2015, Folge 169–188

  • Folge 169
    Bis Sonntag soll es eine „finale Lösung“ in Sachen Griechenland geben. Die Entscheidung für oder gegen Reformauflagen könnte auch auf andere Euro-Krisenländer ausstrahlen: Skeptiker fürchten, dass die Griechenland-Verhandlungen Trittbrettfahrer hervorbringen könnten, die sich ebenfalls ungerecht behandelt fühlen. So will in Spanien die Podemos-Bewegung ebenfalls Reformen zurückdrehen. Der Umgang mit den tiefgreifenden Problemen in Griechenland könnte aber auch Lösungsansätze für andere Staaten bieten. So ist Griechenland in Sachen Steuern zwar ein Sonderfall in der EU, denn die Steuerflucht ist immens hoch und die Steuermoral äußerst niedrig. Aber nicht nur in Griechenland sind fehlende Steuereinnahmen ein Problem.
    Insgesamt gibt es in Europa ein starkes Nord-Süd-Gefälle. Dringend notwendige Zukunftsinvestitionen in Bildung, Forschung, Gesundheit und Infrastruktur können die EU-Staaten aber nur leisten, wenn Steuerflucht und Steuerhinterziehung ein Riegel vorgeschoben wird. Investitionen, die nun für Griechenland eingefordert werden, um langfristig Arbeitsplätze zu schaffen, sind nicht nur hier besonders notwendig. In der schweren Schuldenkrise Griechenlands ist die Arbeitslosenquote immer weiter gestiegen auf aktuell fast 27 Prozent. Besonders dramatisch: Knapp die Hälfte der jungen Leute bis zum Alter von 24 Jahren sind ohne Job. Aber auch in Spanien oder Portugal ist jeder zweite Jugendliche arbeitslos. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 10.07.20153sat
  • Folge 170
    Kaum ein anderes Land galt so lange als Lokomotive der Weltwirtschaft wie China. Inzwischen aber wächst die Wirtschaft der Volksrepublik deutlich langsamer. Der bislang so starken Exportindustrie macht die weltweite Konjunkturflaute zu schaffen. Die chinesische Regierung hat deshalb Wirtschaftsreformen gestartet, um in Zukunft unabhängiger zu werden vom Export. Eine Kehrtwende für die Werkbank der Welt. Mit der gerade verkündeten Strategie „Made in China 2025“ will Peking das Land innerhalb der nächsten zehn Jahre vom Billigproduzenten zum High-Tech-Standort wandeln.
    Und dabei auf Raumfahrt, Biotechnologie und erneuerbare Energien setzen. China soll langsamer, dafür aber nachhaltiger wachsen, der Umweltschutz dabei eine zentrale Rolle spielen. Die staatlichen Energieversorger haben bereits Windfarmen und Solarparks aus dem Boden gestampft. China will weg auch vom Image des Super-Klimasünders. Die 3sat-Wirtschaftsdokumentation „makro: Chinas Zukunft“ fragt: Schafft Chinas Wirtschaft den Wandel? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 17.07.20153sat
  • Folge 171
    25 Jahre Deutsche Einheit: „makro“ reist durch alle 16 Bundesländer und will herausfinden, wie sich die Wirtschaftsnation Deutschland auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet. Wie wird Deutschlands größter Hafen in Hamburg für den globalen Wettbewerb fit gemacht? Wie kann Sachsen Deutschlands Rohstoffreserven sichern? Und steht die Tierhaltung im Agrarland Niedersachsen vor der Wende? Aus allen Regionen kommen Ideen. Manche lösen Begeisterung aus, manche Proteststürme. Doch alle sollen Antworten finden zu Landflucht, Standortsicherung, Energieknappheit, Fachkräftemangel oder Integration von Flüchtlingen auf dem Arbeitsmarkt. „makro“ stellt an vier Sommerabenden jeweils die gleiche Zahl an Ländern vor, denn 4 mal 4 macht Deutschland. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 31.07.20153sat
  • Folge 172
    25 Jahre Deutsche Einheit: „makro“ reist durch alle 16 Bundesländer und will herausfinden, wie sich die Wirtschaftsnation Deutschland auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet.Wie wird Deutschlands größter Hafen in Hamburg für den globalen Wettbewerb fit gemacht? Wie kann Sachsen Deutschlands Rohstoffreserven sichern? Und steht die Tierhaltung im Agrarland Niedersachsen vor der Wende? Aus allen Regionen kommen Ideen.Manche lösen Begeisterung aus, manche Proteststürme. Doch alle sollen Antworten finden zu Landflucht, Standortsicherung, Energieknappheit, Fachkräftemangel oder Integration von Flüchtlingen auf dem Arbeitsmarkt. „makro“ stellt an vier Sommerabenden jeweils die gleiche Zahl an Ländern vor, denn „4x4 macht Deutschland“.Die weiteren Folgen der vierteiligen Reihe „makro: 4x4 macht Deutschland“ zeigt 3sat an den kommenden Freitagen jeweils um 21:00 Uhr (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 07.08.20153sat
  • Folge 173
    25 Jahre Deutsche Einheit: „makro“ reist durch alle 16 Bundesländer und will herausfinden, wie sich die Wirtschaftsnation Deutschland auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet.Wie wird Deutschlands größter Hafen in Hamburg für den globalen Wettbewerb fit gemacht? Wie kann Sachsen Deutschlands Rohstoffreserven sichern? Und steht die Tierhaltung in Niedersachsen vor der Wende? Ideen aus allen Regionen lösen Begeisterung aus, manche Proteststürme.Doch alle sollen Antworten finden zu Landflucht, Standortsicherung, Energieknappheit, Fachkräftemangel oder Integration von Flüchtlingen auf dem Arbeitsmarkt.“makro“ stellt an vier Sommerabenden jeweils die gleiche Zahl an Ländern vor, denn 4 mal 4 macht Deutschland. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 14.08.20153sat
  • Folge 174
    25 Jahre Deutsche Einheit: „makro“ reist durch alle 16 Bundesländer und will herausfinden, wie sich die Wirtschaftsnation Deutschland auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet.Wie wird Deutschlands größter Hafen in Hamburg für den globalen Wettbewerb fit gemacht? Kann Sachsen Deutschlands Rohstoffreserven sichern? Steht die Tierhaltung im Agrarland Niedersachsen vor der Wende? Neue Ideen – manche lösen Begeisterung aus, manche Proteststürme.Doch alle sollen Antworten finden zu Landflucht, Standortsicherung, Energieknappheit, Fachkräftemangel oder Integration von Flüchtlingen auf dem Arbeitsmarkt. „makro“ stellt an vier Sommerabenden jeweils die gleiche Zahl an Ländern vor, denn 4 mal 4 macht Deutschland. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 21.08.20153sat
  • Folge 175
    Wie Europa steht auch Asien vor der Herkules-Aufgabe, für seine Jugend Arbeitsplätze zu schaffen. Auf den Philippinen drängen jedes Jahr eine Million junge Menschen auf den Arbeitsmarkt. Daryll geht als Koch auf ein Kreuzfahrtschiff, Marnie als Krankenschwester nach Deutschland und Faith arbeitet im Callcenter für Firmen im Ausland. Der geburtenreiche Inselstaat will seiner Jugend Wege aus der Armut, rein in die Mittelschicht, ebnen. Jede fünfte Familie auf den Philippinen lebt noch unter der Armutsschwelle. Ihre Lebensverhältnisse in Wellblechhütten in Manila und draußen auf dem Land sind äußerst ärmlich.
    Der eine Weg aus der Armut führt über das Ausland als Crew-Mitglied auf Container- und Kreuzfahrtschiffen. Auf den Weltmeeren ist jeder dritte Seefahrer Filipino. Während die Eltern ihr Geld im Ausland verdienen, wachsen ihre Kinder zu Hause bei Großeltern oder Verwandten auf. Zehn Millionen Filipinos arbeiten fern der Heimat. Ihre Überweisungen sind ein Geldsegen für die Familien zuhause und für die philippinische Wirtschaft. Denn im Inselstaat ist jeder Dritte ohne Arbeit.
    Der andere Weg aus der Armut führt hinauf in die Bürotürme von Manila. Die Philippinen haben Indien als führende Callcenter-Nation abgelöst. In vielen Hochhäusern wird nachts gearbeitet, wenn in den USA Tag ist. Mehr als eine Million Filipinos bieten ihren Service vor allem für amerikanische Firmen an. Schon heute spült dieser neue Wirtschaftszweig fast genau so viel in die Kasse wie die Überweisungen aus dem Ausland. Nach vier Jahrzehnten mit Rückschlägen boomt die Wirtschaft und wächst seit Jahren neben China am schnellsten in Asien. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 04.09.20153sat
  • Folge 176
    Wassermangel ist eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit. Trotz politischen Bemühungen haben noch immer fast 800 Millionen Menschen überhaupt keinen Zugang zu sauberem Wasser. Wasser ist ein kostbares Gut. Aber der Vorrat an sauberem Wasser erschöpft sich schneller, als er erneuert werden kann. Bis 2030 könnte zwischen der Nachfrage nach sauberem Wasser und dem Angebot eine Lücke von 40 Prozent entstehen. Dies auch, weil zu wenig in die notwendige Infrastruktur investiert wird. Die OECD schätzt, dass hierfür kurzfristig eine sehr hohe dreistellige Milliardensumme ausgegeben werden müsste.
    Viele Regionen leben einfach über ihre Verhältnisse, der Grundwasserspiegel sinkt. Besonders in den wachsenden Großstädten reicht das Grundnahrungsmittel Wasser nicht mehr für alle. Teile Kaliforniens leiden bereits seit Jahren unter Dürre. Mittlerweile wird dort Wasser sogar zum gefragten Diebesgut. Wasser ist ein Milliardenmarkt vor allem wenn es in Flaschen abgefüllt wird. Hierzulande macht Mineralwasser inzwischen rund die Hälfte der auf dem deutschen Markt verkauften alkoholfreien Getränke aus. 143,6 Liter trank jeder Deutsche im vergangenen Jahr, so viel wie nie zuvor. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 11.09.20153sat
  • Folge 177
    Deutschland spielt global eine immer größere Rolle als Einwanderungsland. Der Zustrom an Flüchtlingen und EU-Bürgern läuft dieses Jahr auf historische Dimensionen zu. Die Bundesregierung rechnet 2015 allein mit 800.000 Asylbewerbern. Das Wirtschaftsmagazin „makro“ fragt, wie die deutsche Wirtschaft sinnvoll mit Einwanderung umgehen kann. Und was bedeutet das für die deutsche Wirtschaft und den Arbeitsmarkt? Im Politbarometer der Forschungsgruppe Wahlen halten 86 Prozent der Befragten Deutschland für ein Einwanderungsland und 77 Prozent fordern ein Einwanderungsgesetz.
    Faktisch ist die Bundesrepublik eigentlich schon seit Mitte der 1960er Jahre eine Einwanderungsrepublik, als die Zahl der Gastarbeiter erstmals die Millionengrenze überschritt, auch wenn sich die deutsche Politik nie klar dazu bekannte. Vor dem Hintergrund, dass die deutsche Bevölkerung schrumpft und Fachkräfte in einigen Branchen schon heute fehlen, sehen Wirtschaft und Unternehmen im Flüchtlingsstrom eine Chance für mehr Wachstum und Wohlstand. Denn weniger Arbeitskräfte würden bedeuten, weniger Menschen zahlen in die Rentenkasse und die Krankenversicherung ein, Konsum und Steuereinnahmen sinken.
    In den vergangenen Jahren kamen die meisten Zuwanderer aus EU-Staaten in Ost- und Südeuropa. Wegen der Wirtschaftskrise verließen sie ihre Heimat und fanden Arbeit hierzulande. Mehr als eine Million Arbeitsplätze haben Ausländer in Pflege, Gastronomie und Landwirtschaft ausgefüllt. Doch fast überall in Europa schrumpft die Bevölkerung. Die deutsche Wirtschaft wird dann angewiesen sein auf eine Zuwanderung aus Asien, Afrika und Nahost. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 18.09.20153sat
  • Folge 178
    In New York verabschieden die Staats- und Regierungschefs aus 193 Ländern das neue UN-Entwicklungsprogramm für die nächsten 15 Jahre. Hauptziel: Die Armut und den Hunger in der Welt beseitigen. Das UN-Programm betrifft derzeit eine Milliarde Menschen weltweit, die mit weniger als 1,25 Dollar auskommen müssen – betroffen ist vor allem Afrika. Außerdem sollen alle Menschen Zugang zu sauberem Wasser und umweltschonender Energie erhalten. Kinder sollen zudem eine kostenlose Grundschulbildung bekommen. Insgesamt 17 nachhaltige Entwicklungsziele sollen bis 2030 umgesetzt werden.
    Diese neuen Millenniumsziele sind weitgehend identisch mit den alten Zielen, 2000 auf einem UN-Gipfel verabschiedet. Viele Länder in Afrika haben sie verfehlt. Innerhalb der vergangenen 15 Jahre wurde zwar das Ziel erreicht, die extreme Armut zu halbieren, doch nicht in Afrika. Bei den anderen Zielen wie Kinder- und Müttersterblichkeit, Krankheiten und Schulbildung bilden afrikanische Staaten sogar das Schlusslicht. Haupthindernis ist in Afrika das enorme Bevölkerungswachstum. Bis 2050 wird sich ohne Geburtenkontrolle die Zahl der Afrikaner von heute einer Milliarde auf zwei Milliarden verdoppeln, errechnen Experten.
    Die Hälfte der Bewohner würde dann unter 18 Jahren sein. Ohne Arbeit und Perspektive steht zu befürchten, dass die Flüchtlingswelle nach Europa stark zunimmt. Bereits heute sind nach UN-Angaben 60 Prozent der 15- bis 24-Jährigen in Afrika arbeitslos. Auch die rasante Urbanisierung stellt die meisten Länder vor riesige Aufgaben. 40 Prozent der Afrikaner leben bereits in Städten, in zehn Jahren wird es die Mehrheit sein. Investitionen in die öffentliche Infrastruktur, die Wasserversorgung, den Nahverkehr und den Wohnungsbau sind dringend notwendig.
    Unternehmen in Afrika sind weitaus weniger produktiv, auch wegen Dauerproblemen mit der Stromversorgung und den Straßen, die kaum zum Gütertransport taugen. Deutsche Firmen wagen selten den Schritt nach Afrika. Im Vergleich zu Chinas Staatskonzernen sind viele auch zu klein, um Riesen-Aufträge zu stemmen. Die Chinesen finanzieren große Infrastruktur-Projekte komplett vor und sichern sich dafür langfristig Rohstoffquellen. Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ fragt, wie Afrika aus der Armutsfalle rauskommen und seine Potenziale nutzen kann. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 25.09.20153sat
  • Folge 179
    Mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland steht in Lohn und Brot. Und damit so viele Menschen wie noch nie. Es wird gearbeitet, was das Zeug hält. Die Wirtschaft schreit nach Fachkräften und wirbt um sie sogar im Ausland. Andererseits wollen viele Unternehmen die Kosten für Löhne und Gehälter reduzieren. Und etliche Arbeitnehmer haben das Gefühl, dass ihre Arbeit nicht genügend Wertschätzung findet. Jeder Zweite, der heute einen neuen Job antritt, erhält nur noch einen befristeten Vertrag. Und das trifft vor allem junge Berufstätige. Die Zeiten, in denen Arbeit sicher war, sind längst vorbei. Einige Wissenschaftler reden sogar schon vom „Ende der Arbeit“, weil sie zunehmend automatisiert wird. Allein in Deutschland könnten in Zukunft die Hälfte der heutigen Jobs von Computern übernommen werden. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 02.10.20153sat
  • Folge 180
    Das vergangene Jahr war für die Internationale Luftfahrt katastrophal: 800 Menschen verloren bei Unfällen ihr Leben. „makro“ berichtet über die Krise in der Branche. Nach dem Absturz der Germanwings-Maschine in den Alpen ist selbst das Image der Lufthansa angekratzt. Doch gerade sie muss sich für die Zukunft neu aufstellen. Die Kranich-Linie will unter der Marke Eurowings auf langen Strecken billige Flüge anbieten. Denn Gewinne können derzeit nur Billigflieger wie Ryanair einstreichen. Jeder Dritte Passagier ging an Bord eines Billigfliegers. Die Ticketpreise könnten in Zukunft sogar noch weiter fallen. Auch beim Flugzeugbauer Airbus liefen die Geschäfte zuletzt nicht so gut. Der A 380 verkauft sich nicht so wie erhofft. Zudem sorgten technische Probleme für negative Schlagzeilen. Neue schadstoffärmere und leisere Flugzeuge sollen den Weg zum sauberen Fliegen ebnen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 09.10.20153sat
    ursprünglich für den 24.07.2015 angekündigt
  • Folge 181
    Fast unbemerkt hat sich Indonesien mit seinen Rohstoffen vom Entwicklungs- zum Schwellenland gemausert. Doch das Wirtschaftswunder im größten muslimischen Staat der Erde steht auf der Kippe.Indonesiens Textil- und Schuhindustrie gilt international als top, der erhoffte Exportboom bleibt aber aus. Außerdem investierte das einstige OPEC-Land zu wenig in die Modernisierung seiner Ölindustrie und muss nun selbst Rohöl importieren.Wohin steuert das Riesenland mit den reichen Rohstoffvorkommen? „makro“ blickt auf die wirtschaftliche und politische Entwicklung Indonesiens, das in diesem Herbst Partnerland der „Frankfurter Buchmesse“ ist.
    Allein im ersten Halbjahr 2015 sanken die Öl- und Gasausfuhren um 36 Prozent. Die Landeswährung Rupiah steht seit zwei Jahren unter Druck, ein Ende des Abwärtstrends ist nicht in Sicht. Und ausländische Investoren ziehen Geld ab. Sie werden auch verschreckt von Gesetzen, mit denen die Zahl externer Fachkräfte reduziert werden soll. Die Regierung verspricht Reformen, doch die Liste der Hausaufgaben für den 240-Millionen-Einwohner-Staat ist gigantisch: Die Infrastruktur ist weitgehend verrottet, in fast allen Gesellschaftsbereichen grassiert die Korruption.
    Doch Indonesiens Trumpf für die Zukunft bleiben seine Rohstoffe: Mit 30 Millionen Tonnen ist das asiatische Inselreich weltgrößter Produzent von Palmöl. Hinzu kommen Gewürze, Kautschuk, Kohle und Zinn. Auf der alten Zinn-Insel Belitung trifft Korrespondent Peter Kunz Indonesiens bedeutendsten Buchautor Andrea Hirata, dessen Roman „Die Regenbogentruppe“ auch in Deutschland erschienen ist und zu Hause über fünf Millionen Mal verkauft wurde.
    Andrea Hirata finanziert auf Belitung aus den Erlösen seiner Arbeit eine Schule für die Kinder der Minenarbeiter. „Unsere Nation braucht Inspiration“, sagt Hirata. „Denn wir haben eine Vorbildkrise. Viele wichtige Leute in Indonesien haben bisher ihren Job nicht ordentlich gemacht. Das muss sich ändern. Wir brauchen ein Narrativ, eine positive Story. Inspirieren – das sehe ich als meine Aufgabe!“ (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 16.10.20153sat
  • Folge 182
    Schon heute sind Roboter allgegenwärtig. In der Autoindustrie geht nichts mehr ohne die fleißigen Helfer. Doch das ist nur der Anfang. Nach einer aktuellen Studie der Oxford-Universität werden Maschinen Menschen in der Hälfte von etwa 700 untersuchten Berufen ersetzen. Und das in den nächsten 20 Jahren. Schlecht ausgebildete Arbeiter dürften den Konkurrenzkampf mit der Maschine dann verlieren. Noch dienen sie nur als Assistenzsysteme, die Menschen im Alltag unterstützen. In den Vorgärten der Stadtvillen mähen sie schon emsig den Rasen. Und gerade lief ein deutsches Kreuzfahrtschiff vom Stapel.
    In der Bar des Riesendampfers mixt ein Bionischer Barmixer die Drinks der Gäste. Doch Roboter haben ihre Grenzen. Es sind Maschinen ohne Gefühle. Noch. Weltweit forschen Wissenschaftler an der Weiterentwicklung der Roboter. Sie wollen die Maschinen mit entsprechender Software menschlicher machen. Sie sollen Gefühle erkennen und sogar darauf reagieren. Ihr Einsatzgebiet würde sich dadurch enorm erweitern. Doch wie könnte unser Leben mit den Humanoiden Maschinen aussehen? Sind sie Fluch oder Segen? „makro“ schaut in die Zukunft. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 23.10.20153sat
  • Folge 183
    Für Angela Merkel sind der Euro und Europa „alternativlos“. Für Mitglieder anderer Parteien wie die der AfD oder der Linken ist ein Euro-Ausstieg schon lange kein Tabuthema mehr. Aber nicht nur Linke und AfD diskutieren über alternative Möglichkeiten, sondern auch Wirtschaftswissenschaftler und Politiker anderer Länder brechen mit der Tabuzone Euro. So auch der französische Wirtschaftsminister Emmanuel Macron. Der 37-jährige politische Jungstar ist ein Fan Europas. Aber für ihn hat Europa, so wie es zurzeit existiert, keine lange Lebenserwartung mehr. Er fordert mehr Solidarität in Europa. So müssten die Franzosen Reformen anpacken und mit alten Gewohnheiten brechen. Aber auch von Deutschland verlangt er Tabubrüche.
    Macron will sehr viel Geld zwischen den europäischen Ländern umverteilen. Falls die Mitgliedstaaten wie bisher zu keiner Form von Finanztransfer in der Währungsunion bereit sind, so Macron, könne man den Euro und die Euro-Zone vergessen. Es knirscht gewaltig im Euro-Raum. Griechenland ist gerade noch einmal am Grexit vorbeigeschrammt. Das stellt sich die Frage, wo wäre Griechenland ohne Europa und den Euro? In Großbritannien herrscht Uneinigkeit und große Skepsis gegenüber der EU. Aber auch in anderen Ländern fragt man immer mehr nach dem Sinn dieser Gemeinschaft. Inwieweit kann das Tabu eines Euro-Ausstiegs in Deutschland noch aufrechterhalten werden? „Makro“ rüttelt an Denkverboten. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 30.10.20153sat
  • Folge 184
    Ein halbes Jahr nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal sind die groben Spuren der Katastrophe beseitigt. Doch noch immer sind zahlreiche Gebäude zerstört oder nicht nutzbar. Jetzt folgt das wirtschaftliche Desaster für das ohnehin arme Land. Der Tourismus, eine der wichtigsten Einnahmequellen, ist eingebrochen. Im April und Mai dieses Jahres hatten mehrere starke Beben Nepal erschüttert und über 9.000 Menschen das Leben gekostet. Monate nach dem Beben hat die Regierung nach Angaben der UN die bereitgestellten 4,1 Milliarden Dollar Hilfe für den Wiederaufbau noch nicht abgerufen. Der Staat habe noch keine konkreten Pläne für die Verwendung des Geldes, hieß es aus der zuständigen Behörde in Nepal. Stattdessen richtet sich das Land politisch neu aus. Nach jahrelangen Grabenkämpfen stimmt der Himalaya-Staat nun über eine neue Verfassung ab. Bereits seit 2008 ist die Monarchie abgeschafft. Seitdem versuchten die gewählten Volksvertreter, eine Verfassung auszuarbeiten. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 06.11.20153sat
  • Folge 185
    Durch die Brille der Weltwirtschaft ist der Iran nach dem erfolgreichen Atom-Deal ein einziges, großes Versprechen: Nach der langen Isolation gibt es einen enormen Bedarf an Investitionen. Knapp 80 Millionen Einwohner, eine junge, gut ausgebildete und weltoffene Bevölkerung, eine – für den Nahen Osten vergleichsweise – breite, kaufkräftige Mittelschicht. Solche Eckdaten sind der Stoff für Wirtschaftserfolgsgeschichten. Und wie sehen die Iraner das? Das ist eine der Fragen, der „makro“-Reporterin Katrin Sandmann in ihrer Dokumentation nachgeht. Überall im Land trifft sie Iraner, die nach Jahrzehnten im Exil voller Hoffnung und Ideen in die alte Heimat zurückkehren. Und dort die Folgen von jahrelanger politischer und wirtschaftlicher Isolation erleben: Korruption, Misswirtschaft in Staatsbetrieben, Rechtsunsicherheit und auch die hohe Jugendarbeitslosigkeit. Die veranlasst vor allem die jungen, gut ausgebildeten Iraner weiterhin, ihr Glück lieber in Europa oder den USA zu suchen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 13.11.20153sat
  • Folge 186
    Die Klima-Konferenz der Vereinten Nationen in Paris soll endlich den Durchbruch beim Klimaschutz bringen. Zünglein an der Waage sind die größten CO2-Verursacher China und die USA.Diese beiden Industrienationen stoßen fast die Hälfte des weltweiten Klimakillers aus. Dabei produziert ein US-Bürger mit fast 17 Tonnen im Jahr mehr als doppelt so viel Kohlendioxid wie ein Chinese.Hitzewellen in Mitteleuropa, Dürre in Kalifornien, verheerende Wirbelstürme im Pazifik und wieder eine große Eisschmelze in der Arktis: Das globale Klima verändert sich.
    Kraftwerke, Fabriken, Autos und Flugzeuge sind mit ihrem CO2-Ausstoß der Hauptverursacher der globalen Erwärmung. Immer wieder sind Klimagipfel am Streit zwischen Industrie- und Schwellenländern gescheitert. Die aufstrebenden Nationen fürchten um ihre Entwicklungschancen, wenn sie zum Wohl des Klimas ihren Kohle- und Ölverbrauch einschränken. Die reichen Industrieländer sollten erstmal vorangehen. Die Klimakonferenz wird die größte internationale Konferenz, die Paris je beherbergt hat. Vertreter von 194 Nationen versuchen sich darauf zu einigen, die CO2-Emissionen zu beschränken.
    Frankreichs Hauptstadt geht schon mal mit einem grünen Anstrich voran. Der massiven Luftverschmutzung begegnet Paris mit neuen Radwegen, begrünten Dächern und mietbaren Elektroautos. Die globale Erwärmung soll bis zum Jahr 2100 auf zwei Grad begrenzt werden. Zum einen durch einen sparsamen Umgang mit Energie im Verkehr, beim Heizen, beim Stromverbrauch und in der Herstellung von Konsumgütern, zum anderen durch einen weitgehenden Verzicht auf Kohle, Öl und Gas als Energieträger.
    Deutschland ist mit seiner Energiewende auf einem guten Weg dorthin. Auch China und die USA setzen nun im großen Stil auf Energie aus Wind und Sonne. Trotzdem besteht noch ein riesiger Nachholbedarf. Technischer Fortschritt und Massenproduktion machen zum Beispiel grünen Strom billiger. So sind die Preise für Solarmodule in den vergangenen sechs Jahren um rund drei Viertel gefallen. Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ zeigt auf, wie Energieversorger, Privathaushalte und Industrie mit sauberer Energie die globale Klimakatastrophe noch verhindern können. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 20.11.20153sat
  • Folge 187
    In Europa gibt es viele kritische Stimmen zum geplanten Freihandelsabkommen TTIP zwischen den USA und der EU. Nur wenig Gehör finden Stimmen, die dadurch erhebliche Risiken für Afrika sehen.Agrarprodukte aus den USA und der EU könnten afrikanische Kleinbauern noch stärker in Bedrängnis bringen. Kann es einen gerechteren Welthandel zum Wohle Afrikas geben? Und wie müsste der Handel zwischen den USA, der EU und Afrika dann aussehen?Die Strukturen des Welthandels drohen, sich weiter zu Ungunsten Afrikas zu verschieben und den schwarzen Kontinent wirtschaftlich noch mehr abzuhängen.
    Bräuchte Afrika also eher Zollschranken als Freihandel als Schutz vor Billig-Importen, die aus China, sowie aus der EU und den USA kommen? Dann könnten Textilien, Kühlschränke und Handys im Land hergestellt werden und notwendige Arbeitsplätze würden entstehen. Bislang war eher das Gegenteil der Fall: Als Nigeria seinen Markt für chinesische Importe öffnen musste, gingen 80 Prozent der einheimischen Textilfirmen Pleite. Eine Viertelmillion Nigerianer verloren ihre Jobs. Das Gleiche gilt auch für afrikanische Agrarprodukte, die zunehmend von Importgütern aus der EU verdrängt werden.
    Gegen industriell produziertes Milchpulver aus Deutschland, Hühnerfleisch aus den Niederlanden oder Tomatenmark aus Italien kommen die Kleinbauern in Afrika einfach nicht an. In Ghana stammte früher fast das gesamte Hühnerfleisch aus heimischer Produktion. Heute sind es nur noch 10 Prozent. Afrikanischen Staaten sind jedoch Handelsschranken im globalen Wettbewerb untersagt. Durch ihre Mitgliedschaft in der Welthandelsorganisation WTO und Freihandelsabkommen mit der EU, den USA und China sind Schutzzölle verboten. Als sich Kenia weigerte, solche Zölle auf EU-Importe zu streichen, wurden Tee, Kaffee, Kakao und Schnittblumen von der EU mit Strafzöllen belegt.
    Die Regierung in Nairobi musste sich geschlagen geben. Preiswerte EU-Importe drohen nun, lokale Produkte aus dem Markt zu drängen. Doch nicht nur die EU spielt eine unrühmliche Rolle in Afrika. Wichtigster Handelspartner auf dem afrikanischen Kontinent ist heute China mit einem jährlichen Volumen von 250 Milliarden US-Dollar, weit vor der EU mit 180 Milliarden und den USA mit nur noch 80 Milliarden Dollar. China besteht als Gegenleistung für die langfristige Förderung von Rohstoffen darauf, dass afrikanische Staaten ihre Märkte für chinesische Billigware öffnen.
    Am Ende zahlt Afrika weit mehr für Konsumgüter aus China und für Agrarprodukte aus der EU, als für geförderte Rohstoffe überwiesen werden. Zumal diese Einnahmen oft in korrupten Staatsapparaten verschwinden. Das Wirtschaftsmagazin „makro“ fragt, wie ein gerechterer Welthandel für Afrika aussehen müsste – auch, damit Afrikaner nicht mehr zur Flucht gezwungen sind. Denn solange der Rohstofflieferant Afrika keine konkurrenzfähige Wirtschaft aufbauen und damit Arbeitsplätze schaffen kann, wird auch der Flüchtlingsstrom nicht versiegen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 27.11.20153sat
  • Folge 188
    Spaniens Reformbemühungen nach der Eurokrise gelten als mustergültig. Das Wirtschaftswachstum soll 2015 bei 3,1 Prozent liegen. Fast doppelt so viel wie Deutschland.Trotzdem liegt einiges im Argen. Die Staatsverschuldung ist auf einem hohen Niveau. Und auch auf dem Arbeitsmarkt ist der Aufschwung noch nicht angekommen. 22 Prozent der Spanier haben keine Arbeit. Unter den Jugendlichen sogar jeder Zweite.In vielen kleinen Städtchen auf dem Land ist die Krise noch deutlich sichtbar. Wie zum Beispiel in Briviesca im Norden Spaniens. Im Industriegebiet steht fast die Hälfte aller Produktionshallen leer. Vielen kleinen- und mittelständischen Betrieben fehlt das Kapital. In ihrer Not helfen sich die Menschen in Briviesca selbst. Nach der Pleite der Textilfirma Antonaga gründeten fünf ehemalige Mitarbeiter kurzerhand einen neuen Betrieb. Inzwischen haben sie sogar schon wieder 30 Leute einstellen können. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 04.12.20153sat

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