2019, Folge 862–882

  • Folge 862 (90 Min.)
    Raus aus der Komfortzone und rein ins Abenteuer! Exotische Länder und unentdeckte Weiten. An die eigenen Grenzen gehen und über sich hinauswachsen. – Auf wen übt das keinen Reiz aus? Es gibt Menschen, die das Abenteuer zum Beruf gemacht haben. Die ein aufregendes Leben führen und sich in Gefahr begeben. Aus tiefer Überzeugung und im Dienst einer größeren Sache. Wie Forscher, die Dschungel und Tiefsee erkunden, Kriegsreporter, die das Leid der Menschen dokumentieren oder Astronauten, die die Unendlichkeit des Weltalls erforschen. Andere suchen zum Privatvergnügen den Kick. Raus aus den gewohnten Bahnen, in denen das Leben aller anderen so berechenbar verläuft.
    So gibt es Aussteiger, die fernab der Gesellschaft das tägliche Abenteuer im Anderssein suchen. Sei es auf endloser Weltreise oder im Zusammenleben mit einem Rudel Schlittenhunde. Oder aber Extremsportler, die immer neue Herausforderungen suchen, um ihren Adrenalinspiegel nach oben schnellen zu lassen. Beim Tauchen mit Haien oder beim ungesicherten Klettern frönen sie der Lust an der Gefahr. Doch wer das Abenteuer sucht, der geht bewusst ein Risiko ein. Und das kann Konsequenzen haben: Sei es der Bergsteiger, der einen schweren Unfall erleidet oder die Wanderin, die sich in der Wildnis verirrt.
    Wo liegt hier die Grenze zwischen Abenteuerlust und Leichtsinn? Während manche Menschen für das Abenteuer geboren zu sein scheinen, braucht es für andere erst einen Auslöser. Zum Beispiel einen Schicksalsschlag, wie eine schmerzhafte Trennung oder eine schwerwiegende Diagnose. Als Reaktion suchen sie den Ausbruch und lassen ihren Alltag hinter sich. Was empfinden wir als Abenteuer? Was ist das Faszinierende am Ungewissen? Und warum suchen wir alle – manche mehr, manche weniger – ab und zu ein bisschen Aufregung und Nervenkitzel? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 11.01.2019SWR Fernsehen
  • Folge 863 (90 Min.)
    Das kann doch nicht gut gehen! Da ist die junge Kirchenchorleiterin, die sich unsterblich in den katholischen Pfarrer verliebt hat. Oder der Metzger, der sich auf einer Party blendend mit der Philosophie-Professorin verstand und sie seitdem nicht mehr vergessen kann. Oder die Geliebte, die jahrelang geduldig das Versteckspiel und ein Leben in der Warteschleife erträgt. Immer in der Hoffnung, dass er sich eines Tages zu ihr und seinen wahren Gefühlen bekennen wird. Haben Paare mit solch außergewöhnlichen Konstellationen überhaupt eine Chance auf ein gemeinsames Glück? Obwohl die Beziehung beendet ist, müssen noch längst nicht alle Gefühle weg sein.
    Wenn nach 30 Jahren Funkstille beim Klassentreffen wieder alte Gefühle für die Jugendliebe aufflammen, daheim aber Frau und Kind warten, gesellen sich zu den schönen Erinnerungen von damals schnell Gewissensbisse und die Frage, ob diese großen Emotionen vielleicht doch nur ein kurzes Strohfeuer waren. Manche Paare lassen sich dennoch auf den zweiten Versuch ein. Wann lohnt es sich, um die Liebe zu kämpfen? Gibt es eindeutige Signale, die gegen eine gemeinsame Zukunft sprechen? Ist es besser, auf sein Herz oder den Verstand zu hören? Oder werfen wir generell die Flinte zu schnell ins Korn? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 18.01.2019SWR Fernsehen
  • Folge 864 (90 Min.)
    Egal ob bei der Arbeit oder im Privatleben, wir alle stehen ständig unter Druck. – Leistungsdruck, Erfolgsdruck, Zeitdruck, zu hohe Erwartungen von außen oder an uns selbst. Wie gelingt es, auszubrechen? Wir sind eine Leistungsgesellschaft, Stress und Druck sind heute nahezu alltäglich in unser aller Arbeitswelt. Immer besser, immer schneller – nicht selten bis zum Zusammenbruch. Häufig sind Burn-Out oder Depressionen die Konsequenz. In manchen Berufen ist der Druck auf ganz anderer Ebene enorm: Beispielsweise, wenn ein Ermittler unter Hochdruck einen Mordfall aufklären muss – ein Wettrennen gegen die Zeit.
    Wobei bei derartigen Herausforderungen oft gerade dieser Druck zu Höchstleistungen antreibt. Doch auch im persönlichen und familiären Umfeld verspüren viele Menschen großen Druck. Dabei geht es häufig um das Gefühl, Erwartungen von Familie oder Gesellschaft nicht gerecht werden zu können. So geht es zum Beispiel oft Menschen, die im falschen Körper geboren wurden. Im sicheren Wissen eigentlich ein Mann zu sein, ist es unbeschreiblich belastend den Erwartungen des Umfelds mit Kleidchen und Zöpfen gerecht werden zu müssen. Unter Druck stehen auch Paare mit einem unerfüllten Kinderwunsch. Wenn die biologische Uhr unaufhaltsam tickt, doch sich das erhoffte Glück einfach nicht einstellt, dann kann daran nicht selten eine ganze Beziehung zerbrechen.
    Und auch Menschen, die ein Dasein am Existenzminimum führen, leben unter ständigem Druck. Druck zu funktionieren, Druck, das Leben mit geringsten Mitteln zu bestreiten und vielfach auch Druck, den eigenen Kindern mit nur wenig Geld trotzdem ein schönes Leben zu ermöglichen. Wie geht man mit Druck um? Wie gelingt es, ihn auszublenden? Und wie kann man an Druck sogar wachsen, anstatt an ihm zu zerbrechen? „Unter Druck“, das Thema am 25.01.2019 bei Michael Steinbrecher im Nachtcafé. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 25.01.2019SWR Fernsehen
  • Folge 865 (90 Min.)
    Alle Menschen wissen, dass sie eines Tages sterben werden – dennoch verdrängen sie den Tod oftmals im Alltag. Ob durch schwere Krankheit oder einen unerwarteten Todesfall: Eine Konfrontation mit dem Thema Tod löst nicht selten Sprachlosigkeit aus. Wer als Krebspatient medizinisch austherapiert gilt, wünscht sich Schmerzfreiheit und ein würdevolles Loslassen vom Leben. Müssen Menschen so lange ausharren, bis das Leben verglimmt? Soll jemand, der unter Depressionen leidet und seit Jahren nur noch Leere verspürt, den Zeitpunkt des Todes frei wählen dürfen? Befürworter und Gegner der Sterbehilfe stehen sich seit Jahren unversöhnlich gegenüber.
    So individuell wie die Lebensentwürfe selbst, so unterschiedlich setzt sich jeder Mensch mit seinem letzten Weg auseinander. Ist der Wunsch zu sterben ebenso natürlich wie der Wunsch, leben zu wollen? Wie weit darf Autonomie und Selbstbestimmung gehen? Darüber spricht Michael Steinbrecher mit seinen Gästen im „Nachtcafé: Bewusst vom Leben lassen“ am Freitag, 1. Februar, 22 Uhr, im SWR Fernsehen.
    Die Gäste im „Nachtcafé“:
    Winfried Glatzeder setzt sich intensiv mit dem Thema Tod auseinander
    Schauspieler Winfried Glatzeder setzt sich ständig mit dem Sterben und dem Tod auseinander. Auch wenn die letzte Reise unvermeidlich ist, versucht der 73-Jährige, ihr mit Humor zu begegnen. Er hat bereits seinen Grabplatz ausgesucht und war auch schon zum Probeliegen in einem Sarg. Das Schlimmste wäre für ihn, wenn seine Frau vor ihm ginge. Aber diesen Gedanken schiebt er weit weg. Auch für sich selbst hat der bekennende Hypochonder ein hohes Ziel gesteckt: „Ich will 103 werden. Natürlich bei blendender Gesundheit.“
    Gisela Getty spricht über den Tod ihrer Schwester Jutta Winkelmann
    Gisela Getty und ihre Schwester Jutta Winkelmann gelten als Deutschlands berühmteste Hippie-Zwillinge. Schon immer ging ihnen der Freiheitsgedanke und ein selbstbestimmtes Leben über alles. Als Jutta Winkelmann die Diagnose Knochenkrebs bekam, ging sie auch hier ihren eigenen Weg. Trotz furchtbarer Schmerzen und langem Leiden verzichtete sie bis zuletzt auf Schmerzmittel: „Es war ein unheimlich intensiver Prozess. Jutta hat am Schluss 26 Kilo gewogen.“
    Muri Miyanyedi ist schwer krank und möchte den Zeitpunkt ihres Todes selbst bestimmen
    Muri Miyanyedi möchte selbst bestimmen, wann die Qualen ein Ende haben: Seit 16 Jahren leidet die Stuttgarterin an Multipler Sklerose. Die Krankheit hat ihr die Beweglichkeit, ihre Selbstständigkeit und viel Lebensqualität genommen: „Ich brauche in allem Unterstützung, alles ist anstrengend, mühsam und oft auch beschämend.“ Sie hat bereits Kontakt zu Sterbehilfeorganisationen im Ausland aufgenommen und fordert in Deutschland ein Recht auf Sterbehilfe.
    Elisabeth Kunze-Wünsch lehnt als ehemalige Pfarrerin selbstbestimmtes Sterben ab
    „Wir haben kein Recht auf einen selbstbestimmten Tod“, davon ist die ehemalige Gemeindepfarrerin Elisabeth Kunze-Wünsch überzeugt. Menschliches Leben sei ein Geschenk, das wir annehmen müssten, so die Haltung der Christin. Als Leiterin des Stuttgarter Hospizes erlebt sie täglich, dass aus dem Wissen um Zuneigung und Gottes Liebe auch die letzte Phase des Lebens erträglich gestaltet werden kann.
    Rolf Mayer verlor seine Frau und seine Tochter
    Rolf Mayer war frisch gebackener Familienvater, als sich bei ihm ein furchtbares Familiendrama ereignete. Nachdem seine Frau nach der Geburt eine Wochenbettpsychose bekam, wurde sie in eine Klinik eingewiesen. Kurz nach ihrer Entlassung kam es zu einer folgenschweren Situation: Die junge Mutter löschte nicht nur ihr eigenes Leben aus, sondern auch das ihrer fünf Monate alten Tochter: „Ich habe meiner Frau nie einen Vorwurf gemacht, sie war schwer krank.“
    Mark Castens erfüllt schwer kranken Menschen ihre letzten Wünsche
    Eine letzte Fahrt mit der Harley, noch einmal den Lieblingsverein im Fußballstadion sehen oder ein persönliches Treffen mit einem Idol – wenn Menschen nicht mehr lange zu leben haben, bekommen Wünsche eine andere Dimension. Mark Castens hat einen Verein gegründet, der diese ermöglicht: „Es ist schön, miterleben zu dürfen, wie ein erfüllter Wunsch das Strahlen in die Augen von Sterbenskranken zurückbringt.“
    Prof. Dr. Sven Gottschling ist als Palliativmediziner tätig
    Prof. Dr. Sven Gottschling begleitet schwer kranke Menschen bis in den Tod: „Ich sehe mich als Spezialist für mehr Lebensqualität und will meinen Patienten die noch verbleibende Zeit so angenehm wie möglich gestalten.“ Der Palliativmediziner begleitet die letzte Phase nicht nur mit einer schmerzmildernden Versorgung, sondern versucht gleichzeitig, dem Tod die Sprachlosigkeit und das Bedrohliche zu nehmen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 01.02.2019SWR Fernsehen
  • Folge 866 (90 Min.)
    Die Gesellschaft wird in vielen Bereichen immer individueller. Viele fürchten dadurch einen wachsenden Egoismus und seine Folgen. Gleichzeitig hört man aber überall, man solle lernen, sich selbst zu lieben, unbedingt auch mal egoistisch zu sein. Wo liegt das gesunde Maß und was bringt die Menschen und die Gesellschaft weiter – Selbstliebe oder Nächstenliebe? Wer seine persönlichen Ziele verfolgt, ehrgeizig seinen Weg geht und Karriere macht, der zahlt letztlich auch auf das Land und aller Wohl ein. Ist eine ordentliche Portion Egoismus also nicht nur ertragreich für den Einzelnen, sondern kurbelt auch die Wirtschaft an und bringt die Gesellschaft nach vorne? Doch wenn jeder zuerst an sich denkt, hat da noch Nächstenliebe Platz, sei es im Mehrgenerationen-Haushalt oder im sozialen Engagement? Es gibt auch zahlreiche Menschen, die das Miteinander in den Vordergrund stellen.
    Doch es gibt auch die schmerzhafte Erfahrung, dass man sich, wenn es ernst wird, nur auf sich selbst verlassen kann. Sei es, wenn Vertrauen enttäuscht wird oder wenn in Krisensituation plötzlich niemand mehr da ist, auf den man zählen kann. Ist Egoismus dann nicht nur die logische, sondern auch die schützende Konsequenz? Zumal zahlreiche Ratgeber und Experten werben: „Liebe dich selbst!“, „Sei gut zu dir!“, „Denk mal an dich!“ Wie viel Egoismus ist tatsächlich richtig, wichtig und gesund? Wer nur für andere da ist, der kann schnell sich selbst vergessen.
    Und wer sich nicht selbst liebt, der wird es schwer haben, ein selbstbewusstes und glückliches Leben zu führen. Doch wer sich im Alltag eigennützig Zeit für sich nimmt, wer Termine absagt und Angebote ausschlägt, der erntet nicht selten pikierte Blicke und Unverständnis.
    Denn manche Entscheidungen für das eigene Wohl bringen Nachteile für andere mit sich. Richtig heikel wird es bei schwerwiegenden Entscheidungen, um beispielsweis die Familie zu verlassen, um einen Neuanfang zu wagen – was allzu schnell als egoistisch und rücksichtslos verurteilt wird. Wo verläuft also die Grenze zwischen gesunder Selbstliebe und falschem Egoismus? Und wo liegt das richtige Maß zwischen Selbst- und Nächstenliebe? „Selbstliebe oder Nächstenliebe – wie viel Egoismus ist gesund?“, das ist das Thema bei Michael Steinbrecher im „Nachtcafé“.
    Die Gäste bei Michael Steinbrecher:
    Eine berufliche Auszeit wurde für Daniela Ernst zum Wendepunkt im Leben. Als sie in Afrika das Schicksal der Straßenkinder sah, wusste sie, dass sie helfen musste. „Ich habe meinen Sinn gefunden“, sagt Daniela Ernst, die heute die Hälfte des Jahres in Kenia verbringt und sich mit aller Kraft ihrem Hilfsprojekt verschrieben hat.
    „In meinem Leben bin ich derjenige, der an erster Stelle steht“, sagt Julien Backhaus. Für den jungen Medienunternehmer wird Erfolg erst durch Egoismus möglich. Und vom dadurch angekurbelten Wirtschaftswachstum profitieren am Ende alle. Davon abgesehen sei ohnehin jeder Mensch auf seinen eigenen Vorteil aus.
    Dass sich soziales Engagement und Miteinander auszahlen, davon ist der Kabarettist Christoph Sonntag überzeugt. „Der Einzelne ist glücklicher am Tagesende, wenn er was Sinnvolles getan hat.“ Deshalb arbeitet er an einem Projekt, das die Menschen wieder näher zusammenbringen und den zunehmenden Egoismus in der Gesellschaft bekämpfen soll.
    Als sich die zweifache Mutter Lisa Frieda Cossham mit 33 Jahren neu verliebte, folgte sie ihrem Herzen und entschied sich für sich und gegen ihre Familie. Eine Entscheidung, die ihr viel Unverständnis und Kritik einbrachte. Doch sie ist überzeugt: „Es wäre gut, niemand würde mehr seine eigenen Bedürfnisse hinter den Interessen der Familie anstellen.“
    Wozu krankhaft übersteigerter Egoismus führen kann, musste Ingrid Herzog leidvoll erfahren. Über Jahre und Jahrzehnte litt sie unter der Gefühlskälte ihrer narzisstischen Mutter. „Sie hat die Macht über mein ganzes Leben gehabt.“ Erst im Alter von 70 Jahren gelang es ihr, sich langsam abzunabeln und endlich ihr eigenes Leben zu leben.
    Der Philosoph Prof. Dr. Wilhelm Schmid weiß: „Eine Prise Egoismus ist gesund.“ Doch wenn Menschen nur auf sich und ihren Vorteil bedacht sind, schadet es anderen. Statt egoistischer Selbstliebe plädiert Schmid deshalb für eine Selbstfreundschaft, die es uns erlaubt, offen auf unsere Mitmenschen zuzugehen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 08.02.2019SWR Fernsehen
  • Folge 867 (90 Min.)
    Augen auf bei der Berufswahl! Mit unserem Job verbringen wir mehr Zeit als mit unserem Partner, er prägt unsere Persönlichkeit, hat oftmals aber seine Tücken und Risiken. Mal verlangt unser Beruf vollen körperlichen Einsatz, eine Fehlentscheidung wird für Andere zum Verhängnis oder er bringt uns selbst in Lebensgefahr. Nichts für schwache Nerven ist der Job eines Bombenentschärfers. Während die betroffene Umgebung evakuiert und vor der Gefahr geschützt wird, setzt er sein eigenes Leben aufs Spiel. Wenn es brenzlig wird, ist auch die Feuerwehrfrau im Einsatz.
    Sie rennt trotz Einsturzgefahr in brennende Gebäude, immer im Kampf gegen die Zeit. Wer als Bergretter Lawinenverschüttete aus Schneemassen befreit, riskiert sein Leben manchmal auch für den Leichtsinn Anderer. Ob Terrorgefahr, Bandenkriege, steigende Aggressionen – auch der Arbeitsalltag in Polizei-Uniform wird rauer, bei jeder Schicht geht immer die Gefahr mit auf Streife. Die tägliche Angst – dies kann auch für die Angehörigen zu einer extremen Belastung werden. Selbst Jobcenter-Mitarbeiter müssen mit gefährlichen Zwischenfällen rechnen, werden verbal bedroht oder körperlich angegriffen.
    Wer als Inhaber eines Juweliergeschäfts oder als Fahrer eines Geldtransporters einmal einen brutalen Überfall miterlebt hat, wird die ausgestandene Todesangst oftmals nie wieder los. Hingegen begeben sich Stuntleute ganz bewusst in gefährliche Situationen. Auch wenn sie die Gefahr kalkulieren, trotzdem ist bei jeder einzelnen Filmszene immer eine große Portion Nervenkitzel und ein Restrisiko mit dabei. „Berufsrisiko – wenn der Job zur Gefahr wird“ – am 15. Februar 2019 im NACHTCAFÉ.
    Miriam Höller sprang von Brücken, stürzte sich durch Glasscheiben und ließ sich vom Auto überfahren – spektakuläre Szenen wie auch blaue Flecken gehörten für die Stuntfrau zum Berufsalltag. Bis ihr ein vermeintlich harmloses Action- Shooting zum Verhängnis wurde: „Was wirklich gefährlich ist, ist das trügerische Gefühl der Routine. Diesen Stunt hätte ich normalerweise mit links gemacht.“ Durch ihre schwere Verletzung hat das Stuntmodel bleibende Schäden davongetragen.
    Berthold S. hat einen Beruf, bei dem man auf den ersten Blick nicht um sein Leben fürchten muss. Er ist Sachbearbeiter in einem Jobcenter und zuständig für Langzeitarbeitslose, als er 2017 zum Opfer eines Angriffs wird. Aus Verärgerung über Leistungskürzungen zog ein Klient das Messer und stach ihn nieder – nur durch eine Not-Operation überlebte der Fachberater knapp den Angriff: „Ich habe heute Panikattacken, sehe Gefahren, wo gar keine sind.“
    Auch Philipp Exner kennt das Gefühl, wenn das eigene Leben mit einer Waffe bedroht wird. Der Juwelier wurde Opfer eines bewaffneten Raubüberfalls, bei dem seine gesamte Vitrine leergeräumt wurde. Statt die Täter mit der Beute ziehen zu lassen, nahm er die Verfolgungsjagd auf und entriss ihnen die mit Schmuck und Uhren gefüllten Taschen: „Ich war voller Adrenalin. Meine große Angst galt meinen Mitarbeitern, die während des Überfalls im Laden waren.“
    Robert Sedlatzek-Müller war Berufssoldat und begeisterter Fallschirmjäger. Er ließ sich sogar zum Einzelkämpfer ausbilden. Bis der Elitesoldat im Afghanistan- Einsatz hautnah Tod und Zerstörung miterlebte. Seit einer Raketenexplosion in Kabul, bei der er selbst schwer verletzt wurde, ist in seinem Leben nichts mehr wie es einmal war „Es war ein furchtbarer Anblick, neben mir starben meine Kameraden.“ Heute ist er Ansprechpartner für einsatzgeschädigte Soldaten.
    Auch Regina Poberschnigg riskiert bei jedem Einsatz ihr Leben – oftmals für den Leichtsinn von Skifahrern oder Bergwanderern, die sich aus Übermut in Lebensgefahr begeben. Ob Schneesturm, Eis oder Lawinengefahr – die Tiroler Bergrettungsleiterin rückt mit ihrem Team für Menschen in Not aus: „In den letzten Jahren haben die Einsätze zugenommen. Oft sind die Skifahrer bestens ausgerüstet, haben aber keine Ahnung über die Gefahren in den Bergen.“
    Prof. Dr. Ortwin Renn ist Risikoforscher und analysiert die Ängste in unserer Gesellschaft. Der Sozialpsychologe beschäftigt sich mit der Frage, ob unser Leben tatsächlich immer größeren Gefahren ausgesetzt ist, wie es aufgrund vieler medialer Hiobsbotschaften manchem erscheint. Er kommt dabei zu einer klaren Einschätzung: „Übergriffe gegenüber Polizisten haben zugenommen. Andere Berufe wiederum sind sogar signifikant sicherer geworden als sie noch vor Jahren waren.“ (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 15.02.2019SWR Fernsehen
  • Folge 868 (90 Min.)
    Eltern wollen nur das Beste für ihren Nachwuchs. Dafür geben sie alles. Doch manchmal treiben diese Bemühungen absurde Auswüchse. Egal ob zu viel oder zu wenig – bei der Erziehung können Mütter und Väter so einiges falsch machen. Was brauchen Kinder wirklich für einen guten Start ins Leben? Bei frischgebackenen Eltern dreht sich erst einmal alles um das Kind. Ganz normal, so braucht ein Baby doch extrem viel Zuwendung und Schutz. Was aber, wenn dieses ständige Kreisen um das Kind nicht nachlässt? Sogenannte Helikoptereltern wollen mit einer Erziehung nach dem Motto: Fördern, fördern und nochmals fördern ihre Kleinen bereits im frühsten Alter auf Konkurrenzkampf und Erfolgsdruck im Leben vorbereiten: Schon Kindergartenkinder lernen Chinesisch, bringen Leistung in Ballett oder Fußball und erhalten Geigen-, Klarinetten- und Klavierunterricht.
    Aus Hobbies wird Ernst. Dürfen Kinder da noch Kinder sein? Andere Eltern wollen die lieben Kleinen vor allen erdenklichen Gefahren beschüt-zen. Über-Väter und Super-Mütter chauffieren Söhnchen und Töchterchen, packen sie in Watte und verlangen dieselbe Aufmerksamkeit von Kindergärtnerin und Grundschullehrer.
    Was gut gemeint ist, führt schnell zu Überbehütung, zu Erdrückung mit einem zu viel an Fürsorge und Kontrolle. Die Kinder werden behan-delt wie kleine Könige und Königinnen, Wünsche werden von den Lippen abge-lesen – und selbstverständlich müssen sie nichts tun, worauf sie keine Lust haben. Doch wie sollen unsere Jüngsten für die Herausforderungen des Lebens gewapp-net sein, wenn sie keine Freiräume bekommen, wenn sie keine eigenen Erfah-rungen und keine Fehler machen dürfen? Für das eigene Kind alles zu geben, das kann aber auch in dramatischem Sinne etwas ganz anderes bedeuten: Im Fall einer schweren Krankheit kämpfen Eltern mit beeindruckendem Einsatz und enormer Kraftanstrengung unermüdlich für die richtige Behandlung und um das Leben ihres Kindes.
    Wo liegt die Grenze zwischen gesunder Sorge und Behütung auf der einen und übertriebener Fürsorge auf der anderen Seite? Wie viel Freiheit brauchen Kinder und wie viele Grenzen sind nötig? „Alles für mein Kind?“, das ist das Thema am 22. Februar 2019 bei Michael Steinbrecher im Nachtcafé.
    Die Karriere von Hans-Jürgen Bäumler ist eine legendäre Erfolgsgeschichte. Gemeinsam mit Marika Kilius bildete er das erfolgreichste deutsche Eiskunstlaufpaar der 50er und 60er Jahre. Doch der Erfolg hatte auch Schattenseiten: Angetrieben von seiner unerbittlichen Mutter verbrachte er täglich mehrere Stunden auf dem Eislaufplatz: „Eine Kindheit hat nie stattgefunden.“
    Viele Eltern wollen für ihre Kinder das, was auch Stephanie Schulz anstrebt: „Eine freie Entfaltung der Persönlichkeit, ohne Druck, ohne Leistungsanforderungen.“ Doch die alleinerziehende Mutter setzt dieses Ziel besonders radikal um: 2015 gab sie in Deutschland alle Sicherheiten auf und bereist seitdem mit ihrem heute achtjährigen Sohn ferne Länder.
    Für die Karriere ihres Sohnes Max, gibt Manuela Rehberg alles. Der Teenager gilt als einer der besten Nachwuchs-Tennisspieler Deutschlands, sein hohes Ziel: eine internationale Karriere. „Wenn man als Eltern nicht zurücksteckt, funktioniert so etwas nicht“, sagt Rehberg, die viel Zeit und auch Geld in das Talent ihres Sohnes investiert.
    Johannes Schneider plädiert für ein gesundes Mittelmaß in Sachen Erziehung. Ganz selbstverständlich kümmert er sich gleichberechtigt mit seiner Frau um die Kinder, Leistungsdruck und hohe Erwartungen an den Nachwuchs gehen ihm viel zu weit. Während andere Vierjährige Klavierspielen und Italienisch lernen, dürfen seine Kinder schlicht Kinder sein. „Wir sind vollkommen unambitioniert.“
    Alles für mein Kind? Für Verena Brunschweiger ganz grundsätzlich undenkbar. Denn die Gymnasiallehrerin genießt nicht nur ihr kinderfreies Privatleben in vollen Zügen, sondern sorgt sich auch um die Zukunft unseres Planeten: „Den größten individuellen Beitrag zum Umweltschutz leiste ich, wenn ich auf eigene Kinder verzichte.“
    „Ich habe mein Leben in den Dienst von Jean-Paul gestellt“, sagt Bernd Seitz. Doch die Hintergründe dieser Entscheidung sind dramatisch, denn sein Sohn leidet an einer extrem seltenen Erkrankung und ist rund um die Uhr auf Pflege angewiesen. Die Zeit, die dem 11-Jährigen noch bleibt, will Bernd Seitz ihm so schön wie möglich gestalten.
    Die Entwicklungspsychologin Prof. Dr. Pasqualina Perrig-Chiello beobachtet, dass Eltern zunehmend unsicher werden, wie sie mit ihrem Nachwuchs umgehen sollen. „Eltern geben den Druck, Leistung zu bringen und flexibel zu sein, an ihre Kinder weiter.“ Denn auch wenn das Glück der Kinder im Mittelpunkt des Interesses steht, fehlt ihnen häufig die Möglichkeit mitzubestimmen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 22.02.2019SWR Fernsehen
  • Folge 869 (90 Min.)
    Deutsche TV-PremiereFr 01.03.2019SWR Fernsehen
  • Folge 870 (90 Min.)
    Auf dem Land lebt man im Einklang mit der Natur, frei und entschleunigt. Während man in überfüllten Städten von schlechter Luft und Stress umgeben ist und sich mit Wohnungsnot und Mietpreis-Wahnsinn herumärgert. Auf der anderen Seite fehlt den Dörfern im Gegensatz zu den Städten die Anbindung und die Infrastruktur: Jobs, Schulen und kulturelle Angebote sind nicht selten Mangelware. Und während Städter angeblich nicht mal ihre nächsten Nachbarn kennen, stecken Dörfler mutmaßlich ihre Nase ungefragt in die Angelegenheiten ihrer Mitmenschen.
    – Wo also lebt es sich am besten? Es gibt Menschen, die auf dem Land aufwachsen, aber der Enge und Spießigkeit schnellstmöglich entfliehen wollen. Der lang ersehnte Schritt in die Stadt fühlt sich an wie das Entdecken der großen weiten Welt. Gleichzeitig haben immer mehr Menschen das Großstadtleben satt und wollen raus aufs Land. Für sie ist das Landleben der Inbegriff von Naturverbundenheit und Entschleunigung. Doch ist diese Traumvorstellung auch Realität? Oder ist die erhoffte Gemeinschaft so einge-schworen, dass man als Neuankömmling außen vor bleibt und statt der ersehnten Ruhe gibt es nur gackernde Hühner und unaufhörliches Kuhglocken-Läuten? Für so manches Dorfkind heißt es: „Einmal Land – immer Land!“ Fest verwurzelt im Dorf schätzen sie die Landluft genauso wie das gute Miteinander der Landbe-wohner.
    Nicht selten hält ein ganzes Dorf in der Not zusammen und steht zum Beispiel einem jungen Witwer oder einer kranken Seniorin geschlossen zur Seite. Und während immer wieder vom Dorfsterben die Rede ist, gibt es auch Menschen, die sich ganz bewusst dazu entscheiden, dem entgegen zu wirken.
    Beispielsweise wenn ein junges Paar die alte Dorfkneipe wieder auf Vordermann bringt und damit einen neuen Orts-Mittelpunkt schafft. Was sind die Vorteile und was die Probleme vom Leben auf dem Land? Was wapp-net besser: Aufwachsen in der Natur oder durchboxen im Großstadtdschungel? Und wo lebt es sich denn nun besser: In der Stadt oder auf dem Land? „Landleben – Idylle oder Hölle?“, das ist das Thema am 08. März 2019 bei Michael Steinbrecher im Nachtcafé. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 08.03.2019SWR Fernsehen
  • Folge 871 (90 Min.)
    Sie muss reifen wie ein guter Wein: Eine Freundschaft, auf die wir uns in jeder Lebenslage verlassen können. Mit guten Freunden teilen wir die schönsten Erlebnisse ebenso wie unsere Sorgen und Ängste. Sie leiden mit, hören zu, unterstützen und sind gerade dann da, wenn keiner mehr zu uns steht. Es sind die vielen gemeinsamen Erinnerungen, die zusammenschweißen und uns verbinden wie ein unsichtbares Band. Um so tiefer sitzt die Enttäuschung und der Schmerz, wenn die beste Freundin hinterhältig den eigenen Ehemann ausspannt.
    Manche Freundschaften halten ein Leben lang, sie überstehen den Umzug, den Kindersegen und die Scheidung. Freundschaft lebt von der Gewissheit, dass auch mitten in der Nacht jemand das Telefon abhebt, wenn der Liebeskummer unerträglich wird. Einem guten Freund können wir Geheimnisse und die dunkelsten Gedanken, aber auch die peinlichsten Geschichten anvertrauen. Von der besten Freundin bekommen wir ein ehrliches Feedback, auch wenn es mal wehtut. Manchmal aber kann auch eine gemeinsame Urlaubsreise, das liebe Geld oder die neue Partnerin für ein unschönes Ende sorgen.
    Freundschaft gewinnt in Zeiten instabiler Familienbeziehungen und wechselnder Partnerschaften zunehmend an Bedeutung. Und hat viele Pluspunkte: Laut wissenschaftlichen Untersuchungen leben Menschen mit Freunden nicht nur gesünder, sie sind auch glücklicher und leben länger. Was macht wahre Freundschaft aus? Wie gewinnen wir Freunde fürs Leben? Und wann ist es Zeit zu gehen? „Freundschaft – durch dick und dünn?“ (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 15.03.2019SWR Fernsehen
  • Folge 872 (90 Min.)
    Wie sichtbar ist das Judentum im deutschen Alltag? Neben Berichterstattung über antisemitische Vorfälle herrschen vor allem viele Klischees und Stereotype. Wo und wie findet das jüdische Leben in Deutschland statt? Und wie steht es um das deutsch-jüdische Miteinander? Der Jugendliche, der seine Kippa nicht mehr in der Öffentlichkeit trägt, weil er Angst hat, dafür bepöbelt und bespuckt zu werden. Oder die Bewerberin, die fürchtet aufgrund ihrer jüdischen Abstammung diskriminiert zu werden. Das alles vor dem Hintergrund des schweren historischen Erbes Deutschlands. Findet das jüdische Leben zunehmend verborgen hinter geschützten Mauern von Synagogen statt? Oder sollte ein offener Umgang mit Religion und Traditionen selbstver-ständlich zum deutschen Alltag gehören? Viele Juden fühlen sich in Deutschland nicht mehr sicher.
    Immer wieder hören wir von judenfeindlichen Beschimpfungen und sogar Angriffen auf offener Straße. Viele Menschen trauen sich nicht mehr, hierzulande offen zu ihrer jüdischen Kultur und zu ihrem Glauben zu stehen. Etwa 200.000 Juden leben heute in Deutschland. Doch sie sind nur wenig präsent in der allgemeinen Wahrnehmung. Es gibt jüdische Gemeinden und Synagogen in Deutschland. Außerdem jüdische Kindergärten und Schulen, jüdische Zeitungen und in allen größeren Städten koschere Restaurants.
    Doch das Wissen über das Judentum geht oft nicht über Klischees hinaus: Schläfenlocken, Kippa und kosche-res Essen. Doch was zeichnet Judentum heute wirklich aus? Wie leben Menschen ihr Judentum und wie wichtig ist jungen jüdischen Menschen heutzutage im Alltag ihre jüdische Identität? Wie sieht das Leben von Menschen mit jüdischer Herkunft in Deutschland aus? Wie viel Akzeptanz gibt es? Und wie viel Miteinander? „Jüdisches Leben in Deutschland“, das ist das Thema am 22. März 2019 bei Michael Steinbrecher im Nachtcafé. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 22.03.2019SWR Fernsehen
  • Folge 873 (90 Min.)
    Eine gute Portion Schlaf kann wahre Wunder bewirken. Eigentlich ist es doch so einfach: Licht aus, Augen zu und abtauchen ins Reich der Träume. Stattdessen ist der Kopf hellwach, der Körper wälzt sich stundenlang von einer Seite zur anderen, die Gedanken drehen sich – ein Teufelskreis, denn die Angst vor der nächsten Nacht steigt abends wieder mit ins Bett. Wenn es gut läuft, verschlafen wir ein Drittel unseres Lebens. Doch jeder dritte Erwachsene kann nicht einschlafen oder wacht nachts immer wieder auf.
    Zu wenig Schlaf schlägt nicht nur aufs Gemüt, sondern auch auf die Gesundheit. Schlafmangel begünstigt Übergewicht, Depressionen und Diabetes. Es kann völlig unterschiedliche Gründe geben, weshalb der Schlaf zum Albtraum wird. Schichtarbeit ist einer der größten Schlafkiller. Schlafwandler wiederum geraten durch ihre nächtlichen Ausflüge in kuriose, manchmal auch lebensgefährliche Situationen. Und wer einen schnarchenden Partner hat, der weiß, wie schnell das Gratiskonzert zum Prüfstand für die Beziehung werden kann.
    Fünf Prozent der Erwachsenen wachen nachts schweißgebadet auf und werden regelmäßig von Albträumen aus dem Schlaf gerissen. Auch Stress, Existenzsorgen und ständige Erreichbarkeit können dazu führen, dass Körper und Geist nicht zur Ruhe kommen. Die Warteliste in den Schlaflaboren ist lang und die Patienten mit Schlafproblemen werden immer jünger. Welche Tricks zu schnellem Einschlafen und einer erholsamen Nacht verhelfen – am 29. März 2019 im Nachtcafé: „Wenn die Nacht zum Albtraum wird“.
    Von erholsamem Schlaf konnte Sissi Perlinger lange Zeit nur träumen. Ein Tinnitus sorgte durch permanentes Klingeln, Pfeifen und Rauschen in ihren Ohren dafür, dass die Kabarettistin nachts kein Auge zumachte: „Es gibt nichts Schlimmeres, als sich hin- und herzuwälzen.“ Die Dauerdröhnung wurde zur Qual, der permanente Schlafentzug zur reinsten Folter. Dem gesundheitlichen Warnsignal aber schenkte sie Gehör. Weniger Stress, Yoga und Meditation tragen dazu bei, dass die Powerfrau wieder problemlos in den Schlaf findet.
    Auch bei Marita Hückeswagen war an Schlaf nicht zu denken. Schuld daran waren ihre Nachbarn, die der Kölnerin das Leben zur Hölle machten. Nächtliches Möbelrücken, Geschrei, Türenknallen, Kinderlärm – der pausenlose Krach im Haus war unerträglich. Bis der Terror nach zwei Jahren einen tragischen Höhepunkt erreichte: „Als wir wieder aus dem Schlaf gerissen wurden, regte sich mein Partner so sehr auf, dass er an einem Herzinfarkt verstarb“, so die Witwe.
    Immer wieder wird Torsten Heim hinzugerufen, wenn es um Störungen der Nachtruhe geht. Seit 34 Jahren ist der Polizeihauptkommissar im Ruhrgebiet unterwegs und ermittelte auch viele Jahre vor laufender Kamera in der Serie „Toto & Harry“. Doch die aufreibenden Einsätze und der Wechselschichtdienst lassen an eine erholsame Nacht kaum denken: „Im Schnitt komme ich auf fünf Stunden Schlaf. Der Wechselschichtdienst ist der pure Wahnsinn.“
    Es sind skurrile und auch gefährliche Situationen, in die Sandra Stein* gerät, wenn sie als Schlafwandlerin durchs Haus geistert. Bei einem ihrer nächtlichen Ausflüge wurde es lebensgefährlich. Was genau geschah, bevor sie stark blutend wieder im Bad aufwachte, weiß sie bis heute nicht. Vermutlich war es ein Treppensturz, der zu Gesichtsverletzungen und einem Knochenbruch führte. Seitdem sorgt sie vor: „Heute schließe ich alles ab, verstecke die Haustürschlüssel und lasse alle Jalousien runter.“
    Schlafen kann für Annika Braun tödlich enden. Sobald die Studentin einschläft, setzt bei ihr der natürliche Atemimpuls aus. Deshalb wacht jede Nacht eine Beatmungsmaschine und eine Pflegekraft über ihren Schlaf. Einschlafen vor dem Fernseher, in der Bahn oder im Auto könnte für sie den Tod bedeuten, denn seit ihrer Geburt leidet die junge Frau an einer seltenen Erkrankung, dem Undine-Syndrom: „Ich muss mit der täglichen Angst leben, einzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen.“
    Schlafprobleme sind zu einer Volkskrankheit geworden, die vor keiner Altersgruppe Halt macht. Millionen Menschen in Deutschland schlafen schlecht und wachen morgens gerädert auf. Dr. Hans Günter Weeß zählt zu den führenden Schlafforschern Deutschlands und kennt die Ursachen von Schlafmangel und die gravierenden Folgen für Gesundheit und Lebensqualität: „Entspannung ist der Königsweg zu gesundem Schlaf“, so der Schlafmediziner. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 29.03.2019SWR Fernsehen
  • Folge 874 (90 Min.)
    Die Liebe ist am Anfang einer Beziehung meist unbeschwert, aufregend, lockerleicht und zuckersüß. Doch wie die Menschen selbst verändert sich auch die Liebe, wenn sie in die Jahre kommt. Mit der Zeit entwickelt sich eine Partnerschaft, man lernt sich besser kennen, wächst zusammen, meistert gemeinsam Hürden und Krisen. Irgendwann kennt man sich in- und auswendig, liest Wünsche von den Lippen ab und erkennt Sorgen und Ängste, ohne dass sie ausgesprochen werden müssen. Eine Selbstverständlichkeit, die große Sicherheit und Geborgenheit gibt. Doch es bedeutet auch: Man kennt jede Schwäche des Partners, sieht jede Macke und hat jeden Witz schon hundertmal gehört.
    Wenn sich der Alltag in die Beziehung schleicht, bringt er oft Langeweile, Frust und Streit mit sich. Schnell bleiben Liebe und Leidenschaft auf der Strecke. Wie gelingt es, dem Alltag standzuhalten und das Feuer nicht erlöschen zu lassen? Es gibt Paare, da überdauert die Liebe Jahre und sogar Jahrzehnte. Im hohen Alter sind sie noch immer glücklich und verliebt. Ihre Gefühle füreinander scheinen mit der gemeinsam verlebten Zeit stetig weiter zu wachsen. Andere Paare arbeiten ganz bewusst an ihrer Partnerschaft, reden viel miteinander – und manchmal auch mit einem Paartherapeuten. Wieder andere bringen frischen Wind ins angestaubte Liebesleben, sei es mit neuen gemeinsamen Hobbys, mit getrennten Wohnungen oder auch indem sie ihre Zweierbeziehung für andere öffnen.
    Wenn die Liebe in die Jahre kommt, zeigt sich aber manchmal auch erst das wahre Gesicht des Partners, beispielsweise wenn der Ehemann, anfangs noch liebevoll und zuvorkommend, plötzlich zunehmend aggressiv und gewalttätig wird. Oder wenn sich erst nach einer langen gemeinsamen Wegstrecke zeigt, dass die Ehefrau schon seit Jahren eine Affäre hat und ein Doppelleben führt. Was passiert mit Paaren, wenn die Liebe in die Jahre kommt? Und wie kann man rechtzeitig gegensteuern, damit die Liebe nicht verlorengeht?
    Die Gäste bei Michael Steinbrecher:
    Lange Zeit lebte Christiane Kolass ein glückliches Leben mit zuvorkommendem Ehemann und Vorzeigefamilie. Umso größer war ihr Schock, als sie nach fast 30 gemeinsamen Jahren feststellen musste, dass ihr Mann ein Doppelleben führte und neben ihr noch zwei weitere Ehen eingegangen war. „Mir ist kotzübel geworden. Ich konnte das gar nicht glauben, dachte, es sei Fake“, sagt Christiane Kolass.
    Eine Liebe, die im Laufe der Zeit stetig wächst, erleben Dietmar Holzapfel und Josef Sattler seit nunmehr 41 Jahren. Auch die gemeinsame Arbeit im Münchner Kulthotel „Deutsche Eiche“, das sie vor über 25 Jahren erwarben, konnte ihrer Beziehung nichts anhaben, im Gegenteil: „Unser gemeinsames Leben wird immer schöner“ sagen die beiden und genießen die große Vertrautheit miteinander. Eine Fernbeziehung stellt viele Paare vor große Herausforderungen.
    Für die Moderatorin Maxi Biewer wurde sie zur Rettung ihrer Ehe mit einem Kanadier. Nach vielen Jahren Fernbeziehung über den Atlantik freuten sie sich, in Deutschland zusammenzuziehen. Doch die Freude war getrübt, ihr Mann schaffte es nie, richtig anzukommen. „Es ist ja nicht schön, wenn man merkt, dass der Partner nicht größer wird, sondern kleiner.“ Erst die erneute räumliche Trennung war die Lösung.
    „Ich hätte mir nie vorstellen können, dass es zu einer Trennung kommt“, sagt Michael Reim. Doch die Ehe zu seiner Frau überdauerte die Silberhochzeit nur um wenige Monate. Dann verließ sie ihn und zog zu ihrer Jugendliebe. Jahrelang hatte er die Anzeichen übersehen, dass die Liebe, die zu Beginn der Beziehung langsam wuchs, ebenso langsam wieder verschwand.
    43 Jahre lang waren Ann-Monika Pleitgen und der Schauspieler Ulrich Pleitgen ein Paar und lebten eine intensive Beziehung mit großer Nähe. Fast keinen Tag haben sie getrennt voneinander verbracht. „Ulrich hat mir immer dieses Gefühl gegeben, ich bin sein Mensch.“ Sein Tod im vergangenen Jahr hinterließ eine große Lücke im Leben seiner Frau.
    „Menschen sind für eine vertrauensvolle, wachsende Beziehung gemacht“, davon ist die Beziehungsberaterin Eva-Maria Zurhorst überzeugt. Doch sie weiß ebenso, dass Liebe häufig auch mit Leid und nicht nur mit rosaroten Schleifchen zu tun hat. Doch mit seinem Partner auch schwierige Zeiten durchzustehen, bringt wirkliche Liebe hervor. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 05.04.2019SWR Fernsehen
  • Folge 875 (90 Min.)
    Das Leben ist viel zu kurz für Langeweile. Aber wann haben Sie eigentlich zuletzt so richtig über die Stränge geschlagen? Im Alltagstrott bleiben wir oft mit dem Gefühl zurück, das Leben zieht an uns vorbei, ohne dass wir es richtig auskosten. Den Moment mit all seinen Sinnen zu genießen, fällt uns heutzutage immer schwerer. Wem beim Autorennen schon mal das Adrenalin durch den Körper schoß, der kennt den Kick des Geschwindigkeitsrauschs. Wer schon mal in einer lauen Sommernacht über den Freibadzaun geklettert ist und mit seinen Freunden im Schwimmbecken die Whiskeyflaschen geleert hat, der kennt das Prickeln des Verbotenen.
    Die Vernünftigen gehen sehr maßvoll, diszipliniert und mit Bausparvertrag durchs Leben. Die Abenteurer pfeifen auf Konventionen und leben den Augenblick. Sie fahren volles Risiko und geben stets Vollgas, ohne zu wissen, welche Gefahr hinter der nächsten Kurve lauert. Und spüren den Rausch des Lebens. Was die einen als wahres Glück empfinden, wird von anderen kritisch beäugt. Statt wilder Partys trinken sie gepflegt ihr alkoholfreies Bier in der rauchfreien Kneipe, bestellen ihr magenfreundliches Gemüserisotto und radeln zeitig mit Helm auf dem Kopf nach Hause.
    Hier die Moral-Asketen, die mit Rücksicht auf Gesundheit und Umwelt jedem Genuss entsagen, dort die Neugierigen, die alles Unbekannte ausprobieren und ihrer Lust freien Lauf lassen. Schnell kann aber auch der anfänglich gefühlte Rausch des Lebens durch die eingeschmissenen Pillen im Drogensumpf enden. Vollgas oder Vernunft, Sekt oder Selters, Risiko oder Routine – werden wir immer mehr zu Spießern? Sind wir im Leben zu vorsichtig? Was macht ein genussvolles Leben aus?
    Die Zuschauer kennen und lieben Claus Theo Gärtner in seiner Paraderolle als Privatdetektiv Matula, der stets in brenzlige Situationen gerät. Aber auch privat war es noch nie sein Ding, sich im Liegestuhl auszuruhen. Der 75-Jährige ist lieber auf Achse, fährt Autorennen oder mit einem Zwölf-Tonnen-LKW um die halbe Welt: „Damit sind meine Frau und ich hauptsächlich in der Sahara rumgekurvt und oft auch im Wüstensand versackt“, so der Schauspieler.
    Was bei den meisten Angstschweiß auf die Stirn treibt, hat Maximilian Werndl gelangweilt. Fallschirmspringen wurde für ihn Routine wie für andere das Fahrradfahren. Fliegen wie ein Vogel wollte der Bauingenieur und stürzte sich in seinem Flügelanzug steile Felswände hinunter. Immer flog in den wenigen Sekunden seiner rund 1300 Absprünge die Todesgefahr mit: „Ich sah viele Freunde sterben, abgeschreckt hat es mich nie.“ Bis ein Vorfall alles änderte.
    Auch Helga Wisser ist den ganzen Tag in Action und an der frischen Luft. Aber im freien Fall auf den Abgrund zurasen – diesen Kick braucht die Schwarzwälder Biobäuerin nicht für ihr Lebensglück. Sie findet innere Zufriedenheit im Einklang mit der Natur. Statt dem Gefühl von Todesangst reichen der Selbstversorgerin die kleinen Momente, um das Leben zu spüren: „Meine körperliche Arbeit auf dem Hof und die Versorgung unserer Tiere füllen mich voll und ganz aus.“
    Statt von Rindern und saftigen Wiesen ist Danny Wagenfeld umgeben von lautem Techno-Beat, schrägen Paradiesvögeln und urbanen Nachtgestalten. Der gelernte Koch wohnt über einem Berliner Swingerclub und ist dort Stammgast. Und lebt dort hemmungslos seine sexuellen Fantasien aus. Kaum vorstellbar, dass er früher schüchtern und voller Komplexe war: „Dieser Fetisch- und Partyclub ist mein hedonistisches Parallel-Universum.“
    Schnell, intensiv und aufmüpfig – schon als junges Mädchen war Myriam von M stets die Rebellin und feierte das Leben wie eine einzige Party. Bis ihr mit 25 der Krebs einen Strich durch die Rechnung machte. Statt in der Disco war sie nun Dauergast im Krankenhaus, statt Drogencocktails gab es Chemotherapien. Mehrmals kam der Krebs zurück, ausbremsen ließ sich das Tattoo-Modell aber nie: „Das Leben ist so kostbar, ich lebe es jede Sekunde.“ Ihre Zeit investiert sie in die Aufklärung über Krebs.
    Prügeleien, Kokainsucht und Knast – als Jugendlicher war Eyyüphan Duy nicht gerade pflegeleicht. Nach seiner Sturm- und Drangzeit folgte die nächste exzessive Phase. Duy wurde Event-Gastronom, arbeitete Tag und Nacht und tauchte ein in die Luxuswelt der Reichen und Schönen: „Ich hatte schnelle Autos, teure Uhren und viele falsche Freunde.“ Bis ihn ein Herzinfarkt abbremste. Heute ist er Familienvater und hilft Jugendlichen aus prekären Lebenslagen.
    Sei es der Erfolgsrausch, der Adrenalinkick im Extremsport oder die Gier nach hemmungslosem Sex – Angelika Kallwass kennt die Gründe für die ständig neue Suche nach dem Nervenkitzel und Extremen: „Viele haben einen regelrechten Reizhunger, den sie im Alltag nicht mehr stillen können und suchen nach immer neuen Herausforderungen.“ Ein Ausnahmezustand, der süchtig machen kann, so die Psychologin. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 12.04.2019SWR Fernsehen
  • Folge 876 (90 Min.)
    Vertrauen ist eine wichtige Basis für menschliche Beziehungen. Schnell können jedoch Verbündete zu Konkurrenten oder unerbittlichen Feinden werden. Wer jemandem ein Geheimnis über seine dunkle Vergangenheit anvertraut, geht immer auch das Risiko ein, aufzufliegen. Für Geld, den eigenen Vorteil oder die Karriere springen manche Menschen über ihren moralischen Schatten und fallen Freunden oder Kollegen in den Rücken. Oftmals bleiben Verbitterung und Zweifel – auch an der eigenen Menschenkenntnis. Häufig sind Lügner äußerst sympathisch wirkende Persönlichkeiten mit einem geschickten Sozialverhalten. Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit – sind diese Tugenden in der heutigen Markt- und Wettbewerbsgesellschaft bald nur noch Auslaufmodelle? Darüber spricht Michael Steinbrecher mit seinen Gästen im „Nachtcafé: Vertrauen, Verfehlung, Verrat“ am Freitag, 19. April, 22 Uhr, im SWR Fernsehen.
    Die Gäste im „Nachtcafé“:
    Manuela Polaszczyk wurde von ihrem Vater an die Stasi verraten
    Manuela Polaszczyk ist in der DDR aufgewachsen – in einer beklemmenden Atmosphäre von Überwachung und Misstrauen. Umso wichtiger war für sie die Gewissheit, wenigstens der eigenen Familie vertrauen zu können, doch das war ein Irrtum. Erst nach dem Tod ihres Vaters konnte sie in seine Stasi-Akten blicken und erfuhr das Unfassbare: „Ich wurde seit meinem zwölften Lebensjahr von ihm bespitzelt und an die Stasi verraten. Das Schlimmste ist, dass ich ihn nicht mehr damit konfrontieren kann. Vertrauen kann ich niemandem mehr.“
    Elke Backes wollte einen Betrüger unter ihren Kollegen aufdecken
    Verraten hat sich auch Elke Backes gefühlt, als sie einem Hochstapler das Handwerk legen wollte. An ihrer Pflegeschule unterrichtete ein Dozent, der sich als Altenpfleger und Theologe mit Lehrbefugnis ausgab. Schnell kamen Zweifel an seiner Kompetenz auf. Als sie der Geschäftsleitung Beweise über seine Urkundenfälschungen vorlegte, folgte der Schock: „Mir wurde fristlos gekündigt. Vermutlich sollte etwas vertuscht werden.“ Das Arbeitsgericht rehabilitierte die gefeuerte Leiterin der Pflegeschule und sprach ihr eine Abfindung zu.
    Tom Kummer fälschte als Starreporter zahlreiche Interviews
    Tom Kummer war erfolgreicher Starreporter. Der Journalist schrieb aus den USA hochgelobte Artikel und belieferte renommierte deutsche Magazine, jedoch waren mehr als 40 Interviews mit Hollywood-Stars frei erfunden. Ein Treffen mit den Stars hatte nie stattgefunden, stattdessen ließ der Autor seiner Fantasie freien Lauf und löste damit einen Medienskandal aus. Die Schuld sieht er weniger bei sich: „Ich hatte kein schlechtes Gewissen. Ich dachte, ich liefere denen guten Stoff.“
    Sabine Bühler erlebte schwere sexuelle Übergriffe durch ihren Sportlehrer
    Sabine Bühlers Sportlehrer war allseits beliebt, überall geschätzt und verstand es, das Vertrauen seiner Schüler und deren Eltern zu gewinnen. Dadurch wurden viele Signale überhört, die auf die schweren sexuellen Übergriffe des pädophilen Lehrers hindeuteten. Das Mädchen entwickelte eine Magersucht und Zwangserkrankungen. Erst im Alter von 19 Jahren schaffte sie es, sich von ihrem Peiniger zu lösen. Der Kunstturnlehrer wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt: „Der Prozess war für mich wichtig, weil mir endlich jemand glaubte.“
    Antschana Schnarr betrog ihren Mann mehrfach und hat inzwischen sechs Kinder mit ihm
    Antschana Schnarr war frisch verheiratet, als sie kurz darauf ihre erste Affäre hatte. Verheimlichen konnte die Handelsassistentin ihren Seitensprung nicht lange. Trotz der Aussprache mit ihrem Mann und seinem erneuten Vertrauensvorschuss war sie ihrem Partner noch mehrfach untreu: „Ich hatte einen unheimlichen Hunger nach Liebe und Anerkennung, obwohl ich einen Mann hatte, der mir eigentlich alles gegeben hat.“ Heute hat das Paar sechs Kinder – Misstrauen ist kein Thema mehr in ihrer Beziehung.
    Dr. Dr. Raphael Bonelli ist als Psychotherapeut tätig
    „Vertrauen ist eine wichtige Basis für menschliche Beziehungen“, so die Erkenntnis des Psychiaters und Neurologen Prof. Dr. Dr. Raphael Bonelli. Er kennt die Vertrauensfallen und Gründe, warum aus Verbündeten sehr schnell Konkurrenten, Gegner oder unerbittliche Feinde werden können. Auch Verrat, Schuld und Vergebung sind in der Praxis des Wiener Psychotherapeuten immer wieder ein tiefgreifendes Thema. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 19.04.2019SWR Fernsehen
  • Folge 877 (90 Min.)
    Eingesperrt, gefangen, ausgeliefert. Jeder kennt die Gefühle, die hoch-kommen, wenn man sich plötzlich in einer scheinbar ausweglosen Situation wiederfindet: Beklemmung, Angst und Hilflosigkeit. Die Panik steigt und man kann kaum noch einen klaren Gedanken fassen … Im Alltag sind diese Erfahrungen meist relativ ungefährlich und gehen schnell vorüber. Doch was, wenn man in eine lebensbedrohliche Situation gerät – zum Beispiel als Entführungsopfer oder Geisel? Zum Eingesperrtsein kommen Angst und Ausweglosigkeit hinzu, die allgegenwärtige Gefahr und die Unwissenheit, was in der nächsten Sekunde passiert und ob man je wieder freigelassen wird.
    Ähnlich ergeht es Opfern eines Unglücks. Wie der Skifahrer, der von einer Lawine verschüttet ewig erscheinende Minuten unter erdrückenden Schneemassen ausharren muss oder die Urlauberin, die sich nach einem Erdbeben plötzlich so tief unter Schutt und Geröll wiederfindet, das kein Ausweg möglich scheint. Welche Gedanken gehen Menschen während einer solchen Erfahrung durch den Kopf? Und wie gelingt es, durchzuhalten und die Hoffnung nicht zu verlieren? Auf engstem Raum eingesperrt zu sein ohne Kontakt zur Außenwelt bedeutet alleine zu sein mit sich und seinen Gedanken.
    So geht es auch Gefängnisinsassen. Tage, Monate oder gar Jahre verbringen sie größtenteils in einer kleinen Zelle. So zurückgeworfen auf sich selbst kann ein Häftling zu innerer Einkehr und Reue finden, aber auch an seine Grenzen geraten. Gefangen sein kann man allerdings auch in ganz anderen Zusammenhängen.
    Zum Beispiel in einer ungesunden Liebesbeziehung. Vom Partner unterdrückt und kleingehalten, erdrückt von Eifersucht und Kontrollzwang. Und wie muss es erst sein, sich gefangen im eigenen Körper zu fühlen? Betroffene des sogenannten Locked-In-Syndroms sind bei vollem Bewusstsein, doch gleichzeitig fast vollständig gelähmt. Während sie alles um sie herum wahrnehmen, hören und verstehen, können sie sich weder durch Sprache noch durch Bewegungen mitteilen. Was macht es mit Menschen, eingesperrt zu sein? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 26.04.2019SWR Fernsehen
  • Folge 878 (90 Min.)
    Niemand kann sich seine Familie aussuchen. Sie kann ein Nest an Geborgenheit, Fürsorge und Liebe sein. Doch hinter der glücklichen Fassade kann sich auch ein Sumpf an menschlichen Abgründen auftun, es können sich unfaßbare Tragödien und schwere Schicksalsschläge abspielen. Die verzweifelte Mutter, die aus Panik vor der Trennung ihren Mann und ihre Kinder tötet. Der eifersüchtige Bruder, der aus krankhaftem Neid die eigene Schwester auf brutalste Weise quält und mißhandelt oder ein schwerer Verkehrsunfall, der die Tochter plötzlich zum Pflegefall macht.
    Tragische Schicksale und einschneidende Momente verändern nicht nur das Leben des Betroffenen, sondern rütteln am Familienzusammenhalt. Auch eine Erbschaft oder die Insolvenz des Familienunternehmens können einen Keil zwischen die Familienmitglieder treiben und wirbeln das bisher funktionierende Familiengefüge komplett durcheinander. Wenn Kinder spurlos verschwinden, beginnt nicht nur ein Wettlauf mit der Zeit, sondern auch der zermürbende Umgang mit der Ungewißheit. Jeder verarbeitet die Achterbahn der Gefühle zwischen Hoffnung und Verzweiflung anders.
    Auch Schuldzuweisungen, wenn das Kind beinahe im Swimmingpool ertrinkt und seitdem im Koma liegt, können Familien entzweien. Jeder stellt sich dem Schmerz auf seine Weise, hat seinen eigenen Weg, nach einem Suizid des geliebten Kindes mit der erdrückenden Trauer und dem Gefühl des Verlustes umzugehen. Den einen gelingt es, in den schweren Stunden als Familie zusammenzustehen und sich gegenseitig zu stützen, andere zerbrechen an der bedrückenden Sprachlosigkeit. „Familientragödien“ – das Thema am 3. Mai 2019 im NACHTCAFÉ.
    Gerade mal 17 Jahre alt war Denise, als sie auf brutalste Weise erschlagen wurde. Was genau in der Nacht geschah, wird ihre Mutter Anette Lehmann wohl nie erfahren, denn der Täter schweigt bis heute. Auch nach elf Jahren vergeht kein Tag, an dem sich die Eltern nicht mit der Frage nach dem Warum quälen. Das Ehepaar verarbeitet den Tod auf unterschiedliche Weisen: „Mein Mann trauert anders als ich, dadurch kommt es immer wieder zu Konflikten.“
    Johann Traber stammt aus einer Artisten-Dynastie, die Hochseilauftritte waren immer auch ein Spiel mit dem Tod. 2006 stürzte sein Sohn bei einem spektakulären Auftritt in 52 Metern Höhe. Der junge Artist überlebte schwer verletzt, doch es folgte ein weiterer Schicksalsschlag. Auch finanziell ging es mit dem Familienunternehmen abwärts. „Egal was ist – wir halten immer zusammen“, so der 66-Jährige, der heute an einem Marktstand Fischbrötchen verkauft.
    Tanzen war sein Leben. Sven träumte von großen Rollen auf der Bühne, doch ein Autounfall beendete die vielversprechende Ballett-Karriere von Randi Dohrins Sohn. Aufgeben war nie eine Option, 25 Jahre lang ertrug er klaglos sein schweres Schicksal im Rollstuhl: „Später wurde ihm auch noch ein Arm amputiert“, so die Gesangslehrerin. Im Juni 2018 musste die Mutter allerdings für immer Abschied von ihrem Sohn nehmen.
    Reinhard Martin war einer der ersten an der Unglücksstelle, als am späten Abend des 1. Juli 2002 zwei Flugzeuge bei Überlingen am Bodensee kollidierten. 71 Menschen starben, darunter auch die alleinerziehende Mutter des damals 12-jährigen Dimitri, die als Stewardess an Bord gewesen war. Der Polizist zögerte nicht lange und gab dem Jungen ein neues Zuhause: „Das war damals eine gute Bauchentscheidung“, so der 57-Jährige heute.
    Theresia Rohr-Steinmann war gerade mal zwei Jahre alt, als ihre Mutter bei der Geburt ihres achten Kindes starb. Für die Schweizerin der Beginn einer furchtbaren Odyssee. Als sogenanntes Verdingkind wurde sie in den Fünfzigerjahren durch behördliche Zwangsmaßnahmen an Bauern und Handwerker vermittelt. Dort erwartete das junge Mädchen harte Arbeit, Gewalt und Ausbeutung. Diese Zeit des Leidens prägt ihr Leben bis heute: „Es hat mir im Herzen wehgetan, denn ich hatte auch all die Jahre keinen Kontakt zu meinen Geschwistern.“
    Ein folgenreicher Unfall, der Tod eines geliebten Menschen oder ein großer finanzieller Einbruch – durch solch einschneidende Ereignisse wird die Familie plötzlich einer harten Belastungsprobe ausgesetzt. Den einen gelingt es, sich gegenseitig in dieser schweren Situation Kraft und Halt zu geben. Andere Familien wiederum zerbrechen daran. „Solche Tragödien können eine generationsübergreifende Wirkung haben“, weiß Familientherapeut Prof. Michael Wirsching. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 03.05.2019SWR Fernsehen
  • Folge 879 (90 Min.)
    Es ist eines der letzten Rätsel der Menschheit und eine der großen Fragen, bei denen die Vorstellungen weit auseinander gehen: Was kommt nach dem Tod? Himmel, Wiedergeburt, Geisterwelt – oder doch einfach gar nichts? Wohl die meisten Menschen wünschen sich, dass der Tod nicht das endgültige Ende bedeutet, sondern dass es in irgendeiner Form weitergeht, wenn sich der Mensch von dieser Erde verabschiedet. Dass er an einem Ort weiter existiert, glücklich und wiedervereint mit seinen Lieben. So basiert zum Beispiel der christliche Glaube auf der Vorstellung einer unsterblichen Seele, die nach dem Tod im besten Fall in den Himmel kommt – im schlechteren ins Fegefeuer.
    Andere Menschen, auch unabhängig von ihrer Religion, glauben eher daran, dass Leben und Sterben einen ewigen Kreislauf bilden und sie immer wieder aufs Neue in anderer Gestalt wiedergeboren werden. Wer so bereits als Marie-Antoinette die Französische Revolution erlebte und heute als Zahnärztin oder Zahnarzt durch die Welt geht, der könnte also schon morgen sein neues Leben als Regenwurm aufnehmen.
    Was gibt es zwischen Himmel und Erde, das die meisten Menschen nicht wahrnehmen? Leben die Verstorbenen in anderer Form unter den Menschen weiter? In Gestalt von Engeln, die schützend ihre Hand über sie halten? Oder als Geister, die noch Unvollendetes oder Unausgesprochenes klären wollen? Manche Menschen haben bei sogenannten Nahtoderfahrungen bereits einen Blick hinüberwerfen können. Wer in eine lebensbedrohliche Situation gerät, der berichtet nicht selten von Bewusstseinserfahrungen, die dem Tod, wie wir ihn uns vorstellen, sehr nahekommen: Ein helles Licht am Ende eines Tunnels, Jenseitserscheinungen und eine Außensicht auf den eigenen Körper gehören dazu.
    Ist dies der Beweis für ein Leben nach dem Tod? Oder ist der Tod – wie für viele Menschen, egal ob Atheist oder Realist – doch einfach nur das Ende? Unwiederbringlich, unerbittlich und endgültig? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Und falls ja, wie sieht es aus? „Wiedergeburt – oder alles vorbei?“ – das ist das Thema bei Michael Steinbrecher im „Nachtcafé“.
    Die Gäste bei Michael Steinbrecher:
    Bereits rund 15 Mal, so ist sich Meike Jürgensen sicher, lebte sie ein früheres Leben, ob zu Zeiten der Inkas, als Admiral auf hoher See oder während des Zweiten Weltkrieges. Aus all ihren früheren Inkarnationen setzt sich für sie ihre heutige Persönlichkeit zusammen: „Es geht darum, dass Anbindungen aus früheren Leben in uns vorhanden sind, die heute unser Leben beeinflussen.“
    Als Christ war für Frank Breido schon immer klar, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, ein einschneidendes Ereignis hat diese Gewissheit noch verstärkt: In Folge einer schweren Erkrankung hatte er ein Nahtoderlebnis, während dem ihm am Himmelstor eine Person erschien. „Ich bin felsenfest der Überzeugung, das war Jesus“, sagt Breido, den diese Erfahrung tief geprägt hat.
    Christlich geprägt war auch Elke Metke-Dippel. Doch im Laufe der Jahre bekam sie immer größere Zweifel an den Jenseits-Vorstellungen des Christentums. „Auf der einen Seite: Schön, du brauchst dir keine Sorgen zu machen, du kommst in den Himmel. Andererseits fand ich das immer sehr grausam, denn was ist mit all den anderen?“ Heute glaubt die überzeugte Humanistin nicht mehr an ein Leben nach dem Tod und genießt deshalb das Leben im Hier und Jetzt in vollen Zügen.
    Als Brigitta Kneubühlers Mann nach vierzig Jahren Ehe verstarb, hatte sie das Gefühl, er sei weiter in ihrer Nähe und wolle ihr noch etwas mitteilen. Über das Schreiben fand sie einen Weg, mit ihrem verstorbenen Mann zu kommunizieren. Und als alle Fragen beantwortet waren, so die Schweizerin, konnte er gehen: „Ich habe jetzt Gewissheit, dass wir uns einmal wiedersehen und das ist etwas sehr Schönes.“
    Von Erfahrungen mit Geistern berichtet Minckee. Bereits als junge Frau nahm sie seltsame Auffälligkeiten in ihrer Wohnung wahr – einen Poltergeist, wie sie heute sagt: „Der Geist hat in der Wohnung offensichtlich seine Mutter gesucht.“ Aus diesem Erlebnis leitete die Berlinerin eine Berufung ab: Heute wird sie als Geisterjägerin gebucht, um die Seelen Verstorbener zu erlösen.
    Der Parapsychologe Dr. Dr. Walter von Lucadou sagt deutlich: „Als Wissenschaftler hat man auf die Frage, was uns nach dem Tod erwartet, eine ganz einfache Antwort: Ich weiß es nicht.“ Doch auch wenn es keinen Beweis für ein Leben nach dem Tod gibt, lautet sein Rat: So leben, dass man im Diesseits nichts zu bereuen hat, dann wird es auch in einem möglichen Jenseits nichts zu bereuen geben. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 10.05.2019SWR Fernsehen
  • Folge 880 (90 Min.)
    Menschenhandel – und das mitten unter uns? Es klingt wie ein Relikt aus dem Mittelalter, doch Millionen Menschen werden just in diesem Moment sexuell ausgebeutet, arbeiten unter unwürdigen Bedingungen in Fabriken oder werden zum Betteln auf die Straße geschickt. Und das nicht nur in fernen Ländern, sondern auch hier bei uns in Deutschland. Die Opfer wollen der Armut entkommen und sind voller Hoffnung auf ein besseres Leben. Verzweifelte Frauen lassen sich auf vorgetäuschte Stellenangebote und falsche Versprechen ein, werden durch Drohungen und Prügel gefügig gemacht und landen in der Prostitution.
    Illegal eingeschleuste Männer müssen ihren Pass abgeben und führen ein Leben wie Gefangene. Sie hausen in heruntergekommenen Absteigen, zahlen dafür horrende Mieten und werden als billige Bauarbeiter ausgebeutet. Menschenhandel ist meist unsichtbar. Kaum einer der Betroffenen wehrt sich gegen das Martyrium. Fast alle sind illegal hier, befürchten die Abschiebung und schweigen aus Angst und Scham. Die Dunkelziffer ist hoch, verlässliche Zahlen gibt es nicht. Sicher ist: Es ist ein gnadenloses, extrem lukratives und gut organisiertes Geschäft, die Profitspanne beim kriminellen Deal mit der „Ware Mensch“ ist vergleichbar mit dem Drogenhandel.
    Verzweifelte Menschen, die in ihrer Not nach jedem Strohhalm greifen, werden wie Gebrauchtwagen gehandelt, verkauft und exportiert oder dienen als blutige Ersatzteillager und müssen als Organspender herhalten. Wer zahlt, erhält die Lieferung. Babys werden ihren Müttern entrissen und illegal zur Adoption freigegeben oder Kinder als Soldaten in Krisenherde geschickt. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 17.05.2019SWR Fernsehen
  • Folge 881 (90 Min.)
    Was wäre unser Leben ohne Musik? Der Popsong im Radio versüßt uns lange Autofahrten und im Feierabend entspannen wir bei Schallplatten-klängen zum Glas Wein. Musik macht einen Film noch spannender und eine Hochzeit noch emotionaler. Ein gemeinsames Lied verbindet Liebespaare, die Erinnerung an einen durchtanzten Sommerabend mit Freunden hält ewig. Musik macht gute Laune, sie bewegt und rührt zu Tränen. Sie bringt zum Tanzen, zum Singen und dazu, sich lebendig zu fühlen. Und Musik verbindet: Egal ob im Chor, im Fußballstadion oder im Rock-Konzert: Im gemeinsamen Singen sind alle Menschen gleich und einander nah.
    Musik hat sogar heilende Fähigkeiten. So kann Musiktherapie helfen, Depressionen und Angstzustände zu lindern. Und Alzheimer-Patienten, die ihre eigenen Enkel nicht mehr erkennen und kaum noch Zugang zur Welt um sie herum haben, erinnern sich beim Hören von alten Liedern plötzlich an ganze Texte und singen diese glücklich mit. Oft hilft uns Musik sogar in unseren dunkelsten Stunden: Wenn wir um einen geliebten Menschen trauern, wecken die gemeinsamen Lieblingslieder Erinnerungen und spenden Trost.
    Für manche Menschen hat Musik aber eine noch größere Bedeutung. Musik ist ihr Leben, sie geben sich ganz ihrer Leidenschaft für Melodien, für Gesang oder für ein Instrument hin. Einige können ihre Leidenschaft zum Beruf machen und mit Musik ihren Lebensunterhalt bestreiten. Für erfolgreiche Sänger beispielsweise ist Alltag und Leben nahezu vollständig bestimmt von der Musik. Doch auch wen es nicht auf die großen Bühnen dieser Welt zieht, der verschreibt sich oft ganz der Musik. Leidenschaftliche Hobby- oder Straßenmusiker entscheiden sich für ihre Passion und geben alles, um mit ihren Liedern die Menschen zu bewegen.
    Andere wiederum haben ihr Leben gar der Musik zu verdanken. Denn Musik ist ein Mittel, um sich auszudrücken. Und so ein Sprachrohr kann bewirken, dass jemand aus Kriminalität und schlechtem Umfeld den Absprung schafft. Was kann Musik alles leisten und woher rührt ihre Kraft? Was verbindet alle Arten von Musik – von Klassik bis Heavy Metal? Und was macht Musik mit uns? „Musik ist mein Leben“, das ist das Thema am 24. Mai 2019 bei Michael Steinbrecher im Nachtcafé. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 24.05.2019SWR Fernsehen
  • Folge 882 (90 Min.)
    Es kann im Büro passieren, an der Supermarktkasse oder auch über den Wolken auf dem Weg in den Urlaub: Die Liebe trifft uns aus heiterem Himmel. Sofort spüren wir, dass gerade etwas ganz Besonderes im Gange ist und diese Begegnung unser Leben verändern wird. Es ist dieser magische Moment, wenn das Herz bis zum Hals klopft und plötzlich eine unglaubliche körperliche Anziehungskraft zu spüren ist. Doch so schnell die Gefühle füreinander entfachen, so schnell können sie auch wieder entschwinden. Trotz anfänglicher Euphorie und für die Ewigkeit angedachter Liebesversprechen kann die gegenseitige Begeisterung schon nach wenigen Monaten im Dauerstreit enden. Und schnell hat sich ausgezaubert, was so magisch begann.
    Die Magie der Liebe ist nach wie vor ein faszinierendes, aber nur in Ansätzen wissenschaftlich geklärtes Phänomen. Bislang ist die Forschung noch auf keine Formel gestoßen, die das Geheimnis entschlüsselt, warum wir uns zu jemandem hingezogen fühlen. Stimmt das Sprichwort: Gleich und gleich gesellt sich gern oder sind es doch die Gegensätze, die der Liebe Spannung und Leidenschaft verleihen? Fakt ist: Die Magie der Liebe hält sich weder an Regeln noch an Konventionen. Alles ist möglich, denn die Liebe ist eine wahre Wundertüte. Auch in einer jahrelangen Freundschaft kann plötzlich der Zauber der Liebe für ein Gefühlschaos sorgen. Was muss der andere haben, damit er in uns diesen ganz besonderen Zauber auslöst? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 31.05.2019SWR Fernsehen

zurückweiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Nachtcafé online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…