2019/2020, Folge 41–58

  • Folge 41
    Einen Tag nach der Landtagswahl nimmt „Fakt ist!“ die Ergebnisse unter die Lupe und fragt, was jetzt daraus folgt. Schon vorher zeichnen sich schwierige Wochen der Regierungsbildung ab. Trotz leichtem Vorsprung droht der CDU von Ministerpräsident Michael Kretschmer ein deutlicher Stimmenverlust, während der Juniorpartner SPD von einem Umfragetief ins nächste rutscht. Mit der voraussichtlich sehr erfolgreichen AfD will bisher keine Partei zusammenarbeiten. Was folgt aus den Wahlen? Wer wird die Geschicke des Landes in den nächsten fünf Jahren bestimmen? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 02.09.2019MDR
    Aus Dresden
  • Folge 42
    Die Stadtplaner stehen vor der großen Herausforderung bezahlbaren Wohnraum für junge Familien zu schaffen und gleichzeitig ausreichend Grünflächen in den Städten zu erhalten. Sind Kleingartenanlagen erhaltenswert, weil sie für ein besseres Stadtklima sorgen? Ist bezahlbares Bauland für Familien zukunftsrelevanter als alte Kleingartenanlagen? Diese und andere Fragen diskutieren die Moderatoren Andreas Menzel und Lars Sänger mit betroffenen Kleingärtnern und verantwortlichen Stadtplanern. „Der Kleingartenirrsinn muss ein Ende haben, damit soziale und familiengerechte Städte entstehen können“, verlangt der Berliner Projektentwickler Arne Piepgras.
    Für ihn ist das Kleingartenkonzept aus der Zeit gefallen. In deutschen Städten blockierten Kleingärten riesige Areale, auf denen Hundertausende Wohnungen entstehen könnten. Das sei schon eine echte Gerechtigkeitsfrage. Widerspruch kommt von der Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin Professor Gerlinde Krause von der Fachhochschule Erfurt: „Kleingärten sind für die Stadtbevölkerung, gerade für junge Familien, nach wie vor sehr wichtig.“ Außerdem führt sie deren Funktion zur Verbesserung des Stadtklimas an.
    Zahlreiche Untersuchungen belegten, dass dieses Grün besonders gut zur Vielfalt in Flora und Fauna, zur Belüftung und Abkühlung in den Städten beitrage. So beobachtet die Wissenschaftlerin mit Sorge, wie zunehmend auch in den Städten Mitteldeutschlands Kleingartenanlagen in Toplagen der Innenstädte Begehrlichkeiten bei Bauwilligen wecken. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 09.09.2019MDR
  • Folge 43
    Das Thema Sterbehilfe spaltet die deutsche Gesellschaft. Während die einen fordern, sie gesetzlich zu erlauben, halten Kritiker sie für unnötig. Über das Für und Wider diskutiert die Runde bei „Fakt ist!“ aus Magdeburg am Montag (16. September 2019) um 22:05 Uhr im MDR-Fernsehen. Erleben möchte es niemand – doch für viele Menschen ist es Realität: das Leben mit einer lebensbedrohlichen, unheilbaren Krankheit, möglicherweise im Endstadium, die Aussicht auf ein Dasein unter großen Schmerzen auf unbestimmte Zeit, als Belastung möglicherweise sogar für Angehörige oder Freunde. Fast drei Viertel aller Deutschen, das ergeben Umfragen, würden in so einem Fall die Möglichkeit haben wollen, ihr Leben eigenverantwortlich zu beenden, sprich: Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen.
    Möglich ist das aber nur im Ausland – denn in Deutschland ist aktive Sterbehilfe, also die Verabreichung eines tödlichen Medikaments durch einen Arzt, verboten. Befürworter der Sterbehilfe, z.B. die Deutsche Gesellschaft für humanes Sterben (DGHS), fordern eine Lockerung der Gesetze. Jeder Mensch soll in ihren Augen das Recht haben, selbst über den Zeitpunkt seines Todes zu entscheiden und ihn auch – mit ärztlicher Unterstützung – selbst herbeiführen dürfen.
    Gegner argumentieren damit, dass es nicht rechtens sei, über Leben und Tod zu entscheiden und dass Ärzte damit gegen den hippokratischen Eid verstießen. Zudem brauche es in Zeiten hochmoderner Schmerztherapie die Sterbehilfe nicht. Befürworter und Gegner der Sterbehilfe, Betroffene und Ärzte diskutieren bei „Fakt ist!“ darüber, ob der Staat regeln soll, wie der mündige Bürger sein Lebensende gestaltet. Soll jeder eigenverantwortlich entscheiden dürfen? Vor welche Herausforderungen stellt es die Menschen, die Sterbehilfe leisten sollen? Und warum ändert sich der Wunsch nach Sterbehilfe manchmal doch, wenn der Tod wirklich naht? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 16.09.2019MDR
  • Folge 44
    Warum es im Osten immer noch niedrigere Löhne und weniger Tarifbindung gibt, darüber diskutiert „Fakt ist! Aus Dresden“ am Montag, 23.09.2019, 22:05 Uhr im MDR.
    Fast 30 Jahre nach der Wiedervereinigung ist das Lohngefälle noch immer erheblich: Beschäftigte im Osten verdienen deutlich weniger als ihre Kollegen im Westen. Und nirgendwo in der Republik werden die Beschäftigten seltener nach Tariflohn bezahlt als im Osten. Schlusslicht ist Sachsen. Hier liegt die Tarifbindung bei nicht mal 40 Prozent. Woran liegt das? Sind ostdeutsche Unternehmer zu geizig? Oder fehlt ihren Beschäftigten die Entschlossenheit, für die eigenen Interessen zu kämpfen? Darüber diskutiert Moderator Andreas F. Rook unter anderem mit: Regina Richter; ehemalige Friseurin, deren Rente nicht zum Leben reicht Jan Otto; Gewerkschafter, der für bessere Löhne kämpft Nora Seitz; Fleischermeisterin, die nicht nach Tarif bezahlt Ralf Geißler; Journalist, der über die ostdeutsche Wirtschaft berichtet (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 23.09.2019MDR
    Aus Dresden
  • Folge 45
    Ohne Hauptschulabschluss aus der Schule – das ist in Mitteldeutschland ein echtes Problem. Im bundesweiten Vergleich gehören Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zu den Ländern mit den höchsten Abbrecherquoten. Bald schon könnte die Misere Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. Über Ursachen, Folgen und mögliche Lösungen diskutiert die Runde bei „Fakt ist!“ aus Magdeburg am Montag (30. September 2019) um 22:05 Uhr im MDR-Fernsehen. Am stärksten betroffen ist Sachsen-Anhalt. Das Land ist bundesweites Schlusslicht.
    Die Quote der Schulabgänger ohne Abschluss liegt hier bei zehn Prozent. Ein trauriger Spitzenwert. Das hat gerade der Bildungsmonitor des Kölner Instituts für Wirtschaft wieder bestätigt. Die Ursachen für einen Schulabbruch sind bundesweit dieselben – und sie sind vielfältig. Darüber sind sich Bildungsexperten überwiegend einig. Sie machen vor allem gravierende soziale Probleme verantwortlich: Armut, Elternhäuser, die nicht in der Lage sind, sich ausreichend um ihre Kinder zu kümmern, daraus resultierende Folgen wie Süchte oder übermäßiger Medienkonsum.
    Aber auch Mobbing, Schulfrust/​Überforderung oder Angst vor Leistungsdruck werden immer wieder als mögliche Ursachen angeführt. Einhellig fällt auch die Kritik aus, es werde zu wenig getan, um die Probleme zu erkennen und zu lösen. Mehr Ganztagsschulen werden da gefordert, mehr Sozialarbeiter und Schulpsychologen. Aber entsprechende Sozialprogramme und Netzwerke werden oft nur befristet finanziert. Und in Sachsen deckt sich die Zahl der Schulsozialarbeiter noch nicht einmal mit der Zahl der Schulen.
    Überdies hat Mitteldeutschland mit einer überalterten Lehrerschaft zu kämpfen. Wenn in den nächsten Jahren ein großer Teil der Lehrer in den Ruhestand geht, wird das den Lehrermangel verschärfen – und es noch schwieriger machen, die hohe Zahl der Schulabbrecher wirksam zu bekämpfen. Brauchen Schulabbrecher Druck oder Verständnis? Was ist mit der Eigenverantwortung der Eltern? Und ist es heutzutage eigentlich noch schlimm, die Schule ohne Abschluss zu verlassen? Über diese und viele andere Fragen diskutiert Moderatorin Anja Heyde mit folgenden Gästen: Marco Tullner, Bildungsminister von Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Axel Plünnecke, Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Tim Wanders, Sozialarbeiter und Buchautor sowie Ines Petermann, Schuldirektorin und Vorsitzende des Schulleiterverbandes Sachsen-Anhalt.
    Bürgerreporterin Isabell Hartung hat ein Sozialprojekt besucht, das sich um Jugendliche mit gravierenden Schulproblemen kümmert, und mit Betroffenen gesprochen. Sie hat außerdem Elternvertreter und Sozialarbeiter zu Gast. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 30.09.2019MDR
    Aus Magdeburg
  • Folge 46
    Unsere Wälder haben sich verändert. Nach Stürmen, zwei heißen Sommern und massivem Schädlingsbefall sterben vor allem Kiefern, Fichten und Buchen. Über Ursachen, Folgen und mögliche Lösungen diskutiert die Runde bei „Fakt ist!“ aus Magdeburg am Montag. Auf ihre Wälder sind die Deutschen besonders stolz – immerhin knapp 32 Prozent der Landesfläche sind bewaldet. Als in den 1980er Jahren saurer Regen und Schadstoffemissionen den Bäumen schwer zu schaffen machten, wurde umgesteuert – Katalysatoren und Filter in Industrieanlagen sorgten dafür, dass der Wald sich erholte und überlebte.
    Doch droht jetzt, 30 Jahre später, die neue Katastrophe? Vom Waldsterben 2.0 ist die Rede. Bilder aus dem Harz und Hainich zeigen unzählige tote Bäume. Schilder an Wanderwegen warnen vor umstürzenden Bäumen. Stürme, Dürren, Schädlinge sind die Gefahren unserer Zeit. Binnen zwei Jahren sind 180.000 Hektar Wald verloren gegangen – die doppelte Fläche von Berlin oder auch zwei Drittel des Saarlandes. Und ein Ende ist nicht abzusehen, denn längst ist nicht mehr nur der „Brotbaum“ der Forstwirtschaft, die Fichte, betroffen. Selbst die „urdeutsche“ Buche stirbt in großem Maßstab, vor allem auch in mitteldeutschen Wäldern.
    Schuld, da sind sich viele einig, ist der Klimawandel. Lange hat die Politik das Problem ignoriert. Mit einem „Klimapaket“ und einem „Nationalen Waldgipfel“ beginnt nun ein Umdenken – Geld soll fließen, eine Milliarde Bäume sollen neu gepflanzt, 800 Millionen Euro in den Erhalt des Waldes gesteckt werden. Wer aber soll den Wald retten? Allein in Sachsen-Anhalt ist die Zahl der Forstbediensteten in den zurückliegenden 20 Jahren auf nur noch knapp ein Zehntel gesunken.
    Der Personal- und Fachkräftemangel ist längst im Wald angekommen und wird in der aktuellen Krisensituation besonders deutlich. Reicht es, Hilfsprogramme ins Leben zu rufen und politische Willensbekundungen abzugeben? Oder brauchen unsere Wälder, die immerhin 14 % des in Deutschland ausgestoßenen CO2 aufnehmen, eine ganz andere Art der Rettung? Und welche kann das sein? Ist der Kollaps unserer Wälder noch zu verhindern? Darüber diskutiert Moderatorin Anja Heyde bei mit folgenden Gästen: Ralf Peter Weber, Staatssekretär im Umweltministerium von Sachsen-Anhalt Hermann Onko Aeikens, Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium Franz Prinz zu Salm-Salm, Vorsitzender des Waldbesitzerverbandes Sachsen-Anhalt Prof. Michael Gunter Müller, Professor für Waldschutz an der TU Dresden Fee Christiane Brauwers, Forstwirtschaftlerin Die Auswirkungen der aktuellen Waldsituation auf andere Wirtschaftszweige wie zum Beispiel den Tourismus wird Bürgerreporter Stefan Bernschein mit Gästen im Publikum diskutieren.
    Auch Sachsen-Anhalts Waldkönigin Christiane Heinrichs-Vogel wird an seiner Seite sein. Als Betreiberin von Sachsen-Anhalts größter Baumschule muss sie sich auf neue Baumarten einstellen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 07.10.2019MDR
    Aus Magdeburg
  • Folge 47
    Thüringen hat gewählt. Einen Tag nach der Stimmabgabe fragen sich viele im Land: Wer wird künftig die Regierung stellen? Und welche Konsequenzen ziehen die Verlierer? – Fragen, die die Moderatoren Dr. Andreas Menzel und Lars Sänger mit Wahlkämpfern und Wahlbeobachtern live diskutieren werden. Gäste sind unter anderem: Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Astrid Lorenz, ein Vertreter von Infratest Dimap und eine Korrespondentin des MDR aus dem Hauptstadtbüro in Berlin. Als Gäste im Publikum bei Lars Sänger sitzen jeweils sechs Wahlkämpfer von Linken, CDU, SPD, FDP, Grünen und der AfD. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 28.10.2019MDR
    Aus Erfurt
  • Folge 48
    Der terroristische Anschlag auf die Synagoge in Halle, bei dem zwei Menschen starben, hat Deutschland erschüttert. Was hat diese Tat ermöglicht? Und vor allem: Ob und wie kann man ähnliche Taten in Zukunft verhindern? Als Einzeltäter, ausgerüstet mit einem Arsenal selbstgebauter Waffen und getrieben von einem rechtsradikalen sowie antisemitischen Weltbild stellt sich wenige Wochen später der Täter von Halle dar. Und doch bleiben Fragen danach, ob der Täter wirklich allein gehandelt hat, ob er Unterstützung hatte oder sein Anschlag zumindest durch Netzwerke und Zuspruch begünstigt wurde. Der Täter hatte Vorbilder. Seine Tat weist viele Parallelen zu ähnlichen Anschlägen auf, etwa in München im Sommer 2016 oder im neuseeländischen Christchurch im Frühjahr dieses Jahres.
    Er inszenierte sein Handeln wie ein Ego-Shooter-Spiel, filmte es und streamte es live ins Internet auf einer Plattform für Online-Spiele. Im Netz veröffentlichte er ein mehrseitiges Manifest, in dem er seine Tat rechtfertigt. Als sicher gilt auch: Diese Vorbilder fand der Täter im Netz. Ebenso wie die Theorien, auf denen er sein Weltbild aufbaute und die Anleitungen zum Waffenbau. Das Internet bot schließlich auch das Forum zur Verbreitung seines Tuns. Zwar wurde das Video kaum live gesehen, aber dennoch anschließend tausendfach geteilt.
    Es ist nun an Ermittlern und Behörden, u.a. sicherzustellen, dass künftige Anschläge nach diesem Muster verhindert werden. Gerade hierbei sehen Experten großen Nachholbedarf und werfen Politik und Behörden in Deutschland schwere Versäumnisse vor: Die Polizei sei nur ungenügend aufgestellt und ausgestattet. Rechtsradikale Attentäter habe sie viel zu wenig im Blick. Und sie sei der Herausforderung durch junge Gewalttäter, die sich im Netz radikalisieren, nicht gewachsen. Entsteht eine neue Art von Terrorismus? Welche Rolle spielt das Netz bei der Radikalisierung? Was haben Staat und Gesellschaft dem entgegenzusetzen?
    Darüber diskutiert Moderatorin Anja Heyde mit folgenden Gästen:
    Holger Stahlknecht, Innenminister von Sachsen-Anhalt,
    Florian Hartleb, Terrorismusforscher,
    Dirk Peglow, Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK),
    Martina Renner, Bundestagsabgeordnete aus Thüringen sowie
    Andreas Splett, Augenzeuge des Anschlags von Halle.
    Bürgerreporter Stefan Bernschein hat sich in der Gamer-Szene umgehört und spricht in der Sendung unter anderem mit einer Netzreporterin und Schülern eines Gymnasiums über Medienkompetenz im Internet. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 04.11.2019MDR
    Aus Magdeburg
  • Folge 49
    Raus aus der Kreidezeit! Macht Digitalisierung unsere Schulen besser? Smartphones, Tablets und soziale Netzwerke haben den Alltag der meisten Jugendlichen erobert. Und in den Schulen? Während Heranwachsende schon ganze Filme auf ihren Rechnern schneiden und via Instagram, Youtube oder WhatsApp verbreiten, werden im Unterricht noch die Grundlagen der Text-Verarbeitung durchgekaut. Um im digitalen Zeitalter Schritt zu halten, müssten Lehrende ihren Schülerinnen und Schülern einen verantwortungsbewussten und kritischen Umgang beibringen – bestenfalls in einer digitalen Unterrichtsform. Doch das ist die Ausnahme.
    Kein Wunder: In der sächsischen Lehrer-Ausbildung sind digitale Unterrichtsmethoden bestenfalls fakultativ vorgesehen. Der „Digitalpakt“ verspricht den Schulen viel Geld für WLAN-Netzwerke, Tablets oder interaktive Tafeln. Doch wie werden die neuen Mittel dann eingesetzt? Ein einheitliches Konzept mit grundlegenden Richtlinien gibt es bislang nicht. Braucht ein heute eingeschultes Kind noch eine Schreibschrift, wenn die alltägliche Kommunikation doch großteils mit Tippen und Wischen erfolgt? Was könnten neue digitale Unterrichtsformen leisten? Und wo liegen Grenzen, ja Gefahren?
    Darüber diskutiert Moderator Andreas F. Rook mit:
    Joanna Kesicka, Schülerin aus Görlitz
    Michael Gerhardt, Vater aus Leipzig und Vorsitzender des Landeselternrates Sachsen
    Katharina Scheiter, Professorin für Lernforschung (Leibnitz-Institut für Wissensmedien Tübingen)
    Henriette Mehn, Lehramtsstudentin in Dresden
    Gerald Lembke, Professor für Digitale Medien (DHBW Mannheim) (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 11.11.2019MDR
  • Folge 50
    Was erwarten die Bürgerinnen und Bürger nach der Thüringer Landtagswahl von den Parteien? Ist das alte „Lagerdenken“ in der Politik noch zeitgemäß? Droht den Parteien Profilverlust, wenn sie ungewöhnliche Partner unterstützen? Diese und andere Fragen diskutieren die Moderatoren Dr. Andreas Menzel und Lars Sänger am Montag, 18. November um 22:05 Uhr bei „Fakt ist! Aus Erfurt“ im MDR-Fernsehen mit ihren Gästen. „Die CDU riskiert mit ihrer halsstarrigen Gleichsetzung von AfD und Linke ohne Not eine Staatskrise“, sagt der Politikwissenschaftler Wolfgang Schroeder.
    Angesichts der schwierigen Ausgangslage zur Koalitionsbildung in Thüringen werde die CDU mit ihrer Unbeweglichkeit dem Wandel in der Gesellschafft nicht mehr gerecht. Das sieht auch CDU-Mitglied Marion Eich-Born so. Sie hat deshalb gemeinsam mit anderen Akteuren einen Aufruf an alle demokratischen Parteien im Freistaat gerichtet, neue Wege zu beschreiten und altes „Lagerdenken“ zu überwinden. Diesem Aufruf haben sich bisher über 2000 Menschen angeschlossen.
    Auf neuen Wegen sind die Linken in Thüringen unterwegs, wenn sie jetzt u.a. auch das Gespräch mit der CDU suchen. Für die Linke-Fraktionsvorsitzende im Thüringer Landtag, Susanne Hennig-Wellsow, ist das ungewöhnlich, aber Politik entwickele sich eben jeden Tag neu. Solchen Gedankenspielen kann die Thüringer CDU nichts abgewinnen und will bei den Wählern glaubwürdig bleiben. „Auch nach der Wahl gilt unsere Aussage aus dem Wahlkampf, dass wir weder mit AfD noch mit der Linken koalieren“, sagt Generalsekretär Raymond Walk. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 18.11.2019MDR
  • Folge 51
    Erst Fördermittel abfassen, dann Stellen streichen? Groß ist die Aufregung seit der Bekanntgabe des Windanlagenbauers Enercon, in Magdeburg die Produktion weitgehend einzustellen. Für Sachsen-Anhalt der zweite Schlag nach dem Niedergang der Solarbranche 2012. Ist die Flaute in der Windkraft zurückzuführen auf politisches Versagen? Oder liegt es am Gegenwind der Bevölkerung? Darüber diskutiert die Runde bei „Fakt ist!“ aus Magdeburg am Montag (25. November 2019) um 22:05 Uhr im MDR-Fernsehen. Beim Windanlagenbauer Enercon werden 3.000 Stellen abgebaut, 1.500 davon in Magdeburg.
    Eine Nachricht, die Mittel- und Norddeutschland erschütterte. Denn gerade die Windenergie galt als Zukunftsbranche und Hoffnungsträger. Ohne Windkraft sei die Energiewende nicht zu schaffen, sind sich Politik und Wirtschaft einig. Doch die Flaute begann schon 2017. Nach Gesetzesanpassungen waren die fetten Jahre vorbei. Hohe Subventionen für Hersteller und Anlagenbetreiber wurden abgeschafft. Gleichzeitig wächst der Widerstand gegen den Ausbau der Windenergie: tausende Bürgerinitiativen deutschlandweit wehren sich zum Teil erfolgreich mit Klagen gegen eine „Verspargelung der Landschaft“.
    Der Jobverlust begann schleichend. Aus 133.000 Arbeitsplätzen in der Windbranche wurden fast unbemerkt nur noch knapp 100.000. Damit gingen binnen kürzester Zeit mehr Jobs verloren, als in der mit Milliardensummen abzuwickelnden Kohlebranche, in der aktuell noch ca. 25.000 Menschen beschäftigt sind. Ein Déjà-vu-Erlebnis für das strukturschwache Mitteldeutschland.
    Denn: Schon 2012 zogen sich dunkle Wolken über einer Boombranche zusammen. Im Solar-Valley ging in vielen Photovoltaik-Unternehmen das Licht aus, nachdem die Produktion ins günstigere „Reich der Sonne“, nach China, verlegt worden war. Droht jetzt auch den Windkraftunternehmen der Niedergang? Sind es wirklich nur die politischen Rahmenbedingungen, die die Energiewende ins Stocken bringen? Oder spielen auch Management-Fehler eine Rolle? Was bedeuten neue und heftig diskutierte Abstandsregelungen für den Windanlagenbau für die Zukunft der Branche und welche Wege führen aus der Krise? Darüber diskutiert Moderation Anja Heyde mit folgenden Gästen: Prof. Claudia Kemfert, Energieexpertin vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes WindEnergie, Sepp Müller, Mitglied des Bundestages aus Wittenberg sowie Lutz Trümper, Oberbürgermeister von Magdeburg.
    Bürgerreporter Stefan Bernschein wird zudem im Publikum mit Vertretern der Gewerkschaft, einem Enercon-Insider sowie Windkraftgegnern sprechen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 25.11.2019MDR
    Aus Magdeburg
  • Folge 52
    Es fehlen Schmerzmittel, Antidepressiva, Blutdrucksenker – und zunehmend auch wichtige Medikamente für die Krebsbehandlung. Fragen Patienten in der Apotheke nach einem Arzneimittel, bekommen sie immer häufiger zu hören: „Im Moment nicht lieferbar.“ Laut einer aktuellen Berechnung des Arzneiprüfungsinstituts waren allein im ersten Halbjahr 2019 schon 7,2 Millionen Rezepte nicht einlösbar, im gesamten Jahr 2017 waren es dagegen nur 4,7 Millionen gewesen. Und das, obwohl sich das deutsche Gesundheitssystem seine Medikamente einiges kosten lässt. Rund 125 Prozent mehr zahlen Deutsche im weltweiten Vergleich für Medikamente, die zu großen Teilen kostengünstig in Asien hergestellt werden.
    Wie passt das zusammen? Die Versorgung allein den Herstellern und den Gesetzen des Marktes zu überlassen – dieses Prinzip scheint an seine Grenzen zu kommen. Deswegen will der Bund den Markt für Medikamente stärker regulieren. So zum Beispiel über eine Meldepflicht für knappe Arzneimittel bei den Bundesbehörden. Aber reichen Gesundheitsminister Spahns Pläne aus? Apotheker wünschen sich von der Politik etwa mehr Anreize für eine stärkere Wirkstoffproduktion in Europa. Könnte man damit die Lage entspannen? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 02.12.2019MDR
  • Folge 53
    Winter in Deutschland – Urlaubsplanungszeit. Noch gelten Frühbucherpreise und Sonderangebote. Doch kann man angesichts der aktuellen Klima-Diskussionen noch guten Gewissens eine Reise buchen? Und wenn ja, für welche Reiseziele und -formen entscheiden sich die Deutschen? Oder wird bei der Urlaubsplanung das Umweltgewissen ausgeschaltet? Der Blick auf die Statistiken zeigt: Die Urlaubslust ist ungebrochen und sorgt dafür, dass die Reisewirtschaft eine der Wachstumsbranchen der deutschen Wirtschaft ist. Immer mehr Deutsche reisen und geben immer mehr für diese Reisen aus. Pauschalreisen sind der Renner. Und auch die Reiseintensität ist gestiegen.
    78,1 Prozent der Deutschen unternahmen im Schnitt 1,3 Reisen im Jahr 2018. Rekord. Das bedeutet: Über 70 Millionen Urlaubsreisen wurden verkauft. Trendsetter ist nach wie vor die Kreuzfahrtbranche mit 2,8 Millionen Passagieren im Jahr 2018. 2019 wurden durch deutsche und internationale Reedereien große Schiffsneubauten in Dienst gestellt. Das Wachstum geht also weiter – obwohl diese Reiseform unter Klimagesichtspunkten als besonders problematisch gilt. Und auch das Flugreisegeschäft wächst – zwischen 5 und 10 Prozent pro Jahr. Im Schnitt treten in Deutschland etwa 336.000 Passagiere eine Flugreise an – pro Tag. Der Inlandstourismus boomt ebenso – ein Plus von etwa 10 Prozent und über 40 Millionen Übernachtungen meldete allein die Tourismuswirtschaft in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
    Doch auch hier ist der Klimawandel angekommen. Der Wasserstand auf der Elbe ist so niedrig, dass Fluss-Kreuzfahrten nicht mehr stattfinden können. In den Mittelgebirgen und ihren Ski-Gebieten, wie im Harz, bleibt der Schnee aus. Dabei sollen hier ganz neue Destinationen entwickelt werden – die Region hofft auf wirtschaftliche Schubkraft durch den Tourismus. Wie realistisch sind solche Pläne unter klimatisch schwierigen Voraussetzungen? Weicht die Urlaubslust bald dem Klimafrust? Wohin geht die Reise?
    Das diskutiert Moderation Anja Heyde mit folgenden Gästen:
    * Prof. Louisa Klemmer, Tourismus-Expertin der Hochschule Harz
    * Jörg-Michael Rösner, Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft
    * Peter Gaffert, Oberbürgermeister von Wernigerode, einem der Tourismus-Hotspots Mitteldeutschlands
    * Annette Paatzsch, forum anders reisen e.V. (Verband für nachhaltigen Tourismus)
    * Urs Liebau (B’90/​Die Grünen), Klimaaktivist
    Bürgerreporter Stefan Bernschein hat auf der Messe „Tourisma“ in Magdeburg Eindrücke gesammelt und wird zudem im Publikum mit begeisterten Kreuzfahrttouristen, nachhaltig Reisenden und Reiseanbietern aus der Region sprechen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.01.2020MDR
  • Folge 54
    Linke, SPD und Grüne haben sich auf ein Programm für eine Minderheitsregierung in Thüringen geeinigt. Wie kann diese gestaltet werden? Diese und andere Fragen diskutieren die Moderatoren Dr. Andreas Menzel und Lars Sänger mit ihren Gästen. „Es ist ein Irrglaube zu denken, dass Minderheitsregierungen das Parlament stärken; die Debatte verlagert sich stattdessen in den Kreis von Vorentscheidungsrunden“, sagt die Politikwissenschaftlerin Sabine Kropp. Politik wird nach ihrer Überzeugung eher informeller. Und weil eben auch Interessen der Opposition berücksichtigt werden müssen, kommen Entscheidungen insgesamt langsamer voran.
    Für den Chef der Thüringer Staatskanzlei, Benjamin Immanuel Hoff, ist das grundsätzlich nicht schlimm. „Als Minderheitsregierung müssen wir bei der Opposition um Stimmen werben und umgekehrt. Das macht auch den Charme der Situation aus“, sagt er. Aus seiner Sicht kommt auf die Opposition im Landtag künftig eine neue Verantwortung zu. Da bleibt abzuwarten, wie sie sich der stellt, so Hoff. Oder droht den kleinen Koalitionspartnern weiterer Profilverlust? Welche Chancen ergeben sich für die Oppositionsparteien? Werden Parlamentsdebatten wichtiger als bisher? Was erwarten die Bürgerinnen und Bürger von den Abgeordneten im Landtag? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.01.2020MDR
  • Folge 55
    Es sind nur noch wenige Tage bis zur Oberbürgermeisterwahl in der größten Stadt Mitteldeutschlands. Leipzig durchlebt gerade wechselvolle Zeiten: Einerseits wird es als hippe Boom-Stadt gefeiert, die gerade für junge Leute große Anziehungskraft hat und mittlerweile 600.000 Einwohner zählt. Andererseits verschärft das auch die Probleme: Wohnungen werden immer teurer, auf den Straßen wird es eng, die Kriminalität ist ein Problem. Welche Antworten haben die Oberbürgermeister-Kandidatinnen und -Kandidaten auf die drängenden Probleme der Stadt? Und wie soll gleichzeitig Leipzigs Ruf als coolste Stadt Sachsens – Stichwort „Hypezig“ – gewahrt werden? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 27.01.2020MDR
  • Folge 56
    Das Krankenhaus vor der Haustür oder wenigstens in der nächstgrößeren Stadt, Hilfe vor Ort und das rund um die Uhr. So wünschen sich wohl die allermeisten Menschen ihre medizinische Versorgung. Entsprechend groß sind Sorge und Empörung, wenn die Existenz eines Krankenhauses in Frage steht – wie derzeit etwa in Havelberg in Sachsen-Anhalt, wo das kleine Krankenhaus geschlossen werden soll. Oder im Burgenlandkreis, wo das kommunale Klinikum mit zwei Standorten Insolvenz anmelden musste. Zugleich sind – ebenfalls in Sachsen-Anhalt – die Mitarbeiter der AMEOS-Kliniken im Streik für eine tarifgerechte Entlohnung.
    Ihr Arbeitgeber ist einer der größten privaten Klinikbetreiber im Land. Egal, ob der Klinikbetreiber kommunal, privat oder frei-gemeinnützig ist – mindestens kostendeckend sollten Krankenhäuser arbeiten. Ein gutes Management ist dafür ebenso wichtig wie eine gute Ausstattung mit Investitionsmitteln durch die öffentliche Hand. Fehlt eines oder beides, kommt die Klinik in Schwierigkeiten. Und das geschieht derzeit immer öfter. Gesundheitsökonomen betonen, das müsse so nicht sein. Ihre Lösung lautet: Die Zahl der Krankenhäuser zu reduzieren und sich auf weniger Standorte zu beschränken, die dafür größer und besser ausgestattet sind.
    Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung aus dem Sommer 2019 kommt zu dem radikalen Schluss, dass mehr als die Hälfte aller deutschen Krankenhäuser verzichtbar seien. Als Beispiel führen sie Dänemark an. Dort habe man mit einer großen Klinik-Strukturreform sehr gute Erfahrungen gemacht. Ist dieses Modell auf Deutschland übertragbar? Wo bleiben die Patienten dabei? Welche Lösungsansätze verfolgt die Politik? Und: Wieviel Kapitalismus verträgt das System Krankenhaus?
    Darüber diskutiert Anja Heyde mit folgenden Gästen:
    Petra Grimm-Benne (SPD), Gesundheitsministerin Sachsen-Anhalt,
    Prof. Dr. Reinhard Busse, Gesundheitsökonom an der TU Berlin,
    Götz Ulrich (CDU), Landrat im Burgenlandkreis,
    Dr. Axel Paeger, Vorstandsvorsitzender AMEOS-Gruppe und
    Prof. Dr. Wolfgang Schütte, Vorsitzender Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V.
    Bürgerreporter Stefan Bernschein spricht mit Bürgern aus Havelberg und Staßfurt über ihre Befürchtungen zu beabsichtigten Klinikschließungen bzw. reduzierten Versorgungsangeboten. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 03.02.2020MDR
    Aus Magdeburg
  • Folge 57
    „Dammbruch“, „Schande“, „Eine politische Farce“, „Skandalwahl“, die negativen Bewertungen der Wahl Thomas Kemmerichs zum Thüringer Ministerpräsidenten beherrschten fast alle Schlagzeilen sämtlicher Printmedien deutschlandweit. Doch wie denken die Bürger des Landes, das plötzlich nicht nur innerhalb Deutschlands so sehr im Fokus steht? Wem glauben und vertrauen sie überhaupt noch? Wem geben sie die Schuld an der politischen Krise? Wer sind die Meinungsführer im Netz, in den Printmedien und auf der Straße? Und welche Rolle spielen die Bundesparteien in diesen Tagen? Diese und andere Fragen diskutieren die Moderatoren Dr. Andreas Menzel und Lars Sänger mit ihren Gästen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.02.2020MDR
  • Folge 58
    Es trifft Menschen, die sich für etwas engagieren und solche, die in der Öffentlichkeit stehen. Sie werden beleidigt, beschimpft und schlimmstenfalls sogar bedroht. Die alltäglichen Hasstiraden haben inzwischen solche Ausmaße angenommen, dass einzelne Bundesländer bereits Hate-Speech-Beauftragte ernannt und Staatsanwälte sich auf die juristische Verfolgung spezialisiert haben. Doch die Erfahrungen der Betroffenen sind oft ernüchternd: „Anzeigen bringen wenig. Meist werden die Verfahren eingestellt.“ Heißt das, wir müssen Hass und Herabwürdigungen ertragen? Gehören Beleidigungen inzwischen zum guten Ton? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 17.02.2020MDR

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