Staffel 2, Folge 1–20

Staffel 2 von „Magische Gärten“ startete am 20.03.2017 bei arte.
  • Staffel 2, Folge 1 (26 Min.)
    Vogelgezwitscher, viele Farben, Klänge, Gerüche und Bäume, die sich in Wasserbecken spiegeln: Im Süden der Stadt Marrakesch zwischen dem schneebedeckten Atlasgebirge und der Djebilet-Wüste erstrecken sich die riesigen Agdal-Gärten über eine Fläche von rund 500 Hektar. Umgeben von alten Befestigungsmauern kann man einen paradiesischen Park und eine wahre technische Meisterleistung bestaunen: Im 12. Jahrhundert ließ die Almohaden-Dynastie Wasser aus dem Gebirge in Kanäle leiten und speichern, um so den Ort mit dem lebenswichtigen Rohstoff zu versorgen. So entstanden die Obsthaine der Agdal-Gärten, deren Orangen-, Oliven-, Granatapfel- und Aprikosenbäume den Bedarf der wachsenden Stadt deckten.
    Um den Garten vor Wüstenwinden, aber auch vor verfeindeten Stämmen zu schützen, umgaben sie ihn mit einer hohen Mauer. Fortan wurde der Park „Agdal“ genannt, was in der Berbersprache „umzäunte Wiese“ bedeutet. Der Erfindungsreichtum der Almohaden sicherte den Agdal-Gärten jahrhundertelang ihr Überleben. Heute führt der Wassermangel zur Abnahme der Erträge, und der Garten ernährt Marrakeschs Bevölkerung nicht mehr. Jedoch wird die Hälfte seiner Produktion nach wie vor in Marokko verbraucht, die andere ist für den Export bestimmt. Die Agdal-Gärten bleiben ein frühes Vorbild der Gartenbaukunst. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.03.2017arte
  • Staffel 2, Folge 2 (26 Min.)
    Schon in der Antike florierte die südlich von Rom gelegene Stadt Ninfa. In den Schriften von Plinius dem Älteren ist von einem wunderbaren Ort mit vielen Wasserquellen die Rede. Nicht von ungefähr leitet sich der Name „Ninfa“ von den Nymphen der Antike ab, den guten Geistern des Wassers. Eine weitere Blüte erlebte Ninfa als Sitz der Adelsfamilie Caetani im 12. Jahrhundert. Doch 200 Jahre später lag die Stadt am Boden, denn fast alle Einwohner waren Bürgerkriegen oder der Malaria zum Opfer gefallen. Erst im 20. Jahrhundert entdeckten Frauen aus drei Generationen der Caetani-Familie Ada, Marguerite und Lelia die Schönheit dieses Ortes wieder und legten einen idyllischen Garten auf den mittelalterlichen Ruinen der Stadt an.
    Seitdem ranken sich Gewächse verschiedenster Farben und Formen, wilde Natur und Zierpflanzen um die malerischen Mauerreste. Durch den Garten fließt der Fluss Ninfa. Um den Flusslauf und den Grundriss der mittelalterlichen Stadt herum erstreckt sich der Garten: im Norden begrenzt durch das große Staubecken und ringsum von den ehemaligen Stadtmauern eingefasst. Die Wege führen zu den wichtigsten Bauwerken wie dem Wehrturm, dem Rathaus oder den Kirchen San Giovanni und San Biagio, zum Zollgebäude oder zur Schlachthofbrücke dem Abschluss des Gartens im Süden.
    Lelia war Malerin, deshalb war für sie Ninfa eine Art Laboratorium: ein lebendiges, freies, spontanes und natürliches Labor, in dem es keine Regeln gibt. So ist auch kein formaler italienischer Garten entstanden, sondern verschiedenste Einflüsse spiegeln sich darin wider. Die drei Frauen pflanzten neben Zypressen, Eichen, Pappeln und Zedern auch viele exotische Arten wie japanischen Fächerahorn, chinesischen Bambus oder amerikanische Magnolien. Seit Lelias Tod im Jahre 1977 wird der Garten von einer Stiftung instand gehalten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.03.2017arte
  • Staffel 2, Folge 3 (26 Min.)
    In Nordirland, südlich von Newtownards, liegt am Ufer des Strangford Lough der herrschaftliche Sitz der Familie Stewart. Das prächtige Anwesen besticht durch ein traumhaftes neoklassizistisches Herrenhaus und grandiose Gärten. Lady Edith Londonderry eine englische Lady, die im Ersten Weltkrieg viel geleistet hatte schuf dort 1921 einen Ort des Friedens, weit weg von London und ihren gesellschaftlichen Pflichten. Sie empfing hier regelmäßig bedeutende Persönlichkeiten wie Winston Churchill oder James Ramsay MacDonald. Die Anlage spiegelt die exzentrische Persönlichkeit der freiheitsliebenden Lady wider: Der avantgardistisch angelegte Garten ist reich an üppigen Pflanzen und fantasievollen Tierskulpturen.
    Sie sind humorvolle Anspielungen auf die Menschen aus Lady Londonderrys Umfeld. Vom Shamrock Garden über den Sunken Garden und Woodland Garden bis hin zum Garten mit urwüchsigen Baumfarnen ihre Fantasie schien keine Grenzen zu kennen. Die prächtige Grünanlage deckt die gesamte Bandbreite der Gartenbaukunst von streng formalen italienischen Gärten bis hin zum Landschaftspark nach englischem Vorbild ab. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 22.03.2017arte
  • Staffel 2, Folge 4 (26 Min.)
    Magische Gärten Taman Ujung, Indonesien Folge 1 Taman Ujung SRF/​Bo Travail
    Bali ist die einzige Insel Indonesiens, die den Hinduismus praktiziert, während der Rest des Archipels muslimisch ist. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der Garten von Taman Ujung ein königliches Anwesen, das zur Erholung und für religiöse Zeremonien diente. Die schwimmenden Gärten von Taman Ujung sind das Werk von König Anak Agung, dem letzten König, der über den Osten Balis herrschte. Er ließ sie zwischen 1912 und 1921 anlegen. Zu dieser Zeit stand Indonesien unter niederländischer Herrschaft, doch die Könige der Provinzen übten weiterhin lokale Macht aus.
    Der Standort der Gärten wurde sorgsam ausgewählt, denn unter einem Teich, der sich zum Meer hin öffnet, befinden sich heilige Quellen. Der Garten war ein Geschenk der holländischen Kolonialverwaltung an den König. Entworfen hat ihn der holländische Architekt van den Hentz, der dabei mit dem chinesischen Hofarchitekten des Königs Loto Ang zusammenarbeitete. Sie begannen, mit den Stilmitteln europäischer Gärten zu spielen, doch viele Elemente sind auch typisch für den balinesischen Stil: zum Beispiel der der Balai Gili, ein schwimmender Pavillon, und der Balai Bundar, ein Meditationspavillon.
    Der Garten besitzt alle Merkmale eines formalen europäischen Wassergartens, was dem Wunsch des holländischen Architekten entsprach. Es war Aufgabe des Herrschers, seinem Volk spirituelle Werte zu vermitteln. Dieser Auftrag wird deutlich, wenn man den Aufbau des Gartens betrachtet: Statuen und Blumengaben stehen Seite an Seite mit Wasserbassins und Pflanzen; alles spiegelt sich, Himmel und Erde werden eins. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 23.03.2017arte
  • Staffel 2, Folge 5 (26 Min.)
    In Pennsylvania, westlich von Philadelphia, erstrecken sich auf einer Fläche von fast 500 Hektar die Longwood-Gärten. Sie wurden Mitte des 19. Jahrhunderts angelegt und vereinen europäische Gartenbau-Visionen vor allem aus Italien und Frankreich mit amerikanischem Können. Die riesige Gewächshausanlage, darunter ein Arboretum, das schon um 1850 als eine der größten Sammlungen einheimischer und exotischer Bäume und Sträucher in den USA bekannt war, lockt Besucher aus aller Welt an. Die eigentliche Geschichte des botanischen Gartens begann im Jahr 1906. Die damalige Besitzerin der Ländereien, Linda W. Bevan, erteilte die Erlaubnis, die auf dem Gelände befindlichen Bäume zu fällen. Um das Arboretum vor der Zerstörung zu bewahren, wurde das Anwesen von Pierre S. du Pont (1870–1954), einem späteren Vorstandsmitglied von General Motors, erworben.
    Seine Familie war von Frankreich in die USA immigriert. Er errichtete hier seinen Zweitwohnsitz als Zeichen seines gesellschaftlichen Einflusses als Industrieller und seiner Liebe zur Botanik. Ihm verdankt Longwood seine heutige Gestalt. Pierre S. du Pont liebte das Reisen und ließ sich in Frankreich und Italien hier insbesondere von den geometrisch ausgerichteten Gärten der Villa Gamberaia nahe Florenz inspirieren. Nach diesem Vorbild ließ er Wasserbecken und Springbrunnen anlegen, die zum Lustwandeln einladen und an den Schlosspark von Versailles erinnern. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 24.03.2017arte
  • Staffel 2, Folge 6 (26 Min.)
    Der Kenroku-en in Kanazawa liegt 400 Kilometer westlich von Tokio und ist einer der schönsten herrschaftlichen Gärten Japans. Im Kenroku-en entdeckt der Spaziergänger ein Geflecht aus Pfaden, Bäumen, Wasserbecken, Bächen und Teichen. Besucher strömen aus dem ganzen Archipel hierher, um die zweibeinigen Steinlaternen und die bemerkenswerte Silhouette der hochgebundenen Kiefern zu bewundern. Denn die Winter in der Region sind hart und schneereich, und so schützen die Gärtner die hohen Bäume mit Yukitsuri Hochbinden aus Bambus und Seilen, die an riesige Regenschirme erinnern vor dem Gewicht des Schnees.
    Der Name von Kenroku-en bedeutet, dass der Garten sechs bemerkenswerten Attributen entspricht: Er verfügt über Weitläufigkeit, Abgeschiedenheit, Kunstfertigkeit, Althergebrachtes, fließendes Wasser und einen weiten Blick. Kenroku-en wurde im 17. Jahrhundert von der Dynastie der Maeda-Herrscher entworfen. Der Garten grenzt an ihr Schloss, das die Stadt Kanazawa beherrscht. Am Anfang war der Garten der private Bereich der Familie Maeda, aber nach und nach luden die Herrscher ihre Gäste in den Garten ein. Dort speisten sie, lasen Gedichte, hörten Musik und machten Politik.
    Im 19. Jahrhundert machten die Maedas den Garten der Öffentlichkeit zugänglich. Nun konnten Besucher den Glanz und Zeremonien, wie die Teezeremonie, im Kenroku-en genießen. Heutzutage können Besucher im Kenroku-en, selbst wenn sie nicht die Teezeremonie kennen, den gleichen Gemütszustand erreichen wie jemand, der diese Kunst erlernt hat. Wenn sie die Schönheit der Natur spüren, dem angenehmen Klang des Wassers lauschen und die wundervollen Bäume und die fliegenden Vögel bewundern können dann können sie auch empfänglich sein für die Kunst des Tees, die Kampfkünste sowie die Kultur und den Geist Japans. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 27.03.2017arte
  • Staffel 2, Folge 7 (26 Min.)
    Im nordenglischen Cumberland liegt Levens Hall, ein privater Landsitz, der seit 800 Jahren im Besitz derselben Familie ist. Sein Garten wird im 17. Jahrhundert vom französischen Landschaftsgärtner Guillaume Beaumont angelegt, der sein Handwerk in Versailles bei André Le Nôtre erlernt hat. Beaumont gibt dem Garten eine geometrische Struktur und Blickachsen beides war in England seinerzeit sehr angesagt. Seitdem hat Levens Hall alle Moden überdauert und sich seinen ursprünglichen Charakter bewahrt.
    Bis heute zeugt er von der Schönheit formaler englischer Gärten. Die Besonderheit an Levens Hall sind seine Formschnittgehölze. Diese von Generationen von Gärtnern beschnittenen Buchsbäume und Eiben haben eigentümlich geformte Pflanzenskulpturen entstehen lassen. Kein Baum gleicht dem anderen. Der Garten war wahrscheinlich zu Beginn streng formal angelegt, mit geometrischen, akkuraten Pflanzungen. Doch über die Jahrhunderte haben sich diese Pflanzen verändert, sie sind gewachsen. Möglicherweise haben die Gärtner sie auf witzige Weise gestutzt.
    Sie gaben ihnen einen Charakter. Heute wachsen sie in alle Richtungen, das gibt dem Formschnittgarten etwas Natürliches. Beim heutigen Beschneiden wird den Bäumen erlaubt sich zu entwickeln, aber ihnen wird auch geholfen, in die richtige Richtung zu wachsen. Die Formen sind inzwischen so eigenwillig, dass der Garten die Fantasie anregt, sodass sich jede Form auf verschiedene Arten interpretieren lässt. Es ist wie im Wunderland, die Formen erinnern an Märchen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.03.2017arte
  • Staffel 2, Folge 8 (26 Min.)
    Der botanische Garten von Bogor auf der Insel Java ist der älteste botanische Garten Indonesiens. Er wurde Anfang des 19. Jahrhunderts von den Holländern angelegt, die damals über den Archipel herrschten. Dieser Garten, der sich über mehr als 80 Hektar erstreckt, liegt im Zentrum der Stadt Bogor. Der botanische Garten ist weltweit einzigartig, da er mitten in der Stadt Bogor gelegen ist und täglich von Millionen Fahrzeugen umkreist wird. Hinzu kommen viele Industrie- und Gewerbeunternehmen, die zusätzlich die Luft verschmutzen.
    Aber sobald Besucher den Park von Bogor betreten, erleben sie einen einmalig schönen Wald. Der botanische Garten ist auch ein öffentlicher Park, durch den die Hauptstadtbewohner spazieren und so der drückenden Hitze Jakartas entfliehen. Zu den Schätzen des Gartens gehört der tropische Feuchtwald. Der Tropenwald spiegelt die tatsächliche Situation in einem Tropenwald Indonesiens oder anderswo wider. Die Gärtner fällen keine Bäume und greifen kaum in die Natur ein, sondern lassen die Bäume auf natürliche Weise wachsen.
    Der botanische Garten liegt in einem Tal des Flusses Ciliwung. Von allen Seiten ist er von der Stadt Bogor umgeben und beherbergt im Norden den Präsidentenpalast, dessen bestelltes Grünland für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. Der tropische Wald bedeckt fast seine gesamte Fläche. Der Garten ist in Parzellen und Forschungszentren unterteilt, die zahlreiche botanische Sammlungen beherbergen dazu gehören der Heilpflanzengarten, drei Baumschulen und das Orchideenhaus. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 29.03.2017arte
  • Staffel 2, Folge 9 (26 Min.)
    Mitten im Atlantik, am Kreuzweg zwischen Europa, Afrika und Amerika, wurde Madeira nach seiner Entdeckung um 1420 zu einem beliebten Zwischenstopp für Reisende und zu einem Umschlagplatz für exotische Pflanzen, die Seefahrer, Missionare und Botaniker aus fernen Gegenden mitbrachten. Den Beinamen „Blumeninsel“ erhielt Madeira später wegen seiner zahlreichen Parks, Gärten und Quintas. Quintas sind ehemalige Landgüter, die im 19. Jahrhundert entstanden und von weiten Grünanlagen umgeben sind. Die Quinta do Palheiro wurde Anfang des 19. Jahrhunderst vom Grafen Carvalhal angelegt.
    Davor war der Bereich des Gartens wüstenartig. Der Graf war ein Liebhaber von französischen Gärten, und dieser französische Einfluss ist erkennbar: Er legte drei große, von Bäumen, vor allem Platanen, gesäumte Achsen an. Erst ab 1885, mit der Ankunft der englischen Familie Blandy, entwickelte sich der Garten zu seiner heutigen Form. Die Blandys bauten Landwirtschaftsbetriebe auf und legten Ziergärten an. Den Garten gestalteten sie nach der Mode des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts um.
    Es entstand ein viktorianischer Garten, angepasst an das Klima und den Boden Madeiras. Die viktorianischen Elemente finden sich vor allem in den Blumenbeeten und der Einfluss Madeiras zeigt sich an den Kieselsteinwegen. Der Hauptgarten ist durch einen Fluss abgetrennt und in sechs Rechtecke aufgeteilt, die alle eine besondere Atmosphäre verbreiten. Die verschiedenen Geschmäcker der Generationen spiegeln sich in dieser Vielseitigkeit. Und dank des Klimas und des Sonnenscheins auf der „Blumeninsel“ blüht die Quinta do Palheiro das ganze Jahr über. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 30.03.2017arte
  • Staffel 2, Folge 10 (26 Min.)
    Im Zentrum des Irans, am Fuß des Karkasberges, liegt die Stadt Isfahan. Durch ihre bevorzugte geografische Lage hat sie immer wieder Herrscherdynastien angezogen und ist so im Laufe der Zeit zu einem Juwel des Nahen Ostens geworden. Das Zentrum wurde im 17. Jahrhundert von der Dynastie der Safawiden angelegt. Sie machten daraus im wahrsten Sinne des Wortes eine blühende Stadt nach dem Vorbild eines traditionellen persischen Modells: Tschahar Bagh. Das Modell des Tschahar Bagh geht auf den muslimischen Glauben und der Religionskultur zurück. Tschahar Bagh bedeutet „die vier Gärten“. Die Zahl 4 ist heilig, und der Tschahar Bagh ist ein Symbol, das aus dem Koran stammt.
    Tatsächlich heißt es dort an vielen Stellen, dass im Paradies wie im imaginären Garten vier Ströme fließen. Sie verliehen auch dem Garten Tschahar Bagh seine Form. Die Viertel von Schah Abbas I. sind wie ein Tschahar Bagh angelegt: Mit zwei Hauptachsen, dem Fluss Sajande und einer riesigen, geradlinigen Prachtstraße. Die Si-o-se-Pol-Brücke verbindet sie miteinander. Im 17. Jahrhundert gab es hier mehr als 30 Paradiesgärten. Heute erinnern nur noch die doppelte Baumreihe entlang der Straße, der Garten des Hascht-Behescht-Palastes und der Garten von Tschehel Sotun an die Herrschaft der Safawiden. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 31.03.2017arte
  • Staffel 2, Folge 11 (26 Min.)
    Die südlich von Dublin gelegenen Powerscourt Gardens blicken auf eine 300-jährige Geschichte zurück. Sie wurden im 18. Jahrhundert von der Familie Wingfield beim englischen Landschaftsarchitekten Daniel Robertson in Auftrag gegeben. Auch heute noch sind die Iren stolz auf das traditionsreiche private Anwesen mit seinem jahrhundertealten Baumbestand, seinen kunstvollen Skulpturen und seiner überaus gelungenen Einbindung in die atemberaubende Landschaftsszenerie. Zu den Besonderheiten des Gartens gehören sanft abfallende Terrassen. Im 19. Jahrhundert besuchte der 6. Viscount, der sich sehr für Gärten interessierte, Parkanlagen in Italien, im französischen Versailles oder in Deutschland, um sich Inspirationen für Powerscourt zu holen.
    Er wollte etwas Bemerkenswertes schaffen, mit dem er die anderen Großgrundbesitzer in der Umgebung beeindrucken konnte. Auf seinen Reisen zu verschiedenen Palästen und Gärten sammelte er Statuen und andere Kunstwerke, um seine Vision von einem idealen Garten zu verwirklichen. Bis ins 19. Jahrhundert gab es im Stil der italienischen Gärten nur wenige Bäume im Park. Doch der 7. Viscount von Powerscourt wollte einen Wald und ließ in einem Arboretum außergewöhnliche Baumarten anpflanzen.
    Der Garten ist um eine monumentale Achse angelegt, die das Schloss über abgestufte Terrassen mit dem Tritonsbecken verbindet. Im Zentrum der großen Rasenflächen befinden sich Blumenparterre. Nordöstlich des italienischen Gartens bietet der japanische Garten intimere Spazierwege. Im Südwesten bildet das Delfinbecken den Abschluss der großen Staudenbepflanzung im ehemaligen Küchengarten. Im Tal verbindet ein Fluss einen Wasserfall mit der Waldpromenade, die durch eine Allee aus Mammutbäumen und einen Wald mit Riesennadelbäumen führt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 03.04.2017arte
  • Staffel 2, Folge 12 (26 Min.)
    Im Norden Portugals, unweit des Douro-Tals, liegt mitten in den Weinbergen die Casa de Mateus: der Mateuspalast. Hier vereinen sich landwirtschaftliche Flächen mit Schaugärten. So steht ein Barockpalais aus dem 18. Jahrhundert neben einem alten Waschhaus und einem Kornspeicher. Der Eingangsbereich zum Anwesen ist sehr theatralisch gestaltet: Beim Hereinkommen durchqueren Besucher zuerst ein Stück Wald, das die Sicht versperrt. Dann stehen sie plötzlich vor einem Wasserbecken, das mit dem Gebäude korrespondiert.
    Als Gonçalo Ribeiro Telles dieses Wasserbecken und den Eingangsbereich entwarf, rückte er den Palast in den Mittelpunkt. Durch die Alleen und den dichten Pflanzenbewuchs lenkte er die Aufmerksamkeit auf das Gebäude. Und durch die Spiegelung des Schlosses erzeugte er einen fast schon theatralischen Effekt, der die Besucher immer wieder fasziniert. Die Architektur, die Außenflächen und die Gärten wirken sehr stimmig, obwohl sie zu verschiedenen Zeiten entstanden sind. Der Palast ist ein herrschaftliches Gebäude in der bürgerlichen Architektur des 18. Jahrhunderts, während der Garten in einen neobarocken Stil angelegt wurde, der erst viel später in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufkam.
    Der Anschein, alles sei vor 300 Jahren entstanden, trügt also. Alte Elemente blieben jedoch über die Zeit und die Umgestaltung des Gartens erhalten. Anhand dieser den Epochen eigenen Elemente können heute die verschiedenen Epochen leicht unterschieden werden. Das macht den Garten des Mateuspalastes so wertvoll. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.04.2017arte
  • Staffel 2, Folge 13 (26 Min.)
    Die Gärten von Dumbarton Oaks befinden sich in Georges Town, einem Viertel mit schönen individuellen Villen. 1920 erwarb das Diplomatenpaar Robert und Mildred Bliss ein Grundstück mitten in der amerikanischen Hauptstadt Washington D.C. und ließ es von der revolutionären Landschaftsarchitektin Beatrix Farrand in eine grüne Oase verwandeln. So entstanden die Gärten, die sich über vier Hektar erstrecken und aufgrund ihrer Hanglage terrassenförmig angelegt sind. Weitere elf Hektar Parkanlagen und Wälder kamen im Laufe der Zeit hinzu. Obwohl die Gärten im Herzen von Washington D.C. gelegen sind, hat der Besucher zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, in einer Stadt zu sein.
    Es herrscht Ruhe. Fast 1.400 Bäume stehen in dem Garten: Eichen, Ahorne, Buchen und Obstbäume. Der Waldpark gibt dem Besucher das Gefühl, auf dem Land zu sein. Beatrix Farrand verband die verschiedenen Terrassengärten durch die Wege, durch das Baumaterial der Mauern, dem Gefühl der Bewegung und dem Blick von einer Terrasse auf die anliegenden. Die unterschiedlichen Größen der Terrassen sind an die Hanglage angepasst. Beatrix Farrands Konstruktion der Gärten leitet den Besucher durch die Anlagen. Zahlreiche Treppen und Pfade verbinden die Terrassen, wo auch der Rosengarten liegt, der an einen Ballsaal erinnert, wenn die Rosen in voller Blüte stehen.
    Der Gemüsegarten, die Obstbäume und Wiesen schließen den Garten ab und markieren die Grenze zum Waldpark. Dumbarton Oaks ist aus Beatrix Farrands persönlicher Vision in einer damals neuartigen Disziplin entstanden und stellt die am besten erhaltene Arbeit der Landschaftsarchitektin dar. In den 40er Jahren gestaltete Ruth Havey, Beatrix Farrands Schülerin, einige Teile der Anlage neu und verlieh Dumbarton Oaks ein barockes Flair. Heute ist der öffentlich zugängliche Park im Besitz der Harvard University. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 05.04.2017arte
  • Staffel 2, Folge 14 (26 Min.)
    Der Park von Blenheim Palace ist das Werk von Capability Brown, einem der größten britischen Landschaftsgärtner des 18. Jahrhunderts. Der auch als „Shakespeare des Gartenbaus“ bezeichnete Landschaftsarchitekt entwickelt ein neues Gartenbaukonzept, inspiriert von der Atmosphäre auf Gemälden der Romantik sowie von bäuerlichen Landschaftsformen. Blenheim erstreckt sich über mehr als 2.000 Hektar. Den Park gab es zwar bereits vor Capability Browns Umgestaltung, dieser aber veranlasst die großen Bauarbeiten, die die heutige Form des Parks maßgeblich prägen. Dabei brach er mit dem damals gängigen Modell regelmäßiger französischer Gärten.
    Mittels einer idealisierten Landschaft aus grünen Hügeln, Wiesen, Seen und Flüssen komponierte Capability Brown in Blenheim eine typisch englische Landschaft. Blenheim Palace ist der ideale Ort, um Capability Brown in Hochform zu erleben. Er legte einen riesigen See an, indem er den Fluss Glyme aufstaute. Früher ein Kanal im französischen Stil, heute ein ausgedehnter See. Er ersetzte die große Pflanzterrasse auf der Südseite des Schlosses durch eine Rasenfläche. Capability Brown wollte unbedingt ein neues Konzept mit weitläufigen Grasflächen und weitschweifigem Blick.
    Die wichtigsten Werkzeuge von Capability Browns Gartenbaukonzept waren also Erdumbauten: Angelegt wurden Wiesen, Wasserflächen und Bäume. Es ist besonders interessant, wie er Bäume nutzte. Er setzte sie ein, um einige Elemente zu verbergen und andere offenzulegen, um Ausblicke zu eröffnen oder wieder zu versperren. Die Bäume rahmen den Palast ein und verstecken ihn teilweise. Sie lenken den Blick genau dorthin, wo er hin soll. Capability Brown arbeitete wie ein Bildhauer, ein Dekorateur oder ein Regisseur. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 06.04.2017arte
  • Staffel 2, Folge 15 (26 Min.)
    Die Stadt Fès im Norden Marokkos ist ein Juwel; sie besitzt die größte Altstadt der Welt. An der Schnittstelle zwischen der Altstadt und der riesigen Neustadt erstreckt sich über mehr als sieben Hektar der Garten Jnan Sbil. Im 18. Jahrhundert von Sultan Moulai Abdallah angelegt, wurde er im letzten Jahrhundert zum öffentlichen Park. Später wurde er auf Initiative von Prinzessin Lalla Hasna renoviert und 2010 neu eingeweiht. Seine außergewöhnliche Bepflanzung besteht aus verschiedenen Gehölzen wie Eukalyptus, Nadelbäumen und Palmen, die teilweise mehr als hundert Jahre alt sind. Mitten im Stadtzentrum herrscht hier eine sanfte, friedliche Atmosphäre.
    Seine Struktur erhält der Park durch die spektakuläre Allee aus Washington-Palmen im Norden und die Nord-Süd-Ausrichtung der Wasserbecken im andalusischen Garten. Der Garten ist eine Mischung aus marokkanisch-andalusischer Kultur, weil die Andalusier nach Marokko kamen und den hiesigen Gärten ihren Stempel aufdrückten. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Garten von Franzosen umgestaltet. Die marokkanische oder andalusische Kultur zeigt sich in der Struktur. Der Garten ist streng formal und symmetrisch angelegt, mit einer zentralen Achse.
    Er ist auch vom Riad also einem marokkanischen Palast mit Innenhof beeinflusst: mit Patios, Brunnen und geschlossenen Räumen, die durch hohe Pflanzungen geschaffen wurden. Auch die Farben, das Gewimmel aus Pflanzen, Blumen und blühenden Hecken ist typisch marokkanisch. Der französische Touch ist die Strukturierung der Beete. Sie sind sehr geometrisch angelegt. Die Hecken, die die Beete begrenzen, sind sorgsam gestutzt; und es gibt eine Blickachse, die über den Garten hinausreicht. Der Garten Jnan Sbil ist also ein echter Mischgarten aus französischem und marokkanischem Know-how. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 07.04.2017arte
    • Alternativtitel: Fin-Garten (Iran)
    Staffel 2, Folge 16 (26 Min.)
    Die Stadt Kaschan liegt inmitten einer Wüstenlandschaft. Der Bagh-e Fin im Süden der Stadt ist eine Oase: wie eine Fata Morgana aus Wasser und Grünflächen. Die Safawiden, eine Herrscherdynastie aus der Türkei, regierten vom 16. bis Mitte des 18. Jahrhunderts über den Iran. Sie führten die Schia als Staatsreligion im Land ein. Schah Abbas I. ordnete 1587 den Bau von Bagh-e Fin rund um seine Residenz an. Er wünschte sich eine Anlage nach dem Vorbild der im Koran beschriebenen Gärten: eine Allegorie des Paradieses. Das heilige Buch des Islams erwähnt vor allem die vier Flüsse aus Wasser, Milch, Wein und Honig.
    Ihnen nachempfunden sind die Wasserläufe, die den Fin-Garten heute in vier getrennte Rechtecke unterteilen. Die zwei Hektar große Fläche des Gartens ist von Außenmauern umgeben. Der Garten umfasst einen zentralen Pavillon, der an der Kreuzung der beiden Hauptachsen errichtet wurde. Eine weitere Achse im Südwesten des Gartens führt zu einer Quelle. Bewässerungs- und Erfrischungskanäle, Becken und Springbrunnen verlaufen entlang der Achsen und Hauptalleen. Wasser fließt rings um den Garten und unterteilt ihn in eine Vielzahl von kleinen Parzellen, die bis heute von mehrere Jahrhunderte alten Zypressen gesäumt werden.
    Im Bagh-e Fin ist überall Wasser. Es ist für alle da, sehr einladend und nicht nur zur Zier. Die Besucher dürfen die Füße darin baden, damit spielen, seine Frische genießen und seiner Musik lauschen. Sie können an den Kanälen entlang spazieren und dem Plätschern des Wassers zuhören oder darüberspringen. Auch die schattigen Alleen des Fin-Gartens, die von Wasserläufen gesäumt werden, sind ein Hort der Kühle und locken viele Besucher an. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.04.2017arte
  • Staffel 2, Folge 17 (26 Min.)
    Der Sacro Bosco zu Deutsch „heiliger Wald“ ist ein geheimnisvoller Garten nordöstlich von Rom. Geschaffen hat ihn eine Ausnahmepersönlichkeit der italienischen Renaissance: Vicino Orsini, Feudalherr von Bomarzo. Nach einer langen Laufbahn als Offizier und Söldner lässt er am Fuße seines Schlosses einen Waldpfad anlegen, in dem sich bis heute seine nonkonformistischen Ansichten widerspiegeln. Jedes Gestaltungselement des Gartens wird präzise inszeniert. Seine ersten Werke erschuf Vicino Orsini in den 1550er Jahren; bis zu seinem Tod 1585 verschönert er den Garten immer wieder.
    Auf einem labyrinthischen Pfad wandelt der Besucher vorbei an rund 30 überraschend geformten Skulpturen und Bauwerken. Es ist kein regelmäßiger Garten, sondern eher ein Waldweg, ein Pfad mit einem Anfang und einem Ende. Vicino Orsini nannte ihn „mein Wäldchen“. Er sprach nie von seinem Garten, sondern von seinem Wäldchen. Die Bäume, die in diesem Wald wachsen Eichen, Lorbeer- und Kastanienbäume , sind von der Form her ziemlich knorrig. Der Besucher bekommt das Gefühl, in ein Märchen einzutauchen. Der Besucher folgt einem Weg, der mit Haltepunkten in Form von Statuen versehen ist.
    Sie geben dem Pfad einen emotionalen Gehalt. Vicino Orsini schöpfte dabei aus einer Fülle von Elementen aus seiner Fantasie, die sich aus Asien, aus der Neuen Welt, aus mittelalterlichen Stichen, aber auch aus etruskischen Tempeln speist. Im Wald verteilt befinden sich viele Inschriften, die alle elf Silben lang sind. Vicino Orsini wollte mit dieser Besonderheit verdeutlichen, dass die Welt zwar voller Wunder ist, aber der Skulpturenwald Sacro Bosco, sein Wäldchen, mit nichts zu vergleichen und in seiner Schönheit einzigartig ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.04.2017arte
  • Staffel 2, Folge 18 (26 Min.)
    Japanische Zen-Gärten zeichnen sich durch ihre Schlichtheit, Ruhe und Symbolkraft aus. Sie verzichten oftmals vollkommen auf Bäume, Blumen und Pflanzen, teils gibt es nur Moos; Reinigungsbecken, Felsen und Flächen mit weißen Kieseln sind präzise angeordnet. Mit einem Rechen in den Kies hineingezogene Wellenlinien stehen für Wasser. Felsenformationen und Steine sind Symbol für Gebirge und Hügel. Moos steht für das Alter ein in Japan überaus ehrvoller Zustand. Im Japanischen heißt diese Spezialform des Japangartens Kare-an-sui, was übersetzt so viel bedeutet wie „trockene“ oder auch „unechte Landschaft“.
    Die Trockengärten des Daitoku-ji-Klosters in der japanischen Stadt Kyoto respektieren diese abstrakte Zen-Philosophie: Monochromie, Steine und einfache Pflanzen. Die Anlage rund um einen Haupt- und 23 Nebentempel ist von einer Ringmauer eingefasst; drei Tore ermöglichen den Zutritt. Durch den Garten führt ein Pfad der rituellen Reinigung. Die letzte Station, die Teezeremonie, trägt zur inneren Vervollkommnung bei. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 12.04.2017arte
  • Staffel 2, Folge 19 (26 Min.)
    In Russland, am Finnischen Meerbusen, liegt die Parkanlage von Peterhof. Ihre Gold- und Marmorstatuen sowie ihre spektakulären Kaskaden und Pflanzenskulpturen sind aufgrund eines ehrgeizigen Traums entstanden: Ehrgeizig, weil in diesen Breitengraden ein Park angelegt werden sollte, der sich mit Europas schönsten Gärten messen sollte; ein Traum, weil Zar Peter der Große, der im 18. Jahrhundert Alleinherrscher über Russland war, darin das ideale Symbol für seine Macht sah. Im Jahr 1714 ließ Peter der Große seine Sommerresidenz auf einem riesigen Anwesen mit Blick aufs Meer bauen unweit der von ihm vor kurzem gegründeten Hauptstadt Sankt Petersburg.
    Als gebildeter und ehrgeiziger Monarch wollte der Zar Russland in den Rang anderer europäischer Großmächte erheben. Sein Schloss und seine Parkanlage sollten durch ihre Pracht beeindrucken. Während Ludwig XIV. Versailles, dessen Schlosspark den Zar faszinierte, unter den Schutz Apollons stellte, widmete Peter der Große sein Anwesen Neptun, dem Gott des Wassers, der Quellen und Meere. Der obere Park bildet den Eingangsbereich des Anwesens mit Springbrunnen, Rasenflächen, Obstgarten und Lindenalleen. Unterhalb des Schlosses erstreckt sich der untere Park bis ans Ufer des Finnischen Meerbusens.
    Er bietet eine Vielzahl an Fontänen und Wasserspielen. In der Hauptachse, die in Nord-Süd-Richtung verläuft, ist die spektakuläre große Kaskade zu einem Kanal hin ausgerichtet, der durch den Wald bis zum Meer führt. Die Ost-West-Achse verbindet optisch die beiden Statuen von Adam und Eva und endet am Marly-Becken und dem zugehörigen Pavillon. Auch im unteren Park sind es die Linden, die den Alleen aus niedrigeren Gehölzen und den Bereichen um die Springbrunnen Struktur verleihen. Besonders reizvoll ist im unteren Park dieses Nebeneinander aus einem sehr geradlinigen Entwurf und einem organisch wirkenden Wald. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 13.04.2017arte
  • Staffel 2, Folge 20 (26 Min.)
    Im Herzen von Kyoto befindet sich der Garten Murin-an. Er wurde im späten 19. Jahrhundert von Aritomo Yamagata angelegt, einem bedeutenden japanischen Staatsmann, der auch als talentierter Gärtner in die Geschichte einging. Für seinen Park in Kyoto erwarb er von den Mönchen des Nanzen-ji-Tempels ein circa 3.000 Quadratmeter großes Grundstück. Bei der Gestaltung wurden Elemente der umliegenden bergigen Landschaft optisch in den Garten miteinbezogen ein Konzept, das in Japan „Shakkei“ („geliehene Landschaft“) heißt. Ferner spielen Steine in Murin-an eine wichtige Rolle: Sie begrenzen die Wege, führen über das Flüsschen und schaffen kleine Strände.
    Besonders bekannt ist der Garten für die vielen verschiedenen Moose, die dort zu finden sind. Es gibt dort circa 80 verschiedene Moosarten. Bei der Pflege und beim Anbau der Moose arbeiten die Gärtner eng mit einer Universität zusammen. Die Gestaltung mit Moosen folgt dem ästhetischen Konzept des Wabi-Sabi, das eng mit dem Zen-Buddhismus verbunden ist und das Melancholische sowie das Einsam-Stille mit Alter und Reife verbindet. Insgesamt entsteht der Gesamteindruck eines natürlich gewachsenen Gartens, obwohl jedes Detail sorgfältig durchdacht ist.
    Im Garten befindet sich auch ein Aquädukt, das im Jahr 1890 erbaut wurde und bis heute Wasser in die Umgebung befördert. Die Dokumentation beleuchtet auch die Meiji-Zeit, in der der Garten entstanden ist: Jedes Jahr im Juli wird in Kyoto das Gion-Matsuri-Festival abgehalten, bei dessen prachtvollen Paraden mit Festwagen die Geschichte der Stadt erzählt wird, als sich diese langsam dem Westen öffnete. Moderne europäische Einflüsse aus Frankreich und Großbritannien spiegeln sich so auch im Murin-an-Garten wider eine neue Vision des traditionellen japanischen Gartens. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 14.04.2017arte

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