2015, Folge 211–226

  • Folge 211 (45 Min.)
    Jeder von uns steckt mitten im größten Abenteuer, wenn es um das Überleben geht. Im Moment der Geburt startet die einmalige und gefährliche Reise – bei Menschen ebenso wie bei Tieren. Einige bestehen die größte Bewährungsprobe ihres Lebens schon kurz nach der Geburt. Die Küken der Nonnengänse in Grönland stürzen sich mehr als 100 Meter in die Tiefe, ohne fliegen zu können. Andere müssen sich erst später im Leben beweisen. Ein junger Schimpanse, der als Waise aufgewachsen ist, hat zunächst keine Chance, in der Rangordnung seiner Horde aufzusteigen.
    Kann es ihm mit einem Trick gelingen, in der Hierarchie der Gruppe aufzusteigen? Oft geht es um Leben oder Tod, wenn sich ein Tier in der Gruppe nicht durchsetzen kann. So etwa für ein junges Weißkopf-Seeadler-Weibchen. Wie Hunderte seiner Artgenossen auch, kommt es im Winter an den Chilkat River in Alaska. Während weite Teile des Landes unter einer dicken Eis- und Schneeschicht liegen, gibt es hier noch offene Wasserstellen und damit Zugang zu Nahrung. Die Adler kämpfen erbittert um die letzten Lachse der Saison.
    Das junge Weibchen hat gegen die ausgewachsenen Männchen keine Chance. Muss das Adler-Weibchen verhungern, oder bekommt sie am Ende doch noch einen Happen, der ihr Überleben sichert? Noch brutaler geht es bei Kängurus in Australien zu. Dabei geht es nicht ums Fressen, sondern um das Recht, sich fortzupflanzen. Wer an die Spitze will, muss also in den Ring steigen. Die Kämpfe sind für die Kontrahenten so gefährlich, dass sie nicht leichtfertig auf Konfrontationskurs gehen.
    Denn schließlich ist alles erlaubt: Weder die Augen sind tabu, noch Schläge unter die Gürtellinie. Die Gegner riskieren Knochenbrüche und innere Verletzungen. Nur die Wenigsten werden es ganz nach oben schaffen. Es gibt aber auch weniger gewalttätige Varianten, um Weibchen zu beeindrucken. Die Schweifhühner in Montana tragen ihre „Kämpfe“ auf der Tanzfläche aus. Dabei geht es nicht nur darum, wer die „coolsten moves“ hat, sondern sich auch den besten Platz in der Balzarena erkämpft hat. Da die Balz in jedem Jahr am selben Ort stattfindet, können die Hähne gar nicht früh genug eine gut sichtbare Stelle auf der begehrten Bühne reservieren.
    Extrem nah dran, unvorhersehbar und dramatisch: Die BBC setzt die aufregendsten Geschichten der Tierwelt in der Reihe „Überleben“ erstklassig in Szene. In der Folge „Kampf um die Macht“ dreht sich alles darum, wie man in der Rangordnung aufsteigt. Denn nur wer Macht hat, hat auch Privilegien: die meiste Nahrung, das beste Revier und die besten Chancen sich fortzupflanzen. Nur so haben Tiere eine Chance zu überleben. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.07.2015Das Erste
  • Folge 212 (45 Min.)
    Jeder von uns steckt im größten Abenteuer, wenn es um das Überleben geht! Im Moment der Geburt startet die einmalige und gefährliche Reise, bei uns Menschen ebenso wie bei den Tieren auf der ganzen Welt. Einige von ihnen haben die größte Bewährungsprobe ihres Lebens bereits kurz nach der Geburt zu bestehen. Zum Beispiel die Küken der Nonnengänse in Grönland, die sich mehr als 100 Meter in die Tiefe stürzen, lange bevor sie fliegen können. Andere müssen sich erst als Erwachsene beweisen. Etwa die australische Pfauenspinne. Das kleine Spinnen-Männchen tanzt im wahrsten Sinne um sein Leben, um sich zu paaren und für Nachwuchs zu sorgen.
    Nur bei wenigen Arten gibt es eine Partnerschaft fürs Leben. Galapagosalbatrosse bleiben sich ein Leben lang treu. Zur Paarungszeit Ende März versammeln sich die imposanten Vögel auf den Galapagosinseln. Die Männchen treffen zuerst ein und warten auf ihre Weibchen. Im Lauf der Jahre steigt das Risiko, dass einer der beiden nicht zurückkehrt. Die Bindung an den Lebenspartner ist so stark, dass das die Albatrosse jahrelang unbeirrt auf ihn warten.
    Bei den meisten Tieren ist die Partnersuche mit einem kurzen und oft unbarmherzigen Konkurrenzkampf verbunden. Etwa wenn ein Suppenschildkröten-Weibchen von sieben Männchen gleichzeitig bedrängt wird. Die Kämpfe der Rivalen sind so heftig, dass zuweilen sogar das „Objekt der Begierde“ umkommt. Bei den Seebären in Südgeorgien ist das stärkste Männchen Herrscher über einen Harem. Jüngere Rivalen fordern ihn unablässig heraus. In blutigen Kämpfen versuchen sie, ihn zu verdrängen und aus der Gruppe zu verstoßen. Bei Vögeln kommt es während der Balz häufig nicht auf Kraft, sondern auf Schönheit an.
    Goldlaubenvögel etwa bauen kunstvoll dekorierte Gebilde, die als Bühne für ihre faszinierenden Darbietungen dienen. Und Langschwanzpipras studieren mit einem Juniorpartner jahrelang erstaunlich choreographierte Synchrontänze ein, um die Weibchen zu beeindrucken. Der ungekrönte König im Ringen um Aufmerksamkeit jedoch ist ein unscheinbarer japanischer Kugelfisch. Mit einfachsten Mitteln gestaltet er einzigartige Sandskulpturen auf dem Meeresgrund. Dank seiner unglaublichen Präzision entstehen so die größten Strukturen, die von einzelnen Tieren erschaffen werden.
    Extrem nah dran, unvorhersehbar und dramatisch: Die BBC setzt die aufregendsten Überlebenskämpfe der Tierwelt atemberaubend in Szene. Mit nahezu 2000 Drehtagen in 29 Ländern und dem Einsatz modernster Kameratechnik gehört dieser nahe Blick ins Tierreich zu den aufwendigsten und faszinierendsten Tierfilmen, die je produziert wurden. In der Folge „Einen Partner finden“ geht es um Fortpflanzung und Partnerschaft und Konkurrenz unter den Männchen: Es gewinnt meist der Stärkste und manchmal auch der Schönste. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.08.2015Das Erste
  • Folge 213 (45 Min.)
    Jeder von uns steckt mitten im größten Abenteuer, wenn es um das Überleben geht. Im Moment der Geburt beginnt die einmalige und gefährliche Reise, bei Menschen wie Tieren gleichermaßen. Einige Tiere, wie zum Beispiel die Küken der Nonnengänse in Grönland, müssen die größte Bewährungsprobe ihres Lebens bereits kurz nach der Geburt bestehen. Sie stürzen sich mehr 100 Meter in die Tiefe, ohne fliegen zu können. Andere müssen sich erst als Erwachsene beweisen, wie etwa die Bisonkuh in der Tundra Kanadas, die niemals von der Seite ihres Kälbchens weicht, selbst wenn es von einem Wolfsrudel angegriffen wird.
    Mit Macht, Ausdauer und Mut gelingt dem Muttertier das nahezu Unmögliche. Sie treibt ihr Junges in den Schutz des Waldes und schließt mit ihm dann wieder zur Herde auf. Die sechsteilige BBC-Serie schildert die Überlebenskämpfe der Tiere im Laufe ihres Lebens. Von den ersten Stunden des Lebens über die Kämpfe der Erwachsenen und die Partnersuche bis zu der Zeit, in der die Eltern Tag und Nacht im Einsatz sind, um sich um ihre Jungen zu kümmern.
    Der Nachwuchs ist das Vermächtnis der Eltern an die Zukunft – sofern es gelingt, ihn erfolgreich großzuziehen und vor den Gefahren der Wildnis zu schützen. Kaum eine Bindung im Tierreich ist enger als die zwischen Eltern und ihren Jungen. Ein Bonobo etwa ist in den ersten fünf Lebensjahren völlig auf seine Mutter angewiesen. Für andere Tiere – wie z. B. Meeresschildkröten – ist die Elternpflicht erfüllt, sobald dem Weibchen die anstrengende und oft lebensgefährliche Eiablage gelungen ist.
    Wieder andere überlassen die mühsame Aufzucht gleich einer fremden Art: Ein Kuckucksei im Nest eines Afrikanischen Trauerdrongos bedeutet meist das Todesurteil für den eigenen Nachwuchs. Jungtiere sind leichte Beute für Räuber aller Art. Die Hauptaufgabe der Eltern besteht darin, ihren Nachwuchs so sicher wie möglich durch das Leben zu führen. In der Ostafrikanischen Savanne muss eine Zebrastute eine dramatische Entscheidung fällen. Sie kann ihr Fohlen nur vor den Löwen schützen, wenn sie mit ihm einen reißenden Fluss überquert.
    Extrem nah dran, unvorhersehbar und dramatisch: Die BBC setzt die aufregendsten Geschichten der Tierwelt in dieser Reihe erstklassig in Szene. Mit fast 2000 Drehtagen in 29 Ländern und dem Einsatz modernster Kameratechnik gehört der nahe Blick ins Tierreich zu den aufwendigsten und faszinierendsten Naturfilmen, die je produziert wurden. „Eltern im Einsatz“ ist der Titel der letzten Folge dieser Reihe, die zeigt, wie unterschiedliche Strategien Tiere nutzen, um ihrem Nachwuchs einen perfekten Start ins Leben zu ermöglichen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.08.2015Das Erste
  • Folge 214 (45 Min.)
    Eine schroffe dennoch schöne Landschaft im Herzen Europas, geformt von Wasser, Eis und Felsen. Ein Tal, tief verborgen in den Schweizer Alpen, geformt entlang des Flusses Inn und von allen Seiten von Bergen umragt. Gigantische Gletscher überspannen die Gipfel, die enorme Kraft des Eises schneidet neue Wege in die Landschaft. Aber wer würde Ruhe und Frieden in dieser zerklüfteten Landschaft erwarten? Diese karge Wildnis ist eine letzte Zuflucht für viele alpine Spezialisten wie Steinböcke und Gemsen. Mit dem 1914 gegründeten ältesten Nationalpark der Alpen wollte man einen Ort schaffen, an dem die Natur ohne Einfluss durch den Menschen studiert werden kann und die Zukunft einiger von Europas berühmtester Tiere gesichert ist. Aber Bemühungen, den Luchs und den Bartgeier in das Engadin wieder einzuführen zeigen, dass der Schutz allein nicht ausreicht. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.08.2015Das Erste
  • Folge 215 (45 Min.)
    Südgeorgien ragt mitten im Südpolarmeer wie ein Gebirge aus dem Wasser. Die Stürme der Antarktischen See prallen hier auf 3.000 Meter hohe Bergrücken. Mehr als die Hälfte der Insel liegt unter Eis. Vor der Küste treiben Eisberge. Unwirtlich und lebensfeindlich scheint es – doch genau das Gegenteil ist der Fall: Die Gewässer der Inselgruppe sind artenreich. Im Sommer gelangen mit der Meeresströmung zahlreiche Fische, Tintenfische und andere Meerestiere bis dicht vor die Küste. Sie sind das Lebenselixier der großen Tierkolonien Südgeorgiens: Millionen Königs- und Gelbschopfpinguine, tausende Seeelefanten, sowie mehr als drei Millionen Seebären drängen sich an den Stränden, bevölkern verlassene Walfangstationen und Schiffswracks.
    Königspinguine nutzen den kurzen Sommer und ziehen in riesigen Kolonien ihre Küken groß. Die jungen Pinguineltern gehen durch eine harte Schule. Das raue Klima, die Konkurrenz und der Appetit der Raubmöwen fordern ihren Tribut. Der einst größte Feind der Tiere Südgeorgiens hat vor Jahrzehnten die Gegend verlassen: Anfang des 20. Jahrhunderts wurden in sechs Walfangstationen allein 175.000 Wale in nur 60 Jahren zu Fett verarbeitet.
    Pinguine dienten als „Brennstoff“ für die Kessel der Trankocher. Vom Walfang zeugen heute nur noch Ruinen und Strände voller Knochen. Die Geisterstädte sind „Abenteuerspielplatz“ für hunderte kleiner Seebären und begehrte Unterkunft für Seeelefanten die hier, vor Wind und Wetter geschützt, ihren Fellwechsel erdulden. Geschützt und von den Eltern gut bewacht, wachsen die Königspinguinküken schnell heran.
    Wenn im Herbst die ersten Stürme aufziehen, verlassen die meisten Tiere Südgeorgien und folgen ihrer Nahrung in weit entfernte Regionen des Ozeans. Auch für die erwachsenen Königspinguine wird es Zeit aufzubrechen. Ihr Nachwuchs allerdings kann noch nicht hinaus aufs Meer. Die Küken tragen noch ihr wasserdurchlässiges Jugendgefieder und müssen den Winter allein auf der Insel verbringen. Monate zehren sie von ihrer dicken Fettschicht. Dicht an dicht gedrängt, warten die Küken auf die Rückkehr der Eltern im Frühjahr. Erst im darauffolgenden Herbst werden sie selbst ins Meer hinaus schwimmen.
    In dem extremen Wetter und der Abgeschiedenheit Südgeorgiens arbeiteten die Tierfilmer Roland Gockel und Rosie Koch am Limit. Auch die Hightech-Kameras sind kaum für solche Bedingungen ausgelegt. Fünf Jahre sammelten Roland Gockel und Rosie Koch ungewöhnliche und anrührende Bilder aus der Brutkolonie der Königspinguine, filmten aus dem Helikopter, mit an Drohnen befestigten Minikameras und setzten aufwendige Kranfahrten ein, um den Zauber der Insel und seiner riesigen Tierkolonien am Rande der Antarktis einzufangen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.09.2015Das Erste
  • Folge 216 (45 Min.)
    Von Stürmen und Regen begleitet, frisst sich der Atlantik seit Jahrmillionen mit geballter Kraft in die nordspanische Landmasse und modelliert die mehrere Hundert Kilometer lange Küstenlinie zu Steilklippen und bizarren Felsformationen. Die durch aufwendige Kameratechnik entstandenen Landschaftsbilder lassen die Zuschauer die wildeste Region Spaniens mit ihren fesselnden Naturgeschichten hautnah erleben. An Land scheint der Ozean in gigantischen Wellen zu Fels erstarrt. Die Kantabrische Kordillere, ein zerklüftetes Faltengebirge, ragt unweit im Landesinnern bis zu 2600 Meter steil in den Himmel.
    Wie eine Barriere hält sie die regengesättigten Tiefausläufer aus der Biskaya-Bucht auf ihrem Weg nach Süden zurück. Die nordspanischen Provinzen Kantabrien, Asturien und Galizien sind kühl und feucht, aber grün und wild. Für kantabrische Bären und iberische Wölfe ist es der einzig verbliebene große Rückzugsort im westlichen Europa. In den vergangenen Jahren stieg die Bärenpopulation von wenigen Dutzend Individuen wieder auf bis zu 300, die Wolfspopulation hält sich stabil bei etwa 2000 Tieren.
    Filmemacher Bernhard Rübe fand die Raubtiere zurückgezogen in unberührten Wäldern aus Stein- und Korkeichen, Buchen und Esskastanien, eingebettet in eine Urlandschaft aus Kalktürmen, tiefen Schluchten und klaren Flüssen. Über mehr als zwei Jahre Drehzeit hinweg ist es gelungen, noch nie gefilmtes Verhalten wilder kantabrischer Bären in Kinoqualität zu dokumentieren. Wie Bärenmütter ihren Nachwuchs vor den Männchen schützen, wie sie ihre Höhlen polstern, nach Ameisen, Blättern, Früchten und Beeren suchen. Wie sie vom Wintereinbruch überrascht werden.
    Der Film zeigt, wie sich die Männchen bei der Partnersuche gegenseitig übervorteilen, dabei jedoch alles nach dem Willen des Weibchens geschieht. Aus Sicht eines großen Männchens, eines „alten Kämpfers“ mit abgerissenem Ohr, geht die anstrengende Paarungszeit gründlich schief. Die iberischen Wölfe sind neben den Bären die anderen Protagonisten des Films. Das Filmteam konnte festhalten, wie die Verständigung im Wolfsrudel bei Jagd und Jungenaufzucht funktioniert, wie Rangkämpfe ausgefochten werden und wie die Jungen langsam in die Sozialstruktur des Rudels eingeführt werden.
    Es wird deutlich, dass ein einzelner Wolf bei der Jagd auf Wildtiere kaum eine Chance hat. Es erhärtet sich der Verdacht, dass Wolfsabschüsse den Konflikt zwischen Viehhaltern und Wölfen nicht lösen, sondern vertiefen: Denn werden eingespielte Familienverbände durch das Töten der Elterntiere auseinandergerissen, vermehren sich die Einzelgänger. Die ohne Rudel aber keine Jagderfolge haben und deshalb aus der Not heraus Schafe und andere Nutztiere reißen.
    Mehrere Lösungsansätze für ein nachhaltiges Zusammenleben von Mensch und Wolf werden im Film vermittelt. Um wirksamen Schutz für die Herde zu gewährleisten, müssen die Viehhalter einen Mehraufwand in Kauf nehmen: Sie müssen öfter bei den Tieren bleiben, sie nachts in Stallungen sperren, Zäune errichten, oder Schutzhunde kaufen und trainieren. Dabei werden die Bauern aber finanziell unterstützt. Durch umsichtiges Verhalten und Vorkehrungen geht die Zahl der Viehrisse in den nordspanischen Wolfsgebieten gegen Null – ein Ansporn, Wölfe auch in anderen Teilen Europas wieder willkommen zu heißen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.09.2015Das Erste
  • Folge 217 (45 Min.)
    Die Slowakei, eingerahmt von Österreich, Ungarn, der Ukraine, Polen und Tschechien, liegt im Herzen Europas. Doch im Grunde wissen die wenigsten mehr von diesem Staat. Der Film „Wilde Slowakei“ erzählt vor allem von den Naturschätzen, die das kleine Land birgt, von spektakulären Landschaften und Besonderheiten aus der Tier- und Pflanzenwelt. Die Vielgestaltigkeit der slowakischen Natur ist beeindruckend, denn auf gut 49.000 Quadratkilometern befinden sich Überschwemmungsebenen und Flussauen, schroffe Hochgebirge und sanfte Hügellandschaften mit der jeweils typischen Fauna und Flora.
    Filmautor Jan Haft stellt den Zuschauern Endemiten und Raritäten, wie den kuriosen Blauschnegel, den vom Aussterben bedrohten Hundsfisch und die seltenen Tatra-Gämse vor. Flugaufnahmen, die das ganze Land aus der Vogelperspektive zeigen, prägen den Film ebenso wie die aufwendig gedrehten Bilder von den Kultur-Schätzen der Slowakei. Zum Beispiel die Zipser Burg im Nordosten des Landes, die die zweitgrößte Burgruine Mitteleuropas darstellt: Umgeben von extensiv bewirtschaftetem Bauernland und kleinen Dörfchen, in denen noch viele Störche brüten. Weitläufige Trockenrasen bedecken die Hänge des Travertinkegels, auf dem die Burg steht.
    Kostbares „Ödland“ mit einer faszinierenden Tierwelt: Ziesel und Smaragdeidechsen, Heidelerchen und Segelfalter. Die Burg selbst ist UNESCO Weltkulturerbe und zieht zusammen mit den vielen Kirchen, Schlössern und anderen Prachtbauten immer mehr Besucher an. Die Slowakei hat sich in Teilen ihre Ursprünglichkeit bewahrt, was sich schon darin äußert, das noch mehrere Hundert Wölfe und Bären durch uralte Wälder streifen. „Wilde Slowakei“ ist ein faszinierender Ausflug in eines der schönsten und überraschendsten Länder Mitteleuropas. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.10.2015Das Erste
  • Folge 218 (45 Min.)
    Ein Flair von Süden und mediterraner Leichtigkeit umgibt Europas größten See nördlich der Alpen im Dreiländereck von Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mit magischen Orten und traumhaften Seelandschaften zieht er jedes Jahr ein Millionen-Publikum an seine Ufer. Neben dem milden Klima, zauberhafter Kulturlandschaft und romantischen Städtchen bietet der Bodensee auch eine traumhafte Natur: Ob im Rheindelta, Wollmatinger- und Eriskircher Ried, ob auf dem Bodanrück oder bei den Rheinfällen – die Ufer und Schutzgebiete am Schwäbischen-Meer sind auch Rückzugsgebiete für viele selten gewordene Tiere und Pflanzen.
    Der Filmautor Jens-Uwe Heins hat sich mit seinem Team drei Jahre rund um den See auf die Suche begeben und fand dabei nicht nur bedrohte Brachvögel, Blaukehlchen und balzende Haubentaucher. Vorgestellt wird auch ein ganz besonderes Uhupaar mitten in Überlingen, eine ungewöhnliche Weißstorchkolonie am Affenberg Salem, ein Meer von blühenden Schwertlilien im Eriskircher Ried und Tausende von rastenden Zugvögeln in den geschützten Seebuchten.
    Der Film beschreibt den Bodensee von seiner schönsten Seite: Die einmalige Kulturlandschaft mit seiner Obstblüte an seinen Ufern soll die Zuschauer ebenso begeistern, wie Menschen die vom See leben oder sich für seine Natur einsetzen. Faszinierende Luftaufnahmen führen die Zuschauer vom Frühjahr bis in den Herbst vom Rheindelta in Österreich, über Ufer und Inseln des Bodensees in Deutschland bis zu den Rheinfällen in der Schweiz – und machen den Film zum ästhetischen Genuss. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.10.2015Das Erste
  • Folge 219 (45 Min.)
    Erst aus der Luft wird deutlich, wie die Gletscher der Eiszeit die heutige Landschaft geprägt haben. Im Dreieck von Ammersee, Murnauer Moos und den Osterseen leben heute zahlreiche seltene, geschützte und in Deutschland nicht alltägliche Tierarten. Sie haben in ehemaligen Gletscherseen, Hochmooren und Wildbächen ihre Heimat gefunden. Auch der seltene und scheue Waldrapp, der lange als Fabeltier galt, ist inzwischen in sein angestammtes Gebiet zurückgekehrt. Der Film begleitet Eisvögel, Wasseramseln, Rohrdommeln und andere Tiere durch die Jahreszeiten im bayerischen Oberland.
    In den Auwäldern der Ammer lebt der Eisvogel und jagt zwischen den Kiesbänken des naturbelassenen Flusses nach Fischen. Nie gesehene Aufnahmen in Superzeitlupe geben Einblick in die erstaunlichen Jagdtechniken und die besondere Anpassungsfähigkeit dieses „fliegenden Juwels“. Die Reise durchs Alpenvorland führt weiter zu den Osterseen südlich des Starnberger Sees. Ihre kreisrunde Form geht auf Eisblöcke zurück, die von den Gletschern zurückblieben.
    Meist gibt es keine sichtbaren Zu- oder Abflüsse, und doch stehen die Seen unterirdisch mit anderen Gewässern in Verbindung. Einige besitzen so klares Wasser, dass es möglich ist, den Grund in neun Meter Tiefe zu sehen. Hier leben Rohrweihe, Zwergdommel und Drosselrohrsänger. Das Murnauer Moos schließlich ist das größte zusammenhängende Moorgebiet Mitteleuropas. Der See, ein Relikt des Loisachgletschers, wandelte sich im Laufe der Jahrtausende zum Moor.
    Es bildet ein Refugium für mehrere tausend Tierarten, im Herbst streifen einzelne Rothirsche durch das Buschwerk. Aber auch seltene Orchideen und Moorbirken wachsen hier. Zahlreiche Luftaufnahmen und Landschaftsbilder, dazu verblüffende Zeitrafferaufnahmen und Superzeitlupen führen die Zuschauer durchs Alpenvorland: Kreisrunde, kleine Seen, weite Moore und ursprüngliche Flusstäler, gerahmt von weißen Gipfeln in der Ferne. Die Eiszeit hat hier ein einmaliges Erbe hinterlassen, eine Landschaft – echt bayerisch eben. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.11.2015Das Erste
  • Folge 220 (45 Min.)
    Goldfarbene Dünen, weiße Salzpfannen, endlose Savannen unter einem tiefblauen Horizont – die Namib an der Westküste Namibias ist eine der faszinierendsten Landschaften unserer Erde. Ausgerechnet diese Wildnis, die von Sonne, Sand und Sturm geprägt wird, ist die Heimat von Afrikas einzigen Wildpferden. Umgeben vom malerischen Fish-River-Canyon und dem stürmischen Atlantik breitet sich die Namib mit ihren Trockengebieten, den Sandwüsten und den Savannen aus. Die älteste Wüste der Welt ist gleichzeitig die trockenste: Hier können nur Spezialisten, die sich über Jahrtausende an die harschen Bedingungen angepasst haben, überleben: Oryx-Antilopen, Strauße oder Hyänen.
    Doch die Namib beheimatet auch eine Tierart, die aus Europa kommt und erst seit 100 Jahren den Bedingungen der Wüste ausgesetzt ist: Pferde. Sie sind Relikte des Diamantenbooms der deutschen Kolonialzeit – ebenso zurückgelassen wie die Geisterstädte der Minen, die vom Sand zurückerobert wurden und eine Wildwest-Atmosphäre schaffen. 200 Tiere leben hier noch: Nachfahren des einstigen Bestandes aus deutschen und englischen Militärpferden, die nach dem Ersten Weltkrieg in die Wüste versprengt wurde.
    Sie behaupten sich gegen Dürre, Hitze und die ständigen Sandstürme, ständig bedroht von Skorpionen, Schlangen und Hyänen. Nur ein altes Bohrloch, mit dessen Wasser einst Lüderitz und die deutsche Eisenbahnlinie versorgt wurden, hilft ihnen zu überleben. Solange die Pferde im weiteren Umkreis des Brunnens bleiben, müssen sie nicht verdursten. Oft sind die erreichbaren Weidegründe jedoch abgegrast – über lange Perioden im Jahr herrscht Nahrungsmangel.
    So hängt das Überleben der Pferde jedes Jahr aufs Neue an einem seidenen Faden. Wird der ersehnte Regen kommen oder nicht? Die Oryx-Antilopen, mit den Pferden die größten Säugetiere der Region, sind perfekt angepasst. Sie können im Südsommer, wo fast 50 Grad Hitze herrschen, ihre Körpertemperatur regulieren. Dank ihrer Fähigkeit, große Mengen Wasser zu speichern, können die Oryx weite Strecken laufen, um an Weidegebiete zu gelangen.
    Die Nama-Flughühner haben einen besonderen Trick: Sie speichern Wasser unter ihrem Gefieder und fliegen es zu den weit entfernten Nestern. Sogar Insekten haben hier faszinierende Überlebenstechniken entwickelt, um der Trockenheit zu trotzen. Wenn die kühlen Luftmassen des Atlantik einen feinen Film von Feuchtigkeit auf die Sanddünen legen, sammelt der Nebeltrinker-Käfer die Luftfeuchtigkeit – gleichsam als wandelnder Wasserspeicher wird er zur willkommenen Beute für die Reptilien der Wüsten: Sandvipern, Eidechsen oder Chamäleons.
    Die Pferde haben keine dieser Evolutionstricks – sie sind keine Wüsten-, sondern Steppentiere. Ihnen hilft nur ihr angeborenes Sozialverhalten – nach dem Motto: gemeinsam stark. So bilden sie bei Angriffen von Hyänen einen schützenden Pulk um die Jungtiere. Oder sie lecken sich gegenseitig ab, um ihren Salzhaushalt mit Schweiß des anderen aufzubessern. Die Clans werden von den Tieren angeführt, die am stärksten sind, egal ob Hengst oder Stute. So behaupten sich Namibias Wüstenpferde schon hundert Jahre lang und prägen den „Wilden Westen Afrikas“. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.11.2015Das Erste
  • Folge 221 (45 Min.)
    In einem Spatzenleben um die ganze Welt Von Metropole zu Metropole folgt Kurt Mayer in spektakulären Bildern dem Leben der Spatzen. Die aufwendige Koproduktion von ORF – UNIVERSUM mit ARTE, NDR, BMUKK und kurt mayer film führt von Kairo über New York nach Peking, Moskau, Wien und Paris. Das junge Spatzenweibchen in Kairo, das erstmals einen Partner sucht; das Spatzenkind in New York, das erstmals sein Nest verlässt; all die Spatzen in Peking, die sich am Vogelmarkt in höchste Gefahr begeben, nur weil sie dort Futter und Gesellschaft finden oder der kleine frierende Spatz im winterlichen Moskau, der sich auf seiner Futtersuche in einen Kiosk verirrt, Spatzen im Praterfrühling in der Wiener Krieau oder im sommerlichen Paris – in sechs Episoden aus unterschiedlichen Metropolen der Welt erzählt Regisseur Kurt Mayer in großen Bildern kleine Geschichten von Spatzen und Menschen.
    Obwohl uns die Haussperlinge seit mehr als 10.000 Jahren begleiten, sind sie Wildtiere geblieben. Geduld und List sind gefragt, will man ihnen nahe kommen. Mit der Kamera in einer Höhe von drei bis acht Metern gelingt es, Spatzen auf Augenhöhe zu drehen. Gar nicht so einfach in Städten wie Moskau oder New York. In Paris führte es gar in 60 Metern Höhe auf die Türme von Notre Dame, dem schönsten und größten Spatzenhaus der Welt.
    Sperlinge sind neugierige Opportunisten. Ihre Lernfähigkeit wird weit unterschätzt. Ein Spatzenhirn zu besitzen sollte demnach eine Auszeichnung sein. Und – Spatzen haben ein ausgezeichnetes Personengedächtnis. Wer sie mehrmals mit falschem Futter täuscht, wird nachhaltig gemieden. Die Hausspatzen sind so selbstverständlich in unserer Nähe, dass wir ihr drohendes Verschwinden um ein Haar gar nicht bemerkt hätten. Inzwischen stehen sie auf der Vorwarnstufe der roten Liste der bedrohten Tierarten. Sie haben unsere Aufmerksamkeit verdient. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.11.2015Das Erste
  • Folge 222 (45 Min.)
    Irland, die Grüne Insel, hat viele außergewöhnliche Naturwunder zu bieten. Eines davon ist allerdings kaum noch entdeckt: der Shannon, Irlands großer Fluss. Hier gibt es jene einsamen Plätze, an denen man das Gefühl hat, dass alles noch so ist wie vor tausend Jahren. Die atemberaubenden Lichtstimmungen kennt nur der, der jemals eine Hausbootfahrt am Shannon gemacht hat. Diese Naturdokumentation öffnet den Blick auf die wenig bekannte Tierwelt dieses stimmungsvollen Flusses. Der Shannon mit den letzten unberührten Feuchtwiesen des Landes ist Lebensader für unzählige Tiere, die in und um den Fluss ihren Unterschlupf finden.
    Früh am Morgen starten die Vögel in den Tag und auf begeben sich auf Partnersuche. Im Frühling ist das Erwachen des Tages besonders faszinierend, denn dann kann man die verschiedenen Lockrufe der Wasservögel – Brachvögel, Wasserläufer, Kiebitze – verfolgen. Auch die Wasserfledermäuse sind perfekt ans Leben am Fluss angepasst: Wenn sie nachts aus ihren Verstecken kommen, sind sie unentwegt auf Futtersuche und scannen die Wasseroberfläche nach Insekten.
    Naturfilmer Colin Stafford-Johnson begleitet – dezent im Kanu dahinschwebend – durch den Film und öffnet in seiner zurückhaltenden Art die Augen für die Wunder am Fluss. Zum Beispiel für die Seidenreiher, die sich erst seit wenigen Jahren am Shannon heimisch fühlen. Die Eichhörnchen am Flussufer sind schon seit dem Vormittag auf Futtersuche und turnen an den Bäumen; am Wasser selbst wird es mit dem Fortschreiten des Tages immer geschäftiger – der Fluss ist Lebensraum riesiger Vogelschwärme, die an den seichten Ufern üppige Nahrung finden.
    Geheimes und unentdecktes Leben auch unter Wasser: der Lebenszyklus der Hechte orientiert sich an den Jahreszeiten. Eisige Winter mit bezaubernden Landschaften kennt auch Irland – angekündigt wird die kalte Jahreszeit durch die überwältigenden Formationsflüge Tausender von Staren. Die preisgekrönte Dokumentation über den Shannon ist eine Hommage an den großen Fluss Irlands, der das Land teilt – in den rauen Westen und den sanften Osten. Sie zeigt, wie faszinierend Flusslandschaften sind und welch wunderbare Geschöpfe sie beleben. Und wie still es dort sein kann. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.11.2015Das Erste
  • Folge 223 (45 Min.)
    Das Symboltier des ganzen Landes ist noch etwas zerzaust. Die zwei Steinadler-Küken haben sich gerade erst aus ihren Eiern gepellt. Vor ihrem Nest breiten sich die Albanischen Alpen aus, die von den Einheimischen auch „Verwunschene Berge“ genannt werden. Der ganz im Norden Albaniens liegende und von Gletschern geformte Gebirgszug ist reich an Wäldern und Wiesen, unzugänglich und deshalb von jeher dünn besiedelt. Ein idealer Lebensraum für die Steinadler. Am Anfang ist ihre Welt sehr klein: ein Horst auf einer Kiefer thronend, einen guten Meter breit und lang. Mehr als 70 Tage verbringen die Jungen dort, warten auf Futter, trotzen dem Wind und messen ihre Kräfte.
    Bis die Schwingen stark genug sind für einen ersten Flug über die Gipfel. Berge machen in Albanien gut die Hälfte der Landesfläche aus. Unzählige Flüsse durchziehen sie in ostwestlicher Richtung. Alle münden in der Adria und geben der 362 Kilometer langen Küste ein unverwechselbares Gesicht. Das Land zwischen Meer und Bergen offenbart auch eine außergewöhnliche Artenvielfalt. Auf der Schlickinsel in der Karavasta-Lagune herrscht im Frühsommer großer Trubel. Die Kolonie der Krauskopfpelikane hat viel Zuwachs bekommen.
    Während die Kleinsten sich fürs Futter noch dem elterlichen Schnabelsack entgegenstrecken, brechen die Älteren längst selbst zum Fischfang auf. Am Abend sind alle zurück auf dem kleinen Eiland, sicher vor den Schakalen, die bei Dämmerung ihre Verstecke im Unterholz verlassen. Jahrtausendelang trafen in Albanien die Kulturen und Religionen der wechselnden europäischen Mächte aufeinander. Illyrer, Griechen, Römer und Osmanen hinterließen ihre Spuren. Kulturdenkmäler ziehen nicht nur Menschen in ihren Bann. Fledermäuse flattern in der Kirche der Heiligen Maria zwischen Jesus am Kreuz und gut erhaltenen Fresken umher.
    Sumpfschildkröten setzen sich im Amphitheater von Butrint eindrucksvoll in Szene. Zusammen mit dem Tierfilmer Alexander Sommer begibt sich die Autorin Cornelia Volk auf eine Entdeckungsreise durch „Shqipëria“ – ein Land, das wohl getrost als der letzte weiße Fleck auf der Europakarte bezeichnet werden kann. Aus der Adlerperspektive nähert sich die Kamera den verborgenen Naturschätzen und gewährt dabei zugleich Einblicke in eine bewegte und bewegende Geschichte. Immer wieder kehrt sie zum Horst des Steinadlers zurück und beobachtet, wie ein kleiner weißer Federball zum kräftigen König der Lüfte heranwächst. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.12.2015Das Erste
  • Folge 224 (45 Min.)
    In Europas Westen liegt ein Meer, das von Extremen beherrscht wird. Hier finden Giganten ein Schlaraffenland, kämpfen Menschen mit gefährlich hohen Wellen, hier brauen sich lebensbedrohliche Stürme zusammen und finden seltene Tiere Schutz und Nahrung. Alljährlich ereignet sich im Winter vor der Küste Nordnorwegens ein Naturspektakel: Milliarden von Heringen kommen zusammen, um zu laichen. Ein Schlaraffenland für viele Tiere, die sich von den Fischen ernähren. Eine Buckelwalkuh ist extra 4000 Kilometer mit ihrem jungen Kalb quer durch den Atlantik gezogen, um an dem großen Fressen teilzuhaben.
    Sie hat dabei ein ozeanisches Transportmittel genutzt: den Golfstrom – einer der wärmsten und mächtigsten Ströme der Weltmeere. In der Karibik kommt er, getrieben von den Passatwinden, in Gang und lädt sich in den flachen Gewässern rings um die Inseln mit Sonnenwärme auf. Die Dimensionen sind gewaltig: Jede Sekunde gelangt Wärme, die einer Milliarde Megawatt entspricht, aus der Karibik bis in den Nordwestatlantik – mehr als das 2000fache der gesamten Kraftwerksleistung Europas. Nicht nur die Wale nutzen das gigantische Förderband, auch Fächerfische, Lederschildröten, Thunfische und Delfine reisen energiesparend ein Stück weit mit.
    Ihr Ziel sind stets nahrungsreiche Regionen wie die Ostküste Kanadas oder die Westküsten der Britischen Inseln. Durch Strömungsturbulenzen und starke Winde – werden massenweise Nährpartikel aus der Tiefsee in obere Wasserschichten transportiert. Auch der Mensch profitiert vom Golfstrom. Auf der Höhe von Neufundland wechselt die Meeresströmung ihren Kurs von Nord nach Ost – eine Folge der Erdumdrehungskraft. Ideal für die Händler, die nach der Entdeckung Amerikas Waren von der Neuen in die Alte Welt transportierten.
    Doch bringt der Golfstrom auch Tod und Zerstörung. Die durch ihn entfachten Westwinde bauen oft im Nordatlantik haushohe Wellen auf, die Schiffe der vielen Atlantikfischer sind ihnen völlig ausgeliefert. Auf dem stürmischen Nordatlantik ist jede Fangfahrt eine Herausforderung und oft ein Spiel mit dem Leben. Der Film welche enorme Wirkung der Golfstrom auf den gesamten Nordatlantik hat. Ohne ihn wäre er nicht das, was er ist: das nährstoffreichste und zugleich wildeste Meer der Welt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereFr 25.12.2015Das Erste
  • Folge 225 (45 Min.)
    In Europas Westen liegt ein Meer, das von Extremen beherrscht wird. Hier finden Giganten ein Schlaraffenland, kämpfen Menschen mit gefährlich hohen Wellen, hier brauen sich lebensbedrohliche Stürme zusammen und finden seltene Tiere Schutz. In der Karibik liegt das Sonnenparadies des Atlantiks. In Korallenriffen, Seegraswiesen und Mangrovenwäldern entwickelt sich üppiges Leben. Unzählige Fische haben hier ihre Kinderstuben, seltene Kolosse wie die Manati finden alles, was sie zum Leben brauchen, und Atlantische Fleckendelfine bringen ihre Jungen zur Welt. Der Februar ist der kühlste Monat in der Karibik, doch auch schon da ist das Wasser 23 Grad warm.
    Von Monat zu Monat aber wird es heißer – die Macht der Sonne wird immer stärker, immer gnadenloser. Im Juli ist die Sonne bereits so intensiv – und mit ihr die UV-Strahlung – dass einige Korallen ihre hitzeempfindlichen Algen abstoßen müssen, die sie normalerweise mit Nährstoffen versorgen. Einige strahlen als eine Art Sonnenschutz Licht ab – doch das können längst nicht alle Korallen. Viele Tiere suchen Schutz im Schatten 5000 Kilometer entfernt bahnt sich jetzt eine Katastrophe an. Heiße Winde aus der Sahara wehen hinaus auf den offenen Atlantik und sorgen dafür, dass enorme Mengen an Wasserdampf aufsteigen.
    Wolken bilden sich, das Wasser kondensiert und setzt dabei enorme Mengen an Wärmeenergie frei. Riesige Wolkenwirbel drehen sich über dem Atlantik, brausen immer weiter gen Westen und wachsen mit jedem Kilometer: Ein Hurrikan entsteht. Hat er schließlich die Karibik erreicht, kann er an einem Tag so viel Energie entladen wie bei der Explosion von 640.000 Atombomben vom Typ Hiroshima freigesetzt würde – und all die Energie stammt nur aus der Verwandlung von Dampf in Wasser. Zurück bleiben völlig zerstörte Orte, überflutete Küsten – und im Meer abgebrochene Korallenstöcke, verschlammte Mangrovenwälder, auseinandergerissene Delfinfamilien.
    Doch im Tropischen Atlantik hat sich das Leben an diese Naturgewalten angepasst. Das verzweigte Dickicht der Mangrovenwurzeln schützt nicht nur Küsten, sondern bietet unzähligen Tieren einen Schutzhafen während des Sturms. Wellen und Wind sorgen dafür, dass sich die Sämlinge dieser amphibischen Bäume verbreiten. Und bei den Delfinen gibt es nach Hurrikanen oft einen Babyboom. Wer im Atlantik zuhause ist, muss lernen, in beidem zurechtzukommen: im Paradies ebenso wie in der Hölle – den beiden Extremen in ein und demselben Ozean. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.12.2015Das Erste
  • Folge 226 (45 Min.)
    In Europas Westen liegt ein Meer, das von Extremen beherrscht wird. Hier finden Giganten ein Schlaraffenland, kämpfen Menschen mit gefährlich hohen Wellen, hier brauen sich lebensbedrohliche Stürme zusammen und finden seltene Tiere Schutz. Mitten im Atlantik, weitab von jeder Küste, erstreckt sich eine Wasserwüste. Hier wachsen keine Pflanzen, bilden sich keine Korallen – es gibt weit und breit kein Lebenszeichen. Doch dann tauchen an manchen Orten wie aus dem Nichts riesige Fischschwärme auf – und mit ihnen ihre Räuber: zum Beispiel Delfine.
    Die intelligenten Tiere bilden Teams, um die Beute zusammenzutreiben und leichter zu fangen. Geht man Hochseeoasen wie dieser auf den Grund, stößt man nahezu immer auf Unterwasserberge. Ihre Geschichte beginnt vor 16 Millionen Jahren. Einst waren Amerika und Eurasien vereint. Als ihre Kontinentalplatten auseinanderdrifteten, bildete sich ein gewaltiger Spalt, der bis heute auseinanderstrebt. Meereswasser ergoss sich in die Lücke – und der Atlantik, das jüngste Meer der Erdgeschichte, war geboren. Magma quoll aus dem Riss im Erdmantel empor und formte das längste Gebirge der Welt: den Mittelatlantischen Rücken.
    16.000 Kilometer erstreckt er sich von der Arktis bis in die Antarktis. Mancherorts erhebt sich die Gebirgskette bis über das Wasser: Island, die Azoren, Ascension oder Fernando de Noronha vor Brasilien sind sichtbare Beispiele. Ihnen allen ist eins gemeinsam: An ihren unterseeischen Bergflanken staut sich das Wasser, wird nach oben gepresst und damit die Nährstoffe der Tiefsee. Die wiederum ernähren all die Tiere, die nicht in die Tiefen tauchen können, und sorgen an den Berghängen für eine reiche Meeresvielfalt.
    Für das Leben an Land spielen das Alter und Lage der Inseln eine Rolle: Ascension, noch jung und mitten im Meer, bot vor dessen Kolonialisierung gerade mal einem einzigen größeren Landtier einen Lebensraum: der Ascension-Krabbe. Unermüdlich wandern Heerscharen dieser Krustentiere jedes Jahr kilometerweit ans Meer, um ihre Eier zu legen. Auf Fernando de Noronha dagegen herrscht üppiges Grün und tausende Meeresvögel brüten dort. Dank der Nähe zu Brasilien konnten Samen und Vögel sich hier gut einnisten.
    Nirgendwo aber ist der Nahrungsreichtum so unermesslich wie rund um Südgeorgien, mitten im sturmumtosten Südatlantik. Auf Südgeorgien brüten die größten Pinguinkolonien der Welt, bringen 90 Prozent der Weltpopulation an Südlichen Mähnenrobben ihre Jungen zur Welt. Hier zeigt sich, wie Berge, die aus dem Feuer geboren wurden, die Wasserwelt verwandeln – von einer Wüste in eine Oase. Und all das dank jener gewaltigen geologischen Kräfte, die einst auch ihn entstehen ließen: den Atlantik, den Ozean der Extreme. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.12.2015Das Erste

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