2016, Folge 1–19

  • Folge 1
    Ein Hamster kann in einer einzigen Nacht bis zu 30’000 Umdrehungen in seinem Hamsterrad zurücklegen. Umgerechnet sind das unglaubliche 20 bis 30 Kilometer für den winzigen Nager. Wenn er seinem Bewegungsdrang genügend gefrönt hat, steigt er aus seinem Rad aus, frisst und ruht sich aus.
    Genau dies nehmen sich viele Menschen zum Jahresbeginn vor. Doch viele fühlen sich gefangen in ihrem Hamsterrad. Sie haben das Gefühl, gar nicht aussteigen zu können. Grund sind vielleicht berufliche, finanzielle oder familiäre Verpflichtungen und Erwartungen. Es geschieht, weil die Umstände nun einmal so sind, weil sich alles schneller dreht und weil man auch immer schneller sein muss.
    Der Antrieb ist der eigene innere Beschleuniger und die menschlichen Existenzängste. Das Resultat sind Unzufriedenheit, ein fremdbestimmtes Leben, physische und psychische Erschöpfung, vielleicht ein Burn-out, manchmal vielleicht auch ein Verbleib in der vermeintlichen Komfortzone.
    Warum schaffen sich die Menschen diese Hamsterräder? Wie steigt man daraus aus? Unter der Leitung von Thomy Scherrer diskutieren im «Club» die Hamsterradkenner und -aussteiger:
    - Christoph Trummer, Armutsphilosoph, Eremit im Berner Oberland, Gelegenheitsarbeiter
    Fridolin Schwitter, ehemaliger Wirtschaftsförderer Kanton Luzern, ehemaliger Kapuzinermönch auf Zeit, ab 2016 «frater familiaris» im geschlossenen Frauenkloster Notkersegg St. Gallen
    - Mathias Binswanger, Glücksforscher, Professor für Volkswirtschaftslehre und Finance, Fachhochschule Nordwestschweiz
    - Katharina Prelicz-Huber, Präsidentin Verband des Personals Öffentlicher Dienste VPOD, alt Nationalrätin Grüne, ehemalige Sozialberaterin bei ABB
    - Käthi Kaufmann-Eggler, Präsidentin IG Familie 3plus, Mutter von fünf Kindern
    - Dieter Kissling, Arbeitsmediziner (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 05.01.2016SRF 1
  • Folge 2
    Die Exzesse in der Silvesternacht in Köln sind noch nicht geklärt. Männerbanden haben Frauen sexuell bedrängt und bestohlen. Über 500 Anzeigen sind bei der Polizei eingegangen, in 40 Prozent ermitteln die Kriminalbeamten wegen Sexualstraftaten. Ähnliches habe sich in anderen deutschen Städten und auch in Zürich abgespielt. Ob Diebstahl oder sexueller Hunger die Motive waren, bleibt vorläufig offen. Die Opfer sind ohnehin traumatisiert. Der Konflikt birgt auch kulturellen Zündstoff.
    Die Verunsicherung in der Bevölkerung ist gross, besonders weil es sich um Männer «vorwiegend nordafrikanischer und arabischer Herkunft» gehandelt haben soll. Die aufgeheizte Stimmung wegen der Flüchtlingsströme wird dadurch zusätzlich belastet. Die bohrende Frage, ob der Islam mit den Werten der freien Gesellschaft vereinbar sei, erhält erneut Auftrieb. Besonders die Ungleichheit von Mann und Frau, aber auch die Geringschätzung der westlichen Freiheitsideale, bieten Konfliktstoff.
    Für das friedliche Nebeneinander verschiedener Kulturen setzen sich zwar engagierte Vertreterinnen und Vertreter beider Seiten ein. Besonders in den Sozialen Medien verschaffen sich jedoch immer mehr diejenigen Luft, die in den Kölner Exzessen die Bestätigung all ihrer Ängste und Vorurteile zu finden meinen. Zwischen den Lagern positioniert sich der forensische Experte, der aus seiner täglichen Beschäftigung mit Sexualtätern keinen Zusammenhang zu ihrem kulturellen Hintergrund finden kann und deshalb zur Besonnenheit mahnt.
    Im «Club» diskutieren Expertinnen und Experten mit unterschiedlichen Positionen den vielschichtigen Konflikt zwischen den Übergriffen in Köln und dem Zusammenleben der Kulturen.
    Unter der Leitung von Norbert Bischofberger diskutieren unter anderen:
    - Ashti Amir, ehemaliger syrischer Flüchtling, Betreuer von Asylsuchenden
    - Michèle Binswanger, Journalistin «Tages-Anzeiger»
    - Jérôme Endrass, Forensischer Psychologe, Amt für Justizvollzug Zürich
    - Amira Hafner-Al Jabaji, Islamwissenschaftlerin
    - Saïda Keller-Messahli, Forum für einen fortschrittlichen Islam (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 12.01.2016SRF 1
  • Folge 3
    Nichts soll tabu sein bei den Diskussionen rund um die Sparmassnahmen in den Schulen. Doch für die einen ist damit das höchste Gut der Schweiz in Gefahr: die Bildung. Andere sehen darin eine Chance für die Schule der Zukunft, die auch marktwirtschaftlich funktionieren soll.
    In den letzten drei Jahren haben die Deutschschweizer Kantone mindestens 265 Millionen Franken im Bildungsbereich eingespart. Für die kommenden drei Jahre sind noch umfassendere Abbaumassnahmen geplant von über 500 Millionen Franken. Nicht darin enthalten sind die Sparmassnahmen der einzelnen Gemeinden.
    Auch diese suchen ganz unterschiedliche Wege, um zu sparen: Die einen verzichten auf den Halbklassenunterricht, andere streichen das Fach «Deutsch als Zweitsprache», wieder andere wälzen die Kosten für den Musikunterricht auf die Eltern ab. Im Kanton Luzern steht auch eine zusätzliche Ferienwoche zur Debatte.
    Lange galt Bildung in der Schweiz als heilige Kuh, wenn es um Sparmassnahmen ging. Droht jetzt die Schlachtbank? Wohin führen diese Sparmassnahmen? Wie kann die Schule mit der gesellschaftlichen und technischen Entwicklung mithalten? Und wird das in Zukunft noch finanzierbar sein?
    Unter der Leitung von Thomy Scherrer diskutieren im «Club»:
    - Christoph Wittmer, Rektor Kantonsschule Enge und Präsident Schulleiterkonferenz Zürich
    - Liselotte Graf-Zünd, Schulleiterin und Primarlehrerin Thun
    - Rudolf Minsch, Chefökonom Economiesuisse
    - Lucien Criblez, Professor für Historische Bildungsforschung und Steuerung des Bildungssystems
    - Christian Amsler, Erziehungsdirektor Kanton Schaffhausen, Präsident Deutschschweizer Erziehungsdirektoren (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 19.01.2016SRF 1
  • Folge 4
    65 000 Menschen sterben jedes Jahr in der Schweiz, die überwiegende Mehrheit nach langer Krankheit und zunehmender Pflegebedürftigkeit. Wenn Heilung nicht mehr möglich ist, rückt das Bedürfnis nach möglichst viel Lebensqualität trotz Beeinträchtigung ins Zentrum: körperliche, seelische und pflegerische Wünsche gehen einher mit Ängsten vor Schmerz und vor Abschied.
    Aber auch Konflikte mit den nächsten Angehörigen können die letzte Zeit belasten. Palliativpflege berücksichtigt all diese Aspekte. Sie ist deshalb weit mehr als eine Methode, sie ist eine Haltung. Das Wohlbefinden der nächsten Angehörigen zählt ebenso wie das der Patientinnen und Patienten. Wenn es einem besonders schlecht geht, leidet auch der andere Teil.
    Allzu oft setzt die umfassende und schonende Behandlung der Palliative Care zu spät oder gar nicht ein, sei es aus Unwissen der Patienten oder wegen schlechter ärztlicher Beratung. Und dies geschieht, obwohl Studien gezeigt haben, dass Krebspatienten, die frühzeitig palliativ behandelt werden, eine bessere Lebensqualität haben und häufig länger leben als solche, die zum Beispiel bis zum Tod eine onkologische Standardtherapie erhalten.
    Aber auch die Frage, wo man sich pflegen lassen soll, beschäftigt viele Betroffene. Die meisten wollen zu Hause bleiben, solange es geht, andere sind schon bald auf Pflege im Heim oder im Spital angewiesen. Die Schweiz verfügt zwar über ein gutes Netz an stationären und ambulanten Angeboten. Doch vielerorts fehlt es an entsprechend ausgebildeten Ärzten. Und oft ist auch die Finanzierung nicht gesichert.
    Im «Club» erzählt eine Krebspatientin im letzten Stadium zusammen mit ihrem Arzt vom Segen der Palliativmedizin. Die Witwe eines in der Palliativpflege verstorbenen Mannes bietet Einblick ins Schicksal der Angehörigen. Und weitere Fachleute mit eingehenden Erfahrungen beleuchten mit kritischem Blick die komplexen Facetten der «lindernden» Pflege.
    Die Gäste von Thomy Scherrer sind:
    - Marlies Hürlimann, krebskrank, Palliativpatientin
    - Viola Käumlen, Angehörige eines inzwischen verstorbenen Tumorkranken
    - Andreas Weber, ärztlicher Leiter Palliative Care, Spital Wetzikon und Leiter Palliativspitex
    - Renate Karlin, Pflegedienstleiterin Palliativzentrum Hildegard, Basel (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 02.02.2016SRF 1
  • Folge 5
    Es ist eine Volksinitiative der Extreme – in den Forderungen wie in den Wortgefechten. Das Parlament wird als «Classe politique» gebrandmarkt, das den Volkswillen missachte, weil es eine Härtefallregelung will. Auch sollten die Schweizerinnen und Schweizer «sich vor den eigenen Richtern hüten». Beiden Instanzen wollen die Initianten die Handlungsfreiheit nehmen. Aufklärung oder Hetze? «Ein Anschlag auf die Schweiz», urteilt ein Wortführer des gegnerischen Lagers. Gewaltenteilung und gegenseitige Kontrolle seien der Grundstein der direkten Demokratie.
    Kaum eine Initiative zuvor hat derart polarisiert und mobilisiert. Besonders die Secondos und Secondas, die hier ohne Schweizer Pass leben und arbeiten, sind aufgewühlt. Ihnen droht im Deliktfall nebst der Strafe auch die Ausschaffung in ein Land, dessen Sprache und Kultur sie womöglich nicht kennen. Die SVP kämpft mit ihrer Anhängerschaft gegen den Rest der Schweiz: alle Parteien, Wirtschaft, Richter, Staatsanwälte, Ständerat, Kulturschaffende, Kirchen.
    Trotz des extremen Ungleichgewichts zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab. In beiden Lagern wächst die Anspannung mit Blick auf die Abstimmung am 28. Februar. Im «Club» kämpfen die Wortführer mit ihren stärksten Argumenten ein letztes Mal bei SRF um Stimmen an der Urne.
    Unter der Leitung von Thomy Scherrer diskutieren:
    Pro:
    - Albert Rösti, designierter Parteipräsident SVP
    - Thomas Minder, Ständerat SH/​parteilos
    Contra:
    - Philipp Müller, Parteipräsident FDP, Ständerat FDP/​AG
    - Kaspar Surber, stellvertretender Redaktionsleiter «Wochenzeitung»
    - Doris Fiala, Nationalrätin FDP/​ZH (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 09.02.2016SRF 1
  • Folge 6
    Die Liste der Hiobsbotschaften ist lang: Alstom, Zurich, SBB, Bucher, Sunrise, Credit Suisse usw. Diese und viele weitere grosse und kleinere Unternehmen reagieren mit Entlassungen auf die Krise. Sie greifen zur Kündigung als eine der Massnahmen im Kampf gegen die negativen Folgen von Globalisierung, Digitalisierung und dem starken Franken.
    Doch welches sind die Folgen für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer? Sind diese nur noch Manipuliermasse im globalen Wettbewerb um Gewinnmaximierung? Wie können sie sich gegen die unberechenbaren Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt wappnen? Und mit welchen Perspektiven sollen junge Menschen auf das Arbeitsleben vorbereitet werden?
    Unter der Leitung von Thomy Scherrer diskutieren im «Club»:
    - Jacqueline Badran, Unternehmerin, CEO Zeix AG, Zürich, Nationalrätin SP/​ZH
    - Josef Maushart, Unternehmer, CEO und VR-Präsident Fraisa SA, Bellach, Mitglied Swissmem, Präsident Inveso
    - André Schläppi, Unternehmer, CEO Grass & Partner, Zürich, Outplacer
    - Doris Bianchi, stellvertretende Leiterin Sekretariat Schweizerischer Gewerkschaftsbund
    - Reto Lipp, SRF-Wirtschaftsredaktor (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 16.02.2016SRF 1
  • Folge 7
    «Auf euch hat hier niemand gewartet» – der Dokfilm von SRF hat eingeschlagen. Flüchtlinge absolvieren eine einjährige Flüchtlingslehre im Gastrogewerbe, besuchen Sprach- und Benimmkurse. Er veranschaulicht die Chancen und Schwierigkeiten der Integration in den Arbeitsmarkt. Die Wirtschaft bietet jedoch erst zögerlich Hand; sie fordert in vielen Bereichen höhere Qualifikationen. Den Gemeinden wiederum fehlt das Geld für die aufwendigen Integrationsprogramme. Die 6000 Franken Starthilfe des Bundes für jeden Flüchtling genügen ihnen nicht. Die hohen Kosten zu Beginn würden sich auf Dauer mehr als bezahlt machen, argumentieren sie: Wer arbeitet, braucht keine Sozialhilfe. Diese ist rund 25’000 pro Person und Jahr. Man rechne, wenn ein 20-Jähriger lebenslänglich davon leben müsste.
    Die einjährige Flüchtlingslehre hat den Ruf eines Vorzeigemodells. Im Gastrogewerbe gibt es sie seit zehn Jahren mit einer Erfolgsquote von 80 Prozent. Der Bund hat 54 Millionen Franken gesprochen, damit weitere 1000 Flüchtlinge in den Genuss dieser Ausbildung kommen. Ziel ist, das Modell auf andere Branchen (Bau- und Autogewerbe, Pflegeberufe usw.) auszudehnen. Zudem fordert die Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe die Player Bund, Kantone und Wirtschaft an einen runden Tisch. Kritiker fürchten die Magnetwirkung des Flüchtlingsparadieses Schweiz. Andere warnen auch vor der Konkurrenz für Schweizer Arbeitnehmer mit niedriger Qualifikation.
    Im «Club» diskutiert Thomy Scherrer die kontroverse Integrationsthematik mit Experten, Skeptikern und Flüchtlingen:
    - Roland A. Müller, Direktor Schweizerischer Arbeitgeberverband
    - Felix Wolffers, Kopräsident Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe
    - Rudolf Strahm, Experte Berufsbildung, ehemaliger Preisüberwacher
    - Hannes Germann, Präsident Gemeindeverband Schweiz, Ständerat SH
    - Markus Vogel, Kompetenzzentrum Integration Stadt Bern
    - Yonas Gebrehiwet, Flüchtling aus Eritrea, Lehrling (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 23.02.2016SRF 1
  • Folge 8
    Krebs soll heilbar werden. Die Vision besticht. Forschung und Fortschritt in der Medizin erzeugen immer neue und bessere Medikamente. Den Krebs dereinst zu besiegen, folgt dieser Logik. Bill Gates siedelt die glorreiche Zukunft in 30 Jahren an. Kranke bangen auf den Tag. Doch die rasante Entwicklung der Spitzenmedizin beflügelt auch die Grössenfantasie der unbegrenzten Machbarkeit. Mit Gentechnik kann menschliches Leben schon heute manipuliert und designt werden. Skeptiker mahnen zur Zurückhaltung und warnen vor den Folgen, wenn die Büchse der Pandora geöffnet wird. Und schliesslich bleibt da noch die drängende Frage, wer die immensen Kosten bezahlen kann.
    Im «Club» nimmt Thomy Scherrer die kühne Vision zum Anlass, um mit seinen Gästen über Wunsch und Wirklichkeit, Chancen und Grenzen medizinischer Heilkunst zu reden. Mit dabei sind unter anderen:
    - Viviane Hess, Leitende Ärztin /​ Leiterin Klinische Forschung Onkologie Universitätsspital Basel
    - Thomas Cueni, Generalsekretär Interpharma
    - Ruth Baumann-Hölzle, Medizinethikerin Dialog Ethik
    - Anton Gunzinger, Dozent Computersystemarchitektur ETH Zürich (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 01.03.2016SRF 1
  • Folge 9
    Ungeklärte Fälle wie der fünffache Mord von Seewen 1976 oder die Tötung des Schülers Beat Gyger aus Thun 1973 geben nicht nur der Polizei grosse Rätsel auf. Auch die Öffentlichkeit spekuliert regelmässig über die Hintergründe und hofft wie die Angehörigen auf eine Klärung. Doch die Verbrechen sind nach 30 Jahren verjährt – die Polizei muss ihre Ermittlungen einstellen. Und wenn der Täter dennoch gefunden würde, wäre er straffrei. Die Strafverfolger könnten nicht mehr handeln, selbst wenn überraschend neue Spuren auftauchen würden.
    Das empfinden Politiker aus verschiedenen Parteien als unerträglich. Mit seiner Motion will SVP-Nationalrat Alfred Heer die Unverjährbarkeit schwerer Tötungsdelikte erreichen. Vergleichbar mit der Unverjährbarkeit «pornografischer Straftaten», die es den Opfern erlaubt, Jahrzehnte nach den Taten noch zu klagen. Auch könne heute dank DNA und zukünftig mit vielleicht noch moderneren Techniken anders ermittelt werden. Auch Opferkreise begrüssen den Vorstoss.
    Die Gegner beharren auf dem geltenden Strafgesetz der Verjährbarkeit von 30 Jahren. Sie befürchten, dass Fehlurteile zunehmen, weil Zeugenaussagen und andere Beweise nach so langer Zeit nur begrenzt zuverlässig seien. Sie finden es zudem richtig, dass Ermittlungen auch bei schweren Delikten einmal zu Ende kommen.
    Die Kontroverse geht quer durch die Parteien, auch Strafrechtsexperten sind nicht einer Meinung. Im «Club» diskutiert Thomy Scherrer die juristischen und menschlichen Aspekte der geforderten Unverjährbarkeit mit folgenden Gästen:
    Alfred Heer, Nationalrat SVP/​ZH, Urheber Motion «Unverjährbarkeit bei Mord»
    Ulrich Weder, Leitender Staatsanwalt Kanton Zürich
    Daniel Vischer, Rechtsanwalt, alt Nationalrat
    Walter Hauser, Journalist und Gerichtsberichterstatter «Sonntagsblick»
    Martin Killias, em. Professor für Strafrecht Universität Zürich
    Bernhard Gyger, Bruder des getöteten Beat Gyger (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 15.03.2016SRF 1
  • Folge 10
    Die Grosseltern sind auch im Alter noch fit, und die Enkel brauchen eine liebevolle Betreuung, weil die Eltern arbeiten. Es gibt aber Grossväter, die lieber ihre freie Zeit geniessen, als sich um die Enkel zu kümmern. Es gibt Grossmütter, die das Gefühl haben, in ein altes Rollenbild gedrängt zu werden.
    Wie wertvoll eine intensive Beziehung zu den Grosseltern sein kann, weshalb es ein Tabu ist, sich als Grossmutter abzugrenzen, oder warum die Beziehung zu den Enkelkindern entspannter sein kann als zu den eigenen Kindern, diskutiert Moderator Thomy Scherrer mit seinen Gästen:
    - Pasqualina Perrig-Chiello, Generationenforscherin
    - Sascha Deboni, Kantonsschüler und Enkel
    - Monika Zech, Journalistin und Grossmutter
    - Bruno Käppeli, pensionierter Werkstattchef und Grossvater
    - Heidi Witzig, Historikerin und Grossmutter
    - Esther Knaus, pensionierte Unternehmerin und Grossmutter (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 29.03.2016SRF 1
  • Folge 11
    Ein anonymer Whistleblower hatte das Leck beim panamaischen Offshore-Dienstleister Mossack Fonseca entdeckt. Er hatte die Daten 2015 zunächst der Süddeutschen Zeitung zugespielt. Ein internationales Konsortium investigativer Journalisten übernahm daraufhin die weiteren Recherchen und publizierte die Resultate anfangs April 2016 koordiniert.
    Diese Daten zeigen auf, wie Geld im grossen Masse in Steueroasen wie Panama, den British Virgin Islands oder den Seychellen an den Steuerbehörden vorbeigeschleust wurde. Gut jedes sechste Geschäft wurde zudem mithilfe von Schweizer Finanzinstituten oder Anwälten initiiert.
    Insgesamt sollen Tausende Briefkastenfirmen dort genutzt haben. Staatsmänner, Sportler und Prominente wurden an den Pranger gestellt. Doch was steckt hinter diesen Offshore-Geschäften? Und wie kann man die illegalen Geschäfte unterbinden?
    Unter der Leitung von Karin Frei diskutieren im «Club» Finanzexperten und Politiker über grosse Fische und kleine Sparer, über Masslosigkeit und Gerechtigkeit, über Folgen solcher Geldgeschäfte und mögliche Massnahmen dagegen.
    Gäste:
    Susanne Leutenegger Oberholzer, Nationalrätin SP/​BL, Präsidentin nationalrätliche Wirtschaftskommission
    Peter V. Kunz, Direktor am Institut für Wirtschaftsrecht Uni Bern, ehem. Wirtschaftsanwalt
    Eric Martin, Präsident Transparency International Schweiz
    Peter Streckeisen, Soziologe Universität Basel, Lehrstuhl für soziale Ungleichheit
    Hans-Peter Portmann, Bankdirektor bei der LGT Bank, Nationalrat FDP/​ZH, Vizepräsident Zürcher Bankenverband (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 12.04.2016SRF 1
  • Folge 12
    In der Schweiz leben schätzungsweise 119 000 Menschen, die an Alzheimer oder einer anderen Form von Demenz leiden. Die Hälfte der Demenzkranken lebt zu Hause und wird von Familienmitgliedern gepflegt.
    Für viele ist es eine unerträgliche Vorstellung, an Demenz zu erkranken, einer Krankheit, die nach und nach jede Erinnerung löscht und für den Erkrankten in totaler Abhängigkeit endet.
    Was bedeutet es für Angehörige, wenn die gemeinsame Vergangenheit mit der Partnerin ausgelöscht ist? Warum schämen sich viele, ihren dementen Ehemann ins Pflegeheim zu bringen? Für wen ist Demenz schwerer zu ertragen – den Erkrankten oder dessen Angehörige?
    Wie es ist, wenn die eigene Partnerin dement wird, wie ein Betroffener die Diagnose aufgenommen hat und was es heisst, schon in jungen Jahren an Alzheimer zu erkranken ? die Diskussion im «Club» unter der Leitung von Karin Frei mit:
    Irene Bopp-Kistler, leitende Ärztin Memory-Klink Stadtspital Waid ZH
    Fredi Odermatt, Lehrer, erhielt 2015 Diagnose Alzheimer
    Christoph Harms, Arzt, Ehefrau mit Alzheimer im Pflegeheim
    Ursula Kehrli, Rentnerin, pflegte während Jahren dementen Ehemann
    Stefan Basig, Marketing-/​Verkaufsleiter, Vater einer 6-jährigen Tochter, Ehefrau jung an Alzheimer erkrankt (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 19.04.2016SRF 1
  • Folge 13
    Die moderne Arbeitswelt verändert sich radikal. Immer öfter übernehmen Roboter die menschliche Arbeit. Immer weniger Menschen werden eine bezahlte Erwerbsarbeit haben, so die Prognosen vieler Wirtschaftsexperten. Trotzdem muss die Existenz gesichert sein. Das bedingungslose Grundeinkommen ist hierfür die Lösung, sagen die Befürworter. Und mit dem bedingungslosen Grundeinkommen würden auch die Hausarbeit, die Erziehung von Kindern oder die Betreuung von alten Menschen ? heute häufig unbezahlte Freiwilligenarbeit ? endlich gewürdigt.
    Für die Gegner der Initiative ist das bedingungslose Grundeinkommen ein «Motivationskiller». Es bestünde kein Anreiz mehr zum Arbeiten, kein Wille, eine anspruchsvolle Ausbildung durchzustehen. Es sei eine Einladung zum Schmarotzertum und setze ein falsches Zeichen.
    Über die Volksinitiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen wird am 5. Juni abgestimmt. Wie hoch der Betrag ist, steht nicht im Verfassungstext. Die Initianten schlagen 2500 Franken pro Monat für Erwachsene vor und 625 Franken pro Kind oder Jugendlicher. Gerechnet wird, dass man dafür 209 Milliarden Franken benötigt.
    Wie steht es um die heutige Arbeitsmoral? Welches sind die möglichen Folgen eines bedingungslosen Grundeinkommens?
    Im «Club» diskutieren unter der Leitung von Thomy Scherrer:
    - Christian Müller, Mitglied Komitee für ein bedingungsloses Grundeinkommen
    - Jürg Schläpfer, Psychologe
    - Franziska Schläpfer, Rapperin, dreifache Mutter
    - Monika Bütler, Professorin für Volkswirtschaftslehre HSG
    - Katja Gentinetta, Politikphilosophin
    - Jeannette Behringer, Politologin, Ethikerin Reformierte Landeskirche Kanton Zürich (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 26.04.2016SRF 1
  • Folge 14
    Einen garantierten Urlaub für Väter gibt es in der Schweiz nicht. Das hat das Parlament entschieden. Gleichzeitig ruft die Wirtschaft nach Fachkräften, auch nach Frauen. Kinder und Karriere unter einen Hut bringen: Geht das mit genügend Wille? Oder braucht es vom Staat verordnete Korrekturen?
    Die Schweiz sei eine «familienpolitische Bananenrepublik», behaupten böse Zungen. Einerseits wolle man die Frauen im Beruf, anderseits setze man auf Eigenverantwortung, wenn es um Fragen der Kinderbetreuung geht. Und verheiratete Paar werden steuertechnisch noch immer bestraft. Erwerbsarbeit für beide lohnt sich oft nicht.
    Kinder sind Privatsache, heisst es auf der anderen Seite. Wer will, kann – mit genügend Wille und Engagement. Und für das Familienglück solle man auch bereit sein, Opfer zu bringen. Wer also einen Vaterschaftsurlaub möchte, solle dafür Ferien nehmen und nicht den Staat belasten.
    Vereinzelt sind Firmen zwar dazu bereit, auch ihren männlichen Mitarbeitenden ein paar Tage Urlaub zu gewähren. Doch reicht das? Wie passen Kind und Karriere unter einen Hut? Muss der Staat vermehrt Zeichen setzen, um damit ein grösseres Selbstverständnis für die Anliegen junger Familien zu schaffen?
    Im «Club» diskutieren unter der Leitung von Karin Frei:
    - Yvonne Schärli, Präsidentin der Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen
    - Matthias Kuert Killer, Leiter Sozialpolitik, Travail.Suisse
    - Sibylle Stillhart, freie Journalistin und Autorin
    - Yvonne Seitz, Head Diversity, AXA Winterthur
    - Benjamin Giezendanner, Unternehmer, SVP-Grossrat AG
    - Edi Strub, Journalist, erster Schweizer «Vaterschaftsurlauber» 1982 (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 03.05.2016SRF 1
  • Folge 15
    Zurzeit leben über 760 000 Schweizerinnen und Schweizer im Ausland. Getrieben von Abenteuerlust oder vertrieben aus der Enge der Schweiz, auf der Suche nach der Sonne oder neuen Chancen die sich bieten.
    Auswandern heisst aber auch, die Brücken hinter sich abbrechen, fern von Familie und Freunden eine neue Existenz aufbauen. Als Auswanderin oder Auswanderer muss man akzeptieren können, dass in anderen Ländern ein anderes Zeitverständnis oder ein anderer Ordnungssinn herrscht.
    Im «Club» erzählen solche, die ihr Glück in der Fremde gefunden haben, und andere, deren Erwartungen unerfüllt blieben – eine Sendung unter der Leitung von Karin Frei über Abenteuer, Heimatgefühle, Integration und die Frage, wie Auswandern gelingen kann:
    - Beatrice Buholzer, Kreta-Auswanderin «Auf und davon»
    - Peter Zuber, Kalifornien-Rückkehrer
    - Verena Imfeld, ausgewanderte Seniorin Costa Blanca
    - Markus Stöckli, Ecuador-Rückkehrer
    - Walter Leimgruber, Professor für Europäische Ethnologie, Universität Basel
    - Martin Kaufmann, Auswanderungsberater Emigration Now (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 10.05.2016SRF 1
  • Folge 16
    «Nein», sagen Fachleute. Vielmehr wird zu Lebzeiten ungerne über das eigene Ableben gesprochen. Im Falle eines Hirntods ergibt sich so oft die Situation, dass Angehörige im Schock vor den schweren Entscheid gestellt werden: Spenden oder nicht? Zu verneinen oder sich unter dem bestehenden Zeitdruck nicht zu entscheiden, scheint einfacher.
    Hinzu gesellen sich unzählige Gerüchte und Ängste. Wird man als Spender dereinst würdig betreut? Wann leiten die Ärzte Massnahmen zur Organerhaltung ein? Anästhesiert man einen Hirntoten vor der Entnahme tatsächlich? Und wenn ja, spürt er doch etwas? Leiden Angehörige später darunter, dass sie eingewilligt haben?
    Nach der eindrücklichen SRF-«DOK»-Produktion über Organempfänger beleuchtet der «Club» unter der Leitung von Karin Frei die Seite der Spender und ihrer Angehörigen.
    Es diskutieren:
    Mathias Nebiker, Intensivmediziner Inselspital Bern
    Barbara Meyer, Witwe, gab die Organe ihres Ehemannes zur Spende frei
    Regula Gasser, Psychologin, Theologin, Ethikerin
    Rafael Kaufmann, Vater, gab die Organe seiner Tochter zur Spende frei
    Cornelia Schuppisser, Organspendekoordinatorin, Universitätsspital Zürich (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 31.05.2016SRF 1
  • Folge 17
    Dass gerade in den Chefetagen von Grossunternehmen ein rauer Wind weht, ist kein Geheimnis. Der Druck ist gross, die Verantwortung ebenfalls. Läuft etwas schief, werden Schuldige gesucht, Rücktritte gefordert und realisiert. Manche halten die Belastung nicht aus. Die genauen Gründe für einen Suizid in der Chefetage bleiben jedoch meist im Dunkeln.
    Zudem ist das Mitleid für solche Topkader oft an einem kleinen Ort. Wer nach Macht und Geld strebe, müsse halt auch einstecken können. Zudem litten in der heutigen Unternehmenskultur vor allem auch die kleineren Mitarbeitenden. Der Druck werde weitergegeben.
    Wie steht es um das Wohlbefinden in der Arbeitswelt? Läuft etwas schief? Der «Club» versucht, den Mechanismen auf die Spur zu kommen, welche Menschen dazu bewegt, zu solch extremen Mitteln wie Suizid zu greifen. Und die Gäste diskutieren darüber, wie Unternehmen mit ihren Mitarbeitenden umspringen beziehungsweise umgehen müssten, damit Suizidschlagzeilen ausbleiben.
    Es diskutieren:
    - Evelyne Coën, selbständige Beraterin von Topmanagern, Cross-Roads
    . Karin Lenzlinger, Unternehmerin, Lenzlinger Söhne AG
    - Rudolf Wötzel, ehemaliger Topbanker, Coach und Gastwirt
    - Gerhard Fatzer, Organisationswissenschaftler, Coach, Trias
    - Reiner Eichenberger, Professor für Politische Ökonomie (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 07.06.2016SRF 1
  • Folge 18
    Die Schweiz ist für Anbieter von Onlinegewinnspielen ein lukratives Land. Hier wird ein Vielfaches mehr Geld investiert als im Ausland. Den Schweizer Casinobetreibern ist dies ein Dorn im Auge, zumal es für sie bisher verboten war, Gewinnspiele auch online anzubieten. Dies soll sich nun mit dem neuen Geldspielgesetz ändern. Mehr noch: Der Ständerat hat beschlossen, ausländische Onlineanbieter von Glücksspielen zu sperren. Argumentiert wird, dass suchtgefährdete Spielerinnen und Spieler so besser geschützt werden könnten.
    Ist das der wahre Grund? Graben die Anbieter den Zockern nicht vielmehr eine Goldgrube, in die sie früher oder später fallen? Präventionsfachleute befürchten eine Zunahme von Spielsüchtigen. Schweizweit gibt es rund 120 000 Personen mit einem problematischen Spielverhalten. Süchtige Onlinezocker verspielen oft nicht nur ihr Geld, sondern ihre ganze Existenz.
    Die Schweizer Casinos kämpfen seit Jahren mit Umsatzrückgängen. Um den Rückgang zu stoppen, setzen sie auf das Internet. Mit der neuen Gesetzgebung profitieren die inländischen Casinobetreiber, aber auch der Bund und mit ihm viele Institutionen: Denn die AHV sowie unzählige Vereine werden mit einem Teil der Glücksspielgewinne via Casinos und Swisslos mitunterstützt.
    Eine «Club»-Diskussion über Spielsucht, Heuchelei und echte Sorge. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 14.06.2016SRF 1
  • Folge 19
    Selbst die Jahreszeiten scheinen zu verschwinden: in den Niederungen gab es im vergangenen Winter kaum Schnee, der jetzige Sommer war bislang ein einziges Desaster. Viele Wissenschaftler machen den Klimawandel für den Starkregen verantwortlich. Andere verneinen: Ein Trend zu mehr Regen sei nicht nachgewiesen.
    Die Leidtragenden sind neben jenen, die auf die Badehose verzichten müssen, die Bauern, die Tourismusbranche, der Naturschutz, die Versicherer und all jene mit überfluteten Kellern oder weggespülten Häusern. Der Ruf nach noch mehr Schutzmassnahmen und einem optimierten Alarmsystem wird laut.
    Klimafolgenforscher wissen von klimabedingten Kollapsen vergangener Kulturen. Und auch heute ist die Migration von Kulturen teilweise klimabedingt. Werden die aktuellen und künftigen globalen Wetterveränderungen zu noch mehr Völkerwanderungen führen?
    Unter der Leitung von Thomy Scherrer diskutieren im «Club»:
    - Christine Bühler, Kopräsidentin Schweizer Bauernverband
    - Regula Rytz, Nationalrätin und Präsidentin Grüne Schweiz
    - Reto Knutti, Klimaforscher ETH Zürich, Mitautor Weltklimarat
    - Martin Grosjean, Direktor Oeschger-Zentrum für Klimaforschung, Universität Bern
    - Thomas Bucheli, SRF-Meteorologe
    - Josef Hess, Vizepräsident Bundesamt für Umwelt , Gefahrenprävention (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 21.06.2016SRF 1

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