Prosit, „Aktenzeichen XY …ungelöst“!

Heute vor 55 Jahren lief die erste Ausgabe des ZDF-Fahndungsklassikers

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 20.10.2022, 17:00 Uhr

Irene Campregher informiert über erste Hinweise zu der geheimnisvollen Buchstabenkombination (l.). Der Anhaltermord aus dem Raum Freiburg im „XY“-Film vom September 1995 (r.).YouTube/​Screenshot

Eine geheimnisvolle Botschaft beschäftigt die „XY“-Zuschauer im April 1985. Ein arbeitsloser Lebensmitteltechniker hatte am Vorabend seines Todes die Buchstabenkombination „Y O G T Z E“ auf einen Zettel geschrieben und gleich danach wieder durchgestrichen. Noch in der gleichen Nacht wurde der Mann von zwei LKW-Fahrern am Straßenrand gefunden. Er war in unbekleidetem Zustand überfahren worden, bevor ihn die Täter wieder in sein Auto gelegt hatten. Weder der Mord, noch die Bedeutung des mysteriösen Zettels konnten bis heute geklärt werden.

Im Februar 1986 werden zwei Morde an Anhalterinnen im Raum Freiburg in „Aktenzeichen“ behandelt. Zimmermann hatte über Jahrzehnte hinweg Jugendliche vor der „gefährlichen Unsitte“ des Trampens gewarnt. Tatsächlich scheint auf das Konto des gleichen Täters auch ein weiterer Anhalter-Mord aus dem Jahr 1994 zu gehen. Alle drei Verbrechen sind noch immer ungelöst.

Sabine Zimmermann feiert im November 1987 ihren Einstand als Moderatorin, ein Jahr später wird der Entführungsfall Schlecker in „XY“ behandelt.ZDF/​Hermann Roth /​ YouTube/​Screenshot

Nicht nur heute ist „Aktenzeichen XY“ abendfüllend, auch die 200. Sendung im November 1987 hatte bereits eine Länge von 90 Minuten. Zum Jubiläum schenkt sich Eduard Zimmermann nicht nur einen neuen Vorspann (Computeranimation nennt man das!), sondern auch eine weitere Assistenz in der Form von Sabine . . . Familiennamen kann ich mir sparen, sie ist nämlich meine Tochter. Sabine Zimmermann präsentiert fortan an der Seite ihres Vaters die Personenfahndungen.

Ein Jahr später rekonstruiert „XY“ den spektakulären Entführungsfall Schlecker. Eindringlich schildert der Filmbericht die Nacht des Schreckens, die der Unternehmer Anton Schlecker und seine Familie durchleben mussten. Die drei Täter können erst 1998 nach einem weiteren, gleichgelagerten Verbrechen ermittelt und verurteilt werden.

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