bisher 51 Folgen, Folge 35⁠–⁠51

  • Folge 35
    Der Krieg in der Ukraine, ein fragiler Waffenstillstand in Nahost, Klima- und Politkrisen in vielen Ländern der Welt – und ständig kommt noch etwas Neues dazu. Viele Menschen fühlen sich inzwischen vom Weltgeschehen überfordert. Während wir hier in Österreich weitgehend die Möglichkeit haben, uns in eine kleine funktionierende Welt zurückzuziehen, sind Menschen in Krisenregionen den Umständen meist hilflos ausgeliefert. Die „WeltWeit“-Reporter:innen haben drei Länder besucht, deren Bevölkerung oft mehr als ein Jahrzehnt im Krisenmodus lebt. Korrespondentin Rosa Lyon war im vergangenen halben Jahr zwei Mal in Syrien – vor und nach dem Sturz von Machthaber Bashar al-Assad. Zu Zeiten des Assad-Regimes war das Leben in Syrien hart: weitgehend ohne Strom, mitunter ohne Wasser, oft ohne Benzin, vor allem aber ohne Perspektive. Seit dem spektakulären Sturz des Regimes durch islamistische Gruppen Anfang Dezember hat sich das Leben der Menschen verändert. Sie können nun offener sprechen, allerdings hat sich die wirtschaftliche Situation verschlechtert und täglich gibt es Morde, Plünderungen und Entführungen. Wie man mit einem Leben in der Dauerkrise umgeht, haben die 15-jährige Yasmeen Saeed und Fotograf Spero Haddad Rosa Lyon erzählt. Unabhängige Berichterstattung aus Venezuela ist mit großen Risiken verbunden. Korrespondentin Isabella Purkart hat es dennoch geschafft hinter die Kulissen zu blicken. Venezuela galt aufgrund seiner enormen Ölreserven lange als eines der reichsten Länder Lateinamerikas. Doch Jahre der Misswirtschaft haben es in eine tiefe Krise gestürzt. Seit Jahren ist das Land geprägt von politischer Instabilität und einer anhaltenden humanitären Notlage. Isabella Purkart trifft Regimebefürworter wie Lisandro Pérez, der sein Land auf dem richtigen Weg sieht, und Kritikerinnen wie Iris, die sich in der Opposition engagiert und deshalb fürchtet verhaftet zu werden. Vor drei Monaten hat ein verheerender Zyklon Mayotte verwüstet. Das Ereignis hat die kleine französischen Insel im Indischen Ozean ins Rampenlicht gerückt. Doch schon seit Jahren kämpft Mayotte mit den Folgen des Klimawandels. Korrespondentin Leonie Heitz trifft Menschen, die tagtäglich vom steigenden Meeresspiegel, schweren Sturmfluten und dem Verlust von Lebensraum bedroht sind, und beleuchtet die Herausforderungen, die diese Dauerkrise mit sich bringt. Besonders betroffen sind auch hier – wie immer – die Ärmsten der Armen, die allen Umständen zum Trotz ihren Alltag meistern. Mayotte steht als Symbol für die vielen Regionen der Welt, die stark vom Klimawandel betroffen sind. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 14.03.2025 ORF 2
  • Folge 36 (30 Min.)
    Die Mädchen des Radclub Ngarama trainieren mit Stahlrädern ohne Gangschaltung. Sie möchten gerne an internationalen Wettbewerben teilnehmen.
    Viele freuen sich, jetzt im Frühling wieder aufs Fahrrad zu steigen. Aber immer mehr Österreicherinnen und Österreicher sind inzwischen auch im Winter mit dem Radl unterwegs. Da es – vor allem im Osten des Landes – immer seltener Schnee- und Eistage gibt, wird das Fahrrad zusehends zum Ganzjahres-Verkehrsmittel. Dazu kommt, dass der E-Bike-Boom das Radfahren revolutioniert hat. Schnell, bequem und nachhaltig – mit dem Rad kommt man vor allem in großen Städten gut voran. Die „WeltWeit“-Reporter:innen haben sich selbst auf den Drahtesel geschwungen und sich angeschaut, welchen Stellenwert Radfahren für die Menschen in Südamerika, Afrika und China hat. Korrespondentin Isabella Purkart ist in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá auf der Ciclovía unterwegs, die für viele Radlerinnen und Radler ein fester Bestandteil ihrer Woche ist. Jeden Sonntag werden im Rahmen der Ciclovía 120 Kilometer Straßen für den motorisierten Verkehr gesperrt und fürs Radeln freigegeben. Das Radwegenetz wird stetig ausgebaut, denn besonders in den ärmeren, oft bergigen Bezirken der Stadt besteht noch Verbesserungsbedarf. Korrespondent Patrick A. Hafner trifft in Ruanda auf eine radbegeisterte Nation, in der Radprofis wie Götter verehrt werden. Was in Lateinamerika der Fußball, ist hier in Ostafrika der Radsport. Die 18-jährige Denyse Irakoze bringt es auf den Punkt: „Ein Vertrag bei einem erfolgreichen Team ist eine große Chance, der finanziellen Not zu entkommen.“ Dafür trainiert sie hart. Im September wird in Ruanda die Straßenrad-Weltmeisterschaft stattfinden, was derzeit politisch umstritten ist. Zum ersten Mal wird damit eine Rad-WM in einem afrikanischen Land ausgetragen. Wer an Radfahren denkt, denkt unweigerlich an China. In den 1980ern hatte das Reich der Mitte den Spitznamen „Königreich der Fahrräder“. Heute besitzen nur wenige Menschen ein eigenes Fahrrad, weiß Korrespondent Josef Dollinger. Dafür sind zig Millionen Chinesinnen und Chinesen täglich mit Leihfahrrädern unterwegs. Sie stellen eine billige und einfache Transportmöglichkeit dar. Da wird auch achselzuckend in Kauf genommen, dass diese Räder viele Daten über die Benutzer sammeln. Im Windschatten der Leihfahrräder entwickelt sich Radfahren in China aber auch zum städtischen Life-style. Chinesische Rad-Manufakturen bieten mittlerweile Fahrräder zu einem Preis an, den sich Durchschnittsverdiener kaum leisten können. (Text: ORF)
    Deutsche TV-Premiere Do. 17.07.2025 3satOriginal-TV-Premiere Fr. 21.03.2025 ORF 2
  • Folge 37
    Seit Donald Trump im Amt ist, hat er zahlreiche Ankündigungen aus dem Wahlkampf umgesetzt – zum Entsetzen vieler. Die Einführung von Strafzöllen, die Aufkündigung des transatlantischen Sicherheits-Pakts, die Eskalation des Handelskrieges. Ob in Sicherheits- und Klimapolitik oder in geopolitischen Belangen, Trump sieht sich selbst als „Macher“. Als Präsident der USA ist er der mächtigste Mann der Welt, seine Entscheidungen haben weitreichenden Folgen. Wird die Art wie Trump Politik macht – mit Deals oder Androhung militärischer Intervention – die Weltordnung ins Chaos stürzen? Wird sein Verhalten der neue politische Stil der „mächtigen Männer“ und was bedeutet ein Kräftemessen der Großmächte für die Menschen in den betroffenen Ländern? Trumps Ankündigung, Grönland übernehmen zu wollen, hat die größte Insel der Welt ins Rampenlicht gerückt. Korrespondent Michael Mayrhofer macht sich ein Bild davon, wie es den Einwohnerinnen und Einwohnern damit geht. Er trifft eine Schiffskapitänin, die zwar hofft, dass die internationale Aufmerksamkeit mehr Touristen bringt, Amerikanerin will sie aber nicht werden. Und selbst der größte Trump-Fan Grönlands lehnt einen Ausverkauf seiner Heimat ab. Noch ist der Vorstoß des US-Präsidenten nur eine politische Provokation, doch die Menschen fürchten, dass ihre Insel zum Spielball politischer und wirtschaftlicher Interessen wird. Chinas Staatschef Xi Jinping möchte in die Geschichte eingehen – als der, der die Wiedervereinigung Chinas mit Taiwan erreicht hat. Doch Taiwan sieht sich als unabhängiges Land. Korrespondent Patrick A. Hafner ist dabei, wenn Zivilisten an der Waffe trainieren, um sich auf eine drohende Invasion vorzubereiten. Taiwan hat ein stehendes Heer mit nur 190.000 Soldaten, während China zwei Millionen aufzubieten hat. Das Land übt sich daher in asymmetrischer Kriegsführung mit dem Ziel, einen eventuellen Einmarsch für China so verlustreich und kostspielig wie nur möglich zu machen. Spitzbergen gehört offiziell zum NATO-Land Norwegen, ein Vertag aus dem Jahr 1920 erlaubt es russischen Staatsbürgern aber hier zu leben und zu wirtschaften, etwa um Kohle abzubauen. Für Russlands Präsident Wladimir Putin ist die Inselgruppe aber mehr als eine abgelegene Kohlegrube. Korrespondentin Vanessa Böttcher schaut sich an, warum die Region knapp unter dem Nordpol so große strategische Bedeutung für Putin hat: die Arktis gilt als geopolitische Arena im Kampf um Macht und Einfluss der Großmächte. Russland will über die Nordostpassage maßgeblich seine Rolle als Energiegroßmacht bewahren. Und obwohl hier mehr Eisbären als Menschen leben, fürchten viele, dass der hohe Norden bald Schauplatz eines neuen Krieges werden könnte. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 04.04.2025 ORF 2
  • Folge 38 (35 Min.)
    Deutschland-Korrespondentin Maresi Engelmayer zu Besuch bei Fasten-Influencerin, „Die.Fastentante“, Nadine.
    Vom Genießen und Verzichten. Du bist, was du isst. Wie wichtig das Thema Essen ist, zeigt die große Zahl an Ernährungsberatern, Food-Coaches und Essensratgebern, die es am Markt gibt – von den unzähligen Kochbüchern ganz zu schweigen. Zahlreiche Studien belegen auch, dass die Ernährung noch vor Bewegung und sogar vor der Genetik unsere Gesundheit prägt. Was wir essen beeinflusst demnach maßgeblich, wie es uns geht. Doch in den vergangenen Jahren haben sich unsere Essgewohnheiten stark verändert, wir sind eine dauer-snackende Gesellschaft geworden, die sich immer seltener Zeit für ein gemeinsames Essen nimmt. Die WeltWeit-Reporterinnen geben sich dem Genuss hin, erleben den Niedergang der Essenskultur und üben sich im Verzicht. In Japan gelten frische und hochwertige Lebensmittel als essenziell und sind der Schlüssel zu einem langen und gesunden Leben. Jede Mahlzeit soll nicht nur ausgewogen sein und geschmacklich überzeugen, sondern auch optisch ansprechend präsentiert werden. Schon früh lernen Kinder, eine bewusste Ernährung zu schätzen. Korrespondentin Isabella Purkart besucht eine Volksschule in Tokio und erlebt, wie dieses Prinzip umgesetzt wird. Das Schul-Essen wird täglich frisch zubereitet, wobei neben den gesundheitlichen Aspekten auch der Genuss nicht zu kurz kommt. Niemand in Europa isst so ungesund wie die Menschen in Großbritannien. 60% der Ernährung im Vereinigten Königreich besteht aus Junkfood – wertlose Lebensmittel, die industriell hoch verarbeitet sind. Korrespondent Jörg Winter isst sich durch London abseits der Michelin-Star Restaurants, trifft Übergewichtige, die auf die neuen Wunder-Spritzen zum Abnehmen setzen und besucht eine sogenannte „Food-Desert“. Das sind Stadteile und ganze Regionen, in denen sich die Menschen nicht nur keine gesunden Lebensmittel leisten können, sondern wo es Frisches einfach gar nicht mehr zu kaufen gibt. In Deutschland taucht Korrespondentin Maresi Engelmayer ein in die Welt der Fasten-Retreats und Kliniken. In unserem Nachbarland – ähnlich wie auch bei uns in Österreich – nimmt der Trend zum regelmäßigen Fasten immer stärker zu. Insgesamt finden 72 Prozent der Deutschen den bewussten Verzicht auf Nahrung aus gesundheitlichen Gründen sinnvoll. Neben dem mehrtägigen Fasten erlebt auch das sogenannte Intervallfasten sowohl in den sozialen Medien als auch in der Wissenschaft einen regelrechten Hype. Dabei hat die Forschung die positive Wirkung des Fastens auf viele chronische Krankheiten entdeckt. (Text: ORF)
    Deutsche TV-Premiere Do. 14.08.2025 3satOriginal-TV-Premiere Fr. 11.04.2025 ORF 2
  • Folge 39 (35 Min.)
    Was den Arbeitskräftemangel betrifft, liegt Österreich im EU-Vergleich an der Spitze. Und das, obwohl sich die Wirtschaft auf Talfahrt befindet und die Arbeitslosigkeit steigt. Zwei Phänomene tragen maßgeblich zu diesem Umstand bei. Erstens der demografische Wandel: die Babyboomer gehen in Pension, zu wenige Junge kommen nach, wodurch die Erwerbsbevölkerung stetig abnimmt. Arbeitsmarktforscher sind sich einig, es braucht Zuwanderung, um die fehlenden Arbeitskräfte auszugleichen. Und zweitens die Qualifikation der arbeitslosen Menschen passt häufig nicht zu den Anforderungen der Betriebe. Dieses sogenannte „Mismatch“ führt zum Fachkräftemangel. Dass Österreich mit diesen Problemen und seinen Folgen nicht allein dasteht, zeigt ein Blick in die weltweite Arbeitswelt. In Island ist der Anteil ausländischer Arbeitskräfte inzwischen auf 24?Prozent gestiegen. Bei einer Gesamteinwohnerzahl von rund 400.000 machen 20.000 Polinnen und Polen die größte Einwanderergruppe aus. Doch die Integration hinkt hinterher, häufig leben die Menschen in einer Art Parallelgesellschaft. Korrespondentin Diana Weidlinger besucht die polnische Samstagsschule in Reykjavik und spricht mit Dominika Kryztofsdóttiir, gebürtige Polin und Lehrerin, darüber, ob sie sich willkommen fühlt und wie wichtig die Pflege der eigenen Kultur in der neuen Heimat ist. Keine andere führende Industrienation hat sich bisher so hartnäckig gegen ausländische Arbeitskräfte gesperrt wie Japan. Doch die sinkende Geburtenrate und die alternde Bevölkerung fordern ein Umdenken. Um die Wirtschaft wettbewerbsfähig zu halten, kann das Land nicht länger auf Arbeitskräfte aus dem Ausland verzichten. Korrespondentin Isabella Purkart begleitet den jungen Oberösterreicher Raphael, der in einer japanischen Großbäckerei arbeitet. Er berichtet von den Herausforderungen, denen sich Migranten in einer homogenen Gesellschaft wie der Japans stellen müssen. Jahrzehntelang galt das ehemalige Jugoslawien als Quelle für Arbeitskräfte in Österreich und anderen Ländern der EU. Doch diese Zeiten sind vorbei. Inzwischen suchen diese Länder selbst in zahlreichen Branchen nach Arbeitskräften. Zwar kommt derzeit die Mehrheit der Arbeitsmigrantinnen und -migranten hier noch vom Balkan, doch ein Wandel hat eingesetzt. Korrespondent Christian Wehrschütz ist in Slowenien unterwegs, wo bereits jede sechste Arbeitskraft kein gebürtiger Slowene mehr ist. Die Zahl derer, die aus Indien, Bangladesch, Nepal oder den Philippinen kommen, nimmt rasch zu, was neue Probleme mit sich bringt. Slowenien hat jüngst in Manila eine diplomatische Vertretung eröffnet, um einer Ausbeutung philippinischer Arbeitskräfte durch Agenturen entgegenzuwirken. (Text: ORF)
    Deutsche TV-Premiere Do. 31.07.2025 3satOriginal-TV-Premiere Fr. 25.04.2025 ORF 2
  • Folge 40 (30 Min.)
    Island: Korrespondentin Diana Weidlinger mit Marketingchef Daði Guðjónsson von „Business Iceland“ – er ist für den Tourismusboom in Island mit verantwortlich.
    Für den Tourismus gilt – von der Zeit der Pandemie einmal abgesehen – the only way is up. Wie kaum einer anderen Branche ist dem Tourismus ein ständiges Wachstum beschert. Mit inzwischen zahllosen negativen Folgen: überfüllte Städte, Müllprobleme, zerstörte Kulturstätten. Seit einigen Jahren gesellen sich zu den üblichen Reisenden die sogenannten Instagram-Touristen. Angeregt von Influencern pilgern mittlerweile Scharen junger Leute auf der Jagd nach dem perfekten Selfie an die schönsten Orte der Welt – ein Albtraum für Natur und Einheimische. Auf Island begleitet Korrespondentin Diana Weidlinger die Reiseleiterin Sigrun Päalsdóttir auf einer Fahrt entlang des „Goldenen Rings“, der beliebtesten Touristenroute der Insel. Jedes Jahr besuchen rund 2,5 Millionen das Land, das gerade einmal 400.000 Einwohner hat. Die Folge: Ökosysteme geraten unter Druck, Arbeitskräfte fehlen, Hotelpreise explodieren. Park-Ranger machen in Islands bekanntestem Nationalpark regelmäßig die Erfahrung, dass Gäste immer wieder Müll in den entlegensten Gebieten zurücklassen. Korrespondent Benedict Feichtner will in Sri Lanka herauszufinden, ob Ayurveda heute noch eine nachhaltige, konsumfreie Urlaubsalternative darstellt oder längst zum wohlklingenden Geschäftsboom geworden ist. Inmitten von Palmen, tropischer Hitze und dem Duft von Kräutern verspricht die „Lotus Villa“ an der Südküste der Insel Erholung auf ayurvedische Art. Das Resort zählt zu den ersten, das sich auf den Ayurveda-Urlaub für Touristen spezialisiert hat. Doch wie wenig Ursprüngliches noch in den Angeboten der Resorts steckt, zeigt ein Besuch bei Peiris Wedamahattaya, einem 73-jährigen ayurvedischen Arzt, der seine Patienten in einer schlichten Hütte weit weg von touristischer Infrastruktur behandelt. In der Türkei ist der Grat zwischen dem wirtschaftlichen Wert des Tourismus und den negativen Auswirkungen schmal geworden. Korrespondentin Katharina Wagner hat die Region Kappadokien besucht, in der inzwischen Selfie-Alarm herrscht: die Ballonfahrten über die mondähnliche Landschaft sind mehr als fototauglich und dienen den Besucherinnen und Besuchern als perfekte Kulisse für ihre Fotos, die auf allen erdenklichen Social Media Plattformen gepostet werden. Obwohl der Tourismus die wichtigste Einnahmequelle der Menschen in Kappadokien ist, beklagen viele, dass es den Gästen längst nicht mehr um Kultur, sondern nur noch um Show gehe, bei der Urlauber mit Quads durch das UNESCO-Weltkulturerbe rasen. (Text: ORF)
    Deutsche TV-Premiere Do. 12.06.2025 3satOriginal-TV-Premiere Fr. 09.05.2025 ORF 2
  • Folge 41 (35 Min.)
    Belgien: NGT-Mais, der mit weniger Wasser auskommt. (Universität Gent).
    Der Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft ist – nach inzwischen fast 30 Jahren – immer noch umstritten. Drei Korrespondenten berichten aus Belgien, den USA und Sri Lanka. Kritiker führen neben Umweltbedenken und der Monopolstellung einiger weniger Saatgut-Hersteller vor allem die schwer abzuschätzenden Langzeitfolgen ins Treffen. In Europa lehnen viele Verbraucher „Gentechnik am Teller“ vehement ab. Der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen ist in der EU stark eingeschränkt, in Österreich kommen sie bis heute nicht auf die Felder. Die großen agrarproduzierenden Länder wie die USA, Kanada, Brasilien und auch Indien setzen hingegen flächendeckend darauf: Weltweit werden auf rund 200 Millionen Hektar genmodifizierte Pflanzen angebaut. In Belgien spricht Korrespondent Johannes Perterer mit Wissenschaftlerinnen, die NGT – also die „Neue Gentechnik“ – als große Chance sehen: mit Entwicklungen wie der „Genschere“ sind präzisere Eingriffe ins Erbgut möglich, wodurch Pflanzen künftig widerstandsfähiger gegen Klimaextreme und Schädlinge werden und ihr Anbau die Böden weniger belastet. Für einige junge Bauern steht fest: In Zukunft muss Landwirtschaft nicht im Widerspruch zur Natur stehen. Nach einigen Dürresommern würden sie resistenteren NGT-Mais einsetzen. Doch es bleibt die Sorge, dass neben der Abhängigkeit von Saatgutkonzernen NGT-Saatgut am Ende des Tages für kleine Bauern zu teuer sein wird. USA-Korrespondent Thomas Langpaul ist in Oklahoma unterwegs. Der Bundesstaat im zentralen Süden des Landes zählt zu den führenden Weizenproduzenten und ist einer der Hotspots der amerikanischen Agrarindustrie. Auf den riesigen Farmen, die nach wie vor auf die klassische Gentechnik (GMO) setzen, wird neben Weizen vor allem Mais, Soja und Baumwolle angebaut. Doch auch dort beginnt ein Umdenken, denn die Folgen des Klimawandels – wie extreme Dürreperioden, Bodenerosion und damit sinkende Erträge – stellen auch die Großbetriebe vor enorme Herausforderungen. In Sri Lanka wagt die Regierung 2021 ein Experiment: Das gesamte Land soll auf biologische Landwirtschaft umgestellt werden. Anstatt eines schrittweisen Übergangs werden Einfuhr und Verwendung synthetischer Düngemittel und Pestizide quasi über Nacht verboten. Binnen weniger Monate brechen die Ernteerträge drastisch ein, die Lebensmittelpreise schießen in die Höhe, Proteste erschüttern das Land. Korrespondent Benedict Feichtner trifft Bauernfamilien, die als Folge des abrupten Umstiegs ihre Existenzgrundlage verloren haben. Inzwischen sind importiertes Saatgut und chemische Spritzmittel wieder zugelassen, doch gleichzeitig ist eine Art Gegenbewegung entstanden: In Schulungszentren lernen Kleinbauern heute, wie sie mit traditionellen und regenerativen Methoden Bio-Landwirtschaft nachhaltig betreiben und so aus der Abhängigkeit von den großen Saatgut-Konzernen entkommen können. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Do. 28.08.2025 3satOriginal-TV-Premiere Fr. 23.05.2025 ORF 2
  • Folge 42 (30 Min.)
    Bis 2030 plant Singapur, eine Million Bäume zu pflanzen.
    Klimakrise, Artensterben, Verschmutzung der Flüsse und Ozeane, Wassermangel in zahlreichen Regionen, massiver Rückgang fruchtbarer Böden – und das sind nur ein paar Beispiele dafür, wie sehr die Natur unter Druck geraten ist. Noch funktioniert sie Großteils aber die Wissenschaft warnt immer eindringlicher vor sogenannten Kipppunkten, die zu unumkehrbaren Veränderungen führen – wie das Auftauen des Permafrosts oder das Verschwinden des Amazonas Regenwaldes. Inzwischen ist vielen klar geworden, wir müssen rascher ins Handeln kommen, denn die Zeit drängt. Die WeltWeit-Reporter haben sich angesehen, wo Umdenken schon erste Veränderungen bringt und die Natur endlich wieder mehr Raum bekommt. Korrespondent Patrick A. Hafner ist in Ostdeutschland unterwegs. Zwischen Sachsen und Brandenburg entsteht derzeit die größte Seenlandschaft Deutschlands – und zwar durch das Fluten ausgedienter Kohlegruben. Viele Milliarden Euro sollen aus der kargen, staubigen Landschaft eine Tourismusregion machen und einen Strukturwandel herbeiführen – ganz nach dem Vorbild der Gegend um die Kleinstadt Großräschen. Hier wurde auf einer Fläche, zehn Mal so groß wie der New Yorker Central Park, Kohle abgebaut. Heute ist die Grube ein See, der den Menschen als Naherholungsgebiet dient. Die Niederlande haben durch den Bau von Dämmen und Deichen dem Meer über viele Jahre Land abgetrotzt – die Natur leidet bis heute unter den Folgen. Korrespondent Benedict Feichtner begleitet in der Provinz Zeeland die Meeresökologin Karin Didderen. Früher war der Meeresboden hier mit sogenannten Salzwiesen bedeckt. Sie will Didderen wiederherstellen, denn die kleinen Pflanzen können Großes leisten: sie verhindern die Bodenerosion und dienen nach Sturmfluten als Wellenbrecher. Da Salzwiesen große Mengen an Kohlenstoff speichern können, spielen sie auch eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Klimawandel. Singapur will trotz seiner dichten Bebauung eine der grünsten Städte der Welt sein. Korrespondentin Isabella Purkart ist auf Lokalaugenschein in der südostasiatischen Metropole, die unter dem Motto „City in a Garden“ urbane Entwicklung mit systematischer Begrünung verknüpft: vertikale Gärten, bepflanzte Dächer und gesetzlich vorgeschriebene Grünstreifen sollen das Gleichgewicht zwischen Beton und Natur wahren. Mitten im städtischen Trubel finden sich grüne Oasen. Bis 2030 plant Singapur eine Million neue Bäume zu pflanzen als weiteren Beitrag im Kampf gegen die Hitze. (Text: ORF)
    Deutsche TV-Premiere Do. 24.07.2025 3satOriginal-TV-Premiere Fr. 30.05.2025 ORF 2
  • Folge 43 (35 Min.)
    Korrespondentin Isabella Purkart mit Thanassis Marmarinos, einem der Fischer, die 2015 auf Lesbos hunderte Flüchtlinge aus Seenot retteten.
    Europas Flüchtlingspolitik ist nach den Erfahrungen von 2015 eine Politik der Abschottung. Um die sogenannte „Festung Europa“ zu halten, werden Länder mit EU-Außengrenzen stärker in die Rolle von „Torwächtern“ gedrängt – mit erheblichen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen, von den politischen Spannungen einmal abgesehen. Und der verstärkte Grenzschutz hat auch etwas mit den jeweiligen Regionen gemacht: vermehrte militärische Einsätze, der Bau von Zäunen und Mauern, die Verwendung von Überwachungstechnologie, all das hinterlässt deutliche Spuren nicht nur bei den Menschen vor Ort. Benedict Feichtner ist im Grenzgebiet zwischen Polen und Belarus unterwegs. Das mit Russland verbündete Belarus schickt Flüchtlinge zur Grenze und nutzt so die illegale Migration als Druckmittel gegen die EU. Warschau hat inzwischen den Grenzschutz massiv ausgebaut, mit weitreichenden Folgen für das dort befindliche letzte große Urwaldgebiet Europas. Ein meterhoher Stahlzaun verläuft mitten durch das UNESCO-Weltnaturerbe, blockiert die Wanderwege von Luchsen, Wölfen, Bisons und zerstört den sanften Tourismus in den umliegenden Dörfern, da große Teile der Gegend zu militärischem Sperrgebiet erklärt wurden. Ein vier Meter hoher Stacheldrahtzaun mit Kameras, Bewegungsmeldern und Wärmebildgeräten hat die serbisch-ungarische Grenze in eine Hochsicherheitszone verwandelt. Rund 1,5 Milliarden Euro hat das Bollwerk der EU bisher gekostet. Ernst Gelegs begleitet Beamte der ungarischen Grenzpolizei sowie des österreichischen Polizei-Kontigents und erfährt, wie gefährlich ihr Dienst geworden ist. Die Menschen in den ungarischen Grenzdörfern leben im ständigen Ausnahmezustand. Auf serbischer Seite warten zahllose Flüchtende in improvisierten Camps oder verlassenen Häusern auf eine Gelegenheit – oft mithilfe skrupelloser Schlepper – , die 175 Kilometer lange Grenzbefestigung auf der sogenannten Balkanroute mit Gewalt zu durchbrechen. Mit seiner Lage – nur wenige Kilometer von der türkischen Küste entfernt – ist Lesbos seit 2015 ein Hauptankunftsort für Flüchtende aus Kriegs- und Krisengebieten. Die griechische Insel ist ein Symbol für Solidarität und Hilfsbereitschaft, aber auch für Überforderung und das Scheitern der europäischen Flüchtlingspolitik geworden. Der Flüchtlings-Deal mit der Türkei hat zwar die Zahl der Ankommenden gesenkt, dennoch fühlen sich viele Inselbewohner von der EU im Stich gelassen. Isabella Purkart geht der Frage nach, wie sehr der eingebrochene Tourismus die Insel verändert hat und warum der Schutz der EU-Außengrenze Griechenland bis heute spaltet, denn politisch symbolisiert Lesbos das Dilemma der EU: Außengrenzschutz versus Menschenrechte. (Text: ORF)
    Deutsche TV-Premiere Do. 25.09.2025 3satOriginal-TV-Premiere Fr. 12.09.2025 ORF 2
  • Folge 44 (30 Min.)
    „Seit mehr als 35 Jahren berichte ich aus Kriegs- und Krisengebieten“, sagt Karim El-Gawhary, ORF-Korrespondent im arabischen Raum, „aber ich war noch nie aus einem Krieg ausgesperrt“. Der Umstand, dass unabhängigen JournalistInnen der Zugang zum Gazastreifen verwehrt wird, macht diesen Krieg auf tragische Weise einzigartig. Die Weltöffentlichkeit ist auf lokale Kameramänner und ReporterInnen angewiesen – auf Männer wie den 28-jährigen Abdel Khadr Hassouna, der seit eineinhalb Jahren mit Karim El-Gawhary zusammenarbeitet und für diese Arbeit tagtäglich sein Leben riskiert. Der Krieg ist abseits von Zerstörung und Tod am Boden ein Krieg der Bilder und eine Propaganda-Schlacht geworden. Das erlebt auch ORF-Israel-Korrespondent David Kriegleder. Tag für Tag stößt er an journalistische Grenzen. Als sogenannter „embedded journalist“ konnte er die israelische Armee bei einer Presse-Tour nach Gaza begleiten. Doch nach nur zwei Kilometern und einer knappen Stunde endete die Reise: „Die Eindrücke aus Gaza waren sehr bescheiden. Palästinenser haben wir keinen einzigen zu Gesicht bekommen“, resümiert Kriegleder am Ende. Für „WeltWeit“ spricht er auch mit israelischen Journalisten und Bewohnern des Grenzgebiets zu Gaza und bekommt so einen tieferen Einblick in den schwierigen Umgang mit Information und Propaganda in Israel selbst. An die Grenzen des Berichtens gelangt auch ORF-Korrespondent Nikolaus Wildner, als er für seine „WeltWeit“-Reportage ins von Israel besetzte Westjordanland fährt. Der Krieg in Gaza dominiert seit fast zwei Jahren die Medien, was die Berichterstattung über das Westjordanland in den Hintergrund gedrängt hat. Doch mehr denn je ist die Region ein Pulverfass. „Wenn man den Checkpoint einmal passiert hat, ist man als Reporter unterschiedlichen Gefahren ausgesetzt, es hängt davon ab, ob man sich im arabischen Ramallah oder in den Gebieten der radikalen israelischen Siedler aufhält“, sagt Wildner. Und Gefahr für Medienvertreter geht im Westjordanland immer öfter auch von israelischen Soldaten aus. Erst vor wenigen Tagen wurde ein Team der „Deutschen Welle“ bei Dreharbeiten in Ramallah vom israelischen Militär mit Waffen bedroht und gezielt mit Tränengas beschossen – trotz klarer Kennzeichnung als Presse“, teilte der deutsche Auslandssender mit. (Text: ORF)
    Deutsche TV-Premiere Do. 16.10.2025 3satOriginal-TV-Premiere Fr. 19.09.2025 ORF 2
  • Folge 45
    Berichte rund um das traditionelle Münchner Oktoberfest beginnen seit Jahren mit Sätzen wie „Trinken bis der Arzt kommt“, „Erstes Bier-Opfer auf der Wies’n nach nur einer Stunde“ oder „Alkoholbedingter Totalausfall – 450 Sanitäter im Dauereinsatz“. Alkohol ist in unseren Breiten ein fixer Bestandteil bei Festen und Feierlichkeiten – von Geburtstagen, Hochzeiten oder Weihnachtsfeiern ist er für viele nicht wegzudenken. Wer auf solchen Anlässen keinen Alkohol trinkt, muss sich meist erklären. Doch inzwischen macht sich auch ein Wandel bemerkbar. Begriffe wie „Dry January“ oder „Sober Curiosity“, eine Bewegung, die Lust am Alkoholverzicht propagiert, begegnen uns häufiger. Laut Studien greift die „Gen Z“ immer seltener zum Alkohol. Die WeltWeit-Reporter:innen schauen sich an, wie es um die neue Nüchternheit steht. Großbritannien ist das Land der „Binge-Trinker“. Das gilt besonders auch für Frauen. Jede vierte Britin betrinkt sich regelmäßig, das ist ein weltweiter Rekord. Die Zahl der tödlichen Lebererkrankungen in Folge von Alkohol nimmt weiter zu. Vom „silent killer“ ist die Rede. Jörg Winter trifft eine 40-jährige Frau, die eine Lebertransplantation hinter sich hat, und spricht mit einem ehemals alkoholkranken Banker, der Einblicke in die Trinkexzesse der Londoner Finanzwelt gibt. In Frankreich gilt Wein nach wie vor als nationales Kulturgut, ein Klischee, von dem sich die jüngere Generation jedoch zunehmend abwendet. Der Weinkonsum hat im Weinland Frankreich drastisch abgenommen. Dazu trägt auch ein langsam wachsendes Bewusstsein für die Gefahren von Alkohol bei. Ein Familienweingut im Languedoc setzt daher auf die Produktion von alkoholfreiem Wein. Cornelia Primosch begleitet die Winzer bei der Weinlese und beobachtet, wie sich in der Weinnation Frankreich ein neuer gesellschaftlicher Trend etabliert. Island gilt heute als Vorbild, wenn es um erfolgreiche Alkohol-Prävention bei Jugendlichen geht. In den 1990ern noch berüchtigt für exzessiven Alkoholkonsum junger Menschen zeigt das Land inzwischen ein völlig anderes Bild: nur noch ein Bruchteil greift regelmäßig zu Bier, Wein oder Hochprozentigem. Benedict Feichtner schaut sich die Maßnahmen genauer an, mit denen Island diesen Wandel geschafft hat: ein Verbot von Alkoholwerbung, beschränkter Verkauf alkoholischer Getränke und eine strikte Einbindung der Eltern in den Erziehungsprozess. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 26.09.2025 ORF 2
  • Folge 46 (30 Min.)
    ORF-Korrespondentin Isabella Purkart mit Freiwilligen auf dem Marina Reservoir.
    Teure Mieten, enorm hohe Lebenshaltungskosten durch die steigende Inflation und obendrauf eine gefühlte Unsicherheit, ausgelöst durch zahlreiche globale Krisen: von Kriegen über Klimawandel bis zur Situation in den USA, die seit Amtsantritt von Donald Trump zunehmend unvorhersehbar wird. Die „WeltWeit“- Reporter:innen haben sich angeschaut, wie sich Menschen auf die Herausforderungen einstellen, und welche Exit-Strategien funktionieren. In den USA zeigt sich – wie so oft -, wer Geld hat, kann es sich richten. Von der atomaren Katastrophe bis zu einem Bürgerkriegs-Szenario im Land, wenn Milliardäre über Exit-Strategien nachdenken, dann geht es nicht um Konserven im Keller, sondern um unterirdische Luxusvillen mit Heimkino, Hightech-Luftfiltern und Waffenschränken. Christophe Kohl taucht für seine Reportage ein in die geheime Welt der Bunkerindustrie in Texas. Ron Hubbard, Gründer von „Atlas Survival Shelters“, gewährt ihm einen exklusiven Einblick in sein Unternehmen, das Schutzräume aller Art für die Reichen dieser Welt baut. Eine hohe Lebensqualität für alle Bewohnerinnen und Bewohner zu schaffen, steht ganz oben auf der Agenda der Regierung in Singapur. Die südostasiatische Metropole verfügt aufgrund ihrer exponierten Lage an der Südspitze der Malaiischen Halbinsel über kaum natürliche Wasserquellen und ist zu 90 Prozent auf Lebensmittelimporte angewiesen. Das schafft eine hohe Unsicherheit und die will das kleine Land verringern. Isabella Purkart schaut sich an, wie urbane Farmen auf Hochhausdächern und Projekte wie „Edible Garden City“ ungenutzte Flächen in Gärten verwandeln und innovative Ansätze die Wasserversorgung revolutionieren. Panama zählt zu den modernsten Ländern Lateinamerikas und ist mittlerweile ein beliebter Alterswohnsitz für ausländische Pensionistinnen und Pensionisten geworden. Nicole Kampl hat eine Kanzlei besucht, die sich auf deutschsprachige Auswanderungswillige spezialisiert hat. Die Anfragen werden immer mehr, denn Panama punktet neben seiner stabilen Wirtschaft und einem guten Gesundheitssystem vor allem mit dem sogenannten „Pensionado-Visum“: „Es ermöglicht großzügige Steuererleichterungen, Rabatte in Restaurants sowie bei Ärzten und in Apotheken“, erzählt Kimberly Kelley. Die US-Amerikanerin lebt seit zwei Jahren an der Pazifikküste und ist glücklich, weil sie sich hier ein Leben ganz nach ihrem Geschmack leisten kann. (Text: ORF)
    Deutsche TV-Premiere Do. 23.10.2025 3satOriginal-TV-Premiere Fr. 03.10.2025 ORF 2
  • Folge 47 (30 Min.)
    Leonie Heitz begleitet junge afrikanische Frauen im Kampf gegen eine Jahrhunderte alte Tradition.
    Kochen und Backen gehören zum beliebtesten Content auf Instagram oder TikTok. Durch sogenannte DIY-Videos – kurze, leicht verständliche Arbeitsanleitungen – haben Handwerk, Basteln und Co ein riesiges Comeback erlebt. Einzelne Trends gehen durch Hashtags und Memes viral. Auch tauchen regionale Traditionen in Form von „Challenges“ wieder auf und verbreiten sich global. Die „WeltWeit“-Reporter:innen haben sich neben dem Wiederaufleben von Traditionen durch die sozialen Netzwerke angeschaut, wie Menschen im echten Leben gegen die Zwänge oder für den Erhalt einer Tradition kämpfen. Auf der spanischen Balearen-Insel Mallorca trifft Diana Weidlinger eine sogenannte Tradwife. Das sind Frauen, die bewusst ein traditionelles Rollenbild leben: Hausfrau, Ehefrau, Mutter. Und dieses Leben wird auf Instagram, TikTok und YouTube inszeniert. Die Kritik, dass sie damit die Rückkehr zu klaren Geschlechterrollen propagiert, sieht die gebürtige Deutsche nicht gerechtfertigt. Anders die ehemalige Präsidentin des Deutschen Hausfrauenbundes, sie warnt davor, dass damit Errungenschaften der Frauenbewegungen torpediert werden. In Mauretanien werden junge Frauen immer noch nach einer Jahrhunderte alten Tradition gemästet. Denn nur eine sehr wohlgenährte Frau gilt als schön und hat damit gute Chancen, einen Ehemann zu finden. Um die 9.000 Kalorien täglich müssen Mädchen zu sich nehmen, mehr als viermal so viel wie eine durchschnittliche Erwachsene, erfährt Leonie Heitz auf ihrer Reise durch das Land im Nordwesten Afrikas. Eine Tradition, gegen die sich Frauen vor allem in der Hauptstadt immer öfter zur Wehr setzen, die aber auch in einer „adaptierten Form“ weiterlebt: Gewichtszunahme durch Medikamente, mit schweren gesundheitlichen Folgen für die Mädchen. Die schwedische Arktis ist eine praktisch menschenleere Gegend. Jahrtausende lang leben dort nur die Sami. Ein indigenes Volk, dessen Lebensweise eng verwurzelt ist mit dem Land und seinen Tieren, den Rentieren. Leon Hoffmann-Ostenhof begleitet Henrik Andersson, einen Rentierhirten, bei der Arbeit und lernt seine Familie kennen. Nur mehr wenige Sami können nach ihren alten Traditionen leben, denn Schwedens Ausbau der grünen Energie zerstört das Weideland der Rentiere. Es ist ein Kampf um den Erhalt der Traditionen eines ganzen Volkes geworden, denn Lebensweise und Sprache der Sami drohen zu verschwinden. (Text: ORF)
    Deutsche TV-Premiere Do. 27.11.2025 3satOriginal-TV-Premiere Fr. 10.10.2025 ORF 2
  • Folge 48 (35 Min.)
    Kenia importiert 180.000 Tonnen gebrauchte Textilien jedes Jahr, ein Großteil landet auf der Dandora-Mülldeponie. Textilmüll-Aktivistin Janet Chemitei und WeltWeit-Reporter Patrick A. Hafner.
    Rund 400 Millionen Tonnen Plastikmüll fallen jährlich weltweit an, nur ein sehr kleiner Teil davon wird recycelt. Auch Österreich ist meilenweit davon entfernt, die 50 Prozent-Vorgabe der EU für das Jahr 2025 zu erfüllen. Die Einführung des Einwegpfands auf Flaschen und Dosen Anfang des Jahres zeige positive Effekte, sagen erste Umfragen. Größtes Problem beim Recycling: es gibt hunderte verschiedene Kunststoffsorten, deshalb muss Plastikmüll aufwendig sortiert werden, das ist teuer und auch fehleranfällig. Deshalb ist es billiger, neues Plastik aus Erdöl herzustellen, als Altstoffe wiederaufzubereiten. Kenia steht seit ein paar Jahren vor einer neuen Herausforderung. Hier landet ein großer Teil unserer Altkleider-Spenden. Durch den stark gestiegenen Kunstfaseranteil wie Polyester oder Acryl handelt es sich bei einem Großteil der Kleider-Exporte inzwischen eigentlich um Plastikmüll. Patrick A. Hafner beginnt seine Recherchereise im Sortierlager der Caritas in Vorarlberg und erfährt, dass die gesamte Branche mit synthetischer Billigmode aus China zu kämpfen hat. Unser exzessives Shopping-Verhalten kurbelt die Massenproduktion immer weiter an und lässt Kenias Müllberge in den Himmel wachsen. Jährlich gelangen tausende Tonnen Plastikmüll aus EU- und Drittstaaten nach Rumänien. Nur ein Bruchteil davon ist tatsächlich recycelbar. Der Großteil besteht aus nicht verwertbaren Materialien, die teilweise illegal importiert werden. Statt in Recyclingzentren landet der Abfall auf wilden Deponien, wo er verbrannt wird. Isabella Purkart macht sich ein Bild davon, wie sehr diese Praxis die Umwelt belastet und die Gesundheit der Bevölkerung gefährdet. Auf den Philippinen ist Plastikmüll allgegenwärtig – in den Städten, auf den Stränden, im Meer. Viele der riesigen Müllberge sind auch eine Folge des boomenden Tourismus. Die Insel Siquijor, die als eines der am schnellsten wachsenden Reiseziele des Landes gilt, ist dabei eine rühmliche Ausnahme. Das Ziel: die erste Müll-freie Insel der Philippinen zu werden. Schrittweise wird das Abfallsystem umgestellt, Einwegplastik ist bereits verboten. Eva Pöcksteiner taucht ein in ein vielversprechendes „zero waste“-Projekt. (Text: ORF)
    Deutsche TV-Premiere Do. 30.10.2025 3satOriginal-TV-Premiere Fr. 17.10.2025 ORF 2
  • Folge 49 (30 Min.)
    Isabella Purkart mit Akihiko Kondo, der mit der virtuellen Figur Miku verheiratet ist.
    Kontakt zu Freunden und Familie läuft vorrangig über Telefon oder Soziale Netzwerke, immer weniger Menschen treffen einander persönlich. Eine aktuelle OECD-Studie warnt vor einer wachsenden Einsamkeit in den Industrieländern. Inzwischen sind nicht nur ältere Menschen betroffen. Die Zahl der jungen Erwachsenen ist alarmierend: 57 Prozent der zwischen 18 und 35-Jährigen geben an, sich immer wieder einsam zu fühlen, zu diesem Ergebnis kommt eine EU-weite Jugendstudie der Bertelsmann Stiftung. Einsamkeit wird zur wachsenden gesellschaftlichen Herausforderung, auch weil mit ihr ein hohes Gesundheitsrisiko einhergeht: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen und Angststörungen. Die digitale Einsamkeit, der Widerspruch zwischen „ständig online und doch allein“ wird für immer mehr junge Leute zur Lebensrealität. Die WeltWeit-Reporterinnen treffen neben Menschen, die Strategien gegen die ungewollte Einsamkeit suchen, auch Menschen, die in einer Welt, die pausenlos vernetzt ist, bewusst den Weg in die Einsamkeit wählen. In Frankreich sind fast zwei Drittel der Jungen von Einsamkeit betroffen. Doch im Land besteht ein hohes Problembewusstsein, junge Französinnen und Franzosen sprechen offener über ihre Einsamkeit. Cornelia Primosch trifft in Paris den 19-jährigen Louis Aberegg, einen Neuankömmling in der französischen Hauptstadt. Er nutzt aktiv Social Media gegen das Alleinsein. Stefania Tsakiraki hingegen sperrt Handys weg und hilft jungen Menschen in der urbanen Umgebung wieder zwischenmenschliche Beziehungen im Offline-Modus aufzubauen. Tokio ist eine der größten Städte der Welt, doch inmitten einer Millionenbevölkerung fühlen sich viele Japanerinnen und Japaner zunehmend einsam. Viele leben stark individualistisch und erledigen alles allein – vom Restaurantbesuch bis zum Solo-Karaoke. Nähe und Verbindlichkeit geraten dabei immer öfter ins Hintertreffen. Isabella Purkart ist zu Besuch bei Akihiko Kondo. Der junge Mann hat eine virtuelle Figur geheiratet, mit der er nun seinen Alltag teilt. Und sie erfährt, dass viele bei einem Mietservices geduldige Zuhörer buchen, weil – wie eine Kundin erzählt – sie dort freier als im Gespräch mit Freunden reden kann. (Text: ORF)
    Deutsche TV-Premiere Do. 20.11.2025 3satOriginal-TV-Premiere Fr. 31.10.2025 ORF 2
  • Folge 50
    Am 10. November beginnt die UN-Klimakonferenz in Belém, Brasilien. Die Wahl des Gastgeberorts – inmitten des Amazonas Gebiets – hat im Vorfeld viel Kritik hervorgerufen. Der Ort sei bewusst gewählt, um den Fokus auf den Schutz der Wälder zu lenken, verteidigt der brasilianische Präsident Lula da Silva die Entscheidung. Wie sehr die Natur inzwischen allerorts unter Druck geraten ist, zeigen Artensterben, Wassermangel, Erderwärmung und vieles mehr. Die Wissenschaft warnt eindringlich vor sogenannten Kipppunkten, die zu unumkehrbaren Veränderungen führen. Inzwischen ist vielen klar geworden, wir müssen rascher ins Handeln kommen, denn die Zeit drängt. Die WeltWeit-Reporter:innen haben sich angesehen, wo Umdenken schon erste Veränderungen bringt und die Natur wieder Raum bekommt. Patrick A. Hafner ist in Ostdeutschland unterwegs. Zwischen Sachsen und Brandenburg entsteht derzeit die größte Seenlandschaft Deutschlands – und zwar durch das Fluten ausgedienter Kohlegruben. Viele Milliarden Euro sollen aus der kargen, staubigen Landschaft eine Tourismusregion machen und einen Strukturwandel herbeiführen – ganz nach dem Vorbild der Gegend um die Kleinstadt Großräschen. Hier wurde auf einer Fläche, zehn Mal so groß wie der New Yorker Central Park, Kohle abgebaut. Heute ist die Grube ein See, der den Menschen als Naherholungsgebiet dient. Die Niederlande haben durch den Bau von Dämmen und Deichen dem Meer über viele Jahre Land abgetrotzt – die Natur leidet bis heute unter den Folgen. Benedict Feichtner begleitet in der Provinz Zeeland die Meeresökologin Karin Didderen. Früher war der Meeresboden hier mit sogenannten Salzwiesen bedeckt. Sie will Didderen wiederherstellen, denn die kleinen Pflanzen können Großes leisten: sie verhindern die Bodenerosion, können große Mengen an Kohlenstoff speichern und spielen so eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Klimawandel. Singapur will trotz seiner dichten Bebauung eine der grünsten Städte der Welt sein. Isabella Purkart ist auf Lokalaugenschein in der südostasiatischen Metropole, die unter dem Motto „City in a Garden“ urbane Entwicklung mit systematischer Begrünung verknüpft: vertikale Gärten, bepflanzte Dächer und gesetzlich vorgeschriebene Grünstreifen sollen das Gleichgewicht zwischen Beton und Natur wahren. Mitten im städtischen Trubel finden sich grüne Oasen. Bis 2030 plant Singapur eine Million neue Bäume zu pflanzen als weiteren Beitrag im Kampf gegen die Hitze. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 07.11.2025 ORF 2
  • Original-TV-Premiere Fr. 21.11.2025 ORF 2

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