2015, Folge 148–168

  • Folge 148 (30 Min.)
    Kein Anrainer bekommt die Auswirkungen des Syrien-Krieges heftiger zu spüren, als der Libanon. Mehr als eine Million Flüchtlinge hat der kleine Nachbarstaat aufgenommen – bei selbst nur 4,5 Million Einwohnern. „makro“ berichtete bereits im Sommer 2014 über die Folgen. Wirtschaft und Infrastruktur drohten bereits damals unter dem Flüchtlingsstrom zu kollabieren. In den letzten Monaten hat sich die Lage weiter zugespitzt, die Libanesen wurden den Syrern gegenüber immer feindseliger. Genug, sagte die libysche Regierung und machte nun die Grenzen dicht.
    Autorin Katrin Sandmann ist für „makro“ in den Libanon zurückgekehrt, um herauszufinden, wie die Wirtschaft darauf reagiert. Und stellte fest, dass sich die jungen libanesischen Unternehmer von politischem Chaos, steigender Arbeitslosigkeit und dem Krieg direkt nebenan weiter unbeirrt zeigen. Mit ihren kreativen Ideen trotzen sie weiter der Wirtschaftskrise. Wobei fast jedes Start-Up ein Business-Modell für den Firmensitz im Ausland beinhaltet. Man weiß ja nie! (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 09.01.20153sat
  • Folge 149 (30 Min.)
    Was haben Amazon, Ikea und Starbucks gemeinsam? Alle zahlen kaum Steuern in Deutschland. Da es in Europa keine einheitliche Steuerpolitik gibt, spielen die Konzernstrategen einzelne EU-Länder gegeneinander aus. Die EU-Kommission in Brüssel hat deshalb die Regierungen Luxemburgs, Irlands und der Niederlande ins Visier genommen, die zweifelhafte Steuersparmodelle genehmigten. Nach Schätzung von Experten gehen allein dem deutschen Fiskus durch die Steuertricksereien der Multis jedes Jahr mindestens fünf Milliarden Euro verloren.
    Am erfolgreichsten scheint Amazon Politiker über den Tisch gezogen zu haben. Genauer gesagt den gerade gekürten EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker. Als Finanzminister und Regierungschef Luxemburgs soll er dem größten Internet-Händler der Welt einen maximalen Steuersatz von einem Prozent auf alle Einnahmen in Europa gewährt haben. Nur durch Sondervereinbarungen in Luxemburg sparen mehr als 300 internationale Konzerne Steuern in Milliardenhöhe. Auch die Niederlande spielen eine unrühmliche Rolle.
    Die Regierung in Den Haag soll der US-Kaffeehauskette Starbucks illegale Steuervorteile gewährt haben. Um ihr Image zu verbessern und tatsächlich mehr Steuern zu bezahlen, hat die Kaffeehauskette gerade seine Firmenzentrale von Amsterdam nach London verlagert. Es bleiben aber die anderen 12.000 ausländische Firmen, die sich in den Niederlanden angesiedelt haben – meist mitarbeiterfrei nur mit einem Briefkasten. Ikea, international größte Möbelmarke, vermied ebenfalls über viele Jahre erfolgreich Steuern mithilfe horrender Lizenzgebühren.
    So zahlt Ikea-Deutschland 60 Millionen Euro im Jahr allein dafür, dass sie den Namen Ikea benutzen darf, diese können von der Steuer abgesetzt werden. Das Geld landet am Ende bei einer gemeinnützigen Stiftung in Liechtenstein, die kaum Steuern zahlt. Das Wirtschaftsmagazin „makro“ deckt auf, wie die Steuertricks der multinationalen Konzerne funktionieren und wie Konzernlenker Politiker an der Nase herumführen – zu Lasten der kleinen Steuerzahler. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 16.01.20153sat
  • Folge 150 (30 Min.)
    Der Gemeinschaftswährung Euro steht eine neue Belastungsprobe ins Haus. Schon jetzt hat sie gegenüber dem US-Dollar stark an Wert verloren. Die USA haben ihre Wirtschaftskrise überwunden, Deutschland zwar auch, aber der Rest der Euro-Zone eben noch lange nicht. Deshalb macht das internationale Kapital einen großen Bogen um Europa, fließt vor allem nach Amerika und Asien. Zusätzlich wird der Euro durch das gigantische Aufkaufprogramm für Staatsanleihen geschwächt, das die EZB vorhat. Damit soll verhindert werden, dass hochverschuldete Staaten wie Italien, Spanien oder Irland nicht unter ihrer Schuldenlast zusammenbrechen. Die Wirtschaft der Krisenländer soll mit billigem Geld angekurbelt werden. Auch die Parlamentswahlen in Griechenland werden zu einer Belastungsprobe für den Euro. Nach aktuellen Umfragen liegen die Linkssozialisten unter Alexis Tsipras klar vorn. Tsipras will als zukünftiger Regierungschef im Euro bleiben, aber die Sparauflagen nicht mehr erfüllen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 23.01.20153sat
  • Folge 151 (30 Min.)
    Zum Baltikum gehören die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen. 2014 war Riga Kulturhauptstadt Europas. Bereits seit zehn Jahren gehören die drei baltischen Staaten zur Europäischen Union. Nun rücken sie wieder mehr in den Mittelpunkt. Litauen führt zum 1. Januar 2015 den Euro ein. Gleichzeitig übernimmt Lettland die EU-Ratspräsidentschaft. Litauen ist mit seinen gerade mal 2,4 Millionen Einwohnern das größte der drei Länder und durch seine Lage und den katholischen Glauben der Bevölkerung stark an Polen orientiert.
    Die Esten stehen wegen ihrer Sprache und ihrem technischen Knowhow den Finnen sehr nah und in Lettland ist der russische Einfluss groß. Die Wirtschaft in den baltischen Ländern wuchs bis 2007 deutlich schneller als die Wirtschaft im Westen Europas. Mit der Finanzkrise ab 2007 stürzte das Wirtschaftswachstum von einem knapp zweistelligen Wert auf minus 15 Prozent. Das „makro“-Wirtschaftsmagazin „Kleines Baltikum ganz groß“ zeigt, wie sich die ökonomische Lage in den baltischen Staaten mit Hilfe eines harten Sparkurses wieder entspannte. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 30.01.20153sat
    ursprünglich für den 23.01.2015 angekündigt
  • Folge 152 (30 Min.)
    Jahrelang liefen vielen Gewerkschaften die Mitglieder davon. Die alten Arbeitnehmerverbände galten als verstaubt und kraftlos. Doch der Lokführerstreik im vergangenen Herbst zeigte, welche Macht selbst kleine Interessenvertretungen ausüben können. Vor allem genervte Pendler fragten: Dürfen die wenigen Lokführer ein ganzes Land als Geisel nehmen? Die Politik ist alarmiert: Die Bundesregierung plant ein Gesetz zur Tarifeinheit in Betrieben. Damit würde die jeweils mitgliedstärkste Gewerkschaft in einem Betrieb gezielt gestärkt. Kritiker befürchten, dass Klein-Gewerkschaften an die Wand gedrückt und entrechtet werden. Befürworter sehen darin den besten Weg, Zwei-Klassen-Betriebe zu verhindern.
    Die alte Idee, die Interessen der einfachen Arbeiter durch Solidarität zu schützen, werde auf den Kopf gestellt, wenn mit Piloten und Zugführer ausgerechnet die Besserverdiener in einem Unternehmen Sonderrechte für sich erkämpfen wollen. Für andere europäische Länder sind harte und lange Arbeitskämpfe nichts Ungewöhnliches. Muss sich jetzt auch Deutschland auf eine neue Form der Tarifauseinandersetzung und eine neue Streikkultur einrichten? Die Wirtschaft sieht Gefahren für den Standort, die Politik für das behäbige Erfolgsmodell der Nachkriegszeit. Und die Pendler sehen harte Zeiten auf sich zukommen. Das Wirtschaftsmagazin „makro“ wirft einen Blick auf die neue „Streikrepublik Deutschland“. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 06.02.20153sat
  • Folge 153 (30 Min.)
    Holz gilt als Sinnbild der Nachhaltigkeit. Wer mit Holz heizt, schont die Umwelt, heißt es. Auch als Baumaterial wird Holz wegen seiner Langlebigkeit und Natürlichkeit wiederentdeckt. Der Holzhunger der Deutschen ist gigantisch: 2013 wurden rund 105 Millionen Kubikmeter Festholz verbraucht. Das Geschäft mit dem Rohstoff Holz brummt. Seit Jahren steigt der Preis kontinuierlich. Der Jahresumsatz der Holzwirtschaft liegt bei 170 Milliarden Euro. Doch nur die Hälfte des hierzulande verbrauchten Holzes wurde auch hier geerntet. Obwohl Deutschland zu einem Drittel mit Wald bedeckt und damit die holzreichste Nation Europas ist, gehören das Land zu den weltgrößten Importeuren von Holz. Für den deutschen Bedarf fallen Waldflächen in Sibirien, Estland, Lettland, Georgien oder Tschechien der Säge zum Opfer. Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro: Abgeholzt“ fragt: Kann man bei dem großen Holz-Import noch von Nachhaltigkeit sprechen? Ist die Holzwirtschaft in Deutschland auf dem Holzweg? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 13.02.20153sat
  • Folge 154 (30 Min.)
    Im Jahr 4 nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima steht die Atomkraft strahlend da. Denn während Deutschland gerade aus der Atomkraft aussteigt, steigen andere Länder erst ein. Das Nachbarland Polen zum Beispiel oder auch die Türkei planen ihre ersten Reaktoren. Und Großbritannien, das schon heute über 16 Reaktoren verfügt, will jetzt sogar drei weitere bauen. Doch noch viel größer als in Europa ist der Atomhunger in Asien. Schätzungen zufolge entstehen dort in den nächsten zwei Jahrzehnten bis zu 100 neue Atomkraftwerke. Von diesen Milliarden-Investitionen will vor allem Japan profitieren.
    Von Vietnam bis hin zur Türkei: Der Export japanischer Atomkraft verläuft sehr erfolgreich. Und immer wieder fällt dabei der Name Tepco. Dabei ist der Tokioter Atomkraftwerksbetreiber für die Katastrophe von Fukushima verantwortlich. Pfusch und Schlendrian in diesem Unternehmen hatten die Havarie überhaupt erst möglich gemacht. Doch auch Deutschland, das Land der Energiewende, wird seine strahlende Vergangenheit so schnell nicht los. Für großen Wirbel sorgte die Ankündigung von Deutschlands größtem Energiekonzern Eon, das Unternehmen aufzuspalten.
    Kohle und Atom werden in einen neuen, eigenen Geschäftsbereich ausgegliedert. Der Verdacht liegt nahe, der Konzern wolle sich mit diesem Schritt aus der Verantwortung stehlen. Denn nicht nur Eon, alle großen Energieversorger in Deutschland stecken seit der Energiewende in einer wirtschaftlich schwierigen Lage. Da könnte es den Unternehmen gerade recht sein, den teuren Rückbau der Atomkraftwerke loszuwerden. Wollen die Energiekonzerne am Ende vielleicht sogar dem Steuerzahler die Altlasten der Atom-Ära aufbürden? Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ nimmt das Comeback der Atomenergie unter die Lupe. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 27.02.20153sat
  • Folge 155 (30 Min.)
    Jedes dritte Dax-30-Unternehmen erfüllt bereits die Frauenquote für Aufsichtsräte. Ab 2016 sollen nach dem Wunsch der Bundesregierung sogar alle größeren Dax Unternehmen mindestens 30 Prozent ihrer Aufsichtsratsposten mit Frauen besetzen. Doch in den Vorstandsetagen fällt die Bilanz deutlich schlechter aus: Gerade einmal 5,6 Prozent der Vorstände aller 160 Dax-Unternehmen sind weiblich. Und auch auf anderen Führungsebenen gibt es zwar immer mehr Frauen, doch wie viele, hängt sehr stark von der Branche und der jeweiligen Unternehmenskultur ab. Und noch immer verdienen Frauen im Schnitt rund 20 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.
    Dabei werden mit sinkenden Geburtenraten in Zukunft alle Arbeitskräfte gebraucht. Auch die der Frauen. Studien zur Folge sollen von Frauen geführte Unternehmen sogar erfolgreicher sein. Woran liegt es also, dass nicht längst mehr Frauen im Management arbeiten? Ein Grund ist sicher noch immer die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, trotz Fortschritten bei der Kinderbetreuung. Oder wollen viele Frauen vielleicht gar nicht führen? Das Wirtschaftsmagazin „makro“ untersucht den Wirtschaftsfaktor Frauen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 06.03.20153sat
  • Folge 156
    Der Ölpreis sinkt – und sinkt – und sinkt. Nach einem rasanten Preis-Einbruch um über die Hälfte scheint der Tiefpunkt noch nicht erreicht. Autofahrer freuen sich über die niedrigsten Benzinkosten seit Jahren: Diesel gab es zeitweise bereits für weniger als einen Euro. Seit die Amerikaner durch Fracking im eigenen Land ihre Fördermengen in den Himmel jagen, gibt es ein starkes Überangebot an Rohöl. Hatte früher die OPEC Fördermengen und Preise stabil gehalten, pumpen diesmal auch Länder wie Saudi-Arabien ungebremst weiter Öl aus dem Boden. Der Weltmarkt schwimmt in Öl. Die globalen Folgen des Öl-Dumpings sind immens: Ölbasierte Volkswirtschaften wie Russland straucheln.
    In Kanada bricht die nun unrentable, weil teure Ölsandförderung ein. Investitionen in die Exploration neuer Felder bleiben aus. Handelswege kommen zum Erliegen, Tanker werden stillgelegt. Der Verbraucher hingegen darf sich in den meisten Fällen freuen. Aber: Wie lange dreht sich die Preisspirale noch nach unten? Wer profitiert von den Dumpingpreisen, wer verliert? Welche Länder können mit dem Billigöl ihre Wirtschaft ankurbeln, welche kämpfen gegen den Staatsbankrott? Wo werden neue Arbeitsplätze geschaffen, wo gehen sie verloren? Und wer bleibt am Ende des Preiskampfes im Geschäft? Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro: Schleuderware Öl“ sucht nach Antworten auf diese und andere Fragen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 13.03.20153sat
  • Folge 157 (30 Min.)
    Kilometerlange Staus, tausende Menschen kommen zu spät zur Arbeit – Chaos in der ganzen Stadt war die Folge der Sperrung der Rheinbrücke zwischen Mainz und Wiesbaden. Die Brücke ist eine der Verkehrsschlagadern im Rhein-Main-Gebiet und wurde wegen Einsturzgefahr komplett gesperrt. Dies ist kein Einzelfall in Deutschland. Bundesweit gibt es etwa 39.000 Brücken, von denen allein 1.500 dringend saniert werden müssten. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat ein Brückensanierungsprogramm auf den Weg gebracht. Doch die dafür vorgesehene Investitionssumme von 1 Milliarde Euro ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wie also sollen Deutschlands Brücken und Straßen saniert werden? Der Internationale Währungsfonds (IWF) empfiehlt deutlich höhere Investitionen in die Infrastruktur, um das Wachstum der Deutschen Wirtschaft zu erhalten. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 20.03.20153sat
  • Folge 158 (30 Min.)
    Wirtschaft scheint ein rationales Geschäft. Zahlen, Verträge, Börsenkurse bestimmen die Entscheidungen in Unternehmen. Aber Wirtschaft wird von Menschen gemacht. Ihre Wünsche, Fähigkeiten und Überzeugungen schlagen sich nieder in Entscheidungen, Geschäftsbeziehungen, in unserem ganzen Wirtschaftssystem. Wie stark ist der Glaube an die freien Kräfte des Marktes? Wie stark der Glaube an neue Ideen, Innovationen? Wie stark glauben wir alle noch an Wachstum? Auch unser Geld funktioniert nur deshalb als Währung, weil wir an den Wert der bedruckten Scheine glauben. Und schließlich lässt sich auch mit dem Glauben von Menschen immer wieder Geld verdienen. Im Rahmen der Themenwoche „Woran glaubst Du?“ blickt das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ auf die spannende Wechselbeziehung von Glaube und Profit. Als letzten Beitrag der Themenwoche „Woran glaubst Du?“ sendet 3sat am Samstag, 28. März, um 21:50 Uhr den Dokumentarfilm „Die neuen Nonnen von Moskau“ von Beate F. Neumann. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 27.03.20153sat
  • Folge 159
    Die Deutschen sorgen sich um ihr Geld. Klassische Anlageformen wie Tagesgeld oder Lebensversicherungen bringen wegen der Mini-Zinsen kaum noch etwas ein. Von einer „kalten Enteignung“ der Sparer spricht sogar der Präsident des Sparkassenverbandes, Georg Fahrenschon. Auch professionelle Anleger wie Versicherungen oder Vermögensverwaltungen sind davon betroffen. Man investiert in Sachwerte wie Immobilien oder Aktien. Die Börse profitiert von den niedrigen Zinsen und der expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Seit Jahresbeginn hat der Dax immer wieder neue Höchststände erklommen. Doch wie lange geht der Boom an der Börse so weiter? Und welche Alternativen für den Vermögensaufbau bleiben dann noch? Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ fragt: Wohin mit unserem Geld? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 17.04.20153sat
  • Folge 160
    In vielen Ländern Europas stehen in den nächsten Monaten Wahlen an. Und der Unmut über die Sparpolitik ist nicht nur in Griechenland groß. Der Linksruck in Athen könnte erst der Anfang sein. Im Herbst schreitet mit Spanien ein weiteres Krisenland an die Wahlurnen. Auch dort legt die Linksbewegung Podemos zu, die sich Alexis Tsipras sehr verbunden fühlt. Der neue griechische Regierungschef hat im April die ersten 100 Tage im Amt hinter sich. Tsipras hat umfassende Reformen versprochen, aber auch angekündigt, Schluss zu machen mit dem strikten Sparkurs.
    Das laufende EU-Hilfsprogramm wurde in letzter Minute bis Juni verlängert. Wie es danach weitergeht, ist offen. Und damit auch die Frage, ob Griechenland langfristig in der Eurozone bleiben wird. Der Wind könnte sich aber nicht nur in Athen oder Madrid drehen. Großbritannien wählt im Mai ein neues Unterhaus. Der amtierende Premier Cameron hat im Falle eines Wahlsiegs nicht weniger angekündigt, als sein Land über einen Verbleib in der EU abstimmen zu lassen. Steht Europa vor der Zerreißprobe? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 24.04.20153sat
  • Folge 161 (30 Min.)
    „Wir werden älter, weniger und bunter“, heißt es beim Rostocker Zentrum zur Erforschung des demografischen Wandels. Dass Deutschland altert, ist unumstritten, doch in welchem Ausmaß dies geschieht, darüber ist sich die Wissenschaft uneins. Sieben Millionen weniger Deutsche allein bis 2050, sagen die einen. Andere halten dieses Szenario für viel zu düster. Der demografische Wandel könnte nämlich vor allem durch Zuwanderung abgefedert werden – und gerade die lässt sich nicht leicht vorhersagen. Die Wirtschaft jedenfalls bereitet sich längst auf eine alternde Gesellschaft vor. Wenn die Generation der Babyboomer in den nächsten Jahren in Rente geht, verabschieden sich ganze 20 Millionen Arbeitnehmer in den Ruhestand.
    So viele wie nie zuvor. Einige Unternehmen versuchen schon jetzt mit speziellen Tarifverträgen gegenzusteuern und überlegen, wie sich das Wissen ausscheidender Mitarbeiter bewahren lässt. Wie eine schrumpfende Gesellschaft das Gesicht ganzer Regionen umkrempelt, das erleben viele Teile Ostdeutschlands seit Jahren. So gilt der Osten gleichsam als Modellregion, wenn es darum geht, den demografischen Wandel zu stemmen. Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ geht in dieser Ausgabe der Frage nach: Stirbt Deutschland aus? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 22.05.20153sat
    ursprünglich für den 30.01., dann 20.03.2015 angekündigt
  • Folge 162 (30 Min.)
    Die Welt produziert Lebensmittel in Massen und doch werden nicht alle Menschen satt. Wie passt das zusammen? Die Ernährung unserer globalisierten Welt, die Versorgung mit Trinkwasser sowie die Qualität unserer Lebensmittel sind Themen der diesjährigen EXPO in Mailand. Der große Welthunger ist bekannt, doch wie kann er gestillt werden? Während über 800 Millionen Menschen weltweit an Hunger leiden, werden die Menschen in den westlichen Ländern immer dicker, weil sie zu viel und falsch essen. Mexiko und die USA entwickeln Gesundheitsprogramme zur Bekämpfung des Übergewichtes in ihrem Land. Und wir Deutschen werfen über 11 Millionen Tonnen an Lebensmitteln pro Jahr weg. Das Wirtschaftswunder Mitte des 20. Jahrhunderts bescherte den Menschen in Deutschland volle Teller. Heute im 21. Jahrhundert leben wir in einer Wegwerfgesellschaft mit vollen Mülltonnen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 08.05.20153sat
  • Folge 163 (30 Min.)
    Big Data ist eines der wichtigsten Schlagworte der internationalen IT-Branche. Big Data, das sind alle erdenklichen Daten, die wir im Alltag hinterlassen. Und davon gibt es viele. An der Supermarktkasse die Payback-Karte zu zücken, gehört zur Routine von Millionen von Deutschen. Fast 80 Prozent der Internetnutzer in Deutschland sind in einem sozialen Netzwerk angemeldet. Zwölf Prozent nutzen ein Tracking-Gerät. Das hinterlässt Spuren. In den USA lässt sich bereits erkennen, was sich mit der Verbreitung der kleinen Messgeräte verändert, zum Beispiel bei der Gesundheitsvorsorge: Die per App gesammelten Daten sind auch für Versicherungen und Krankenkassen interessant.
    Nutzlose Daten gibt es heute nicht mehr. Alles ist plötzlich wichtig: Wo und wie wir Sport treiben, schlafen, Zähne putzen, einkaufen, bezahlen, Urlaub machen. Für die Unternehmen ist Big Data vor allem Big Business. Und wir machen es den Datensammler oft sehr leicht, uns zu durchleuchten. Ist aus „König Kunde“ längst ein beliebig manipulierbarer Untertan der Wirtschaft geworden? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 29.05.20153sat
  • Folge 164 (30 Min.)
    China sichert sich seit Jahren seine Handelswege über See. Das Land investiert an den wichtigsten Seerouten in Tiefseehäfen und gräbt den Nicaragua-Kanal durch Mittelamerika. Es kauft sich Liegeplätze auf allen Kontinenten und baut mittlerweile die größten Containerschiffe der Welt. Wer die einzelnen Fakten verbindet, erhält den Eindruck eines großen Plans: „Wer den Seehandel beherrscht, beherrscht die Welt“. China ist auf dem besten Wege dahin. Schon heute werden rund 25 Prozent aller Container von chinesischen Firmen umgeschlagen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 05.06.20153sat
  • Folge 165 (30 Min.)
    Lange Jahre konnte die türkische Wirtschaft mit Erfolgsgeschichten glänzen. Doch der Boom, der eng mit dem türkischen Präsidenten Erdogan verknüpft war, geht zu Ende. Die boomende Wirtschaft war bislang die stärkste Trumpfkarte seiner islamisch-konservativen Regierung. Wird das Schwächeln der türkischen Wirtschaft nun für seine AKP zum Lackmustest bei den anstehenden Parlamentswahlen? Auch für Erdogan selbst hängt viel von der Wahl ab. Denn der will in der Türkei ein Präsidialsystem einführen, das ihm mehr Macht verschafft. Bislang muss sich das türkische Staatsoberhaupt formell aus der Tagespolitik heraushalten.
    Für die notwendige Verfassungsänderung braucht seine Partei eine Mehrheit im Parlament. In der türkischen Bevölkerung stößt Erdogans Streben nach mehr Einfluss nicht uneingeschränkt auf Unterstützung. Zur innenpolitischen Unsicherheit kommen geopolitische Herausforderungen: Der Krieg in Syrien vor der Haustür und die Bedrohung durch den IS könnten auf die Türkei übergehen und Investoren vertreiben. Das Wirtschaftsmagazin „makro“ fragt, welche Antworten der einstige „Anatolische Tiger“ auf die drohenden Probleme hat. Mit „makro: Türkei“ endet die 3sat-Themenwoche „Im Fokus: Türkei“. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 12.06.20153sat
  • Folge 166
    Strafzahlungen in Milliardenhöhe, neue Gesetze, neue Regulierungen: Die Banken-Welt scheint sich zu verändern. Allen voran die Deutsche Bank. Wie wird das Bankgeschäft von Morgen aussehen? Zwar sagen Kritiker, dass besonders die Großbanken nach der Finanzkrise zu gut weg gekommen seien, viele Geldhäuser sehen sich aber mittlerweile gezwungen ihr Geschäftsmodell zu verändern. Die Deutsche Bank plant aktuell ihre Privatkundensparte zu verschlanken. Banken wollen Gewinn machen. Ob ihnen das in Zukunft gelingt hängt auch davon ab, ob sie sich die kriminellen Auswüchse der Vergangenheit noch lange leisten können.
    Die Deutsche Bank musste gerade die Rekordsumme von 2,5 Milliarden Dollar wegen ihrer Verstrickungen in den Libor-Skandal zahlen. „Banker vor Gericht“ verspricht eine Geschichte mit Fortsetzungen zu werden. Trennbankengesetze bzw. die Bankenunion werden Geschäfte von Geldhäusern ebenfalls beeinflussen. Und dann sind da auch noch neue Konkurrenten. „Zahlungssysteme“, die über das Internet funktionieren und von denen sich Giganten wie Apple und Google ihrerseits zusätzliche Gewinne erhoffen. Das Milliardengeschäft der Banken mit Provisionen und Überziehungszinsen ist ernsthaft in Gefahr. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 19.06.20153sat
  • Folge 167
    Die Zeit drängt im Schuldenstreit mit Griechenland: Am 30. Juni muss Athen 1,6 Milliarden Euro an den IWF zurückzahlen. Noch in dieser Woche soll eine „langfristige“ Lösung gefunden werden. Im griechischen Schuldenstreit arbeiten die internationalen Geldgeber und die Regierung in Athen rund um die Uhr an einer Lösung. Griechenland hatte seinen internationalen Geldgebern Montagnacht neue Reformvorschläge gemacht, um weitere Hilfsgelder zu erhalten. Was hat Griechenland zu bieten? Höhere Steuern und Einsparungen bei den Renten. Das sind die Vorschläge aus Athen. Aber reicht das, um die Geldgeber zu überzeugen? In der Zwischenzeit pumpt die EZB weiter Geld in das marode Land. „makro“ blickt auf die besondere Situation in Griechenland. Was läuft in Griechenland anders als in anderen Staaten? Welches Wirtschaftsmodell könnte entwickelt werden, um Geld in griechische Kassen zu spülen? „makro“ begibt sich auf die Suche nach Antworten. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 26.06.20153sat
  • Folge 168
    Am Sonntag entscheiden die Bürger Griechenlands über das Spar- und Reformprogramm der internationalen Geldgeber und damit über ihre Zukunft in Europa. Beim Referendum in Griechenland geht es im Hintergrund auch um die Frage: Wie stark darf Europa sein? Wie sehr darf sich die Gemeinschaft in die nationalen Belange eines souveränen Staates einmischen? Spanien gilt als eines der Erfolgsmodelle der europäischen Sparpolitik. Das Land ist scheinbar aus dem Gröbsten raus, aber zu welchem Preis? Hohe Jugendarbeitslosigkeit ist nur eine Folge. Ist Spanien also nur erfolgreich im Sparen, aber nicht im Wachsen? Ist die Erfolgsstory am Ende gar keine? Die Euro-skeptischen Briten wollen ein Zuviel an Einmischung von Anfang an vermeiden. Sie wollen eigentlich nur eine Wirtschaftsgemeinschaft. Aber eben bitte nicht mehr. Wohin also treibt Europa? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 03.07.20153sat

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