2012, Folge 41–45

  • Folge 41
    Anlässlich des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus befasst sich die „Spur der Ahnen“ in dieser Ausgabe mit einem ganz besonderen Fall. Gabriele Blechschmidt ist überzeugt davon, dass ihr Urgroßvater Julius Arnfeld eine schillernde Persönlichkeit gewesen ist. Ein Tausendsassa, der die Welt bereiste, im 1. Weltkrieg mit dem Eisernen Kreuz dekoriert wurde und bis in die Dreißiger Jahre als umjubelter Schauspieler arbeitete. Obwohl ihn heute kaum jemand mehr kennt, war er ein berühmter Künstler seiner Zeit und sogar für den Karrierestart des jungen Heinz Rühmann verantwortlich.
    Doch die Machtergreifung der Nazis war auch für den Juden Julius Arnfeld der Anfang vom Ende. Er entgeht zwar zunächst auf abenteuerlichste Weise dem Zugriff der Gestapo, doch schließlich wird er aufgegriffen und als Häftling ins KZ Theresienstadt gebracht. Normalerweise ein Todesurteil. Verzweifelt kämpft er dort ums Überleben und empfiehlt sich für die KZ-Theatergruppe. Dort spielt er unter schrecklichen Umständen die großen Dramen, sodass man ihn bald nur noch als den „Faust von Theresienstadt“ kennt. Mit diesen Engagements kann er immer wieder seine Deportation nach Auschwitz verschieben. Im letzten Moment rettet ihn der Angriff der Roten Armee vor dem sicheren Tod in den Gaskammern der Nazis. Nach dem Krieg verliert sich die Spur von Arnfeld in London.
    Um die letzten Geheimnisse seines Lebens aufzuklären, unternimmt Gabriele Blechschmidt eine bewegende Reise zu den Lebensstationen von Julius Arnfeld und stellt sich der schwierigen Suche nach weiteren Nachkommen von ihm. Dabei bleiben Gabriele Blechschmidt auch die Schattenseiten ihres Urgroßvaters nicht erspart und sie erfährt, dass auch die Prominenten und Künstler vor rund 100 Jahren mit dem Rausch des Ruhmes zu kämpfen hatten. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 25.01.2012MDR
  • Folge 42
    Als sie die Stasi-Akte ihres verstorbenen Vaters liest, entdeckt Regina Köhler aus Gotha eine Notiz, die ihr fast den Atem stocken lässt. Der Vater hatte offenbar einen Sohn, den niemand kennt. Regina traut ihren Augen nicht. Wenn das wahr ist, dann hätte sie einen ihr unbekannten Bruder! Ein Geheimnis, das ihr Vater mit ins Grab genommen hat. Laut der Stasi-Akte soll der uneheliche Sohn in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts in Marburg zur Welt gekommen sein. Aber wie findet man einen Menschen, dessen einzige bekannte Spur mehr als 50 Jahre alt ist? Regina Köhler weiht ihren großen Bruder ein und gemeinsam beginnen sie nach der Wahrheit zu suchen. Dabei haben sie nur einen Wunsch: Wenn es diesen Unbekannten tatsächlich gibt, wollen sie ihn finden. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.02.2012MDR
  • Folge 43
    Nelli Husse aus Halle hat ihren Vater nie kennengelernt. Er ist Kubaner und war Ende der 70er-Jahre des letzten Jahrhunderts als Gastarbeiter in der DDR. Ein Foto hat sie von ihm und ein paar Briefe, die ihre Mutter ihr gegeben hat. Und sie kennt die Geschichte der leidenschaftlichen Liebe zwischen einer jungen Deutschen und einem attraktiven Kubaner. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 29.02.2012MDR
  • Folge 44
    Wer kann von sich schon behaupten, dass er auf einer Raubritterburg aufgewachsen ist? Rita Kunkel (51) aus Ranies bei Schönebeck kann das. Seit Generationen lebt ihre Familie auf einem großen Bauernhof in der Mitte des Ortes – genau dort, wo Jahrhunderte lang eine Burg gestanden und das Rittergeschlecht von Ranies die Gegend unsicher gemacht haben soll. So jedenfalls erzählt man es sich im Dorf seit Generationen. Grund genug für Rita Kunkel, geborene Perlberg, sich auf die Suche nach der Wahrheit zu machen und vor allem der Frage nachzugehen: Stammt unsere Familie von den Raubrittern ab? Keine leichte Aufgabe.
    Von einer mittelalterlichen Burg ist in Ranies auf den ersten Blick nichts zu sehen. Die Kirchenbücher reichen nur 300 Jahre zurück. So lange – das ist bald klar – leben die Perlbergs zumindest schon in Ranies und betreiben dort Landwirtschaft. Die Suche nach Akten gestaltet sich schwierig. In Wernigerode findet sich ein Steuerregister von 1687, in dem die Dorfbewohner von Ranies namentlich genannt sind. Das Sächsische Hauptstaatsarchiv Dresden besitzt einen Ortsplan aus dem 16. Jahrhundert, auf dem in Ranies ein Schloss eingezeichnet ist. Und schließlich finden sich tatsächlich Urkunden aus dem 14. Jahrhundert, in denen ein Adelsgeschlecht von Ranies erwähnt wird.
    Auf einem über 650 Jahre alten Siegel ist sogar ihr Wappen erhalten. Doch was ist mit der Burg? In einem leeren Kellerraum auf dem Hof der Perlbergs scheinen tatsächlich Überreste der Burgmauern zu sein. Ein Rundbogen ist in der Kellerwand erkennbar. Die Perlbergs vermuten dahinter einen zugeschütteten Gang. Ein ähnlicher Zugang befindet sich auch im Keller des Nachbargrundstücks – seit Generationen zugemauert. Die massiven Mauern scheinen tatsächlich sehr alt zu sein. Wie alt, das wird ein Archäologe vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt klären.
    Auch ein Geophysiker ist vor Ort, um mit einem Bodenradargerät zu schauen, welches Geheimnis sich unter der Erde verbirgt. Sind es Reste einer alten Burg? Wenn ja, wie könnte sie ausgesehen haben? Und vor allem: Was verbirgt sich hinter den verschlossenen Gängen, wo führen sie hin? Aber auch Rita Kunkel selbst liefert noch weitere Anhaltspunkte: Als Kind hat sie beim Spielen auf dem elterlichen Grundstück einen verrosteten Säbel gefunden. Eine Hinterlassenschaft der Raubritter? Auch das wird der Archäologe klären und ebenso die Frage, weshalb Ritter – immerhin adlige Herren – im Mittelalter zu Räubern wurden. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 22.08.2012MDR
  • Folge 45
    Es ist eine unglaubliche und vor allem fast unbekannte Geschichte: Im Sommer 1943 verschafft sich der Fallschirmjäger-Offizier Johannes Lübeck Zugang zum Reichspropagandamuseum und verprügelt einen der größter Demagogen der deutschen Geschichte: Joseph Goebbels. Zu dieser Zeit war Goebbels wieder auf dem Höhepunkt seiner Macht. Er hatte gerade zur totalen Mobilisierung aufgerufen und damit seine zahlreichen Ausschweifungen und Eskapaden vergessen gemacht. Goebbels funktionierte wieder, zumindest nach außen. Die phantastische Geschichte vom verprügelten Goebbels erzählt Johannes Lübeck aus Tangermünde.
    Es war sein gleichnamiger Onkel, der die Tat begangen haben soll. Zuvor soll Goebbels sich an einer jungen Mitarbeiterin vergangen haben, der Verlobten von Lübecks Onkel. Wenige Wochen nach der Tat war der Onkel tot. So unglaublich diese Geschichte ist, so zweifelhaft ist sie auf dem zweiten Blick auch. Kann es wirklich sein, dass ein einfacher Wehrmachtssoldat in das Reichspropagandamuseum eindringt? Und dass er tatsächlich bis zu Goebbels vordringt? Johannes Lübeck will das Geheimnis um seinen Onkel, nach dem er benannt wurde, jetzt lösen.
    Was geschah in jenen Sommertagen des Jahres 1943? Die Spuren führen ihn quer durch Deutschland. Er entdeckt die Reste des Ministeriums, in dem sich 1943 die Geschichte zugetragen haben soll. Er trifft auf Zeitzeugen – die letzte lebende Mitarbeiterin des Propagandaministeriums und einen Teilnehmer der Todesschlacht seines Onkels. Schließlich bekommt er Gewissheit durch einen renommierten Goebbels-Biographen und er erfährt, was aus der früheren Verlobten seines Onkels wurde. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 29.08.2012MDR

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