Folge 5

  • 5. Von Liebe, Leid und Leidenschaft – Ein Schlager-Streifzug durch den Westen

    Folge 5
    Westart-Reportage von Katja Lüber:
    Schlager sind der Hit – auch in NRW! Bei der „Schlagernacht“ des Jahres am 3. November in Oberhausen feierten 13.000 Fans ihre Stars. Jeder dritte Deutsche zwischen 18 und 25 Jahren hört Schlager, und das nicht nur auf Malle, im Festzelt oder an Karneval: Der Schlager hat seinen Weg raus aus dem Musikantenstadl-Ghetto gefunden. Was lange als uncool galt, scheint wieder salonfähig. Helene, Florian und Co. sind keine „Schlagerfuzzis“ mehr, sondern Popstars. Warum eigentlich? Westart geht dem Phänomen „Schlager 3.0“ auf den Grund, trifft alte und neue Stars, Macher hinter den Kulissen, Fans und Sternchen, die von Erfolg und ewiger Liebe träumen. Von Sonia Liebing bis Jürgen Drews, von Ina Colada bis Mickie Krause. Wir fahren durchs Land und besuchen Veranstaltungshallen, Festzelte, Eckkneipen, Reihenhäuschen, trinken griechischen Wein und stimmen ein in den Gesang des Westens!
    Professor Schlager: Begegnung mit Ingo Grabowsky:
    Ingo Grabowsky ist Kulturhistoriker, Museumsdirektor und ein großer Schlager-Fan. In der Nähe von Paderborn leitet er das Kloster Dalheim, seit 2007 LWL-Landesmuseum für Klosterkultur. Klosterleben und Schlager liegen für ihn gar nicht so weit auseinander. „Beides ist Alltagskultur“, sagt er. In seinen Augen hatte der Schlager jahrzehntelang ein Imageproblem. Weil er zu brav war und weil er von vielen in die Nähe des „braunen Liedguts“ gerückt wurde. „Vor dreißig Jahren hätte man sich wahrscheinlich lieber die Zunge abgebissen als zuzugeben, dass man Schlager hört.“ Mit dem Sommermärchen 2006 und der Partystimmung im ganzen Land hat sich das geändert, so Ingo Grabowsky. „Der Schlager verdankt der Fußball-WM relativ viel.“
    Vom Sternchen zum Star: Sonia Liebing:
    Im Fahrwasser der Schlager-Ikone Helene Fischer hat kaum eine blonde Newcomerin Chancen. Doch Sonia Liebing will es versuchen. Die zweifache Mutter setzt alles daran, vom Sternchen zum Star zu werden. Dabei hat ihre Karriere erst vor einem Jahr begonnen – bei einem Stadtfest in Stolberg. Von Profis entdeckt wurde sie Anfang 2018 auf der Schlagermesse in Oberhausen. Seither wird sie von einem Spitzen-Team aus Komponisten, Textern, Produzenten und Marketingleuten zum Shootingstar aufgebaut. „Ich möchte die Leute beflügeln mit meiner Stimme, sie mit meinen Texten und Melodien erreichen. Das ist ein Kindheitstraum und der geht gerade irgendwie in Erfüllung.“ Bei der
    „Schlagernacht des Jahres“ ist sie ihrem Ziel einen großen Schritt nähergekommen.
    Dichter und Denker: Songtexter Tobias Reitz:
    Er kennt sie alle und hat für sie alle getextet: Helene Fischer, Florian Silbereisen, Klubbb 3, Angelika Milster, Mary Roos, Andrea Jürgens, Flippers, Jürgen Drews, Andrea Berg, Stefanie Hertel, Patrick Lindner … Tobias Reitz ist einer der erfolgreichsten Textdichter in Deutschland. „Es geht um die Sehnsucht nach einer besseren Welt, nach Liebe und dem Gefühl, erhört zu werden“, beschreibt er die Essenz des Schlagers. Das war in der Zeit des Minnesangs so und ist heute nicht anders, meint der Autor, der in der „Celler Schule“ den Nachwuchs ausbildet. Schlager transportieren Leichtigkeit und gute Laune. „Wir als Autoren sind diejenigen, die dem Zuhörer etwas Gutes tun wollen. Was ist so schlecht dran?“
    Schlagerpartys und Stimmungskanonen:
    Zum Schlager gehören nicht nur Wohlfühlsongs mit Schmusefaktor, sondern auch Mega-Hits zum Abfeiern und Mitgrölen. Auf den großen Schlagerpartys mit Zehntausenden Besuchern heizen Stimmungskanonen wie Almklausi und Mickie Krause dem Publikum ein. Veranstalter Markus Krampe: „Früher haben die Jugendlichen gesagt: Schlager, das hören nur meine Eltern oder meine Oma. Jetzt finden auf einmal alle Schlager gut.“ Dass der Schlager wieder jung geworden ist, können auch die beiden Schlagerproduzenten Hartmut Wessling und Mike Rötgens bestätigen. „Den Jungen ist es egal, was für ein Style das ist, die interessiert, ob sie Spaß dabei haben“, sagt Hartmut Wessling.
    Verbundenheit zwischen Pott und Palma:
    Wer Erfolg haben will, muss den Fans ganz nahe sein. Darin sind sich alle einig. Egal ob am Ballermann oder in Bochum: Der Schlager vermittelt ein Gemeinschaftsgefühl. Das weiß auch Jörg Bausch, einer der Ruhrgebiets-Lokalmatadore. Der Selfmade-Man ist bundesweit unterwegs, nirgendwo aber wird er so geliebt wie im schlagerverrückten Revier. Ina Colada, Party-Queen aus Bottrop-Kirchhellen, begann ihre Karriere auf Mallorca. Heute pendelt sie zwischen Pott und Palma. „Ich bin eine Art Psychologin. Ich hole die Leute aus ihrem Alltag raus“, sagt sie. „Die vergessen mal für ein paar Stunden die ganzen Probleme. Dafür bin ich da. Ich habe einen Auftrag.“ Und den nimmt sie ernst. Denn was leicht rüberkommt, ist nur schwer zu erreichen. Eine Erfolgsgarantie gibt es nicht. Selbst Schlager-Legende Jürgen Drews hat kein Geheimrezept: Mach mal ’nen Schlager, der richtig reinschlägt! Sauschwer.“ (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.11.2018WDR

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Sendetermine

So 29.03.2020
03:10–03:50
03:10–
Sa 28.03.2020
16:05–16:45
16:05–
So 25.11.2018
08:35–09:15
08:35–
Mo 19.11.2018
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23:20–
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