Zahltag – Wenn der Schuldeneintreiber kommt

Wenn die Schuldeneintreiber der Stadt Köln bei Reichsbürgern klingeln, wissen sie: jetzt könnte es Ärger geben. Denn Reichsbürger erkennen die Bundesrepublik Deutschland nicht an und zahlen deshalb aus Prinzip nicht. Als eine Schuldnerin jegliche Kooperation verweigert, eskaliert die Situation. Die Polizei muss kommen, doch auch bei ihr leistet die Frau weiter Widerstand. (Text: Spiegel TV)

Die Männer vom Kassenamt sehen sich aber nicht nur als Schuldeneintreiber. Sie versuchen auch, den Betroffenen ein Ausweg zu zeigen. Eine Mutter von drei Kindern sitzt immer noch auf der Hundesteuer ihres Ex-Mannes. Dazu kommen private Ausstände. Die Beamten raten zur Privatinsolvenz und liefern auch die nötigen Tipps für den Neuanfang. (Text: Spiegel TV)

Prostituierte müssen in Köln Vergnügungssteuer zahlen. Eine Frau aus Bulgarien, die auf dem Wohnwagenstrich arbeitet, gibt vor, davon noch nie gehört zu haben. Mittlerweile sind ihre Schulden auf über 7000 Euro angewachsen. Die Geschäfte gehen angeblich schlecht, in ihrer Wohnung gibt es nichts zu pfänden, bleibt nur eine Lösung: Ratenzahlung. Plötzlich meldet sich ihr Mann am Telefon. (Text: Spiegel TV)

Fruchtlose Pfändungen gehören schon immer zum Alltag der Männer und Frauen vom Kassenamt. Doch in letzter Zeit haben sie die Erfahrung gemacht, dass die Schere zwischen arm und reich in Deutschland immer weiter auseinandergeht. Fast jeden Tag treffen sie auf Menschen, die jegliche Hoffnung aufgegeben haben. Und auch Menschen, die einen Job haben, geraten in die Schuldenfalle. (Text: Spiegel TV)

Wenn das Kölner Kassen- und Steueramt klingelt, heißt es: Sofort zahlen. Am besten in bar. In Deutschland ist das einmalig. Keine andere Stadt treibt seine Außenstände beim Bürger so rigoros und so erfolgreich ein wie Köln. Die rund 100 Männer und Frauen der Kämmerei haben dabei weitreichende Befugnisse: Wenn der Schuldner nicht da ist, öffnen sie Türen. (Text: Spiegel TV)

Im Visier der Kölner Schuldeneintreiber sind diesmal säumige Autofahrer. Ob Maserati oder Polobesitzer: Nichts macht so viel Eindruck wie die Androhung des Kassenamts, den PKW zu pfänden. In rund achtzig Prozent der Fälle wird noch vor der Versteigerung gezahlt. Einsätze der Verkehrspolizei nutzen die Beamten deshalb gezielt, um nach Wagen von verschuldeten Kölnern zu suchen. Wird nicht gezahlt, werden ihre Autos zu Geld gemacht. (Text: Spiegel TV)