Yourope Folge 288: Gleiches Geld für alle: Braucht Europa das bedingungslose Grundeinkommen?
Folge 288
Gleiches Geld für alle: Braucht Europa das bedingungslose Grundeinkommen?
Folge 288
Jeden Monat Geld auf dem Konto, ohne nur einen Finger krumm zu machen – das klingt wie ein schöner Traum. Und dieser Traum könnte für die Schweizer wahr werden: am 5. Juni stimmen sie als erstes Land der Welt darüber ab, ob das bedingungslose Grundeinkommen eingeführt werden soll. Das heißt, jeder Schweizer bekommt monatlich 2500 Franken – umgerechnet etwa 2300 Euro – vom Staat gezahlt. Wem das nicht reicht, der kann weiterhin Geld durch Arbeiten verdienen, das er dann zusätzlich hat. Aber werden dann nicht alle auf Staatskosten auf der faulen Haut liegen? Das Gehalt als Anreiz zur Arbeit sei für die Wirtschaft unabdingbar, sagen die Kritiker. Und außerdem sei ein bedingungsloses
Grundeinkommen gar nicht finanzierbar. Falsch, sagen die Befürworter. Nur wer den Job nicht nötig hat, um über die Runden zu kommen, kann sich wirklich frei entfalten und das tun, womit er der Gemeinschaft am besten dient. Das klingt ein bisschen nach utopischen Fantasien, doch zu den Befürwortern gehören längst nicht nur kommunistische Träumer, sondern auch erfolgreiche Unternehmer wie Götz Werner, der Gründer der Drogeriekette DM. Und nicht nur die Schweiz denkt ernsthaft an die Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens nach, auch in den Niederlanden läuft ein Pilotversuch und auch Finnland möchte im nächsten Jahr dieses umstrittene Konzept testen. (Text: arte)