Quoten: Neuer Sat.1-Seriendienstag startet völlig desolat

„Nachtschwestern“ steigern sich erneut, auch „Sing meinen Song“ erfolgreich

Dennis Braun
Dennis Braun – 15.05.2019, 09:46 Uhr

„Whiskey Cavalier“ (l.) und „Lethal Weapon“ – Bild: ABC/FOX
„Whiskey Cavalier“ (l.) und „Lethal Weapon“

Böses Erwachen für Sat.1: Der neue Seriendienstag hat einen völlig verkorksten Start hingelegt. Die neue Krimiserie „Whiskey Cavalier“, die in den USA bereits wieder abgesetzt ist (fernsehserien.de berichtete), interessierte zum Start in den Abend gerade mal 490.000 Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren – mehr als maue 6,0 Prozent waren damit nicht drin.

Noch deutlich schlechter lief es im Anschluss für den Auftakt zur dritten Staffel von „Lethal Weapon“, die vom Montag auf den Dienstag wechselte und in deren Vorfeld es ja zur Entlassung von Clayne Crawford und zur Neuverpflichtung von Seann William Scott gekommen war (fernsehserien.de berichtete). Mit 470.000 Zuschauern und katastrophalen 4,9 Prozent in der Zielgruppe lag man nur knapp über dem bisherigen Tiefstwert von 4,7 Prozent. Auch diese Serie wurde kürzlich von FOX im Rahmen der Upfronts eingestellt (fernsehserien.de berichtete), trotzdem stehen für Sat.1 noch 14 weitere Folgen auf dem Programm – sofern die Quoten sich nicht rasch bessern, dürfte deren Ausstrahlung allerdings mehr als ungewiss sein. „Hawaii Five-0“ fügte sich schließlich mit 5,0 Prozent nahtlos in das triste Bild ein.

Erneut leicht nach oben ging es indes für die „Nachtschwestern“ bei RTL. Diesmal sahen 1,04 Millionen Jüngere zu, was soliden 12,6 Prozent entsprach – zur Primetime lag man damit vor der gesamten Konkurrenz. Nach dem Allzeittief in der vergangenen Woche legte auch „Sankt Maik“ ein wenig zu und schaffte nun immerhin 11,8 Prozent, war damit aber immer noch kein durchschlagender Erfolg. Der Tagessieg beim jungen Publikum ging mal wieder an „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“, das am Vorabend mit 1,29 Millionen Zusehern auf starke 19,2 Prozent kam.

Während am Montagabend Das Erste mit einer Doku zur Europawahl unterging (fernsehserien.de berichtete), sah es gestern fürs ZDF kein Stück besser aus. Die „ZDFzeit“-Folge „Laut, forsch, national – Wie Salvini, Orbán & Co. Europa spalten“ wollten nur 1,39 Millionen sehen, das entsprach beim Gesamtpublikum völlig enttäuschenden 4,8 und bei den 14- bis 49-Jährigen 2,7 Prozent. Nachdem auch „Frontal21“ unter die Räder geraten war, ging es erst für das „heute journal“ auf halbwegs ordentliche 11,2 Prozent bei 3,01 Millionen Zuschauern.

Die ARD-Serien hatten durch die Schwäche der Mainzer natürlich leichtes Spiel. „Um Himmels Willen“ generierte zur besten Sendezeit mit 4,59 Millionen Zuschauern tolle 15,9 Prozent, ehe „In aller Freundschaft“ sogar 5,03 Millionen anzog und mit 17,0 Prozent den deutlichen Gesamtsieg einfuhr. In der Zielgruppe kamen erst 7,2 und später 7,9 Prozent zustande. „Report München“ erwies sich dann jedoch als Abschalter, übrig blieben gerade mal 2,59 Millionen (9,8 Prozent).

Bei VOX lief es indes für „Sing meinen Song“ erneut sehr erfolgreich. Die neueste Ausgabe brachte es auf hervorragende 11,5 Prozent bei 980.000 werberelevanten Zuschauern. „Die Johannes-Oerding-Story“ verfolgten nachfolgend noch 790.000, der Marktanteil hielt sich bei tollen 11,0 Prozent. RTL II war den Kölnern aber dicht auf den Fersen. Die Sozialdoku „Hartz und herzlich“, die diesmal einen Blick auf das Winzler Viertel von Pirmasens warf, holte weit überdurchschnittliche 10,7 Prozent, 970.000 Menschen hatten eingeschaltet. Eine alte Folge von „Armes Deutschland – Deine Kinder“ war danach angesichts 10,8 Prozent ebenfalls stark gefragt.

Beide Sender konnten sogar den eigentlich größeren Konkurrenten ProSieben in die Schranken weisen. Dort lief allerdings auch nur eine alte Ausgabe von „Big Countdown!“. Nur 640.000 junge Zuschauer wollten noch einmal „Die 50 größten Comebacks“ sehen, damit kam man nicht über schwache 7,8 Prozent hinaus. Schwestersender kabel eins musste sich zunächst mit ebenfalls unbefriedigenden 4,7 Prozent für den Thriller „Doppelmord“ begnügen. „Denn zum Küssen sind sie da“ verzeichnete anschließend erfreulichere 6,1 Prozent.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Lethal Weapon ohne einen Riggs geht gar nicht. Filme als Serie sind eh schwierig umzusetzen aber wenn dann bitte mit den Serienpersonen, die auch im Film zu sehen sind. Ich persönlich fand die Serie gut aber seit "Riggs" weg ist - nein danke.
    • am

      Also, GZSZ war mit 1,29 Mio. Zuschauern bei starken 19,2%, aber ZDFzeit wollten "nur 1,39 Mio. sehen", was 4,8% bzw. 2,7% entsprach?? Was ist das denn?
      • am

        Damon Wayans will halt keiner sehen. Er hat die Serie kaputt gemacht.
        • am

          Stimmt. Und der andere, der rausflog, war zwar ganz gut, mir aber zu zappelig. Wenn ich den sah, wurde ich nervös. Sein Ersatzmann ist mir eigentlich nur bekannt aus Blödelfilmen, weshalb ich den mit sehr gemischten Gefühlen sehe. Alles in allem kein Wunder, dass die Serie abgesägt wurde.
      • am via tvforen.de

        Ich habe gestern Abend mal wieder gegen den Trend ferngesehen: zuerst bei ARD alpha den Bericht über die Weimarer Republik, dann beim WDR "Quarks im Ersten", wo es um Drogen ging, und schließlich "Rocker" bei 3sat.

        Wenn ich gewusst hätte, dass Sat.1 unbedingt Zuschauer braucht, hätte ich mir natürlich dort die Serien angesehen. Aber mir sagt ja nie einer was! ;)
        • (geb. 1995) am

          Ich würde lügen wenn ich sage ich wäre nicht glücklich, aber Lethal Weapon ist Geschichte genauso wie Damon Wayans. Adios Damon auf niemer wieder sehen.
          • (geb. 1979) am

            Man hätte Lethal Weapon als Serie erst gar nicht produzieren sollen. Oder man hätte entweder wirklich dafür sorgen müssen, dass Wayans für mindestens fünf Staffeln verpflichtet wird bzw. man hätte von Anfang an neue Hauptfiguren für eine völligneue Geschichte nehmen sollen. Damals die Serie LA Heat fand ich ganz gut (leider auch nur eine Staffel). Das war ja damals schon eine gute Kopie davon. 

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