Schau in meine Welt!

Lucas ist 10 Jahre alt und lebt auf der kleinen Mittelmeerinsel Formentera. Man kann die Insel an einem Tag mit dem Fahrrad umrunden und überall sieht man Meer. „Unser Meer ist das schönste der Welt“ sagt Lucas, der stolz darauf ist ein echter Formenterenser zu sein. Sein Vater ist, so wie schon sein Großvater und Urgroßvater, Fischer auf der Mini-Insel. Vor Formentera liegt die größte Seegraswiese Europas und das ist der Grund, warum das Wasser so klar ist. Das Seegras, das auch Posidonia oder Neptungras heißt, ist die grüne Lunge des Mittelmeers, denn es sorgt für Sauerstoff im Meer und ist auch eine Art Filter.
Aufgrund von Umweltverschmutzung und Klimawandel ist das Seegras vor Formentera sehr gefährdet, deshalb gibt es Seegras-Wächter, die unter anderem darauf achten, dass keine Boote und Yachten in den empfindlichen Seegrasflächen ankern. Lucas, für den das Meer der schönste Ort der Welt ist, will das Seegras vor seiner Insel schützen und wenn er älter ist, könnte er sich vorstellen Seegras-Wächter zur werden. (Text: KiKA)

Luise aus Sachsen-Anhalt ist 14 und mit ihrer Familie auf einem einjährigen Segeltörn. Ihre Familie, das sind ihre 16-jährige Schwester Juliane, Vater Marko und die Mutter Claudia. Ein Jahr lang wird sie ihr Zimmer mit einer Kajüte tauschen. Luise segelt seit sie 5 Jahre alt ist und hat viel Erfahrung; doch diese Reise wird etwas völlig anderes sein. Auf dem Weg in die Karibik, wird die Familie den Atlantik überqueren. 25 Tage auf dem Meer, ohne eine Möglichkeit an Land zu gehen, das ist für alle an Bord eine Herausforderung. Luise wird in diesem Jahr vieles lernen, neue Erfahrungen sammeln und viel selbstbewusster werden. Sie lernt eine Welt kennen, die ganz anders ist als ihr altes Zuhause. (Text: KiKA)

Emma, 13, und Lars, 12, sind Juniorranger im Hohen Fläming, einem kleinen Naturschutzgebiet im südlichen Brandenburg. Sie helfen dabei, Amphibien zu retten, denn dort gibt es neun verschiedene sehr geschützte Arten. Die Frösche, Molche und Kröten werden immer seltener, sie haben es schwer, weil Teiche und Bäche in den sehr heißen Sommern austrocknen. Jeder Tümpel ist als Lebensraum wichtig! Lars und Emma schrubben eine alte Badeanstalt, damit die Amphibien dort laichen können, sie stellen Krötenzäune auf, denn der Straßenverkehr ist ein große Gefahr für die wandernden Tiere. Täglich werden Eimer geleert und die Tiere über die Straßen getragen. Wenn im Sommer tausende Minifrösche gleichzeitig aus dem Wasser klettern, ist das für die Juniorranger der tollste Tag, denn sie wissen, dass sie vielen Amphibien helfen konnten. (Text: KiKA)

Wie sind die Geschichten nach Drehschluss weitergegangen? Wie geht es den Kindern von damals? Diese Frage stellt sich die Reihe „Was wurde aus …“. Wir treffen Menschen wieder, die uns als Kinder von ihren Hoffnungen, ihren Träumen und ihren Zielen erzählt haben. Was ist aus ihnen geworden? Jahre später erzählen wir ihre Geschichte weiter. Damals, 2009, hatte Constantin aus Frankfurt nur einen Wunsch: ein ganz normaler Junge zu sein. Doch das war gar nicht so einfach. Constantin ist taub und die Verständigung mit anderen Kindern war immer schwierig. Der Achtjährige konnte sich nur mit Gebärdensprache verständigen und das war manchmal nicht möglich.
Wie zum Beispiel beim Fußballspielen. Dadurch war er oft ausgeschlossen, wurde von vielen Kindern einfach übersehen. Elf Jahre später hat Constantin dank harter Arbeit und mit Hilfe einer Logopädin ganz gut Sprechen gelernt. Aber immer noch kränkt es ihn, wenn ihm Menschen mit Unverständnis begegnen. Constantin will jetzt sein Leben neu angehen, verlässt sein Zuhause und zieht um in ein Internat. Hier will er selbstständig leben lernen und träumt von einer Karriere als Schauspieler. (Text: KiKA)

Julia ist 10 Jahre alt. Sie mag sehr gerne Kleider, Röcke und lange Haare. Mit fünf Jahren wollte Julia nicht mehr mit ihrem Jungennamen angesprochen werden. Zusammen mit ihren Eltern suchte sie den Mädchennamen „Julia“ für sich aus, so wie sie jetzt für alle heißt. Julia lernt mit viel Begeisterung in einer Musicalschule Singen, Tanzen und Schauspielern. Der Auftritt auf der Bühne stärkt ihr Selbstbewusstsein. In jeder freien Minute malt Julia, denn Malen ist ebenfalls ein wichtiges Hobby für sie. Neben ihren Eltern ist ihre beste Freundin Luise ein ganz wichtiger Mensch in ihrem Leben. Mit ihr geht sie viel in den Wald, die beiden übernachten zusammen oder besuchen den Garten von Julias Eltern und haben dort Spaß. Julia ist es wichtig, dass ihr Name „Julia“ auf allen Dokumenten steht. Daher ist ihr nächstes Ziel: der Jungenname, der noch in ihrem Ausweis steht, soll durch ihren Mädchennamen ersetzt werden – so wie er jetzt zum Beispiel schon auf ihren Zeugnissen steht. (Text: KiKA)

Zwei Jugendchöre mit ganz unterschiedlichen kulturellen, sprachlichen und musikalischen Wurzeln treffen im Sommer 2023 in Berlin aufeinander. Der „Vokalhelden“ Jugendchor der Philharmonie aus Berlin und der „Ndlovu Youth Choir“ aus einem Township bei Johannesburg. Gemeinsam proben sie für einen großen Auftritt am Brandenburger Tor. Und mittendrin ist Clara. Die 14-Jährige singt bei den „Vokalhelden“ und überhaupt spielt Musik in Claras Leben eine wichtige Rolle. Beim Singen kann Clara Dinge ausdrücken, die sie mit Worten manchmal nicht rüberbringen kann. Clara ist gespannt auf die Sängerinnen und Sänger aus Südafrika. Sie freut sich auf den gemeinsamen Auftritt, ist aber auch gespannt, ob die beiden unterschiedlichen Chöre miteinander harmonieren. (Text: KiKA)

„Lieber Papa, ich weine ganz oft wegen dir. Ich möchte lieber mehr Zeit mit dir verbringen.“ Auf diesen Brief hat Lian keine Antwort bekommen. Es ist schon 5 Jahre her, seit sich Lians Eltern getrennt haben und Lians Wunsch, dass alles wieder so wird wie es einmal war, ist in dieser Zeit nicht kleiner geworden. Manchmal fragt er seine Mutter, manchmal seinen Vater, ob sich Mama und Papa vorstellen können, dass sie wieder zusammenziehen, dass sie wieder eine richtige Familie werden. Aber beide machen ihm da keine Hoffnung. Lian spielt erfolgreich in einer Basketballmannschaft. Basketball hat auch sein Papa schon gespielt. Lian wünscht sich so sehr, dass sein Papa ihn mal bei einem Turnier begleitet.
Immer, wenn er seinen Papa trifft, haben die beiden Spass und Lian geht es richtig gut. Die Liebe zwischen seiner Mama und seinem Papa sei erloschen, erklärt Lians Mutter, deshalb seien sie geschieden. Auch wenn er noch sehr klein war, kann er sich daran erinnern, wie seine Eltern manchmal gestritten haben. Heute ist Lian 10 Jahre alt, lebt zusammen mit seiner Mama. Der Papa hat eine neue Freundin und wohnt ganz woanders. Oft hat Lian das Gefühl gar keinen Papa zu haben, weil der nur selten Zeit für ihn hat. Wie kann Lian das ändern? Was kann er tun, dass ihn das wenigstens nicht immer so traurig stimmt? Lian hat einen Plan. (Text: KiKA)

Der 11-Jährige Friedrich mag es, auf dem Wasser zu sein. Hier fühlt er sich frei. Friedrich geht oft mit seinem Opa auf große Fahrt. Sie bewegen den Schlepper über die Oder und Havel, um Holz zu laden. Dafür müssen auch mehrere Schleusen passiert werden. Keine leichte Sache bei über 100 Metern Gesamtlänge des Schiffes. Friedrich hat wichtige Aufgaben an Bord. Er kann zum Beispiel das Schiff am Tau an- und ablegen, putzt auf und unter Deck oder kocht auch schon mal das Mittagessen. Er ist überall dabei und hilft, wo er gebraucht wird. Das Wichtigste an Bord ist die genaue Ordnung. Wenn plötzlich eine Schwimmweste benötig wird, kann man nicht erst danach suchen. Die Binnenschifffahrt hat für Friedrichs Familie aus Eisenhüttenstadt eine lange Tradition.
Doch Friedrich freut sich auch, wenn er wieder zuhause bei seiner Familie ist. Dort ist er gern in seinem Zimmer mit dem Aquarium oder im großen Garten bei den Tieren. Viel Zeit dafür bleibt Friedrich aber nicht, er muss zum Kanu-Training. Am Wochenende ist die Zeit für das Fahrgastschiff der Familie. Vor dem Start muss jedoch die Bordküche beladen, das Kuchen-Buffet angerichtet, die Gläser poliert und die Tische eingedeckt werden. Friedrich packt kräftig mit an. Schiffsjunge, Kellner, Musiker, Handwerker und Matrose – Friedrich hat viele Aufgaben im Familienbetrieb. Alles kann er mit einem verbinden: mit seiner großen Leidenschaft, auf dem Wasser zu sein. (Text: KiKA)

Ida ist elf Jahre alt und liebt es zu tanzen, zu singen und Theater zu spielen. In ihrem Musik- und Theaterverein kann sie ihre Leidenschaften ausleben, denn hier proben gerade alle für das Musical „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“. In einem Jahr soll es auf der neu gebauten Bühne am See aufgeführt werden. Doch bis dahin müssen noch Kostüme genäht, Kulissen gebaut, Lieder einstudiert und die Szenen und Tänze geprobt werden. Ida spielt gleich mehrere Rollen und will sich auf alle gut vorbereiten. Noch nie hat sie einen Auftritt vor so vielen Zuschauern gehabt. Wird sie die Rollen bis zur Premiere drauf haben? Und was ist, wenn sie vor Aufregung alles vergisst? (Text: KiKA)

Mathilda klettert manchmal in einen Sarg, um zu gucken, ob man gemütlich drin liegt und traut sich sogar, den Deckel zu schließen. Für sie ganz normal, für ihre Freundinnen eine Mutprobe. Mathildas Mutter ist Bestatterin und hat in ihrem Laden Särge, Urnen, Trauerkarten. Für Mathilda gehört der Umgang mit dem Tod zum Alltag. Sie hilft auch manchmal bei Beerdigungen und ist stolz auf ihre Mutter, weil die alles immer so schön gestaltet. Mathilda ist fest überzeugt: sterben ist normal, denn wenn nicht gestorben wird, haben die neugeborenen Babys keinen Platz auf der Welt. Ein Blick in die Welt der achtjährigen Mathilda, die in Berlin-Kreuzberg wohnt und in die zweite Klasse geht. (Text: KiKA)

Auf einer großen Bühne die eigenen Songs performen – davon träumen Nesia und Davina aus Bremen. Sie sind Sängerinnen ihrer Girl Band „Young Diamondz“. Nach Schulschluss arbeiten sie an eigenen Liedern, üben das gemeinsame Singen und die Bewegungen für einen Auftritt. Zu den „Young Diamondz“ gehören noch ihre Freundinnen Victory und Goodness und George. Die Mädchen schreiben ihre Texte selbst, überlegen sich Melodien, George baut an seinem Rechner die passenden Beats dazu. Ihre Lieder haben oft eine Message: In Ihrem Lied „Stay Together“ geht es zum Beispiel um Diskriminierung und Rassismus. Das haben die Mädchen selbst seit frühester Kindheit erlebt. Gleich ihr erster großer Auftritt im Bremer Rathaus ist ein großer Erfolg. Nach dem Erlebnis legt sich die Gruppe erst recht ins Zeug. Sie nehmen ihre Songs im Tonstudio auf, produzieren Musikvideos und dürfen schließlich bei einem Festival auf einer Open-Air-Bühne stehen. (Text: KiKA)

Lotta ist 12 Jahre und gewohnt, eine der besten zu sein, die Beste in der Schule und bei Sportwettkämpfen, sie misst sich einfach gern mit anderen. Wie gut ist sie, aber auch, wie gut ist ihre Hündin Alaska? Alaska ist eine Husky-Hündin, die als Welpe in Lottas Familie kam. Seit dieser Zeit laufen die beiden schon zusammen. Canicross heißt ihre Trendsportart. Dabei sind die beiden mit einer elastischen Leine verbunden und laufen querfeldein, über Wiesen, durch Pfützen und über Waldboden. Lotta und Alaska müssen sehr aufeinander achten, denn Alaska zieht und bestimmt das Tempo mit. Hund und Mensch verschmelzen so zu einem Lauf-Team. Im letzten Jahr wurde Lotta bei der Deutschen Meisterschaft im Canicross Erste in ihrer Altersklasse. Nun nimmt sie das erste Mal bei den Erwachsenen teil; als Jüngste! Lotta ist sehr ehrgeizig, sie gewinnt gern, zu verlieren, fällt ihr schwer. Wie gut, dass sie ihre Freundinnen an ihrer Seite hat, die ihr helfen und Mut machen. (Text: KiKA)

Hannah, 11 Jahre, ist immer auf Achse. Vormittags Gymnasium, dann Hausaufgaben, nachmittags Modern Jazz, Tanzclub, Reiterhof, Musikschule. Was sie sich vornimmt, das schafft sie. Doch was für andere Kinder normale Freizeitgestaltung ist, fordert von Hannah extreme Ausdauer, Übung und Unterstützung – denn Hannah ist von Geburt an gehörlos. Mit 11 Monaten wurden Hannah Cochlea-Implantate eingesetzt, doch mit ihnen zu hören ist schwierig: Sie hört alles auf einmal und im Kopf klingt alles gleich laut. Technisch bedingt hört Hannah eine Art Maschinensprache.
Die klingt wie „Gekrächze“, das gehörlose Menschen permanent für sich übersetzen müssen. Das ist sehr anstrengend und verlangt Hannah eine ständige kognitive Leistung ab. Nicht alle Gehörlosen sind in der Lage dazu. Hannah will anderen Kindern Mut machen, sich nicht unterkriegen zu lassen. Die Reportage „Hannahs bunte Ohren“ weckt Verständnis für die Welt eines gehörlosen Mädchens, das sich mit unglaublichem Fleiß und beeindruckender Ausstrahlung ihren Platz in der Gesellschaft erobert. (Text: KiKA)

Als er in Armenien ankommt, schläft der 13-jährige Gor einen ganzen Tag lang. Die Flucht seiner großen Familie aus Bergkarabach war nur mit zwei Autos möglich. Doch wer sollte den zweiten Wagen fahren? Für Gor war schnell klar, jetzt muss er Verantwortung übernehmen. 55 Stunden sitzt er ohne Pause hinterm Steuer, um seine Familie in Sicherheit zu bringen. Wie viele andere fliehen auch sie vor der aserbaidschanischen Armee. Ihr ganzes bisheriges Leben bleibt zurück, als die Eltern die Tür ihres Hauses verschließen. Gor hat es geschafft, die Familie ist in Armenien. Dort wird er nach seiner mutigen Autofahrt als Held gefeiert. Durch soziale Medien ist er landesweit bekannt geworden. Und so wird auch ein Starfriseur in Yerevan auf ihn aufmerksam. Der gibt ihm die Chance, eine Ausbildung zu machen. Gor kommt dadurch seinem Traum näher, Friseur zu werden. Er hofft, in Armenien ein neues Zuhause zu finden, denn nach Bergkarabach wird er wohl nie mehr zurückkehren. (Text: KiKA)