Folge 36

  • 36. Gedanken zum Dreikönigsfest

    Folge 36
    Der Dreikönigstag wird besonders in katholischen Gegenden gefeiert. „Epiphanie“, in der evangelischen Kirche „Epiphanias“ genannt, ist das Fest der „Erscheinung des Herrn“. Im Volksbrauch wird der Tag als das „Fest der Heiligen Drei Könige“ gefeiert: den drei Weisen aus dem Morgenland, die dem Stern von Bethlehem gefolgt sind, um dem neugeborenen „König der Juden“, dem Jesuskind, zu huldigen: Caspar, Melchior und Balthasar. Wer waren die drei Heiligen Könige wirklich, die genau genommen gar keine Heiligen sind, denn ein Verfahren zur Heiligsprechung hat es nie gegeben? Auch Könige sind sie wohl nicht gewesen – in der Bibel ist lediglich von „Magiern“ oder „Sterndeutern“ die Rede.
    Und dass es drei gewesen sein sollen, folgerten Gelehrte erst im 3. Jahrhundert aus der Zahl ihrer Gaben – Weihrauch, Myrrhe und Gold. Etwa im 8. Jahrhundert bekamen sie ihre heutigen Namen. Unter dem Eindruck der Kreuzzüge wurde Caspar schließlich noch zum „Mohren“, einer verballhornten Form des nordafrikanischen Mauren.
    Einen historischen Kern kann die Episode aus dem Matthäus-Evangelium aber durchaus vorweisen: Mit den „Magiern aus dem Osten“ sind offensichtlich Angehörige einer babylonischen Priesterkaste gemeint, die bereits zur Zeit Jesu Astronomie auf
    verblüffend hohem Niveau betrieb. 1925 fanden Archäologen im Irak eine Keilschrifttafel, auf der astronomische Ereignisse des Jahres 7 vor Christus vorausberechnet sind, dem wahrscheinlichen Geburtsjahr des historischen Jesus. Die Tafel sagt auch ein nahes Zusammenstehen von Jupiter und Saturn voraus, das Forscher inzwischen für den biblischen „Stern von Bethlehem“ halten.
    Zum Dreikönigstag erinnern Sternsinger katholischer Pfarrgemeinden an die drei Weisen aus dem Morgenland. Ein Brauch, der erstmals Mitte des 15. Jahrhunderts urkundlich erwähnt wird. Kinder und Jugendliche ziehen als die drei Könige verkleidet mit einem Stern in der Hand von Haus zu Haus und singen Dreikönigslieder. Üblicherweise überbringen sie den Segen der Heiligen Drei Könige, wünschen ein frohes neues Jahr und bitten um Geld für wohltätige Zwecke.
    Ein nicht unwesentlicher Anreiz für sie, von Haus zu Haus zu ziehen, sind freilich auch die Süßigkeiten, mit denen sie von den Besuchten beschenkt werden. Auf den oberen Türbalken der Haustür schreiben die Sternsinger mit gesegneter Kreide eine Formel: Die Jahreszahl und „C+M+B“. Das ist eine Abkürzung, die für die Initialen der drei Könige steht und seit Mitte des 20. Jahrhunderts oft auch als „Christus mansionem benedicat“ gedeutet wird: „Christus segne dieses Haus“. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 06.01.2013 Bayerisches Fernsehen

Cast & Crew

Sendetermine

Mi. 09.01.2019
11:17–11:31
11:17–
Mi. 06.01.2016
11:00–11:15
11:00–
So. 06.01.2013
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