Folge 2

  • 2. Margarete Schütte-Lihotzky

    Folge 2
    Die erste Architektin Österreichs. Als Margarete Schütte-Lihotzky 1997 ihren 100. Geburtstag feierte, erwähnte sie, 1916 habe niemand geglaubt, dass je eine Frau beauftragt werde, ein Haus zu errichten – nicht einmal sie selbst. Margarte Lihotzky entstammte einer bürgerlichen Familie aus Wien. Sie wurde die erste Frau, die an der k.k. Gewerbeschule (heute Universität für Angewandte Kunst) Architektur studierte. Ein Empfehlungsschreiben dafür kam von keimen Geringeren als Gustav Klimt. Ihr Karriereanfang fiel in die Hochzeit des Wiener Sozialbaus und Lihotzky selbst sollte auch für einen besonderen Entwurf berühmt werden, der sich speziell an die Bedürfnisse von Frauen richtete – der sogenannten Frankfurter Küche.
    Die „Frankfurter Küche“ war ein revolutionäres Architekturstück dass der Prototyp der modernen Einbauküche gilt. Hier war alles auf die Bedürfnisse der Hausfrau abgestimmt. Sowohl Komfort als auch ökonomische Überlegungen flossen in dieses legendäre Stück Design ein. Nachdem sie graduiert hatte, arbeitete sie gemeinsam mit ihrem Mentor Adolf Loos an einem Projekt
    und plante Wohnhäuser für Invaliden und Veteranen des Ersten Weltkrieges.
    Als der Zweite Weltkrieg begann flüchtete Margarte Schütte-Lihotzky, die mittlerweile geheiratet hatte, mit ihrem Mann über die Sowjetunion, Paris und London nach Istanbul. In Istanbul, damals ein sicherer Hafen für viele verbannte Europäer, trat sie schließlich dem kommunistischen Widerstand gegen die Nationalsozialisten bei. Als sie 1941 in geheimer Sache nach Österreich zurück kehrte wurde sie von der Gestapo verhaftet und entkam nur knapp der Todesstrafe.
    Stattdessen wurde sie bis Kriegsende inhaftiert. Trotz ihrer Tätigkeit im Widerstand wurde sie in den Nachkriegsjahren professionell boykottiert da sie immer noch Kommunistin blieb. Schütte-Lihotzky konnte in dieser Zeit nur einige private Häuser entwerfen und arbeitete infolgedessen als Beraterin in der Volksrepublik China, in Kuba und in der DDR. Sehr spät wurden ihre Werke in Österreich öffentlich anerkannt. Erst ab den 1980er Jahren wurde sie für ihre Verdienste geehrt. Margarete-Schütte Lihotzky starb kurz vor ihrem 103 Geburtstag in Wien. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSa 29.04.2017ORF III

Sendetermine

Mi 03.05.2017
13:10–13:50
13:10–
Mo 01.05.2017
00:30–01:10
00:30–
So 30.04.2017
08:30–09:15
08:30–
Sa 29.04.2017
21:55–22:40
21:55–

evtl. ältere Sendetermine sind noch nicht erfasst

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