Panorama 3

* Warum musste Flüchtlingsbaby Rana steben? Nach dem Tod des syrischen Flüchtlingsbabys Rana A. erheben die Eltern schwere Vorwürfe bezüglich der medizinischen Versorgung in der Zentralen Erstaufnahmestelle Rugenbarg. Nisrin und Ibraheem A., Ranas Eltern, geben an, sie hätten mit ihrem Kind zwei Mal innerhalb von drei Tagen die ärztliche Sprechstunde in der Unterkunft aufgesucht. Die Ärzte dort hätten jedoch auch beim zweiten Termin eine Überweisung ins Krankenhaus abgelehnt und ihnen stattdessen fiebersenkende Mittel ausgehändigt.
Der medizinische Dienst in der Zentralen Erstaufnahme Rugenbarg wird vom Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) betrieben. Das Universitätskrankenhaus Eppendorf wollte sich auf Anfrage bisher nicht zu den Schilderungen äußern, die Hamburger Gesundheitsbehörde wies Kritik an der medizinischen Versorgung in der Zentralen Erstaufnahme-Einrichtung (ZEA) zurück. „Nach Prüfung der bisher vorliegenden Informationen sieht die Gesundheitsbehörde keine Lücken in der Organisation der medizinischen Versorgung in der ZEA am Rugenbarg“, so ein Behördensprecher. (Text: Tagesschau24)

* Betreuungskräfte pflegen – trotz Verbot Betreuungskräfte stopfen die Lücken, die der Pflegenotstand reißt. Da die Pflegekräfte häufig nicht ausreichen, müssen sie mit anpacken, obwohl sie dazu nicht ausgebildet sind. * Bizarrer Streit um Grundstücke Streuobstwiese statt Ziergarten: Die „private Grünfläche“ darf nur als Ausgleichsfläche genutzt werden. Grundstückskäufer im niedersächsischen Edewecht fühlen sich getäuscht. * Unikliniken kassieren für umstrittene Studien Sogenannte Anwendungsbeobachtungen stehen in der Kritik. Manche bezeichnen die Medikamenten-Studien als legale Korruption. Neue Recherchen zeigen, wie auch Unikliniken davon profitieren. (Text: Tagesschau24)

* Entführt zum IS? Der Kampf einer Mutter Vor eineinhalb Jahren wurde Yasin von seinem Vater vermutlich nach Syrien entführt, wo dieser sich anscheinend dem IS anschloss. Lena K. versucht seither ihr Kind zurückzubekommen. (Text: Tagesschau24)

* Panorama 3 exklusiv: Der dramatische Zustand norddeutscher Schulen Die Sanierung maroder Schulen ist für viele Kommunen in Norddeutschland eine immense Herausforderung. Panorama 3 hat recherchiert, wie viel Geld wirklich fehlt und hat bei den Landkreisen in ganz Norddeutschland nachgefragt. 6.651 Schulen gibt es nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Norden. Viele Gebäude stammen aus den sechziger und siebziger Jahren. Und manche sind inzwischen Dauerbaustellen, wie beispielsweise das Heuss-Gymnasium in Pinneberg. Von „Mängelverwaltung“ spricht der Leiter des Gebäudemanagements im niedersächsischen Delmenhorst.
Nach einer Schätzung des Deutschen Instituts für Urbanistik (DIfU) fehlen für Sanierung und Ausbau der Schulen bundesweit rund 32 Milliarden Euro. Doch die Recherchen von Panorama 3 zeigen: Das ist möglicherweise noch untertrieben. * Wiesenhof-Brand: Das Schicksal der Werkvertrag- und Leiharbeiter Der Brand bei Wiesenhof zeigt einmal mehr, warum die Arbeitsverhältnisse in der Fleischbranche so schlecht sind: Während für die fest angestellten Mitarbeiter noch nach Lösungen gesucht wird, haben zahlreiche Leiharbeiter und Werkverträgler schon die Kündigung auf dem Tisch.
Wenn es hart auf hart kommt, ziehen sie den Kürzeren – das ist das Wesen ihrer Arbeit. Das mag nach dem geltenden Arbeitsrecht richtig sein, doch für die Menschen ist es eine Katastrophe, sie stehen jetzt vor dem Nichts. * Nachgehakt: Gewässer um Biogas-Anlage stark belastet Tote Gewässer rund um Biogas-Anlagen – so berichtete Panorama 3 im vergangenen Sommer über auffällige Wasserproben an sechs Anlagen, unter anderem in Hennstedt (Schleswig-Holstein, Landkreis Dithmarschen).
Die Gewässer stanken säuerlich, waren stark mit Essigsäure und Ammonium belastet. Der Verdacht: Gärsäfte der Biogasanlage sind illegal in Gräben und Bäche geleitet worden. Die zuständige Wasserschutzbehörde sagte zu, die Fälle zu überprüfen. Nun war Panorama 3 wieder in Linden und fand heraus: Es hat sich kaum etwas geändert. * Opfer Kind: Sexueller Missbrauch in Flüchtlingsunterkünften In Flüchtlingsunterkünften in Deutschland kommt es immer wieder zu sexuellen Übergriffen auf Kinder.
So hat ein DRK-Helfer in Höxter hat ein siebenjähriges Mädchen aus Syrien in einer Unterkunft missbraucht. Der Täter war bereits vorher polizeilich bekannt und wurde inzwischen zu zwei Jahren Haft verurteilt. Die Eltern des Mädchens kommen bei Panorama 3 zu Wort. Was ihrer Tochter passiert ist, ist kein Einzelfall: In Pädophilen-Foren wird diskutiert, wie man an Flüchtlingskinder heran kommt. Experten wie der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung fordern mehr Schutz für Kinder. Er fordert einheitliche Standards für die Unterkünfte und Nachbesserungen im Gesetz. (Text: Tagesschau24)

Lübecker Marzipan als Verkaufsschlager in den USA? Ja, sagt Willi Meier, Geschäftsführer des Marzipanherstellers Niederegger: „Wir brauchen TTIP, damit wir leichter nach Amerika exportieren können. Das Leben würde viel leichter sein.“ Der Landwirt Martin Schulz sieht das allerdings anders, ihm macht TTIP Angst. Denn der Agrarmarkt der EU ist ohnehin schon völlig überlaufen. Kaum ein Thema hat in den vergangenen Jahren so viele Menschen auf die Straße getrieben wie das zukünftige Freihandelsabkommen zwischen EU und den USA. Doch worum geht es eigentlich, wenn zwei riesige Wirtschaftsmächte wie die USA und die EU einen Transatlantic Trade and Investment Partnership-Vertrag aushandeln: um die Interessen großer Firmen, um die wirtschaftliche Zukunft der EU oder um Wohlstand für alle? „Panorama 3“ besucht glühende TTIP-Verfechter und kämpferische Gegner unter anderem in Brüssel, Lübeck, Berlin und Washington und stellt die Frage: wem nutzt TTIP eigentlich? (Text: Tagesschau24)

* Keine Ausschüttung: Sparkassen horten Gewinne Die Sparkassen in Norddeutschland schütten nur einen winzigen Bruchteil ihrer Gewinne an Kreise und Städte aus. Nach Recherchen von Panorama 3 haben alle öffentlich-rechtlichen Sparkassen im Jahr 2014 gerade mal 2,18 Prozent ihres Gewinns vor Steuern an ihre Trägerkommunen ausgeschüttet. Ein Großteil des Gewinns wurde in Sicherheitsrücklagen gesteckt.
* Große Pläne für Parchim International Die Idee ist vielleicht etwas größenwahnsinnig. Aus einem alten Militärflughafen im mecklenburgischen Parchim will ein chinesischer Investor einen internationalen Flughafen machen. Für 30 Millionen Euro hat Jonathan Pang den Flughafen im Jahr 2007 gekauft. Eigentlich wollte er riesige Business-Parks bauen, Tausende neue Arbeitsplätze schaffen, den globalen Handel nach vorne bringen, aber auch große Transit-Hotels bauen, wie sie in Dubai stehen. Hochtrabende Pläne für einen 19.000 Einwohner-Ort. Wir haben den NDR-Reporter Michel Abdollahi nach Parchim geschickt. Er trifft Einwohner der kleinen Stadt und fragt, wie es für sie so läuft mit dem neuen Flughafenplan und ob sie sich schon vorbereiten auf die vielen internationalen Gäste, die kommen sollen.
* Immer wieder: Gaffer gefährden Rettungsarbeiten * Ärztepfusch in der JVA Neumünster (Text: Tagesschau24)