2014, Folge 45–54

  • Folge 45 (30 Min.)
    Mussaj und Jannik sind fast noch Kinder. Dennoch haben sie schon viele Jahre in ihrem Leben Drogensucht und Straßenkriminalität hinter sich. Der 16-jährige Mussaj hat noch vor wenigen Monaten eine Spielhalle mit einer Waffe überfallen. Jetzt hat er einen Entzug gemacht. Der 17-jährige Jannik war über drei Jahre auf Speed, hat gedealt und sich seine erste Pistole mit 13 Jahren gekauft. Er will nun endlich den Hauptschulabschluss machen. Die beiden wollen zurück ins Leben. Aber wie sollen sie den Rausch, die Szene, das Dealen hinter sich lassen? In einer Drogentherapie wollen sie ihrer Sucht entkommen. Doch im täglichen Überlebenskampf warten große Hürden auf sie. Wer nutzt seine letzte Chance? Die „Panorama“-Autoren Birgit Wärnke und Christian von Brockhausen begleiteten die beiden Jugendlichen ein halbes Jahr lang mit der Kamera. Dabei wurden sie Zeugen eines täglichen Überlebenskampfes von Heranwachsenden, die nie richtig Kind sein durften. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.02.2014NDR
  • Folge 46 (30 Min.)
    Das Dänische Bettenlager wirkt wie der perfekte Arbeitgeber: der Chef wird geduzt, die Mitarbeiterzeitung prämiert regelmäßig die erfolgreichste Filiale und für die Weihnachtsfeier spendiert das Unternehmen ein Konzert mit Mega-Stars. Verkauft werden in dem Unternehmen Bettwaren und Möbel und obendrein ein freundliches skandinavisches Lebensgefühl. Die Kunden sind begeistert, die Umsatzzahlen des Dänischen Bettenlagers gehen seit Jahren steil nach oben.
    Lars Larsen, milliardenschwerer Gründer und Inhaber des Mutterkonzerns JYSK, wird in Dänemark dafür bewundert und geliebt. Sie nennen ihn den „Dynekong“ – den Daunenkönig.
    Doch wie nett kann ein Unternehmen zu seinen Mitarbeitern sein, wenn es gleichzeitig unter großem Expansionsdruck steht?
    „Panorama – die Reporter“ hat die Welt des JYSK-Konzerns bereist und hat in Deutschland, Dänemark und Polen hinter die Fassade des freundlichen skandinavischen Unternehmens geschaut. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.03.2014NDR
  • Folge 47 (30 Min.)
    Es war ein ganz normaler Wintertag im Februar vor zwei Jahren. Manuela M. wollte Skifahren, steil den Berg hinab, abseits der Menschen, durch unberührten Neuschnee. Doch plötzlich geriet die Situation außer Kontrolle. Eine gewaltige Lawine löste sich und verschüttete sie. Nur durch Glück blieb sie am Leben und wurde gerettet. Es sind Szenen und Situationen, die immer häufiger vorkommen. Vor allem auch die ganz normalen Skifahrer wollen weg von den Massen, abseits von den Pisten im Tiefschnee jkl fahren. Dabei sind die Gefahren kaum kontrollierbar. Sie führen oft zu schweren Unfällen wie bei Michael Schumacher oder Lawinenabgängen wie bei Manuela M. Manche Skiorte beklagen sogar Dutzende Todesopfer. Reporter Henning Rütten mit einem Bericht über den neuen „Volkssport“, der den Tod bringen kann. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 01.04.2014NDR
  • Folge 48 (30 Min.)
    Bin ich krank? Christian Deker, schwul und Panorama-Reporter, besuchte Ärzte, die offenbar seine sexuelle Orientierung ändern wollen. Eine Reise in die homophoben Winkel der Republik. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.05.2014NDR
  • Folge 49 (30 Min.)
    Nur selten erhalten Journalisten so erschütternde Dokumente wie dieses: Hanife K. berichtet auf 42 eng beschriebenen DIN A 4-Seiten von den Folgen ihrer Zwangsheirat, von Albträumen, Angst und Gewalt. Es ist ein detailliertes Zeugnis ihres Lebens, das tragisch endet: Vor einem Jahr hat sich Hanife K. erhängt; die zweifache Mutter wurde nur 40 Jahre alt. In ihren Aufzeichnungen berichtet die junge Türkin von ihrer Leidensgeschichte. Sie beschreibt, wie sie mit 19 nach Mannheim kommt, gegen ihren Willen mit einem entfernten Verwandten verheiratet wird, den sie nicht kennt. Erst zwei Tage vor der Verlobung sieht sie ihn zum ersten Mal.
    In Deutschland soll es ihr besser gehen, versprechen ihre Eltern. Der ausgewählte Ehemann würde als Teil der Familie immer gut auf sie aufpassen. Doch die Ehe gleicht offenbar einem Gefängnis: Ohne die Zustimmung ihres Mannes dürfe sie nicht einmal vor die Tür gehen, schreibt Hanife. Die Ehe scheint ein jahrelanges Martyrium aus Gewalt, Demütigungen und Misshandlungen zu sein. Immer wieder versucht Hanife aus ihrer Ehe zu fliehen. Immer wieder kehrt sie aber zurück zu ihrem Mann. Polizei, Jugendamt, Frauenhaus – alle kennen ihre Geschichte.
    Doch niemand kann helfen, weil Hanife K. jedes Mal im letzten Moment ihre Anzeigen oder Aussagen zurückzieht. Der Fall Hanife ist kein Einzelschicksal und häusliche Gewalt nicht nur ein türkisches Problem. Laut einer Umfrage, die im Auftrag des Bundesministeriums für Familie durchgeführt wurde, war jede vierte Frau in Deutschland schon einmal Opfer von körperlichen und sexuellen Übergriffen ihres Partners. Nur selten wird dieses Delikt angezeigt. In traditionell hierarchischen Ehen ist der Druck, zu schweigen jedoch besonders groß. So auch bei Hanife.
    Offenbar lasten Erwartungen der Familie und Tradition viel zu schwer auf ihr: „Wer seinen Ehemann verlässt, ist eine Hure“, schreibt sie. Die Autorinnen Esra Özer und Birgit Wärnke haben sich auf die Spur von Hanife K. gemacht und recherchiert, wie die Tragödie dieser Zwangsehe mitten in Deutschland ihren Lauf nahm. Sie haben Verwandte in Deutschland und der Türkei getroffen und mit Behörden gesprochen, um Hanifes Schicksal, das sich im Verborgenen abspielte, zu rekonstruieren. Die Ergebnisse ihrer Recherche werden auch mithilfe von Graphic Novels von Jörn Peper im Film erzählt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 03.06.2014NDR
  • Folge 50 (30 Min.)
    Kaputte Fernseher müssen in Deutschland recycelt werden. Doch geschieht das wirklich? Reporter Christian Salewski hat mehrere TV-Geräte mit GPS-Sendern ausgestattet und begibt sich auf eine atemlose Jagd. Sie führt ihn von Entsorgungshöfen zu dubiosen Zwischenhändlern, vom Hamburger Hafen nach Afrika. Immer wieder wird er abgewiesen, belagert und bedroht. Und dabei muss er lernen: billiger Schrott hat einen hohen Preis. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.08.2014NDR
  • Folge 51 (30 Min.)
    Das Bild des brennenden Wasserhahns aus dem Dokumentarfilm „Gasland“ ging um die Welt. Es wurde zum Sinnbild für die Gefahren durch Fracking, sollte zeigen, wie unser Trinkwasser durch giftiges Methan verseucht wird. Inzwischen ist bekannt: Das brennende Wasser ist ein natürliches Phänomen und muss keineswegs etwas mit Fracking zu tun haben. Doch der Imageschaden ist perfekt. Schon der Begriff „Fracking“ verursacht bei vielen Menschen ein ungutes Gefühl. Fracking, das verbindet man schnell mit Erdbebengefahr, mit Verunreinigung der Umwelt durch giftige Chemikalien. Dementsprechend groß ist die Angst in der Bevölkerung.
    Doch wie gefährlich ist Fracking wirklich? „Panorama – die Reporter“ mit dem Versuch, eine Debatte zu versachlichen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 09.09.2014NDR
  • Folge 52 (30 Min.)
    Am 25. Februar 2014 spielen die Brüder Sher Mohamad und Abdel Hadi mit ihrem Cousin Mir Hamza auf einem Feld, das eine Stunde Fahrtzeit nördlich von Kabul, Afghanistan, liegt. Sie finden einen Blindgänger und spielen damit. Er detoniert, die beiden neun und 14 Jahre alten Brüder sterben bei der Explosion, ihr Cousin überlebt verletzt. Er wacht nachts oft auf und weint. Den Blindgänger hatten NATO-Truppen beim Training in Afghanistan zurückgelassen. Sie entschädigten die Eltern später: mit 2.500 Dollar pro Kind. Es gibt Dutzende solcher Geschichten, viel zu viele für ein Land, dem der Westen den Frieden bringen wollte.
    Die ISAF-Truppen ziehen ab und hinterlassen ein tödliches Erbe: Blindgänger. Und nicht nur dort, wo sie gekämpft haben und Luftangriffe geflogen sind. Auch auf Trainingsgeländen, wo sie man sie leichter hätte aufräumen können. Mindestens 30 Menschen starben auf solchen Trainingsgeländen, mehr als 80 wurden verletzt. Die Bundeswehr erklärt auf Anfrage, sie habe alle ihre Trainingsgelände ordnungsgemäß geräumt. Unsere Recherchen in Afghanistan lassen daran Zweifel zu. Ronja von Wurmb-Seibel und Niklas Schenck haben neun Monate lang in Afghanistan recherchiert. Sie wollten wissen was bleibt, wenn NATO und Bundeswehr das Land verlassen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.09.2014NDR
  • Folge 53 (30 Min.)
    Die Eltern bekommen ihren Sohn Mika nach der Schule kaum noch zu Gesicht. Der 14-Jährige ist ständig verabredet: mit seinem Freunden aus dem Internet. Kaum ist das Mathe-Buch in die Ecke geflogen, fährt er den Computer hoch und quatscht per Skype drauflos. Die nächsten Stunden wird er mit anderen Jugendlichen aus ganz Europa, die er nur übers Internet kennt, kämpfend durch bunte Pixellandschaften ziehen, Monster und Drachen besiegen, Gold und neues Terrain erobern. Seine Eltern? Sie sind abgehängt von den Abenteuern ihres Sohnes. Auch Reporterin Gesine Enwaldt hat von den Spiele-Welten ihrer Kinder nur eine vage Vorstellung.
    Und sie fühlt sich seltsam inkompetent und verunsichert darin, wie sie als Erziehungsberechtigte reagieren soll. Auf geht’s zum „Mama-Shooter“: der Erfahrungsbericht einer Mutter, die selbst wissen will, wie sich Spielen anfühlt. Reporterin Enwaldt zockt auf LAN-Partys die Nacht mit 300 Jugendlichen durch, lernt gemeinsam mit anderen Eltern über die Bundeszentrale für Politische Bildung, wie man beim Egoshooter „Counter Strike“ richtig losballert und trifft die Let’s-Player-Stars Gronkh und Sarazar: Stars unter Jugendlichen und mittlerweile reich geworden durch die Kommentierung von Computerspielen, aber völlig unbekannt in der Erwachsenenwelt.
    Die Erfahrungen, die die Reporterin beim Spielen und im Gespräch mit den Kindern und Jugendlichen macht, werfen jede Menge Fragen auf. Im Gespräch mit den Internetexperten Tanja und Johnny Haeusler erfährt sie, was Kinder durch Computerspiele lernen und wie Eltern ihrerseits mit dem Medienkonsum ihrer Sprösslinge sinnvoll umgehen können. Auch in der Mainzer Ambulanz für Spielsucht und im Hirnforschungszentrum der Berliner Charité bekommt sie Hinweise, wie das Spielen der Kinder im Netz einzuordnen ist und wann es schadet oder nutzt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.10.2014NDR
  • Folge 54 (30 Min.)
    Schimmel, bröckelnder Putz, kaputte Fenster. Die Moabiter Grundschule ist vollkommen marode. Das Geld für Reparaturen fehlt, dem Staat fehlen die Einnahmen. Umso empörender ist, was ein streng geheimer Datensatz, der dem NDR vorliegt, jetzt zutage fördert. Über 27.000 Dokumente belegen die ganz legalen Tricks, mit denen viele Unternehmen Milliarden von Steuern sparen.
    In monatelanger Arbeit hat ein internationales Reporterteam die Dateien ausgewertet und die komplizierten Strukturen und verschachtelten Firmen nachgezeichnet, die zum Teil über viele Ländergrenzen miteinander zusammenhängen. Die Recherche hat Christoph Lütgert und sein Team nach Luxemburg geführt, wo multinationale Konzerne ihre Gewinne hinschieben und sie trickreich klein rechnen.
    Große Beratungsfirmen konfektionieren komplizierte Firmenkonstrukte, Luxemburger Behörden segnen sie ab, alles geräuschlos und legal. Und während das Luxemburger Räderwerk weiter mahlt und Steuernachlässe produziert, lernen die Schüler in Moabit zwischen herabfallenden Kacheln und abblätternder Farbe ihre vielleicht wichtigste Lektion: bei Geld hört die Freundschaft auf. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.11.2014NDR

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