Staffel 4, Folge 1–10

Staffel 4 von „Magische Gärten“ startete am 15.03.2021 auf arte.tv und am 22.03.2021 bei arte.
  • Staffel 4, Folge 1 (26 Min.)
    Ruth Bancroft legte den nach ihr benannten Garten auf dem trockenen Areal eines ehemaligen landwirtschaftlichen Betriebs in Nordkalifornien an. Als Autodidaktin und Pionierin stürzte sich die 65-Jährige in das Abenteuer dieses Gartens, in dem heute Agaven, Kakteen und Aloen wachsen. Alles begann mit ihrer Liebe zu Pflanzen, vor allem ihrer Faszination für Sukkulenten. Einige ihrer Pflanzen holte sie vom Mount Diablo im Contra Costa County in der Bucht von San Francisco, wo sie in freier Natur vorkommen.Ruth Bancrofts Garten setzt sich aus einer Vielzahl von Beeten zusammen, in denen große Sammlungen von Bäumen und Pflanzen wie Agaven, Yuccas, Rieseneuphorbien oder Kakteen wachsen, außerdem aus Pflanzgruppen, die sich der kalifornischen Flora widmen.
    Im Norden schützt ein Treibhaus eine Sammlung besonders empfindlicher Kakteen. In der Mitte des Gartens beherbergt ein Kaltgewächshaus die Jungpflanzen. Eine hohe Rosenlorbeerhecke schirmt den Garten vom Haus der Familie Bancroft ab.Der Garten wächst Stück für Stück nach den von Ruth Bancroft aufgestellten Regeln weiter: Brian Kemble, der ihn seit den 80er Jahren pflegt und Ruth Bancroft gut kannte, erweitert ihn um außergewöhnliche Züchtungen insbesondere um Aloe-Hybriden.
    Der Ruth Bancroft Garden steht Besuchern offen und war der erste, den die renommierte Garden Conservancy, eine Organisation zum Erhalt herausragender amerikanischer Gärten, 1992 unter ihren Schutz stellte. Noch im Alter von 102 Jahren bestellte Ruth Bancroft Pflanzensamen für ihr Gartenparadies; 2017 starb sie wenige Wochen nach ihrem 109. Geburtstag. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.03.2021arteDeutsche Online-PremiereMo 15.03.2021arte.tv
  • Staffel 4, Folge 2 (26 Min.)
    Der botanische Garten Lotusland im südkalifornischen Santa Barbara scheint direkt aus einem Hollywoodfilm der 50er Jahre entsprungen zu sein. Seine große botanische Vielfalt und seine Gestaltungselemente machen aus ihm einen Garten von exzentrischem Charme. Seine Schöpferin, Ganna Walska, verstorben 1984, war in den 30er Jahren eine erfolgreiche Sängerin. Ihre Karriere ermöglichte der gebürtigen Polin ausgiebige Reisen, auf denen sie auch ein umfangreiches Wissen über Gärten in aller Welt erwarb. Nachdem sie ihre Gesangskarriere beendet hatte, legte sie ihren Garten wie das Bühnenbild einer Oper an: Ihre künstlerische Freiheit kannte keine Grenzen.Lotusland ist durch rechtwinklige Alleen strukturiert, die vom Garten der ehemaligen Besitzer übernommen wurden – wie das italienische Beet im Norden und die Zypressenallee im Süden.
    Ringsherum sind Themengärten durch gewundene Wege miteinander verbunden: die große Rasenfläche in der Mitte, der Blaue Garten, der Palmfarn-Garten, die Freilichtbühne und der Bromeliengarten. Eine Allee aus Olivenbäumen und eine Pergola aus Zitronenbäumen verbinden den Insektengarten mit dem Zitrusgarten und dem spektakulären Kakteengarten.Ganna Walska liebte Schmuck und sammelte ihn.
    Diesen Glanz findet man auch überall im Garten wieder: Sie sammelte verschiedene Steine, die sie entlang der Hauptallee und in den verschiedenen Gärten anordnete. Sie nutzte sie als Beetumrandungen und setzte einzelne Stücke an mehreren Stellen als Blickfang ein. Sie schmückte ihren Garten genau wie sich selbst. Als sie den Abalonemuschel-Teich anlegte, ließ sie das Becken mit Seeohren und großen Venusmuscheln verzieren. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.03.2021arteDeutsche Online-PremiereDi 16.03.2021arte.tv
  • Staffel 4, Folge 3 (26 Min.)
    Der Garten des Meisters der Netze, der rund um einen Teich angelegt ist, überrascht die Besucher mit seinen Spiegel- und Lichteffekten. Auf 3.000 Quadratmetern prägen Pavillons, Felsen, Pflanzen und stimmungsvolle Landschaften das Bild. Der Garten des Meisters der Netze ist der kleinste, aber zugleich auch berühmteste Park der ostchinesischen Stadt Suzhou. Auch in der westlichen Welt gilt er als Paradebeispiel für Gartenkunst und zählt seit 1997 zum UNESCO-Welterbe.Der benachbarte Taihu-See sorgt mit seinem ausgedehnten Feuchtgebiet für Wasser im Überfluss.
    Die zahlreichen Kanäle geben der Stadt den Beinamen „Venedig des Ostens“ und erleichterten das Anlegen von Gärten erheblich. Die Pagode am Stadteingang wird auch „Land- und Wassertor“ genannt.Der Garten bezieht seinen wesentlichen Charakter aus dem Wasser und den künstlichen Hügeln. Seine Landschaft ringsum entsteht aus dieser zentralen Szenerie. Diese ist von weiß gekalkten Mauern eingefasst, die andere kleine Gärten wie den „Musiksaal“ oder die „Treppe zu den Wolken“ abtrennen. Gebaut wurde die Anlage im 12. Jahrhundert auf einem Gelände, auf dem seinerzeit nur eine kleine Fischerhütte stand – daher wohl auch der Name „Meister der Netze“.Der Garten des Meisters der Netze gilt als vollkommen, weil sich auf reduzierter Fläche Komplexität und Schlichtheit vereinen.
    Er verkörpert die perfekte ästhetische Nachbildung der Welt im Miniaturformat. Dieses buddhistische Kunstprinzip liegt dem Konzept aller chinesischen Privatgärten zugrunde. Einen chinesischen Garten erarbeitet man sich, indem man hindurchgeht; dafür wird jeder Schritt mit einer neuen Perspektive belohnt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 24.03.2021arteDeutsche Online-PremiereMi 17.03.2021arte.tv
  • Staffel 4, Folge 4 (26 Min.)
    Die Wasserstraßen, die sich durch die ostchinesische Stadt Suzhou ziehen, wurden bereits im 4. Jahrhundert angelegt. Dank der vielen Kanäle entstanden zahlreiche Gärten, von denen heute allerdings nur wenige erhalten sind. Zu ihnen zählt der Garten des Verweilens, der auch unter dem Namen Liu-Garten bekannt ist. Er wurde Ende des 16. Jahrhunderts von dem Mandarin Xu Taishi geschaffen und durch nachfolgende Besitzer, wie den namensstiftenden Liu Shu, erweitert.Ein Besuch im Garten des Verweilens beginnt mit einem sogenannten Ritual der Annäherung – einem Weg, der jedem Besucher auferlegt wird, denn nur so gelangt man in den Garten: Man durchquert einen 50 Meter langen Wandelgang, der im Zickzack-Kurs durch Licht und Dunkelheit führt.
    Das steigert die Spannung auf das, was danach kommt.Der Liu-Garten ist rund um den berühmtesten Monolithen von Suzhou angelegt und zeichnet sich durch eine künstliche Bergwelt aus Kalksteinen, Pflanzen und Teichen aus. Er bewahrt das Erbe all seiner Besitzer, einschließlich ihrer Begeisterung für Steine.Im traditionellen chinesischen Denken ist ein Stein nicht einfach nur ein physischer Gegenstand.
    Er symbolisiert einen Berg in einer Landschaft und stellt damit Harmonie und Nähe zur Natur her. Diese Tradition besteht bereits seit Tausenden von Jahren.Zum Namen des Gartens ist eine erstaunliche Geschichte überliefert: Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Suzhou durch einen Bauernaufstand verwüstet. Wie durch ein Wunder blieb der Garten unversehrt und erhielt deshalb den Beinamen „bleibender Garten“. Durch eine Bedeutungsverschiebung wurde daraus „der Garten, in dem man bleibt“ oder „verweilt“. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 25.03.2021arteDeutsche Online-PremiereDo 18.03.2021arte.tv
  • Staffel 4, Folge 5 (26 Min.)
    Die Stadt Venedig besitzt eine kaum bekannte Gartentradition; sie stammt aus der Zeit der Renaissance. In dieser Stadt des Wassers sind die Gärten eine Art grünes Wunder. An vier Beispielen veranschaulicht die Dokumentation, wozu diese Gärten dienen. Jeder einzelne erzählt auf seine Weise eine Geschichte von reichen Familien aus der Renaissance, die ihre Palazzi mit exotischen Pflanzen schmücken wollten, die venezianische Schiffe aus dem Orient mitbrachten. In der Renaissance strebten die Familien der vornehmen Händler, die die venezianischen Gärten anlegten, danach, sich aristokratisch zu legitimieren.Der Palazzo Malipiero, dessen Bau im 11. Jahrhundert begann, wurde erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts durch einen Blumengarten ergänzt.
    Seit den 50er Jahren ist er im Besitz der Familie Barnabò, die ihn in seiner heutigen Form umgestaltete. Er ist der einzige venezianische Garten, der direkt am Canal Grande liegt.Der Garten des Palazzo Soranzo Cappello wurde im 16. Jahrhundert angelegt und grenzt direkt an den kleineren Garten des Palazzo Gradenigo im Stadtteil Santa Croce. Der Garten des Palazzo Soranzo Cappello wurde im Laufe des 20. Jahrhunderts aufgegeben und vor einigen Jahren wieder restauriert.
    Dabei wurde darauf geachtet, den romantischen Charme der Vergangenheit zu bewahren.Im Laufe der Geschichte wurde Venedig immer wieder belagert. In solchen Zeiten benötigte die Stadt ihre Gärten – insbesondere die Obstgärten der Klöster -, um ihre Bewohner zu ernähren. Einer der größten Klostergärten befindet sich auf der Insel Giudecca. Er gehört zum Redentore-Kloster des Ordens der Kapuzinermönche, die sich ab dem 14. Jahrhundert in der Lagune ansiedelten. Bis heute pflegen die Kapuzinerbrüder sorgsam den großen Garten, der so alt ist wie ihr Kloster und in dem ein Olivenhain und ein riesiger Gemüsegarten angelegt sind. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 26.03.2021arte
  • Staffel 4, Folge 6 (26 Min.)
    Am Rand des Pariser Stadtwalds Bois de Boulogne liegt der Parc de Bagatelle. Hier bilden weitläufige Flächen einen Kontrast zu gepflegten Rabatten mit modernen Blumenarrangements, für die der Park berühmt ist. Bevor Bagatelle zum großen Landschaftspark wurde, war er Anfang des 18. Jahrhunderts ein einfaches Jagdgebiet. Der Graf von Artois, der Bruder Ludwigs XVI., plante, hier rauschende Feste für den königlichen Hof abzuhalten, und beauftragte seinen Hausarchitekten François Joseph Bélanger mit der Umsetzung des Projekts. Nach englischem Vorbild entwarf er einen weitläufigen Park, der zum Flanieren einlud.Das Schloss Bagatelle und das Trianon zieren ein Gartenparterre und ein Ehrenhof.
    Dazu schuf er ein anglo-chinesisches Meisterwerk der Gartenbaukunst mit vielen gewundenen Pfaden, Wäldchen, Wiesen und Grotten, die teilweise durch Seen oder Wasserfälle ergänzt sind. Mit Hilfe solcher Garten- und Naturschauspiele wollte Bélanger eine ganze Palette an Emotionen beim Betrachter zu erzeugen. Er arbeitete hierfür mit dem Schotten Thomas Blaikie zusammen. Die aufwendige Gestaltung des Bagatelle-Parks sorgte auch für die Verbreitung botanischer Neuheiten.Anfang des 20. Jahrhunderts etwa legte der renommierte Stadtplaner Jean-Claude Forestier einen großen Rosengarten an, über dem eine Orangerie aus dem 19. Jahrhundert thront.
    Der jüngste Garten von Bagatelle, der mediterrane Garten, ist modern gestaltet und wirkt fast wild. Als Spaziergänger hat man das Gefühl, plötzlich mitten in der Macchia südlicher Gefilde zu stehen. Moderne thematische Ausstellungen schließlich unterstreichen den avantgardistischen Charakter dieses besonderen Gartens. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 29.03.2021arteDeutsche Online-PremiereMo 22.03.2021arte.tv
  • Staffel 4, Folge 7 (26 Min.)
    Der Botanische Garten im Herzen von Rio de Janeiro hat sich der Bewahrung der brasilianischen Pflanzenwelt und dem Schutz bedrohter Arten verschrieben. Gegründet wurde er Anfang des 19. Jahrhunderts von König Johann VI. von Portugal, als Brasilien portugiesische Kolonie war. Im Gegensatz zu den botanischen Gärten Europas diente der Garten in Rio nicht in erster Linie der medizinischen Lehre, sondern wurde aus politischen und wirtschaftlichen Gründen angelegt.Das Erkennungsmerkmal des Gartens sind die spektakulären Alleen mit hohen Palmen.
    Der Garten erstreckt sich über ein hügeliges Gebiet, umfasst aber auch ein Stück Tropenwald. Drei Alleen führen gabelförmig vom Haupteingang weg; sie sind von Königspalmen, Kanonenkugelbäumen beziehungsweise Andirobas gesäumt. Dazwischen liegen Parzellen, die die botanischen Sammlungen enthalten. Kleine Kanäle und Wasserfälle speisen Wasserflächen und Springbrunnen. Und schließlich gibt es im Garten mehrere Gebäude wie das Orchideen- oder das Bromelien-Gewächshaus.Nach Brasiliens Unabhängigkeit Ende des 19. Jahrhunderts gewann der Garten an Bedeutung.
    Damals nahmen botanische Expeditionen deutlich zu. Die von den Portugiesen eingeführten Pflanzen aus Indien wurden nach und nach durch die lokale Flora ersetzt. Die Forscher drangen in den brasilianischen Urwald vor, um unbekannte Pflanzen zu entdecken. Seither zeigt der Garten den Reichtum der tropischen Flora und bewahrt zahlreiche besondere Bäume, die durch Rodungen vom Aussterben bedroht sind. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 30.03.2021arteDeutsche Online-PremiereDi 23.03.2021arte.tv
  • Staffel 4, Folge 8 (26 Min.)
    Der Brasilianer Roberto Burle Marx ist einer der größten Landschaftsarchitekten des 20. Jahrhunderts. Bis zu seinem Tod 1994 diente ihm sein privater Park, der Sítio Burle Marx, als Experimentierfeld für seine verschiedenen künstlerischen Ideen. Das Grundstück am Fuß des Naturparks Pedra Branca westlich von Rio de Janeiro erstreckt sich über steile, dicht bewachsene Berghänge. Der obere Teil besteht aus einem gärtnerisch gestalteten Wald, im unteren Bereich liegen die von Burle Marx angelegten Beete.Ein gepflasterter Weg führt an Brunnen, Kaskaden und Wasserbecken vorbei und verbindet die verschiedenen Gebäude des Parks: Gewächshäuser, das Wohnhaus einschließlich Nebengebäuden und die neue Werkstatt.Der Garten wurde nicht nach einem vorgefertigten Gesamtkonzept angelegt, sondern wuchs nach und nach mit der Pflanzensammlung seines Besitzers, der ursprünglich Malerei studierte.
    Um dem Garten ein malerisches Erscheinungsbild zu verleihen, legte Burle Marx gewundene Beete an, bei denen er die jeweiligen Farbtöne der Pflanzen berücksichtigte.Mit dem Sítio schuf der Landschaftsarchitekt und Künstler eines der größten tropischen und subtropischen Pflanzenreservaten der Welt, welches für die Bewahrung der brasilianischen Flora von hoher Bedeutung ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 31.03.2021arteDeutsche Online-PremiereMi 24.03.2021arte.tv
  • Staffel 4, Folge 9 (26 Min.)
    Mitten in Paris liegt hinter imposanten Eisengittern der Luxemburg-Garten. Nur wenige Schritte unter den Baumkronen der Linden und Kastanien reichen aus, um in einen Park mit einzigartiger Atmosphäre einzutauchen. Die fast 400 Jahre alte, europaweit berühmte Anlage wurde in der Renaissance vom französischen Gartenarchitekten Jacques Boyceau im Auftrag der Königin Maria von Medici entworfen.Als einer von wenigen Gärten der französischen Hauptstadt ist der Luxemburg-Garten bis heute mit seinem Palastgebäude verbunden, dem Palais du Luxembourg. Während der Französischen Revolution diente das Palais zunächst als Gefängnis, später wurden Schloss und Park zum Sitz des Senats.
    Weil sich der Garten in schlechtem Zustand befand, wurde der Senatsarchitekt sowie sein Nachfolger mit dessen Neugestaltung beauftragt. Unter anderem wurden rund um das Wasserbecken Statuen bedeutender, weiblicher Persönlichkeiten aus der französischen Geschichte aufgestellt, die einen Gegenpol zu den „Hommes illustres“ im Palais du Louvre bilden.Hinter den Statuen betonte eine Doppelreihe geradlinig beschnittener Esskastanien zur Schlossseite hin die Sichtachse zum Pariser Observatorium.
    Doch mit dem Stadtumbau durch Baron Haussmann unter Napoleon III. veränderte sich das Bild des Gartens erheblich. Die Fläche des Parks wurde reduziert und die eindrucksvolle Sichtachse von einer Straße durchkreuzt. Zudem wurden die angrenzenden Grundstücke an Immobilienunternehmen verkauft, um die städtischen Umbauten zu finanzieren. Im Zuge der Haussmann’schen Großbauprojekte wurde auch der Medici-Brunnen versetzt und umgestaltet. Die efeuumrankte Brunnenanlage ist heute der romantischste Ort im Luxemburg-Garten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 01.04.2021arte
  • Staffel 4, Folge 10 (26 Min.)
    Der Bergpark Wilhelmshöhe im Naturpark Habichtswald geht auf drei Fürsten zurück, die zwischen dem 17. und dem 19. Jahrhundert nacheinander in Hessen-Kassel regierten. Diese Fürsten haben den Ehrgeiz, ihre fürstliche Macht durch Prestigebauten und durch die Dominanz über die Natur zu festigen. Ende des 17. Jahrhunderts begann der Landgraf Karl I. von Hessen-Kassel mit der Anlage des Parks. Nach einer Italienreise, von der er begeistert zurückkehrte, holte er im Jahr 1700 den römischen Architekten Giovanni Francesco Guerniero nach Kassel und beauftragte ihn mit einem Bauwerk, ganz nach dem Vorbild italienischer Renaissancegärten und in der Größe französischer Barockgärten.Guerniero errichtete ein von einer Pyramide gekröntes Oktogon mit einer über elf Meter großen Herkulesstatue, das den Abschluss einer treppenförmigen Kaskadenanlage bildet.
    Dargestellt ist der ausruhende und über seine zwölf Heldentaten nachdenkende Herkules. Die monumentale Herkulesstatue soll die Tugenden eines gerechten und weisen Herrschers und die Allmacht des Landgrafen versinnbildlichen.In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts führten Karls Nachfahren, Friedrich II.
    und dessen Sohn Wilhelm IX., die Arbeiten fort: Sie ließen gegenüber dem Oktogon ein großes Schloss bauen, pflanzten neue Bäume und Wäldchen, legten Wege und Wiesen an und fügten Wasserbecken hinzu. Die Landschaft sollte die Besucher überraschen und Emotionen wecken; dabei spielte Wasser als Gestaltungselement eine wichtige Rolle. Über drei Generationen haben die Fürsten von Hessen-Kassel ein Gartendenkmal von beeindruckender Größe geschaffen, das barocken und romantischen Stil zu einem erstaunlich harmonischen Gesamtkunstwerk verbindet. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 02.04.2021arte

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