Volker Herres über die „Problemzonen“ der ARD

Neuer ARD-Programmdirektor hofft weiter auf Günther Jauch

Michael Brandes – 27.10.2008

Der neue ARD-Programmdirektor Volker Herres, der am 1. November Günter Struve ablösen wird, sieht zu Beginn seiner Amtszeit „keinen Grund zu radikalen Veränderungen“. Der bisherige NDR-Programmdirektor will aber kleinere Korrekturen vornehmen: „Wir haben Problemzonen, mit denen wir uns beschäftigen müssen“, sagte er in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Dazu gehört ein einheitlicher Starttermin für die „Tagesthemen“: „Durch die Platzierung des Polittalks „Hart aber fair“ am Mittwoch um 21:45 Uhr werden die „Tagesthemen“ erst um 23:00 Uhr ausgestrahlt, das ist ein echter Schönheitsfehler, den wir bei passender Gelegenheit beseitigen müssen“, so Herres. Es gebe eine „Fülle von Möglichkeiten, aber keine Lösung ist schmerzfrei“.

Als weitere Baustellen sieht Herres den Vorabend und das Montagabend-Programm: „Wir haben dort preisgekrönte, tolle Sachen wie ‚Türkisch für Anfänger‘. Mit den bisherigen Staffeln hatten wir jedoch nicht die gewünschte Gesamtresonanz.“ Auf dem problematischen 18:50 Uhr-Sendezeit werde man ab 2009 fiktionale, langlaufende Serien mit „gesellschaftlich relevanten Stoffen“ platzieren. Den Anfang macht die Produktion mit dem Arbeitstitel „Made in Germany“ (fernsehserien.de berichtete). Sie soll vier Mal in der Woche zu sehen sein. Das anschließende „Quiz mit Jörg Pilawa“ soll weiterlaufen: „Wir sind mit Pilawa in guten Gesprächen“, sagte Herres.

Am Montagabend erzielten sowohl Serien als auch Dokumentationen zuletzt Marktanteile unter dem ARD-Niveau von 13 bis 14 Prozent. Verantwortlich dafür sei unter anderem das RTL-Quiz „Wer wird Millionär?“. Günther Jauch bleibt für den neuen ARD-Programmchef weiter eine Alternative: „Das Schöne am Leben ist: Es ist ergebnisoffen“, sagte Herres. „Jauch und die ARD passen glänzend zueinander und ich glaube, er empfindet das auch so.“

„Schmidt & Pocher“ will Herres auch zukünftig zur ARD-Familie zählen: „Es gibt bei beiden keinen Grund, über ein Ende nachzudenken.“ Schmidt und Pocher seien „zwei Gesichter“, die er „sehr, sehr gerne im Ersten sehe“. Zuletzt gab es hartnäckige Gerüchte über ein Ende der Show. Verhandlungen sollen noch in diesem Jahr geführt werden (fernsehserien.de berichtete).

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    wunschliste.de schrieb:
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    > jedoch nicht die gewünschte Gesamtresonanz." Auf
    > dem problematischen 18.50 Uhr-Sendezeit werde man
    > ab 2009 fiktionale, langlaufende Serien mit
    > "gesellschaftlich relevanten Stoffen" platzieren.
    Daily Soap XYZ?
    Nein, danke. Damit kriegen sie mich nicht.

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