fundus machte sich der Regisseur Oliver Murray auf die Suche nach den legendären Geschichten, die in Montreux geschrieben wurden. Die dreiteilige Serie «They All Came Out To Montreux» lädt dazu ein, mit vielen unveröffentlichten Bildern, neuen Interviews und über 30 Konzertausschnitten in ein halbes Jahrhundert Musikgeschichte einzutauchen.
    Die erste Episode zeigt, wie Claude Nobs im Alter von 17 Jahren die Schule verlässt, Koch wird und später Buchhalter im Tourismusbüro von Montreux. Als Jazzfan hat er die Idee, ein kleines Festival vor Ort zu organisieren, und es gelingt ihm das Unmögliche: Trotz kleinem Budget Stars seines Lieblingslabels Atlantic Records zu gewinnen, und ihnen eine Atmosphäre zu bieten, zu der sie wiederkommen. Später gibt die Öffnung in Richtung Rock und Pop dem Festival weiteren Schub. In dieser Episode zu sehen und hören sind unter anderen Aretha Franklin, Les McCann und Eddie Harris, Nina Simone, Ella Fitzgerald, Ten Years After, Led Zeppelin, Santana, Roberta Flack und Deep Purple. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSo 19.06.2022SRF 1
  • Folge 177 (50 Min.)
    Sternstunde Musik Revolution Dancefloor – Die bewegende Geschichte der Schweizer Clubkultur Dancefloor
    Die Geschichte der hiesigen Clubkultur fasziniert. Seit ihren Anfängen vor rund 60 Jahren fungiert sie als Inspirationsquelle und Katalysator gesellschaftlichen Fortschritts. Sie lässt die Schweiz bunter, internationaler, moderner werden. In diesem Jahr feiert die Street Parade ihr 30-Jahr-Jubiläum. Mit ihr tanzte die Clubkultur mitten in den Tag und mitten in die Gesellschaft hinein. Die Tanzfläche dient als Spielwiese der Integration, als Labor der geistigen Öffnung, als Plattform gendergerechter Ermächtigung. Auf ihr vermischen und verwischen sich Schichten und Geschlechter, egalisieren sich Menschen.
    Der Dokumentarfilm «Revolution Dancefloor – Die bewegende Geschichte der Schweizer Clubkultur» führt Generationen zusammen: Da ist Jean-Pierre Grätzer, der als Trendsetter in den 1960er-Jahren die Diskothek mit erfand, legendäre Clubs eröffnete und noch heute, mit knapp 80, zur Szene gehört. Da ist Marco Repetto, ein Unangepasster, der als ehemaliger Punk die Band «Grauzone» gründete und zum wichtigsten Techno-Pionier der Schweiz wurde. Da ist die Genferin Sonja Moonear, die als DJ eine beispiellose Karriere hingelegt hat: von der Grossraumdisco auf Ibiza bis zur Underground-Party in Berlin. Da ist der queere DJ Gilles Smrkovsky, der zeigt, wie die junge, politisierte Techno-Generation von heute tickt – und wie alternatives Clubkulturschaffen funktioniert. Und da ist die international angesagte Soundforscherin Aïsha Devi, die an der Schwelle von Club und Experiment tüftelt. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSa 20.04.20243satOriginal-TV-PremiereSo 26.06.2022SRF 1
  • Folge 178
    Im Jahr 1967 hatte der noch junge Claude Nobs die etwas verrückte Idee, in seiner Heimat, dem gemächlichen Touristenort Montreux, ein kleines Jazzfestival zu veranstalten. Von Anfang an erlaubte er sich das Träumen, er reiste mit kleinem Budget nach New York zu seinem Lieblingslabel Atlantic Records und konnte die Stars gewinnen, die er selbst gerne hörte. Der Rest ist Geschichte, sein Montreux Jazz Festival wurde über die Jahre trotz lokaler Widerstände zum Mekka der Musik, wo sich unvergessliche Auftritte von Grössen wie Nina Simone, Aretha Franklin, Prince und David Bowie ereigneten.
    Ein grosser Teil des Erfolgs bestand darin, dass Claude Nobs nie einfach eine Tournee-Zwischenstation sein wollte, vielmehr lud der der gelernte Koch die Musikerinnen und Musiker auch zu sich nach Hause ein, umsorgte sie kulinarisch und schuf eine kreative Oase, in der sie ihr Bestes geben konnten. Gleichzeitig öffnete Nobs das Festival auch für Stilrichtungen wie Rock, Reggae, Rap und elektronische Musik. Und er hatte früh erkannt, dass die Konzerte nur dann unsterblich sind, wenn sie in Bild und Ton festgehalten werden. So entstand ein Archiv von 11’000 Stunden Konzertaufnahmen, das Teil des UNESCO-Weltkulturerbes wurde. In diesem reichen Fundus machte sich der Regisseur Oliver Murray auf die Suche nach den legendären Geschichten, die in Montreux geschrieben wurden. Die dreiteilige Serie «They All Came Out To Montreux » lässt uns mit vielen unveröffentlichten Bildern, neuen Interviews und über 30 Konzertausschnitten eintauchen in ein halbes Jahrhundert Musikgeschichte.
    Die zweite Episode zeigt, wie das 1975 von Claude Nobs erbaute Mountain Studio eine ganz neue Generation von Musikern anzieht, darunter David Bowie, Queen und die Rolling Stones, die dort das Album «Black and Blue» aufnehmen. In dieser Episode zu sehen und hören sind u.a. Carol King, Muddy Waters, Monty Alexander, Etta James, Gilberto Gil, King Sunny, David Bowie & Freddie Mercury, Talking Heads, Van Morrison und James Brown. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSo 03.07.2022SRF 1
  • Folge 179
    Im Jahr 1967 hatte der noch junge Claude Nobs die etwas verrückte Idee, in seiner Heimat, dem gemächlichen Touristenort Montreux, ein kleines Jazzfestival zu veranstalten. Von Anfang an erlaubte er sich das Träumen, er reiste mit kleinem Budget nach New York zu seinem Lieblingslabel Atlantic Records und konnte die Stars gewinnen, die er selbst gerne hörte. Der Rest ist Geschichte, sein Montreux Jazz Festival wurde über die Jahre trotz lokaler Widerstände zum Mekka der Musik, wo sich unvergessliche Auftritte von Grössen wie Nina Simone, Aretha Franklin, Prince und David Bowie ereigneten.
    Ein grosser Teil des Erfolgs bestand darin, dass Claude Nobs nie einfach eine Tournee-Zwischenstation sein wollte, vielmehr lud der gelernte Koch die Musikerinnen und Musiker auch zu sich nach Hause ein, umsorgte sie kulinarisch und schuf eine kreative Oase, in der sie ihr Bestes geben konnten. Gleichzeitig öffnete Nobs das Festival auch für Stilrichtungen wie Rock, Reggea, Rap und elektronische Musik. Und er hatte früh erkannt, dass die Konzerte nur dann unsterblich sind, wenn sie in Bild und Ton festgehalten werden.
    So entstand ein Archiv von 11’000 Stunden Konzertaufnahmen, das Teil des Unesco Weltkulturerbes wurde. In diesem reichen Fundus machte sich der Regisseur Oliver Murray auf die Suche nach den legendären Geschichten, die in Montreux geschrieben wurden. Die dreiteilige Serie «They All Came Out To Montreux» lässt uns mit vielen unveröffentlichten Bildern, neuen Interviews und über 30 Konzertausschnitten eintauchen in ein halbes Jahrhundert Musikgeschichte.
    Die dritte Episode zeigt, wie sich das Festival für neue Klänge wie Elektro, Indie-Rock und Rap öffnet. Das Montreux Jazz Festival erstreckt sich unterdessen über zwei Wochen und zieht über 200’000 Besucherinnen und Besucher an. In dieser Episode sind unter anderen zu hören: Marvin Gaye, George Clinton, Buddy Guy, Herbie Hancock, Ray Charles, Miles Davis, Sting, The Roots, ZZ Top, David Bowie, Alicia Keys, Prince und Wyclef Jean. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSo 10.07.2022SRF 1
  • Folge 180
    Anne-Sophie Mutter hat eine ganz besondere Beziehung zu Luzern. Hier begann sie 1976 im Alter von dreizehn Jahren ihre Karriere. In diesem Jahr eröffnet sie das Festival. Das Konzert des Lucerne Festival Orchestra unter Dirigent Ricardo Chailly wird live im Public Viewing gezeigt und zeitversetzt im SRF 1. Es ist exklusiv im TV verfügbar, es gibt keine Aufzeichnung oder Wiederholung.
    Das Lucerne Festival 2022 steht unter dem Festivalthema «Diversity». Intendant Michael Haefliger will jenen Gruppen eine Plattform geben, die in der von Weissen und Männern dominierten Klassikwelt bislang zu wenig beachtet wurden. Es sei in der Vergangenheit viel versäumt worden, sagte Intendant Michael Haefliger. Viele seien übergangen worden. Das diesjährige Festival sei der Anfang eines langen Prozesses. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereFr 12.08.2022SRF 1
  • Folge 181
    Mao Fujita gehört zu den hoffnungsvollsten jungen Pianisten dieser Zeit. Er begann schon als Dreijähriger Klavier zu spielen. Im Alter von elf Jahren gab er sein Konzertdebut. In den vergangenen Jahren gewann er viele internationale Preise: unter anderem den Clara Haskil Klavierwettbewerb. Mao Fujita lebt in Berlin und studiert bei Kirill Gerstein.
    Nach Auftritten am Verbier Festival ist Mao Fujita in diesem Jahr zum ersten Mal am Lucerne Festival zu Gast. Er spielt Rachmaninows 2. Klavierkonzert in c-Moll. Sergej Rachmaninow hatte eine besondere Verbindung zur Stadt am Vierwaldstättersee. Hier fand er Anfang der 1930er Jahre nach seiner Flucht aus Russland eine neue Heimat: In Hertenstein liess er sich eine Villa im neuesten Bauhaus-Stil errichten und genoss dort die Ruhe und die Schönheiten der Natur. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereMi 24.08.2022SRF 1
  • Folge 182
    Sie kommen aus den verschiedensten Kulturen – Albanien, Kanada, Litauen -, und sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Aber eines haben die Sängerinnen Ermonela Jaho, Barbara Hannigan und Asmik Grigorian gemeinsam: Sie schonen sich nicht, sie geben auf der Opernbühne mehr als alles. Das letzte Schutzschild, auf das ihre Kolleginnen nicht verzichten wollen, brauchen sie nicht. Sie verschmelzen mit ihren Bühnenfiguren und wollen das totale Erlebnis für sich und ihr Publikum.
    Der Film von Jan Schmidt-Garre versucht das Geheimnis ihrer tief anrührenden Kunst zu lüften. Er begleitet die drei Sängerinnen und fragt: Wie verbringen sie den Tag vor einer Premiere? Was geschieht in den Sekunden vor dem Auftritt, und welche Gedanken gehen ihnen während dem Singen der wichtigsten Arie durch den Kopf? Die Sängerinnen öffnen sich wie selten zuvor und offenbaren das Glück der Selbstvergessenheit wie auch die schwarzen Abgründe, ohne die keine grosse Kunst entsteht. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSo 04.09.2022SRF 1
  • Folge 183
    Finninnen und Finnen lieben Karaoke. Ob Bars, Hotelkonferenzräume oder eine Garage: Kaum ein Ort, an dem nicht ein Karaokegerät zum Laufen gebracht werden könnte. Der Film von Einari Paakkanenen begleitet unter anderem Evi, die mit einem Auto voll Equipment auch an die entlegensten Orte fährt, um Karaoke-Events zu organisieren. Die Mühsal nimmt sie immer wieder auf sich, weil sie fasziniert, was auch im Film auf eindrückliche Weise deutlich wird: Finninnen und Finnen singen nicht nur, um sich die Zeit zu vertreiben.
    Karaoke gibt ihnen auch den Raum, anders mit der Härte des Lebens umzugehen. Zum Beispiel Kari, der erfolglos eine Frau sucht und seinen Gefühlen in einer Garage freien Lauf lässt. Oder Toni, der sich im Alltag schüchtern versteckt und auf der Karaokebühne das Publikum im Sturm erobert. Oder Elina, die wegen ihrer Parkinson-Erkrankung kaum gehen kann, aber beim Wiedergeben von Punksongs ausgelassen tanzt. Oder Laura, die singend einen Ausdruck zum frühen Verlust ihres Kindes findet. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSo 02.10.2022SRF 1
  • Folge 184
    Grelle Shows, synthetische Pastellwelten und androgyne Gesichter – die Rede ist von einer Reizüberflutung namens K-Pop. K-Pop steht für Koreanische Popmusik, und seit das südkoreanische Kulturministerium eine eigene Abteilung für die «Hallyu», die «koreanische Welle», eröffnet hat, erobert asiatische Softpower die ganze Welt. BTS, die erfolgreichste K-Pop-Boyband oder Black Pink, die erfolgreichste K-Pop-Girlband, brechen regelmässig Rekorde.
    Was also macht die weltweite Faszination von K-Pop aus, die eine ganze Generation aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen erfasst hat? Dreh- und Angelpunkt ist die südkoreanische Hauptstadt Seoul, das Mekka des K-Pop. Der Dokumentarfilm von Mahyar Goudarzi begleitet junge Talente auf ihrem Weg durch die Kaderschmieden, die K-Pop-Akademien. Zu Wort kommen neu gegründete Bands, die ihre ersten Erfolge feiern. Die Bands lassen die Zuschauerinnen und Zuschauer an ihren Träumen und Ängsten teilhaben. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSo 23.10.2022SRF 1
  • Folge 185
    Als 9-jährige besucht Marin Alsop mit ihrem Vater ein Konzert von Leonard Bernstein. Es ist ein Erweckungserlebnis, von da an will das New Yorker Mädchen Dirigentin werden. Doch so sicher sie ist, so eindeutig sind die Reaktionen: «Mädchen können das nicht» oder auch einfach «Nein!» – ein Wort, das sie im Laufe ihrer Karriere immer wieder hört.
    Als sie nach einem Geigenstudium an der renommierten New Yorker Juilliard School auch Dirigieren studieren will, wird sie abgewiesen. Sie lässt sich davon nicht abbringen und gründet mit anderen klassischen Musikerinnen eine Frauen-Swingband und – als sie an der Juilliard School ein zweites Mal abgewiesen wird – ein eigenes Orchester, mit dem sie erste Erfolge feiert. Am Tanglewood Music Festival, wo sie erst beim fünften Anlauf angenommen wird, trifft sie auf Leonard Bernstein, der zu ihrem Mentor wird. Doch der Weg bleibt steinig.
    Als Marin Alsop 2007 als erste Frau zur Dirigentin des Baltimore Symphony Orchestra ernannt wird, schlägt ihr einmal mehr massiver Widerstand entgegen, den sie in einem persönlichen Gespräch mit den Orchestermitgliedern entkräften kann. Als sie viele Jahre später feststellt, dass noch immer praktisch keine Frauen Spitzenorchester leiten, konzentriert sie sich auch auf die Nachwuchsförderung junger Dirigentinnen und Dirigenten, die wie sie selbst nicht aus privilegierten Verhältnissen kommen.
    Im Film von Bernadette Wegenstein blickt Marin Alsop zurück auf ihren Weg voller entmutigender Rückschläge und sie erzählt, warum sie trotzdem immer weitergemacht und über Jahrzehnte für ihren Kindheitstraum gekämpft hat. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSo 20.11.2022SRF 1
  • Folge 186
    Bereits seit zehn Jahren bringt das traditionelle Adventskonzert festliche Weihnachtsstimmung aus der Dresdner Frauenkirche in die heimischen vier Wände. Viele hochkarätige Künstlerinnen und Künstler folgten seither der Einladung in das symbolträchtige Gotteshaus, und auch in diesem Jahr sind zwei erfolgreiche Klassikstars vertreten: Es gibt ein Wiedersehen mit der Sopranistin Diana Damrau, die bereits 2017 in Dresden auftrat. Mauro Peter ist dem Schweizer Publikum wohlbekannt. Er wuchs in Luzern auf und sang bei den Luzerner Sängerknaben. In Dresden springt der mittlerweile international gefragte lyrische Tenor kurzfristig für den erkrankten Piotr Beczala ein.
    Auf dem Programm stehen unter anderem Werke von Bach, Händel, Mozart und Humperdinck. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSa 24.12.2022SRF 1
  • Folge 187
    Privat waren Kristine Opolais und Dirigent Andris Nelsons damals noch ein Paar. Heute sind sie geschieden. Opolais tritt auf den wichtigsten Bühnen der Welt auf, etwa an der Mailänder Scala, der Metropolitan Opera New York und der Bayerischen Staatsoper. Andris Nelsons ist Gewandhauskapellmeister des Leipziger Gewandhausorchesters sowie Chefdirigent und Musikdirektor des Boston Symphony Orchestra. Nach der Ouvertüre zu «Othello» singt Kristine Opolais Arien aus «Rusalka». Die Titelrolle dieser Oper hatte die Sopranistin bereits an der New Yorker Met und an der Bayerischen Staatsoper übernommen. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereSo 25.12.2022SRF 1
  • Folge 188
    Sylvie, Lital, Sophia, Annie und Malika sind Langzeit-Insassinnen des Marseiller Gefängnis «Les Baumettes», und sie alle machen mit bei einem Projekt des bekannten französischen Choreografen Angelin Preljocaj. Vier Monate lang lernen sie zweimal wöchentlich Grundlagen des modernen Tanzes und erarbeiten eine Choreografie, die sie ausserhalb der Gefängnismauern auf zwei renommierten Bühnen in Aix-en-Provence und in Montpellier vor Publikum aufführen werden. Das Projekt, das auch für den Choreografen eine Premiere ist, erweist sich als kühn und abenteuerlich, denn alle fünf Frauen haben zuvor nie getanzt.
    Doch nach anfänglicher Überforderung beginnen sie nach und nach, sich eine bisher unbekannte Sprache anzueignen. Der Film von Valérie Müller zeigt eindrücklich, wie es ihnen immer mehr gelingt, sich im Tanz der Einkerkerung ihres Körpers und Geistes bewusst zu werden und dieser zu entfliehen. Auf der Bühne sind sie plötzlich keine Gefangenen mehr, sondern Persönlichkeiten, die im Tanz einen ganz eigenen, authentischen Ausdruck finden. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereMo 26.12.2022SRF 1
  • Folge 189
    Der schneebedeckte Julierpass ist Schauplatz eines der spannendsten Fernsehprojekte dieses Winters. Der deutsche Bariton Benjamin Appl singt Lieder aus Franz Schuberts «Winterreise». Appl, ausgezeichnet mit dem «BBC New Generation Artist» und «Echo Rising Star» ist für das britische Gramophone Magazine der derzeitige Spitzenreiter der neuen Generation von Liedsängern. gilt als derzeitiger Spitzenreiter der neuen Generation von Liedsängern (Gramophone Magazine, UK). Er begeistert mit seinem dunklen Bariton und eindringlicher Bühnenpräsenz. Begleitet wird er von Pianist James Baillieu.
    Franz Schubert schrieb «Die Winterreise» im Herbst 1827, ein Jahr vor seinem Tod. «Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh ich wieder aus» so beginnt der Liedzyklus. Es ist eine dunkle Reise eines verlorenen Wanderers, die musikalisch den existenziellen Schmerz der Menschheit wiedergibt. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereMo 26.12.2022SRF 1

zurückweiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Sternstunde Musik online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…