Wirtshausgeschichten aus Bayern Folge 9: Die Obermühle in Marzoll bei Bad Reichenhall
Folge 9
Die Obermühle in Marzoll bei Bad Reichenhall
Folge 9
Die Obermühle ist ein Gasthaus im Ort Marzoll bei Bad Reichenhall. Es wurde bereits 1555 erwähnt als Gasthaus und Ökonomiehof. Früher wurde hier Getreide gemahlen und außerdem befand sich eine Sägemühle am Haus. Seit einigen Generationen ist das groß angelegte Haus mit vielen Nebengebäuden im Besitz der Familie Schreyer. Sie verarbeiten fast nur Lebensmittel aus Eigenproduktion – sie halten selber Kühe, Schafe, Dammwild, Gänse, Enten, Bienen. Nur Fische lassen sie sich von Freunden bringen. Im Haus selbst trifft man auf zahlreiche Antiquitäten – Ahnenbilder, alte Urkunden oder Ansichten von der Obermühle. Der Boden im überaus breiten Hausgang ist aus Untersberger Marmor von 1674. Der Wirt, Bernhard Schreyer, hat das Kochhandwerk im „Bayerischen Hof“ in
München gelernt. In der Obermühle kocht er auf einem uralten Gasofen. Die Spezialitäten des Hauses sind: Wild, Gänsebraten oder z.B. auch Honigeis aus dem eigenen Honig. Die Schwester des Wirts ist Bienenzüchterin und Innenarchitektin und hilft ebenfalls im Haus mit. Seine Mutter hat vor 50 Jahren in die Obermühle eingeheiratet und ist eine begabte Malerin. Sie weiß viele Geschichten und Anekdoten von früher und kennt natürlich alle Stammgäste mit denen sie gern ein bisschen ratscht. Der Kellner Pit Stube war als Junger über 20 Jahre als Kamerakorrespondent in Asien und gehört inzwischen zum „Hausinventar“. Mit seiner uralten Großformatkamera fotografiert er gerne die Hausgäste und hat schon manches idyllische Bild von der Obermühle geschossen. (Text: Bayerisches Fernsehen)
Deutsche TV-PremiereMi. 28.11.2007Bayerisches Fernsehen