Folge 16

  • 16. Der grausame Gründer der Gynäkologie

    Folge 16 (56 Min.)
    Heute gibt es bei ZFuF einen Fall, bei dem wir selbst nicht wissen, wie wir den am Ende angemessen bewerten sollen.  J. Marion Sims gilt als der Begründer der modernen Gynäkologie. Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte er eine Operationstechnik, die viele Frauen von schlimmen Qualen befreite. Eigentlich also ein Held, sollte man denken. Leider gibt es aber ein klitzekleines, dunkles Kapitel in seinem Leben – und das
    betrifft ausgerechnet den Ursprung seiner erfolgreichen Operationstechnik.  Seitdem dieses Kapitel in den Vordergrund gerückt ist, gilt Sims als elender Rassist, den man verachten sollte.  Daran, dass Sims Rassist war, besteht kein Zweifel. Und trotzdem gibt es auch Historiker, die ihn verteidigen und sagen: So schlimm war das alles nicht. Ja, was denn nun? (Text: Zwischen Fortschritt und Frevel)
    Deutsche Streaming-Premiere Sa. 27.09.2025 YouTube

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Reviews & Kommentare

  • (geb. 1950) am

    Was den Rassismus betrifft: Bei seiner Herkunft und vermutlich entsprechenden Erziehung hätte es einen sehr unabhängigen Geist gebraucht, um sich gegen den damaligen Mainstream zu stellen. Eventuell auch eine Prise Heiligkeit - wer hat die schon? Wer da heute mit Steinen werfen will, sollte sicherheitshalber aufpassen, dass er nicht im Glashaus sitzt. Wer weiß schon, was von unseren Einstellungen spätere Generationen als "das geht ja gar nicht!" qualifizieren werden? 
    Jetzt zur möglicherweise nicht eingeholten Zustimmung der "Versuchskaninchen".
    Deren Situation muss man sich einmal ernsthaft vorstellen. Lebenslang inkontinent sein. Entweder permanent Windeln tragen, die ja irgendjemand waschen muss, oder den Rest des Lebens auf dem Klo verbringen. Schmerzlos ist ein solches Leben keine Sekunde lang, da der Urin die Innenseite der Vagina permanent verätzt.
    Kann sich irgendjemand vorstellen, unter diesen Umständen zu sagen: "Nein, ich will keine (weitere) Operation über mich ergehen lassen!" 
    Ich denke, da greift man lieber nach dem kleinsten Strohhalm, der Besserung verspricht.
    Bleibt die Frage nach der Anästhesie.
    Da ist einmal das Wort "Opium" gefallen.
    Das macht immerhin plausibel, warum die Frauen nicht ununterbrochen lauthals geschrieen haben.
    Ob ihnen das Opium aus Mitgefühl gegeben wurde oder damit sie ruhig genug bleiben und den Chirurgen nicht drausbringen, erfahren wir nicht. Vielleicht eine Mischung aus beidem.
    Ob sie danach süchtig geworden sind, weiß auch niemand.
    Meinethalben hätte es genügt, die Statue mit einer Zusatztafel zu versehen, wo die problematischen Aspekte vermerkt bzw. erläutert sind, ansonsten hätte man sie stehen lassen können. So wird der Beschauer angeregt, darüber nachzudenken, was am Mainstream der heutigen Zeit später als problematisch gelten wird.
    Eine Bemerkung noch zu dem für uns so befremdlich wirkenden Widerwillen, sich mit dem Intimbereich von Frauen überhaupt zu befassen.
    Das muss keine Frauenfeindlichkeit sein. Ich halte seine ich diesbezüglichen Erzählungen eher für Schutzbehauptungen. Er hat offenbar befürchtet, man könnte ihm unterstellen, sich nur aufgeilen zu wollen und wollte dem vorbeugend entgegentreten. Es ist vielleicht kein Zufall, dass die erste Patientin, die es geschafft hat, seine Abwehr zu überwinden, schon 60 Jahre alt war.
    Liebe Grüße, ich höre euch immer gerne zu!

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