Folge 2

  • Gekommen aus der Sowjetunion, gespalten durch Putins Krieg?

    Folge 2 (45 Min.)
    In seinem Podcast „Steppenkinder“ erzählt Edwin Warkentin von seine russlanddeutschen Herkunft. – Bild: WDR
    In seinem Podcast „Steppenkinder“ erzählt Edwin Warkentin von seine russlanddeutschen Herkunft.
    Seit Russlands Überfall auf die Ukraine vor fast zwei Jahren stehen sie vermehrt im Fokus: Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion, mit rund vier Millionen die größte Migrantengruppe in Deutschland. Besonders die Russlanddeutschen unter ihnen sollen sich immer wieder bekennen: Putinfreund oder Putingegner? Die Antwort auf diese Frage kann Familien und Freundeskreise spalten. Wer sind die Menschen aus den ehemaligen Sowjetrepubliken? WDR-Autorin Katja Garmasch, selbst mit 16 Jahren aus Usbekistan gekommen, hat für diese Doku einige von ihnen begleitet. Sie kommen aus ganz unterschiedlichen Ländern, sprechen unterschiedliche Muttersprachen, haben unterschiedliche Lebensmodelle und politische Ansichten.
    Die meisten sind seit den 90er Jahren eingewandert, als Spätaussiedler oder als jüdische Kontingentflüchtlinge. Seit Ausbruch des Ukrainekriegs sind eine Million Kriegsflüchtlinge hinzugekommen. Und immer wieder kommt es zu Konflikten. Yuri Krotov, 35, ein Jude aus der Ukraine, kam mit bereits 14 als Kontingentflüchtling nach Deutschland und lebt in Köln. Er organisiert Projekte zur Demokratiestärkung bei russischsprachigen Menschen in Deutschland, schreibt für russischsprachige Portale und die Zeitung seiner jüdischen
    Gemeinde.
    Yuri weiß, wie zerrissen die postsowjetische Community seit dem Ausbruch des Ukrainekrieges ist. „Viele Familien sind deswegen zerbrochen“, sagt er. Yuri will Brücken bauen. Vera Voronjuk ist mit ihrer Familie 1979 aus Kirgistan über Lettland nach Detmold gekommen. In ihrem Dorf in Kirgistan hat ihre Familie deutsche Traditionen trotz der Repressionen der Sowjetmacht bewahrt. Veras Mann ist Ukrainer. In Detmold hat sie mehr als 100 Geflüchtete aus der Ukraine in einem ehemaligen Hotel untergebracht. Mit sowjetischen Erfindern ist Katja Garmasch in den Keller gegangen, auch zum Lachen, aber vor allem zum Staunen.
    Die ehemaligen Ingenieure aus Russland, der Ukraine und Kasachstan haben in ihrem Bastelkeller nützliche und skurrile Maschinen erfunden. Sie sind zwischen 50 und 90 Jahre alt, kennen sich seit Jahrzehnten und sind sich niemals einig. Ihre Diplome wurden in Deutschland nicht anerkannt. Um im Kopf nicht einzurosten, basteln sie an Erfindungen wie einer Falschgeld-Erkennungsmaschine oder einer beheizbaren Kaffeetasse. „Wir können uns hier aber nur treffen, wenn wir nicht über Politik sprechen“, sagen die Erfinder. Der russischen Angriffskrieg ist für ihre Freundschaft eine Zerreißprobe. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 22.02.2024WDR

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Do 22.02.2024
22:45–23:30
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