2024, Folge 3077–3099

  • Folge 3077 (45 Min.)
    2023 war ein annus horribilis, ein schreckliches Jahr für die Beziehungen zwischen Frankreich und dem afrikanischen Kontinent. Um darüber zu diskutieren, empfängt Elisabeth Quin die Wissenschaftlerin und Spezialistin für internationale Sicherheitspolitik in Westafrika Niagalé Bagayoko.
    Anschließend setzen wir die Diskussion mit dem Leiter und Chefredakteur der Zeitschrift Afrique Magazine, Zyad Limam, fort. Der gebürtige Tunesier beobachtet und analysiert die Entwicklung der komplizierten Beziehungen zwischen dem Maghreb und Frankreich, die sich seit Beginn der Präsidentschaft von Emmanuel Macron verschlechtert haben. Er wird uns im Studio von „28 Minuten“ mehr darüber berichten. Zum Abschluss der Sendung erleben Sie die humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marjorie Adelson und den musikalischen Kommentar „À la loop“ von Matthieu Conquet. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 01.01.2024arte
  • Folge 3078 (45 Min.)
    Es war geprägt von dem Begriff der – freiwilligen oder erzwungenen – Sparsamkeit, um die globale Erwärmung zu verlangsamen, aber auch von den unterschiedlichen Reaktionen auf den Klimanotstand. Vom Umweltaktivismus über zivilen Ungehorsam bis hin zur Ablehnung durch die Klimaskeptiker: Reicht die Zeit, um die Menschen zu überzeugen? Anschließend setzen wir die Diskussionen mit der Low-Tech-Forscherin Caroline Pultz fort, die vier Monate lang völlig autark in der mexikanischen Wüste gelebt hat. Damit wollte sie beweisen, dass energieeffiziente Techniken tragfähig sind und den Kampf gegen den Klimawandel mit einem geringen ökologischen Fußabdruck unterstützen können. Kann man im Namen der Sparsamkeit auf Technik verzichten? Zum Abschluss der Sendung erleben Sie die humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marjorie Adelson und den musikalischen Kommentar „À la loop“ von Matthieu Conquet. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.01.2024arte
  • Folge 3079 (45 Min.)
    Deutsche TV-PremiereMi 03.01.2024arte
  • Folge 3080 (45 Min.)
    Mit dem „Gesetz über künstliche Intelligenz“ ist Europa eine Pionierin in einer Welt, die sich noch in den Anfängen dieser neuen Technologie befindet. Müssen wir Angst vor der Zukunft haben? Aurélie Jean, Gründerin des auf Algorithmen spezialisierten Unternehmens In Silico Veritas und Autorin des Buches „De l’autre côté de la machine“ (Auf der anderen Seite der Maschine) sowie des Essays „Data et sport, la révolution“ (Daten und Sport, eine Revolution) wird mit uns über diese Frage sprechen. Müssen wir wirklich befürchten, dass künstliche Intelligenz uns ersetzt – zum Beispiel an unserem Arbeitsplatz? Wie können wir in Zukunft zwischen Wahrheit und Falschinformation unterscheiden?
    Anschließend setzen wir die Debatte mit dem Publizisten und hohen Verwaltungsbeamten Raphaël Doan fort. In seinen historischen Essays – das Neueste im Passés-composés-Verlag erschienene ist „Si Rome n’avait pas chuté“ (Wenn Rom nicht gefallen wäre) – macht er sich einen Spaß daraus, mit Hilfe künstlicher Intelligenz den Lauf der Geschichte zu ändern.
    Zum Abschluss der Sendung erleben Sie die humorvollen Beiträge von Alix Van Pée und Paola Puerari und den musikalischen Kommentar „À la loop“ von Matthieu Conquet. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.01.2024arte
  • Folge 3081 (45 Min.)
    Die EU-Agentur Frontex stellte im vergangenen Jahr 330.000 irreguläre Grenzübertritte fest, die höchste Zahl seit 2016. Kann es sich Europa leisten, so viele Menschen aufzunehmen? Um über diese Frage zu diskutieren, empfängt Renaud Dély den Generaldirektor der französischen Organisation für Einwanderung und Integration, Didier Leschi.
    Anschließend setzen wir die Debatte zum Thema Einwanderung mit dem guineischen Dichter Mohamed Bangoura, genannt Falmarès, fort. Unser Gast hat eine einzigartige Biografie: Vor sechs Jahren kam er über Libyen und Italien nach Frankreich, er hatte das Mittelmeer auf einem Schlauchboot überquert und stand kurz vor der Abschiebung, bevor er dank zahlreicher Unterstützer schließlich eine Aufenthaltsgenehmigung erhielt. Er wird heute Abend im Studio von „28 Minuten“ mehr darüber berichten. Zum Abschluss der Sendung erleben Sie die humorvollen Beiträge von Marie Bonnisseau und Xavier Mauduit und den musikalischen Kommentar „À la loop“ von Matthieu Conquet (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.01.2024arte
  • Folge 3082 (45 Min.)
    2023 war ein schweres Jahr für die Demokratie, die zu Beginn des Jahres 2024 so manche Risse aufweist: starke Proteste gegen eine umstrittene Reform, die wiederholte Anwendung von Artikel 49.3 der französischen Verfassung zur Verabschiedung von Gesetzen ohne Abstimmung im Parlament und eine zunehmende Kluft zwischen den Bürgern und ihren gewählten Vertretern … Warum scheint unsere Demokratie so zerbrechlich zu sein?
    Anschließend setzen wir die Bilanz über den Zustand der französischen Demokratie mit Joséphine Kollmannsberger, Bürgermeisterin der Kleinstadt Plaisir in der Region Île-de-France, fort. Sie setzt sich tagtäglich für die Demokratie ein und hat, wie andere auch, die Aggressivität zu spüren bekommen, die viele Kommunalpolitiker zu Zielscheiben unserer Demokratie macht. Zum Abschluss der Sendung erleben Sie die humorvollen Beiträge von Alix Van Pée und Paola Puerari und den musikalischen Kommentar „À la loop“ von Matthieu Conquet. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.01.2024arte
  • Folge 3083 (45 Min.)
    Deutsche TV-PremiereDi 09.01.2024arte
  • Folge 3084 (43 Min.)
    Alix Van Pée berichtet über Ereignisse, die in den sozialen Netzwerken Aufsehen erregten, und Claude Askolovitch erzählt die Geschichte von Bobi, dem ältesten Hund der Welt, der im Alter von 31 Jahren verstorben ist. Anschließend erleben Sie die Journalistin Judith Benhamou-Huet und ihre außergewöhnlichen Geschichten aus dem Pariser Auktionshaus Hôtel Drouot, den Comicautor und leidenschaftlichen Surfer Fred Bernard und den Etoile-Tänzer Karl Paquette. Und zum Abschluss sehen Sie die humorvollen Erklärungen von Benoît Forgeard in seinem Kommentar „Kontinentaldrift“ und die Zeichnungen unserer werten Karikaturisten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 10.01.2024arte
  • Folge 3085 (45 Min.)
    Deutsche TV-PremiereDo 11.01.2024arte
  • Folge 3086 (45 Min.)
    Der algerische Schriftsteller Boualem Sansal träumt von einer neuen Welt
    Paolo wird in einem Traum von einem Wesen besucht, das ihm das baldige Ende der Menschheit ankündigt. Er hat die Aufgabe – zusammen mit anderen „Berufenen“ – diejenigen auszuwählen, die zur Rettung auf einen anderen Planeten gebracht werden sollen, und das in nur 780 Tagen. So lautet die Zusammenfassung des neuesten Romans des algerischen Schriftstellers Boualem Sansal mit dem Titel Vivre, Le compte à rebours (Leben. Der Countdown). Der Schriftsteller, dessen literarische Karriere unter den besten Vorzeichen begann – mit einem ersten Roman, der 1999 mit zwei Preisen ausgezeichnet wurde -, legt nun einen demonstrativen Roman vor.
    Er kehrt zu seinen Lieblingsthemen zurück: dem Kampf gegen den religiösen Fundamentalismus und in jüngerer Zeit gegen den „Wokismus“. Der Autor hat sich durch seine mutigen und radikalen Stellungnahmen gegen den Islamismus und die algerische Staatsmacht ausgezeichnet, die ihm Zensur einbrachten, ihn aber nicht davon abhielten, sein Land zu verlassen. Boualem Sansal ist heute in der Sendung von „28 Minuten“ zu Gast.
    Muss sich die Welt auf Trumps Rückkehr im Jahr 2024 vorbereiten?
    Wenige Monate vor den Präsidentschaftswahlen am 5. November in den USA deutet alles auf eine Wiederholung des Duells Joe Biden gegen Donald Trump hin. Bei den Republikanern scheint es keinen ernsthaften Gegner für den ehemaligen Präsidenten zu geben. Auf der Seite der Demokraten wird die Kandidatur von Joe Biden als die am wenigsten schlechte Lösung dargestellt. Obwohl die Vorwahlen und der entscheidende Super Tuesday noch nicht stattgefunden haben, sehen die Umfragen Donald Trump bereits vor Joe Biden, der durch sein Alter – er wird im November 82 Jahre alt – und seine niedrigen Popularitätswerte belastet ist.
    Der republikanische Kandidat hat bereits seine Absicht bekundet, im Fall seiner Wiederwahl die Unterstützung für die Ukraine einzustellen, was die europäischen Mächte befürchten. Auch wenn der Ausgang der Wahlen noch vollkommen offensteht, stellt sich die Frage, ob sich die Welt auf eine mögliche Rückkehr Trumps im Jahr 2024 vorbereiten sollte. Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 13.01.2024arte
  • Folge 3087 (45 Min.)
    Professor René Frydman warnt vor einer „Tyrannei der Reproduktion“
    Er war für die Geburt des ersten französischen „Retortenbabys“ – Amandine, die 1982 geboren wurde – sowie für die Geburten aus eingefrorenen Eizellen verantwortlich. „Ich habe die goldenen Jahre der Gynäkologie miterlebt“, erzählt René Frydman, Gynäkologe und Geburtshelfer, der seinen Beruf in einer Zeit begann, als Abtreibung, Verhütung oder Epiduralanästhesie noch nicht verbreitet waren. Er lehnt die Leihmutterschaft ab, da es seiner Meinung nach „nirgendwo auf der Welt eine ethische Leihmutterschaft“ gibt, ist jedoch davon überzeugt, dass die Gynäkologie „wichtige Türen geöffnet hat“.
    Nun legt der heute 80-jährige Wissenschaftler ein im Odile-Jacob-Verlag erschienenen Essay La tyrannie de la reproduction (Die Tyrannei der Fortpflanzung) vor, in dem er vor der Entstehung eines „Marktes der Reproduktion“ warnt, auf dem der Kinderwunsch manchmal zur Obsession wird, „wo nicht mehr darauf geachtet wird, wie viele Versuche man braucht, ob es gut für die Gesundheit ist, ob der Ehepartner zustimmt, ob die Hauptinteressentin überhaupt noch ein Interesse daran hat“. René Frydman ist heute bei uns im Studio zu Gast.
    „Dry January“ … im Lande der Weinproduktion: Ist Frankreich schizophren?
    Ein Jahresbeginn ohne Alkohol. 33 % der Franzosen wollen in diesem Jahr im Januar auf Alkohol verzichten. Machen wir einen „Dry January“, um im Februar dann umso mehr zu trinken? Frankreich gehört nach wie vor zu den Ländern mit dem höchsten Alkoholkonsum der Welt. Im Durchschnitt soll jeder fünfte Erwachsene die von der französischen Gesundheitsbehörde Santé publique France empfohlene Obergrenze für den Alkoholkonsum überschreiten – „maximal zehn Gläser pro Woche, zwei Gläser pro Tag und einige Tage in der Woche, an denen gar kein Alkohol getrunken wird“ -, jeder Zehnte trinkt täglich und Alkohol soll 41.000 Todesfälle pro Jahr verursachen.
    Im Jahr 2023 ist Frankreich außerdem wieder der größte Weinproduzent – noch vor Italien – und das größte Bierimportland in Europa. Da die Regierung sich weigert, den „Dry January“ offiziell zu unterstützen, und das Vorgehen der Behörden bei der Alkoholprävention nicht so konsequent zu sein scheint wie bei der Bekämpfung des Rauchens, stellt sich die Frage, ob Wein in Frankreich weiterhin als kulturelles Erbe und nicht als Problem der öffentlichen Gesundheit betrachtet wird.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.01.2024arte
  • Folge 3088 (45 Min.)
    Der Historiker Pierre Singaravélou weist Europa in seine Schranken
    „Wir müssen lernen, mit Quellen zu arbeiten, sie kritisch zu betrachten, Informationen abzugleichen und nicht alles zu glauben, was man im Internet oder in sozialen Netzwerken liest.“ Pierre Singaravélou wurde 1977 in Bordeaux geboren, das zur Zeit der Sklaverei eine der Hochburgen des Sklavenhandels war. Die ersten Jahre seines Lebens verbrachte er auf Guadeloupe, wo er mit der kreolischen Gesellschaft in Kontakt kam, und an der Seite seines aus Indien stammenden Vaters aufwuchs. Heute ist er Professor und Historiker mit dem Fachgebiet Kolonialreiche und Globalisierung und setzt sich dafür ein, dass möglichst viele Menschen „den zahlreichen Versuchen, die Vergangenheit zu verfälschen und zu instrumentalisieren, entgegentreten können“.
    Seiner Meinung nach ist die französische Geschichtsschreibung und die Erzählung, die die Eroberung der Welt durch die Europäer verherrlicht, nur eine partielle und einseitige Sichtweise der Realität. In der Ausstellung Une autre histoire du monde, die bis zum 11. März im Mucem in Marseille zu sehen ist, lädt er zu einer Horizonterweiterung in Sachen Geschichtsschreibung ein.
    Präsidentschaftswahlen in Taiwan unter chinesischer Beobachtung: Besteht die Gefahr einer weltweiten Erschütterung?
    Am Samstag wählen die Taiwaner den neuen Präsidenten und das Parlament des 180 Kilometer östlich von China gelegenen Inselstaates. Diese Wahl wird für die Souveränität der Insel, die Verteidigung der Demokratie, aber auch für die regionale politische Stabilität und den Welthandel von entscheidender Bedeutung sein. Drei Kandidaten bewerben sich um die Nachfolge der amtierenden Präsidentin Tsai Ing-wen: Lai Ching-te, der als Favorit gilt und Mitglied der zurzeit regierenden Demokratischen Fortschrittspartei (DPP) ist, sein Hauptrivale Hou Yu-ih, ein Mitglied der Kuomintang, und Ko Wen-je, ein Kandidat der Taiwanesischen Volkspartei.
    China hat die Einwohner Taiwans aufgefordert, „den richtigen Kandidaten“ zu wählen, und bezeichnete den Favoriten wegen seiner Position in der Frage der Unabhängigkeit als „ernsthafte Gefahr“. Das Schicksal Taiwans hat Auswirkungen weit über seine Grenzen hinaus. Kann der Ausgang der Wahlen die Weltordnung erschüttern? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.01.2024arte
  • Folge 3089 (45 Min.)
    Im Laufe der Sendung wird der Journalist und Autor Jean-Baptiste Bonaventure zu unserer Gesprächsrunde kommen. In seinem Buch Voir le monde en train beschreibt er 80 faszinierende Eisenbahnstrecken vom berühmten Orient-Express über den Zug zu den Wolken in Argentinien bis hin zu weniger bekannten Strecken wie der Trail of Two Oceans von Tansania bis Angola und lädt den Leser ein, Bahnreisen aus einer neuen Perspektive zu betrachten.
    Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
    Regierungsumbildung. Um seiner fünfjährigen Amtszeit – und seiner Popularität – neuen Schwung zu verleihen, hat Staatspräsident Emmanuel Macron den ehemaligen Bildungsminister Gabriel Attal zum Nachfolger von Premierministerin Élisabeth Borne ernannt. Ein Teil der Presse kommentierte die Ernennung als „gewagte Wahl eines jungen Kandidaten“, während andere Medien in Attal einen „Klon Emmanuel Macrons“ und einen „Kommunikationscoup“ sehen … Der neue Regierungschef steht vor großen Herausforderungen: Im Parlament hat die Regierungspartei seit 2022 keine Mehrheit mehr und in diesem Jahr stehen die Europawahlen an, bei denen die Partei „Renaissance“ Prognosen zufolge schlecht abschneiden wird. Ist Gabriel Attal in dieser Situation ein Trumpf oder ein Problem?
    Energiewende. Norwegen hat am 9. Januar einen Teil der Tiefsee für den Bergbau freigegeben. Damit ist Norwegen eines der ersten Länder der Welt, das diese umstrittene und umweltschädliche Praxis in einer unerforschten Region genehmigt. Trotz der Warnungen von NGO wie Greenpeace sei diese neue Praxis nach Angaben der Regierung notwendig, um die Energiewende zu schaffen: „Wir brauchen Mineralien, [denn] die grüne Wende erfordert Solarzellen, Elektroautos und Mobiltelefone.“ Hat Norwegen Recht?
    Im Duell der Woche lässt Frédéric Says den neuen 34-jährigen Premierminister, Gabriel Attal, und den 28-jährigen Vorsitzenden des rechtspopulistischen Rassemblement national, Jordan Bardella, gegeneinander antreten. Die beiden Politiker „der jungen Generation“ werden bei den nächsten Europawahlen gegeneinander ins Rennen gehen und vielleicht sogar bei der nächsten Präsidentschaftswahl …
    Der Dry January hat begonnen! Der aus Großbritannien stammende Trend, im Januar den eigenen Alkoholkonsum zu reduzieren und zu hinterfragen, dürfte in diesem Jahr von mehr als 30 % der Franzosen befolgt werden. Ist das wahr? Alix Van Pée berichtet.
    „Das kleine Mädchen in mir kann diesen Namen nicht länger für sich behalten. Er heißt Benoît Jacquot.“ Die Schauspielerin Judith Godrèche hat nun enthüllt, welche Macht der damals über 40-jährige Filmemacher auf die damals 14-Jährige ausgeübt hatte. Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche.
    Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der ecuadorianischen Tageszeitung El Mercurio vom 10. Januar mit dem Titel: „Ein Tag des Chaos und Terrors“. Seit der Flucht des einflussreichen Bandenchefs und Drogenhändlers Fito aus dem Gefängnis vor vier Tagen herrscht in dem Land Angst. Bei Zusammenstößen mit der Polizei und der Armee wurden etwa zehn Menschen getötet.
    Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.01.2024arte
  • Folge 3090 (43 Min.)
    Deutsche TV-PremiereMi 17.01.2024arte
  • Folge 3091 (45 Min.)
    Sind Israelis und Palästinenser zum Zusammenleben „verdammt“?
    „So wie ein Kind, das in Folge einer Vergewaltigung geboren wurde, das Recht hat zu leben, verteidige ich das Existenzrecht Israels. Denn Israel wurde in Folge einer Vergewaltigung geboren, die viel Schaden angerichtet hat.“ Der für seine teilweise schockierenden Aussagen bekannte israelische Historiker Shlomo Sand erschüttert das Narrativ der Gründung Israels. Seiner Meinung nach ist die Gründung des jüdischen Staates ein Akt der Kolonialisierung und nicht die Rückkehr der Juden in ein Land, das ihnen einst gehörte. Sein neues im Seuil-Verlag erschienenes Buch mit dem Titel Deux peuples pour un État ? Relire l’histoire du sionisme (Zwei Völker für einen Staat? Eine neue Lektüre der Geschichte des Zionismus) – das er vor den Anschlägen vom 7. Oktober schrieb -, „lädt zum Nachdenken über die Art der binationalen Ideen ein“, die es in Israel seit dem Ende des 19. Jahrhunderts gibt.
    Es stützt sich auf die Präsenz der Araber im jüdischen Staat ebenso wie auf die der Juden im Westjordanland, um über eine Föderation nachzudenken, die die Rechte aller anerkennt. Eine Utopie? Shlomo Sand ist heute in unserer Sendung zu Gast.
    Neue Kulturministerin Dati: Haben die Konservativen den Kampf um die Kulturpolitik gewonnen?
    Die Ernennung von Rachida Dati zur Kulturministerin im Zuge der letzten Kabinettsumbildung hatte niemand kommen sehen. Die konservative ehemalige Bürgermeisterin des 7. Arrondissements von Paris, Ex-Justizministerin unter Nicolas Sarkozy und Mitglied der konservativen Partei Les Républicains hat sich auch nur selten zu kulturellen Themen oder zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk geäußert. Ein Mitglied des Pariser Stadtrats sagte: „Sie kennt sich auf diesem Gebiet nicht aus und hat zu kulturellen Fragen keinen klaren Standpunkt“, worauf Dati, die auch Tochter von Einwanderern ist, antwortete: „Diese Reaktionen zeigen eine soziale Verachtung.“ Sie fügte hinzu, dass sie Kultur „für alle“ zugänglich machen wolle.
    Während ihr Parteikollege und Präsident der Region Auvergne-Rhône-Alpes, Laurent Wauquiez, vor einigen Monaten erklärte, er setze sich für die Förderung von Aktivitäten zugunsten der traditionellen Kultur ein und nicht für Institutionen, die er als zu revolutionär empfand, stellt sich die Frage, ob Rachida Dati bei ihrem Wunsch der Demokratisierung der Kultur die gleiche Idee vorschwebt. Werden wir, wie die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo es formulierte, eine „Trumpisierung der Kultur“ erleben? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 18.01.2024arte
  • Folge 3092 (45 Min.)
    „Ich gehe, aber ich habe Angst“: Clarisse Crémer, Seglerin der neuen Welle
    „Ich segele, um Leistung zu bringen, nicht um ein Rennen zu Ende zu führen.“ Clarisse Crémer ist Seglerin. Die gebürtige Pariserin begriff schon früh, dass sich ihr Leben fern von der französischen Hauptstadt abspielen wird. Im Jahr 2015 zog die damals 25-Jährige zu ihrem Lebensgefährten, dem Profi-Skipper Tanguy Le Turquais, in die Bretagne. Das war der Beginn eines Abenteuers und kometenhaften Aufstiegs: Nach einer Atlantiküberquerung und einer Teilnahme am Mini-Transat 2017 wurde sie von Ronan Lucas – dem Leiter des Teams der Banque Populaire – kontaktiert, der ihr eine Teilnahme an dem legendären Segelrennen Vendée Globe 2020 anbot.
    Nach 87 Tagen, 2 Stunden und 24 Minuten beendete sie das Rennen auf dem zwölften Platz und wurde damit die schnellste Frau in dem als „Mount Everest der Meere“ bekannten härtesten Segelrennen der Welt. Nach der Geburt ihrer Tochter wurde sie im Februar letzten Jahres von ihrem Partner Banque Populaire verlassen, was sogar über ihre Disziplin hinaus Aufsehen erregte. Nun erzählt sie ihre Geschichte in dem Buch J’y vais, mais j’ai peur, journal d’une navigatrice, das sie gemeinsam mit der Illustratorin Maud Benezit verfasst hat und das im Verlag Delcourt erschienen ist.
    Zyklone, Stürme …: Müssen wir lernen, mit Katastrophen zu leben?
    Mindestens ein Toter, hunderttausende Einwohner ohne Strom, versunkene Autos … Die Insel La Réunion wurde vom Zyklon Belal getroffen – dem stärksten, den die Insel seit 1989 erlebt hat – und zieht nun eine Bilanz der verursachten Schäden. Ein tragisches Ereignis, das erneut beweist, dass extreme Wetterphänomene wie Zyklone bzw. Hurrikane oder Taifune aufgrund des Klimawandels in Zukunft zunehmen dürften. Der Tropensturm Fiona auf Guadeloupe, wiederholte Überschwemmungen im französischen Département Pas-de-Calais, ein zerstörerischer Sturm in der Bretagne, ein Hurrikan in Mexiko oder Hitzewellen in Europa, China und den USA … Laut einer Studie der führenden europäischen Klimaforschungsinstitute stehen 23 der 26 aufgelisteten extremen Wetterereignisse des Jahres 2023 mit dem vom Menschen verursachten Klimawandel in Verbindung.
    Müssen wir lernen, mit diesen immer extremer werdenden Wetterphänomenen zu leben? Sind wir in der Lage, uns anzupassen? Darüber diskutieren wir heute mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 20.01.2024arte
  • Folge 3093 (45 Min.)
    Régis Jauffret erzählt von der Schwangerschaft von Hitlers Mutter
    „Jauffret beschäftigt sich mit schrecklichen Dingen, er schreibt gerne über das Unerträgliche, dem er sich auf sehr neutrale Weise nähert.“ Régis Jauffret wurde in Marseille in dem „armen Zweig“ einer renommierten Marseiller Familie geboren und begeisterte sich schon früh für Literatur. Bereits mit 16 Jahren war er davon überzeugt, dass er Schriftsteller werden würde. Mit dreißig Jahren veröffentlichte er seinen ersten Roman. Darauf folgte eine Reihe von Büchern, die die Leser mit ihren düsteren Welten und sensiblen Themen wie Selbstmord oder Vergewaltigung erschauern ließen.
    Sein Werk und sein makabrer Stil verleihen ihm die Aura eines „ebenso verrückten wie brillanten“ Autors. Der Schriftsteller, der bevorzugt von Dummheit, Wahnsinn und Unmenschlichkeit erzählt, legt nun einen neuen Roman im gleichen Genre vor. Der im Récamier-Verlag erschienene Roman Dans le ventre de Klara lässt die Mutter von Adolf Hitler zu Wort kommen und erzählt von der neunmonatigen Schwangerschaft eines Monsters. Eine Erzählung, in der sich historische Fakten mit literarischer Phantasie verbinden.
    Demonstrationen, Rezession: Hustet Europa, wenn Deutschland sich erkältet?
    Traktoren blockieren die Zufahrt zu den Hauptverkehrsstraßen der Hauptstadt, Eisenbahner legen den Verkehr lahm, die Wirtschaft schrumpft, die Bürger protestieren gegen die Regierung … Deutschland – normalerweise für seine Stabilität bekannt – erlebt turbulente Zeiten. Zunächst auf wirtschaftlicher Ebene: Die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt befindet sich 2023 mit einem Rückgang des BIP um 0,3 % in einer Rezession, während die Wirtschaft der anderen G7-Staaten wächst. Aber auch auf politischer Ebene mit einer besonders unpopulären sozialdemokratischen Regierungskoalition und einem Vormarsch der rechtsextremen AfD. Hinzu kommen soziale Proteste der Landwirte, Eisenbahner und Angestellten der Metallindustrie. Ist Deutschland wieder zum „kranken Mann Europas“ geworden, wie es 1999 The Economist formulierte? Muss sich Frankreich über die Probleme seines wichtigsten Partners Sorgen machen? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.01.2024arte
  • Folge 3094 (45 Min.)
    Diane Foley im Namen ihres ermordeten Sohnes
    „Ich habe nicht geweint, ich habe beim Anblick des Grauens nicht einmal weggeschaut. Ich dachte, dass es sich um eine Fotomontage handelte, um einen grausamen Scherz. Es konnte nicht wahr sein. Das Unmögliche konnte einfach nicht geschehen sein.“ Diane Foley erzählt von ihrem lebenslangen Kampf gegen den Horror, seit ihr Sohn, der Journalist James Foley – der 2012 vom Islamischen Staat entführt wurde – 2014 enthauptet wurde. Die Entführer wurden 2018 schließlich festgenommen und an die USA ausgeliefert. 2021 besuchte sie sogar einen der Mörder und Folterer ihres Sohnes im Gefängnis, wo er eine lebenslange Haftstrafe büßt, und vergab ihm schließlich.
    Sie empfand das dringende Bedürfnis, ihre Geschichte zu erzählen, um „anderen Menschen in der gleichen Situation zu helfen“ und „aus dem Horror etwas Positives herauszuholen“. Diane Foley setzt sich inzwischen im Rahmen der Foley Foundation dafür ein, dass die US-Regierung mehr Rücksicht auf Geiseln nimmt und Lösegeld zahlt, wie es europäische Staaten diskret tun. Gemeinsam mit Colum McCann veröffentlicht sie nun das Buch American Mother, dessen französische Übersetzung im Belfond Verlag erscheint.
    Schuluniformen, Marseillaise, Pflichtdienst …: Ist eine „staatsbürgerliche Aufrüstung“ notwendig?
    Staatspräsident Emmanuel Macron hat auf seiner Pressekonferenz deutlich gemacht, dass Frankreich eine „staatsbürgerliche Aufrüstung“ brauche. Versuche mit Schuluniformen, Abschlussfeiern, möglicherweise die Einführung eines allgemeinen Pflichtdienstes für Schüler der 10. Klasse … Diese Maßnahmen stehen für einen neuen Kurs der Amtszeit des Präsidenten, ganz im Sinne des Mottos „Ordnung und Fortschritt“ von Auguste Comte, dem Vater des Positivismus. Emmanuel Macron sprach auch die Bildschirmzeit der französischen Kinder an, die sich zu einem „Thema der Demokratie“ entwickele. Da die vor den Bildschirmen verbrachte Zeit ein potenzielles Risiko für das Verhältnis der Kinder zur Wahrheit darstelle, könnten Regulierungen oder sogar Verbote in Betracht gezogen werden, sagte Macron, ohne diesen Gedanken weiter auszuführen.
    Von den Konservativen wurde der neue Ansatz begrüßt, damit „Frankreich auch Frankreich bleibt“. Die Linke kritisierte eine Rückkehr zum traditionellen Frankreich und zu einer imaginären Vergangenheit. Der französische Staatspräsident behauptet wiederum, dass „Autorität und Emanzipation zusammengehören“. Muss Frankreich staatsbürgerlich aufrüsten? Gehen die Maßnahmen und die von Macron vorgeschlagene Vision in die richtige Richtung? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.01.2024arte
  • Folge 3095 (45 Min.)
    Im Laufe der Sendung wird die Kuratorin des Pariser Musée des Arts décoratifs, Sophie Lemahieu, zu unserer Gesprächsrunde kommen. Im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2024 präsentiert sie die Ausstellung Mode et sport, d’un podium à l’autre zum Thema Mode und Sport, die sich mit den Verbindungen zwischen diesen beiden Disziplinen von der Antike bis heute beschäftigt. Gezeigt werden Plakate, Zeitschriften und Fotografien, die die gegenseitigen Einflüsse von Sportbekleidung und Mode untersuchen und die Frage aufwerfen, wie zwei auf den ersten Blick weit voneinander entfernte Welten dieselben gesellschaftlichen Fragen angehen?
    Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
    Mittelschicht: Der blinde Fleck der französischen Wirtschaft? „Es gibt im Grunde einen blinden Fleck in Frankreich, nämlich den all unserer Landsleute, die zu viel verdienen, um Hilfe zu bekommen, aber nicht genug, um gut zu leben, [ …] die Mittelschicht.“ In seiner Fernsehansprache am Dienstagabend versprach Emmanuel Macron für die Mittelschicht Steuersenkungen in Höhe von zwei Milliarden Euro bis 2025. Die Mittelschicht, die ein breites Spektrum von Einkommen umfasst, ist erneut im Visier der zweiten Amtszeit des Präsidenten. Es bleibt die Frage, wer eigentlich zur Mittelschicht gehört. Wird die Mittelschicht im französischen Steuersystem tatsächlich benachteiligt oder ist die Rede von Emmanuel Macron eher Wahlkampfstrategie?
    Öffentliche gegen private Schulen: Ist die Konfrontation alt oder neu? Unmittelbar nach ihrer Ernennung wurde die neue Bildungsministerin Amelie Oudea Castera in eine Polemik verwickelt. Ihre eigenen Kinder sind in einer Privatschule angemeldet und sie hatte ihre Entscheidung mit der Frustration darüber gerechtfertigt, dass in der öffentlichen Schule zu viele Stunden ausgefallen seien. Später entschuldigte sie sich für ihre Äußerung, dennoch hat sie damit eine erneute Debatte ausgelöst und die Spannungen zwischen öffentlichen und privaten Schulen angeheizt. Amélie Oudea Castera entgegnete jedoch, dass die Auseinandersetzungen beim Thema „Schule“ nicht neu seien, und zwar in allen Bildungsgemeinschaften. In Frankreich besuchen 17 % der Schüler eine Privatschule, wobei der Anteil der Schüler aus sehr privilegierten Verhältnissen erheblich gestiegen ist. Ist die Privatwirtschaft dabei, den Kampf gegen das öffentliche Schulsystem zu gewinnen?
    Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die zur allgemeinen Überraschung nominierte Kulturministerin, Rachida Dati, und die Pariser Bürgermeisterin, Anne Hidalgo, gegeneinander antreten. Während Hidalgo der Kulturwelt „viel Erfolg“ wünschte, hat die neue Ministerin am Mittwoch auf RTL bereits ihre Kandidatur für das Bürgermeisteramt von Paris im Jahr 2026 bestätigt. Ist die Wette riskant oder erfolgsversprechend?
    In Anbetracht der sinkenden Geburtenrate in Frankreich hat Emmanuel Macron am Dienstagabend von einer „demographischen Aufrüstung“ gesprochen … Die Formulierung hat in den sozialen Netzwerken zahlreiche mehr oder weniger schlüpfrige Kommentare ausgelöst. Alix Van Pée berichtet.
    „Sie muss verstehen, was sie ihrem Sohn angetan hat.“ Die Mutter eines neunjährigen Kindes, das zwei Jahre lang allein in einer Wohnung in Nersac in der Charente gelebt hat, wurde für sechs Monate zum Tragen einer elektronischen Fußfessel verurteilt. Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche.
    Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der Tageszeitung The West Australian mit dem ironischen Titel: „Hair we go again“ (Dt.: Nochmal eine Runde), wobei die korrekte Schreibweise eigentlich „Here we go again“ ist. Das Wortspiel mit „Hair“ („Haare“) ist eine Anspielung auf Donald Trumps eigenwillige Frisur. Der konservative ehemalige Präsident hat die Präsidentschaftsvorwahlen in Iowa mit 51 % der Stimmen gewonnen. Wer kann ihn aufhalten?
    Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.01.2024arte
  • Folge 3096 (43 Min.)
    Deutsche TV-PremiereMi 24.01.2024arte
  • Folge 3097 (45 Min.)
    Jean-Michel Bertrand: Mit den Wölfen leben – ein Aufruf zum Zusammenleben
    „Wir müssen versuchen, unsere Emotionen zu überwinden [ …]. Ich will versuchen, alle Parteien zu besänftigen, ohne Lektionen zu erteilen.“ Jean-Michel Bertrand hat schon mehrere Versuche unternommen, um die Spannungen um das Raubtier zu entschärfen. Seine ersten beiden Filme, La vallée des loups (2017) und Marche avec les loups (2019), beide erfolgreiche Kinofilme, haben den Wolf, der seit etwa 30 Jahren wieder in Frankreich heimisch ist, aus einer neuen Perspektive gezeigt. Er will den Dialog zwischen Unterstützern der Wölfe und Züchtern wiederherstellen und die Bedingungen für ein friedlicheres Zusammenleben mit dem Tier schaffen.
    In seinem neuesten Film Vivre avec les loups (Mit den Wölfen leben) beobachtet der Regisseur von seiner Hütte aus das Leben einer Wolfsfamilie, die sich im Tal Champsaur in den Hautes-Alpes angesiedelt hat. Auch dieses Mal wurde der Dokumentarfilm über einen langen Zeitraum – insgesamt anderthalb Jahre – gedreht, der jedoch notwendig war, „um die Wölfe in ihrer natürlichen Umgebung erfolgreich zu filmen, aber auch um das Vertrauen zu den Viehzüchtern, Schäfern und Jägern aufzubauen, die in dem Film zu Wort kommen.“ Vivre avec les loups ist ab dem 24. Januar im Kino zu sehen.
    Bauernproteste: Woher kommt die Wut der Landbevölkerung?
    Nach den Niederlanden und Deutschland greift die Wut der Landwirte nun auch auf Frankreich über. Die Protestbewegung, die vor einigen Tagen in Okzitanien mit der Blockade der A64 begonnen hat, droht sich auf den Rest des Landes auszuweiten. Gleichzeitig rufen zahlreiche Landwirte zum Boykott der am 24. Februar in Paris beginnenden alljährlichen Landwirtschaftsmesse auf. Die Auflehnung hat verschiedene Gründe: steigende Kosten, Konkurrenz durch ukrainische Produkte, mangelnde Wertschätzung … Die Proteste erfolgen vor dem Hintergrund der Klimakrise, die den Sektor zusätzlich schwächt. Denn der Ärger richtet sich auch gegen die Europäische Union und den „Green Deal“, dem zu viele Auflagen vorgeworfen werden, insbesondere in Bezug auf die Beschränkungen für Pestizide und Pflanzenschutzmittel.
    Sechs Monate vor den Europawahlen hat diese Mobilisierung eine entscheidende Bedeutung: Die Landbevölkerung und die Bauern sind eine begehrte Zielgruppe des rechtsextremen Rassemblement National, der sich als „Sprachrohr der ländlichen Gebiete“ positionieren will. Wie kann die Regierung auf die Wut der Landwirte reagieren? Werden die europäischen Populisten und der RN von den Protesten profitieren? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 25.01.2024arte
  • Folge 3098 (45 Min.)
    Alles, was Sie über kleine Schwänze wissen müssen
    „Unter den verblüfften Blicken ihrer Zeitgenossinnen wetteifern Männer weiterhin darum, wer den größeren Schwanz hat.“ Auch wenn das Geschlecht inzwischen dekonstruiert wird und die Menschen freier über Sexualität sprechen, gilt ein kleiner Penis immer noch als unüberwindbares Handicap für ein erfülltes Sexualleben. Um mit diesem Vorurteil aufzuräumen, veröffentlicht die Schriftstellerin Octavie Delvaux im La-Musardine-Verlag das Buch Éloge des petites bites. Pour en finir avec la dictature viriliste (Ein Loblied auf kleine Schwänze, um der virilistischen Diktatur ein Ende zu setzen). Von den winzigen Geschlechtern der griechischen Statuen bis zu den übergroßen Penissen in Pornofilmen beschäftigt sich die Autorin erotischer Literatur mit den Ursprüngen dieses Phänomens und untersucht die Zweifel und Komplexe betroffener Männer. Octavie Delvaux ist heute bei uns im Studio zu Gast.
    Israel-Hamas-Krieg: Ist die Zeit der Diplomatie gekommen?
    Am 108. Tag des Konflikts zwischen Israel und der Hamas gibt es zaghafte Anzeichen für eine Beruhigung der Lage. „Im Norden des Gaza-Streifens ist die Intensivphase abgeschlossen und im Süden wird sie in Kürze abgeschlossen sein“, erklärte der israelische Verteidigungsminister Yoav Galant vergangene Woche. Gleichzeitig gab die Hamas in einem 20-seitigen Dokument die „versehentliche“ Tötung von Zivilisten zu, was darauf hinweist, dass die Organisation ihr Image verbessern möchte. Hintergrund dieser Erklärungen sind Gespräche, die mit zunehmender Länge des Krieges immer dringlicher werden.
    Die USA, Ägypten und Katar versuchen, Israel und die Hamas zu diplomatischen Verhandlungen zu bewegen, den beide Seiten zugestimmt haben sollen. Am Montag empfingen die europäischen Außenminister ihre israelischen und palästinensischen Amtskollegen in Brüssel zu getrennten Gesprächen, um sie von der Notwendigkeit einer politischen Lösung für Gaza und das Westjordanland zu überzeugen. Ist die Zeit der Diplomatie endlich gekommen? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 27.01.2024arte
  • Folge 3099 (45 Min.)
    „Bürgerpolizei“: 300 Jahre Parallel-Polizei in Frankreich:
    „Die Frage der Gewalt hängt weniger von objektiven, messbaren Fakten als von einem Gefühl ab. Und das Problem mit dem Gefühl ist, dass es auf einer doppelten Ebene existiert: Es handelt sich um ein soziales und historisches Konstrukt, das sich permanent weiterentwickelt.“ Ist die Polizei ein Instrument der „legitimen Gewalt“ zur Organisation der Gesellschaft? Arnaud-Dominique Houte ist Absolvent der Elitehochschule ENS, Studienrat für Geschichte und hat sich im Rahmen seiner Doktorarbeit für den Beruf des Gendarmen interessiert.
    Er ist Spezialist für Banditen und diejenigen, die sie verhaften, und hinterfragt heute in seiner Untersuchung Citoyens policiers, Une autre histoire de la sécurité publique en France (Bürgerpolizei, eine andere Geschichte der öffentlichen Sicherheit in Frankreich) die Praxis der Polizei, die Besessenheit für Sicherheitsfragen und die Bürgerbeteiligung in unserer Gesellschaft. Seine historische Untersuchung von zwei Jahrhunderten der Beteiligung der Gesellschaft an ihrer eigenen Sicherheit ist im La-Découverte-Verlag erschienen.
    Anstieg der Strompreise um 10 % – die Kehrseite der großzügigen Staatshilfen?
    Die Verbraucherverbände sprechen von einem Skandal und die Opposition kritisiert die Ankündigung des französischen Wirtschaftsministers Bruno Le Maire am Sonntagabend im Fernsehsender TF1, dass die Strompreise ab dem 1. Februar um fast 10 % steigen würden. Der Basistarif soll um 8,6 % und die Tages- und Nachttarife um 9,8 % steigen. Betroffen sind jeweils 10,6 und 9,3 Millionen Haushalte. Die geplante Erhöhung bedeutet einen Anstieg der Stromrechnung um insgesamt 44 % in zwei Jahren. Die französische Regierung hat die Wiedereinführung der Stromsteuer (TICFE) beschlossen, die zuvor von 32 € auf 1 € pro MWh gesenkt wurde.
    Ein schmerzhafter Rückschlag nach der Preisdeckelung, die 2021 während der Energiekrise infolge des Krieges in der Ukraine eingeführt wurde. Vor dem Hintergrund des angekündigten Rückgangs der Inflation, der noch nicht wirklich spürbar ist, der hohen Staatsverschuldung, der Mobilisierung der Landwirte und des Versprechens Emmanuel Macrons, die Mittelschicht zu entlasten, ist die Entscheidung der Regierung für eine Anhebung der Stromsteuer riskant. Hätte es eine andere Option gegeben? Ist der neue Strompreis angemessen? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.01.2024arte

zurückweiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn 28 Minuten online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…