2019/2020, Folge 59–76

  • Folge 59
    Auf deutschen Straßen fahren weit weniger Elektro-Autos als die Bundesregierung ursprünglich geplant hatte. Offenbar mangelt es der Zukunftstechnologie hierzulande an Attraktivität. Über die Gründe diskutiert die Runde bei „Fakt ist!“ aus Magdeburg. Gerade mal 300.000 E-Autos sind bis jetzt in Deutschland zugelassen, das entspricht einem Marktanteil von 3 Prozent. Unsere Nachbarn zeigen, dass es anders geht. In Norwegen etwa ist jede zweite Neuzulassung ein E-Auto. In den Niederlanden beträgt der Anteil von E-Fahrzeugen immerhin 15 Prozent. In Mitteldeutschland hingegen sind E-Autos echte Ladenhüter bisher.
    In Sachsen betrug ihr Anteil bei den Neuzulassungen gerade mal 1 Prozent, noch niedriger ist ihr Anteil am Fahrzeugbestand in Sachsen-Anhalt. Dennoch setzt sich die deutsche Politik neue Ziele, die die verfehlte alte Zielmarke übertreffen sollen: Bis zum Jahr 2030 sollen zehn Millionen E-Autos auf deutschen Straßen fahren und eine Million Ladestationen für sie geschaffen werden. Wie realistisch sind diese neuen Ziele? Ist das E-Auto nur etwas für Besserverdiener? Und ist es tatsächlich die einzige Alternative? Darüber diskutiert Anja Heyde mit folgenden Gästen: Mathias Stein, SPD – Mitglied im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages Matthias Büttner, AfD – Verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt Prof. Thomas von Unwerth – Forscher zum Thema „Alternative Fahrzeugantriebe“ an der TU Chemnitz Andreas Keßler – MDR-Autoexperte Andrea Müller – Bloggerin und begeisterte E-Auto-Nutzerin aus dem Vogtland.
    Bürgerreporter Stefan Bernschein hat den E-Auto-Test gemacht und spricht mit weiteren Beteiligten im Publikum. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 02.03.2020MDR
  • Folge 60
    Nach der Ministerpräsidenten-Wahl in Thüringen stellen sich viele Fragen: Wie belastbar ist die Stabilitätsvereinbarung zwischen der Rot-Rot-Grünen Minderheitsregierung und der CDU-Landtagsfraktion? Welche Zugeständnisse wurden zwischen den Verhandlungspartnern abgesprochen? Wie kann es den Parteien gelingen in den 13 Monaten bis zur geplanten Neuwahl das eigene Profil zu schärfen? Diese und andere Fragen diskutieren die Moderatoren Dr. Andreas Menzel und Lars Sänger im MDR-Fernsehen mit ihren Gästen. „Seit heute früh um 9 Uhr ist Wahlkampf!“, gibt sich Anja Siegesmund einen Tag nach der Ministerpräsidenten-Wahl kämpferisch.
    Gleichzeitig ist die Grüne davon überzeugt, dass mit der Amtseinführung Bodo Ramelows und der Ernennung der Ministerriege wieder eine planbare Normalität in den Thüringer Landtag eingekehrt ist. Selbstkritisch muss sie einräumen, dass nach dem 5. Februar ernsthafter mit der CDU geredet wurde als vorher. Mario Voigt, der neue Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion hebt hervor, dass in dem mit Rot-Rot-Grün ausgehandelten Stabilitätspakt auch CDU-Markenthemen definiert worden sind.
    Wichtig ist ihm die Klarstellung: „Als konstruktive Opposition sind wir kein Beiboot von Rot-Rot-Grün, sondern vielmehr Kompass oder steuerndes Korrektiv.“ Wolfgang Tiefensee, der Thüringer Wirtschaftsminister und SPD-Landesvorsitzende betont, dass nur seine Partei direkt nach dem Wahldebakel am 5. Februar sofortige Neuwahlen gefordert hat. Für ihn wäre das die sauberste Lösung gewesen, doch die anderen Parteien hätten nicht mitgezogen. Selbst der jetzt geplante 25. April 2021 sei in den Verhandlungen hart umkämpft gewesen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 09.03.2020MDR
  • Folge 61
    Leere Stadien, geschlossene Schulen, fallende Börsenkurse und steigende Infektionszahlen. Bislang hat das Coronavirus nur einen winzigen Teil der Bevölkerung infiziert. Doch das ganze Land scheint zu fiebern. „Fakt ist! Aus Dresden“ berichtet über die aktuelle Entwicklung in Mitteldeutschland. Zu Wort kommen aber auch Menschen, die selbst am Coronavirus erkrankt sind und Auskunft geben, wie es ihnen geht. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 16.03.2020MDR
    Aus Dresden
  • Folge 62
    Volle Einkaufswagen und leere Regale – die Versorgung mit Lebensmitteln im Zuge der Corona-Krise bereitet vielen Menschen Sorgen. Wie berechtigt sind solche Sorgen? Darüber diskutiert die Runde bei „Fakt ist!“ aus Magdeburg um 22:05 Uhr im MDR-Fernsehen sowie bereits um 20:15 Uhr im Live-Stream auf MDR.de und im Facebook-Angebot von MDR SACHSEN-ANHALT.
    Sie waren einer der frühesten Vorboten der Corona-Krise: Hamsterkäufe in deutschen Supermärkten. Vor zwei Wochen etwa begannen Verbraucher damit, vermehrt vermeintlich haltbare Lebensmittel zu kaufen. Mit dem Ergebnis deutlicher Lücken dort, wo im Supermarktregal zuvor Nudeln, Reis oder Konserven zu finden waren – und Toilettenpapier. Bilder, wie man sie sonst allenfalls aus US-Supermärkten kennt, wenn sich die Menschen auf einen herannahenden Wirbelsturm vorbereiten. Seit uns bedrückende Bilder und Nachrichten aus China und Italien erreichen, wächst auch hierzulande die Unsicherheit. Verbunden mit der Frage, ob und wie die Einschränkungen des öffentlichen Lebens infolge des Corona-Ausbruchs unsere Versorgung beeinträchtigen.
    Meldungen über geschlossene Grenzen und, mehr noch, Gerüchte aller Art tragen überdies nicht zur Beruhigung bei. In vorderster Front stehen derzeit auch Hunderttausende Verkäuferinnen und Verkäufer und wünschen sich Selbstschutz und solidarisches Verhalten der Gesellschaft. Nicht zuletzt angesichts von Panikmache und blühenden Verschwörungstheorien wollen die Gesprächspartner im „Fakt-ist!“-Studio einordnen und aufklären. Wie sieht es aus in den Lagern des Einzelhandels? Drohen tatsächlich Engpässe in der Versorgung mit Lebensmitteln? Wie funktionieren Lieferketten und wirkt sich die aktuelle Krise auf sie aus? Sind Hamsterkäufe völlig übertrieben – oder einfach nur menschlich? Und was wird für die Verkäuferinnen und Verkäufer getan? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 23.03.2020MDR
    Aus Magdeburg
  • Folge 63
    Sind die im Zuge der Corona-Krise von den politisch Verantwortlichen getroffenen Maßnahmen angemessen? Wie lange werden die einschränkenden Schutzbestimmungen noch gelten? Diese und andere Fragen diskutieren die Moderatoren Dr. Andreas Menzel und Lars Sänger bei „Fakt ist! Aus Erfurt“. „Wir müssen die Einschränkungen unserer persönlichen Freiheiten noch eine Weile durchhalten, wenn wir die Sterblichkeitsrate in Deutschland weiter gering halten wollen.“ Das sagt Professor Dr. Michael Bauer, der Direktor des Universitätsklinikums in Jena.
    Linda Teuteberg, die FDP-Generalsekretärin, hingegen kritisiert: „Es kann nicht sein, dass der Staat in das persönliche Lebensgefühl und die Wirtschaft eingreift.“ Ihre Partei fordert eine „Exit-Strategie“. Der Minister der Thüringer Staatskanzlei, Professor Benjamin Immanuel Hoff, meint, dass aller Voraussicht nach erst über Ostern festgestellt werden könnte, ob die jetzt getroffenen Maßnahmen greifen. Die Entwicklung der Krankheit bestimme das weitere Vorgehen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 30.03.2020MDR
  • Folge 64
    Deutschland ist dabei, seinen Bestand an Intensivbetten massiv auszubauen. Doch selbst wenn eine Verdoppelung der Zahl gelingt, können laut Robert-Koch-Institut Zustände wie in Italien oder Frankreich nicht ausgeschlossen werden. Dass es nämlich so viele Corona-Patienten gibt, die eine Beatmung brauchen, dass die Intensivbetten trotz aller Anstrengungen nicht ausreichen. Und was dann? In Frankreich sollen ältere Menschen direkt in die Hände von Palliativmedizinern gegeben werden. In Deutschland soll es nicht soweit kommen. Sieben medizinische Fachgesellschaften haben sich deswegen zur sogenannten Triage Gedanken gemacht und Ethik-Empfehlungen über die schwierige Entscheidung über Leben und Tod herausgegeben. Was genau darin steht, ist Thema bei „Fakt ist! Aus Dresden“. Und: Wie wahrscheinlich ist es, dass das Papier zum Einsatz kommt? Wie ist der Stand bei Intensivbetten und Pflegekräften in Mitteldeutschland? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.04.2020MDR
  • Folge 65
    Kontaktbeschränkungen mindestens für zwei weitere Wochen, aber Lockerung für erste Geschäfte und Freizeiteinrichtungen – so lässt sich das Ergebnis der Telefonkonferenz der Kanzlerin mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder wohl am besten kurz auf den Punkt bringen. Es sind ganz sicher nicht die Lockerungen, die sich viele Menschen auch hier in Mitteldeutschland wünschen – zumindest zeigt das jetzt eine Erhebung des MDR-Meinungsbarometers „mdrFRAGT“. Dort spricht sich etwas mehr als die Hälfte der Befragten für deutliche Lockerungen oder gar die Abschaffung der Beschränkungen aus. Das Verständnis für manche der Maßnahmen bröckelt. Bröckelt auch die Moral? Unterdessen warnen Wissenschaftler vor einer zu frühen Lockerung, um eine zweite Infektionswelle und einen möglichen erneuten „Shutdown“ des öffentlichen Lebens zu vermeiden.
    Besonders umstritten ist derzeit die Frage, wann und in welchem Maße Schulen und Kindertagesstätten wieder öffnen sollen. Wie bleiben alte und geschwächte Personen geschützt? Gibt es sinnvolle Vorsorge-Maßnahmen, an die wir uns alle halten sollen? Und wie funktioniert Kontrolle in einem freiheitlichen Land? Antworten auf diese und weitere Fragen geben bei „Fakt ist!“ aus Magdeburg Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und Sachsen-Anhalts Gesundheits- und Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD). (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.04.2020MDR
  • Folge 66
    Deutsche TV-PremiereMo 27.04.2020MDR
  • Folge 67
    Schon wieder diese Trockenheit! Die Gießkanne ist in diesem Frühjahr das wichtigste Arbeitsgerät der Kleingärtner, damit die jungen Pflanzen auf den Beeten überleben. Für viele Landwirte droht die neuerliche Dürre existenziell zu werden. In den Wäldern vermehrt sich der Borkenkäfer. Und in den berühmten Landschaftsparks Mitteldeutschlands müssen die Gärtner zusehen, wie der wertvolle historische Baumbestand Schaden nimmt. Was ist mit dem Wetter in Mitteldeutschland los? Keine andere Region Deutschlands ist derart ausgetrocknet, bis in tiefe Bodenschichten. Wie kommt das? Droht uns ein dritter Dürresommer in Folge? Und wie sollen wir mit diesen Wetterextremen umgehen?
    Darüber diskutieren bei „Fakt ist! Aus Dresden“:
    • Sven Plöger, ARD-Meteorologe
    • Viola Hanke, Gartenliebhaberin und ehemalige Obstzüchterin in Pillnitz
    • Elke Neubert, Landwirtin aus Torgau
    • Wolfram Günther, Sachsens Umweltminister (Die Grünen)
    • Andreas Marx, Klimaforscher in Leipzig (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 04.05.2020MDR
  • Folge 68
    Menschen in Pflegeberufen gelten in der Corona-Krise als Alltagshelden. Sie selbst erleben diese Situation häufig als Zwiespalt – zwischen Freude über die unverhoffte öffentliche Anerkennung ihrer Arbeit und Frust über schwierige Arbeitsbedingungen und ungewisse Zukunftsperspektiven. Das ist das Thema bei „Fakt ist!“ aus Magdeburg am 11. Mai 2020. Zu sehen ist die Sendung ab 20:15 Uhr im Live-Stream auf MDR.de sowie um 22:05 Uhr im MDR-Fernsehen.
    Pflegekräfte können sich nicht zurückziehen. Ihre Arbeitsbelastung ist noch gestiegen. Viele haben Sorge, sich anzustecken und das Virus womöglich an den Arbeitsplatz zu tragen. Vielerorts fehlt es zudem an Schutzausrüstung und regelmäßigen Tests. Auch die Angehörigen von Patienten und Pflegeheimbewohnern würden sich das wünschen. Der Lohn für Sorgen und Mühe des Pflegepersonals fällt mäßig aus. Selbst examinierte Fachkräfte verdienen vergleichsweise wenig in Mitteldeutschland. Hinzu kommt: Fast die Hälfte aller Pflegekräfte sind so genannte Pflegehelfer; sie arbeiten in der Regel in Teilzeit oder sind geringfügig beschäftigt.
    Betreiber von Pflegeeinrichtungen spüren Druck von allen Seiten. Sie wollen zufriedene Bewohner und Angehörige und brauchen einsatzbereites Personal. Brechen Einnahmequellen wie Tagespflege-Angebote aufgrund der Corona-Krise weg, geht es häufig um die pure Existenz. Nichtsdestotrotz drängen die Pflegekassen dazu, weiter zu sparen und kämpfen Gewerkschaften und Standesvertreter für eine bessere Bezahlung.
    Die Pflegekosten werden nicht sinken, die Pflegepauschalen der Kassen wohl in absehbarer Zeit kaum steigen. Die Differenz zahlen Pflegebedürftige und Angehörige. Sie kostet ein Platz im Pflegeheim die Bewohner im Schnitt 1.900 Euro im Monat. Tendenz steigend. Könnte eine Reform der Pflegeversicherung helfen? Sie existiert seit 25 Jahren und das im Grundsatz unverändert. Ist das Zuschussmodell noch zeitgemäß? Wie könnte eine Alternative aussehen und finanziert werden? Und gäbe es damit endlich den angemessenen Lohn für die Pflegekräfte?
    Über diese Fragen diskutiert Moderatorin Anja Heyde mit folgenden Gästen:
    Alexander Jorde, Krankenpfleger und Buch-Autor,
    Silke Behrendt-Stannies, Altenpflegerin und Betriebsrätin,
    Isabell Halletz, Geschäftsführerin Arbeitgeberverband Pflege,
    Andreas Westerfellhaus (CDU), Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung sowie
    Volker Schmeichel, Verband der Ersatzkassen Sachsen-Anhalt.
    Bürgerreporter Stefan Bernschein ist vor Ort in einer Pflegeeinrichtung in Magdeburg und hat während der Sendung die Betreiberin Natalia Kerner an seiner Seite. Zudem bringt er Fragen in die Sendung ein, die Bürgerinnen und Bürger vor der Sendung über die Facebook-Seite von MDR SACHSEN-ANHALT sowie faktist@mdr.de an die Redaktion schicken können. Zu sehen ist die Sendung schon ab 20:15 Uhr im Live-Stream auf MDR.de, bevor sie um 22:05 Uhr auf dem üblichen Sendeplatz im MDR-Fernsehen ausgestrahlt wird. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 11.05.2020MDR
  • Folge 69
    „Die gegenwärtige Corona-Situation ist eine tolle Chance, die Arbeitswelt neu zu gestalten“, freut sich die Geschäftsführerin der Leipziger Firma Avilox Regina Köhler. Seit sieben Jahren sind ihre Mitarbeiter mobil und dezentral tätig und beraten Unternehmen unter anderem auch bei der Einführung von Home-Office. Die Hauptgeschäftsführerin der Erfurter IHK Dr. Cornelia Haase-Lerch befürwortet Home-Office, wenn es den Interessen der Unternehmen dient, lehnt die Forderung von Arbeitnehmern nach einem Recht auf Home-Office jedoch ab. Die Medienforscherin Sabria David meint, dass momentan viele einen „Corona-Crashkurs-Digitalisierung“ durchlaufen.
    Das im Zuge der Schutzmaßnahmen zur Pandemiebekämpfung eingeführte Home-Office könne man nicht einfach so weiterlaufen lassen. Sie fordert klare Richtlinien, Strukturen und ausformulierte Erwartungshaltungen. Wo liegen die Unterschiede zwischen Home-Office und Mobilem Arbeiten? Sind diese flexiblen Arbeitsformen Fluch oder Segen? Welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden, damit sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer von Home-Office profitieren können? Wie sieht es mit der Datensicherheit aus? Diese und andere Fragen diskutieren die Moderatoren Dr. Andreas Menzel und Lars Sänger mit ihren Gästen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 18.05.2020MDR
  • Folge 70
    Mitte Juni sollen die Grenzen wieder geöffnet und Auslandsreisen ermöglicht werden. Doch werden Flugzeuge und Busse in den Süden starten, wenn jeder zweite Sitzplatz freibleiben muss? Wird es Zugangsregeln für Pools und Strände geben? Und viele Menschen fragen sich: Ist Deutschland am Ende das sicherere Reiseziel? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 25.05.2020MDR
  • Folge 71
    Die Schulen in Mitteldeutschland wollen möglichst rasch wieder zum Regelbetrieb übergehen. Nach Wochen des pandemiebedingten Stillstands wird es allerdings lange dauern, bis Schule wieder so funktioniert wie früher. Welche Folgen hat die Zwangspause? Und wie könnte eine Öffnung der Schulen vonstattengehen? Darüber diskutiert die Runde bei „Fakt ist!“ aus Magdeburg am 8. Juni 2020. Zu sehen ist die Sendung ab 20:15 Uhr im Live-Stream auf MDR.de sowie um 22:10 Uhr im MDR-Fernsehen. Viele Eltern dürften aufatmen: Dass ihre Kinder wieder in ihr gewohntes Lernumfeld zurückkehren sollen, ist für die meisten eine gute Nachricht.
    In den Wochen des Unterrichtsausfalls als Folge der Corona-Pandemie haben sie – zumindest teilweise – Bildungsaufgaben von Lehrerinnen und Lehrern übernehmen müssen. Aufgaben kamen auf digitalem Wege; Schüler und Familien mussten sich in Disziplin üben und sie abarbeiten. Noch kann kaum jemand sagen, wie gut oder schlecht diese „Heim-Beschulung“ insgesamt funktioniert hat. Doch es liegt nahe, dass die Schülerinnen und Schüler mit ganz unterschiedlichen Wissensständen aus ihrer Zwangspause zurückkommen.
    Und dass diese Tatsache handfeste Folgen haben wird. Experten befürchten eine Verschärfung sozialer Gegensätze, weil nicht alle Familien im gleichen Maße die erforderlichen Bildungsaufgaben übernehmen konnten. Sie kritisieren Missstände bei der Digitalisierung: ihr Potenzial konnte in dieser Situation längst nicht ausgeschöpft werden – zu groß seien die Unterschiede in der Ausstattung von Schulen und Familien, zu ungleich der Wissensstand der Lehrer. Abschlussklassen fragen sich, was ihr Haupt- oder Realschulabschluss, was ihr Abitur wert ist.
    Eltern wollen wissen, wie das noch laufende Schulhalbjahr gewertet werden soll. Lehrer fürchten, dass sich ihre Schüler nach der langen Auszeit kaum noch motivieren lassen. Und für die Lehrergewerkschaft GEW in Sachsen-Anhalt kommt die Schulöffnung zu früh, weil die Infektionsgefahr durch Kinder schlichtweg nicht geklärt sei. Welche Folgen hat die zurückliegende Corona-Pause für die Kinder und Jugendlichen im Land? Wann kann es wieder ganz regulären Schulbetrieb geben – und wie wird er aussehen? Welche Chancen bietet das digitale Lernen und was braucht es, damit alle davon profitieren?
    Über diese und andere Fragen diskutiert Anja Heyde mit folgenden Gästen: Marco Tullner (CDU), Bildungsminister in Sachsen-Anhalt, Ines Petermann, Schulleiterin und Vorsitzende des Schulleiterverbandes Sachsen-Anhalt, Dietrich Eichenberg, Familienvater sowie Prof. Katrin Liebers, Bildungsforscherin an der Universität Leipzig. Bürgerreporter Stefan Bernschein wird mit Vertretern des Landesschülerrates von Sachsen-Anhalt sprechen. Zudem bringt er Fragen in die Sendung ein, die Bürgerinnen und Bürger vor der Sendung über die Facebook-Seite von MDR SACHSEN-ANHALT sowie faktist@mdr.de an die Redaktion schicken können. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.06.2020MDR
  • Folge 72
    Deutsche TV-PremiereMo 15.06.2020MDR
  • Folge 73
    Deutschland scheint vorerst über den Coronaberg. Doch wieder einmal zeigt sich: 16 Länder – 16 Wege. Dem Wettlauf um die schnellsten Lockerungen folgt nun ein Wirrwarr bei der Krisenbewältigung. Treffen mit mehr als zehn Personen? – In Sachsen-Anhalt unzulässig, in Thüringen kein Problem. Klassenziel nicht erreicht? – In Sachsen droht eine Ehrenrunde, in Thüringen ist Sitzenbleiben weitgehend ausgesetzt. Geld für krisengeplagte Firmen? – Bayern vergibt Zuschüsse, Sachsen dagegen zinslose Kredite, die zurückgezahlt werden müssen. In der Krise wird deutlich, was schon zuvor für Diskussionen sorgte: Bildung, Gesundheitsschutz, Sicherheit und manches mehr sind überwiegend Ländersache. So macht jedes Bundesland, was es für richtig hält. Das nennt sich dann Föderalismus – ein Hemmschuh oder doch Geheimrezept? Wie viel Vielfalt darf es sein, und wo gehören Entscheidungen in eine Hand? Welcher Weg führt aus dem Kompetenzwirrwarr? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.06.2020MDR
  • Folge 74
    Wieso nehmen Gewaltdelikte gegen die Polizei so stark zu? Welche Gegenmaßnahmen machen Sinn? Sind Übergriffe von Polizisten Einzelfälle? Warum gibt es keine unabhängigen Aufklärungsstellen wie beispielsweise in Dänemark und Großbritannien? Diese Fragen diskutieren die Moderatoren Dr. Andreas Menzel und Lars Sänger mit folgenden Gästen: • Georg Maier, Thüringer Innenminister • Kerstin Köditz von den Linken, sächsische Landtagsabgeordnete • Ringo Mühlmann, Thüringer AfD-Landtagsabgeordneter • Dr. Rafael Behr, Polizeiforscher • Heike Langguth, Leiterin der Thüringer Polizeischule • Jana Henschel, Polizistin und Polizeigewerkschafterin „Wer über Gewalt durch Polizisten nicht reden will, sollte über Gewalt an Polizisten schweigen.“ Dieser Ansicht ist die Abgeordnete der Linken im sächsischen Landtag Kerstin Köditz.
    Sie fordert erst einmal „ehrliche Statistiken“, um über Gewalttaten gegen Polizisten zu diskutieren. Wenn nach Großeinsätzen hohe Zahlen an verletzten Polizisten bekannt gegeben würden, zählten oft selbstverschuldete Verletzungen und sogar Arbeitsunfälle dazu. Ringo Mühlmann, der innenpolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag, ist der Meinung, dass die Polizei Rückhalt braucht vor allem aus der Politik.
    Den ehemaligen Polizeibeamten ärgert die generelle Polizei-Schelte insbesondere von Politikern der Linken und der Grünen. So fordere man von den Polizisten, dass sie Straftaten vereiteln, während man sie gleichzeitig kritisiert, wenn es dabei z.B. bei Demonstrationen nicht zimperlich zugeht. Für Mühlmann sind die Probleme der Polizei nicht Rassismus und Gewalt, sondern Personalmangel und schlechte bzw. fehlende Ausrüstung. Der Thüringer Innenminister Georg Maier stellt sich demonstrativ vor seine Polizeibeamtinnen und -beamten. Er sagt: „Unsere Polizei genießt zu Recht großes Vertrauen. Vorfälle, bei denen dieses Vertrauen aufs Spiel gesetzt wird, verfolgen wir konsequent.“ (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 29.06.2020MDR
  • Folge 75
    Sind die Traditionsmannschaften in den ostdeutschen Bundesländern noch zu retten? Woran liegt es, dass kaum ostdeutsche Fußballclubs in den ersten beiden Ligen spielen? Welche Chancen bestehen, dass sie sich dauerhaft in den Erfolgsligen etablieren können? Welche Maßnahmen von Politikerinnen, Politikern und Fußballverantwortlichen sind nötig und umsetzbar? „Geschlossene Ligen ohne Auf- und Abstieg wären ein Segen für den ostdeutschen Fußball.“ Mit dieser These wirbt der Sportökonom Professor Christoph Breuer von der Deutschen Sporthochschule Köln für einen Ausweg aus dem Dilemma.
    Breuer sieht ein strukturelles Problem bei den ostdeutschen Vereinen. Hier stimme einfach die finanziell benötigte Basis nicht. Die Preise im Profifußball seien enorm gestiegen. Ohne starke Investoren, die sich dauerhaft an einen Verein binden, könne praktisch kein Club mithalten. Auch DFB-Präsident Fritz Keller bedauert, dass so wenige ostdeutsche Mannschaften in den beiden ersten Ligen mitspielen, weil dadurch Talente in den Regionen verloren gingen.
    Er verweist jedoch darauf, dass auch im Westen der Republik Traditionsvereine schlecht dastehen, es sei kein reines Ost-West-Problem. Holger Stahlknecht, Minister für Inneres und Sport in Sachsen-Anhalt, sieht den DFB bzw. die DFL in der Mitverantwortung, sowohl für die Entwicklung als auch die aktuelle Rolle des Ostfußballs. Ihm imponieren die treuen Fans, die sich gerade hier mit ihren Traditionsvereinen besonders stark identifizieren.
    Schon allein deshalb dürften diese Vereine nicht ins Abseits geraten. „Die Ostvereine haben Tradition und eine Fan-Basis aber die Erwartungen passen nicht zu den Möglichkeiten“, analysiert der Geschäftsführer vom FC Carl Zeiss Jena Chris Förster die Situation. Er beklagt, dass die dritte Liga für einen Verein so teuer ist wie die zweite, die jedoch viel mehr Einnahmen bringt. Also wollten zwar alle schnell in die dritte Liga, aber nur um schnell weiter aufzusteigen. Dieses Dilemma berge hohe Verschuldungsrisiken. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.07.2020MDR
  • Folge 76
    Darüber diskutiert „Fakt ist!“ zum Auftakt der 4. Sächsischen Landesausstellung in Zwickau u.a. mit Ministerpräsident Michael Kretschmer. Als Industrieregion ist Sachsen Krisen gewohnt: Von ruinösen Kriegen bis hin zum wirtschaftlichen Niedergang bis 1989. Trotz aller Rückschläge hat Sachsen es immer wieder geschafft, zurück zum Boom zu finden. Eine Rolle für den Erfolg Mitteldeutschlands spielte immer die Bereitschaft der Menschen, neue Wege zu beschreiten und damit Wagnisse einzugehen. Wird das auch nach der Corona-Krise gelingen? Das fragt der MDR-Polittalk „Fakt ist!“, der diesmal direkt aus der 4. Sächsischen Landesausstellung in Zwickau gesendet wird. Die Landesausstellung versucht, mit dem Titel „Boom“ die Besucher anzulocken. Sind die aktuellen Maßnahmen zur Krisenbewältigung geeignet, einen Aufschwung auszulösen? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.07.2020MDR

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