Der langjährige Leiter des ARD-Studios Singapur Robert Hetkämper und sein Team vom NDR haben sich für phoenix auf eine WeltTour in Ozeanien begeben. Mit der hochseetüchtigen Segelyacht Evoe umsegeln sie die Spitze der Südinsel Neuseelands, von der Parklandschaft bei Dunedin bis in die Fjorde auf der Westküste. Die Südinsel Neuseelands ist nicht nur größer und weniger dicht besiedelt als die Nordinsel, sie ist auch spektakulärer: tief eingeschnittene Fjorde, hochaufragende Berge, Robben- und Pinguinkolonien, kauzige Farmer, der Süden Neuseelands ist Abenteuerland. Das Team rast mit einem Jetboot unberührte Flüsse hinauf, trifft knorrig konservative Farmer und waghalsige Base Jumper in Neuseelands Abenteuer-Kapitale Queenstown. Von da aus geht es mit der „Spirit of Enderby“ weiter auf den Weißen Kontinent. An Bord: 50 abenteuerlustige Reisende und das Team des ARD-Studios Singapur. Vier Wochen unterwegs – eine mühsame Zeit. Das relativ kleine Schiff rollt, stampft und schlingert durch den südlichen Ozean, kämpft sich von den Roaring Forties durch die Furious Fifties zu den Screaming Sixties – auf Deutsch: durch die brüllenden Vierziger, die rasenden Fünfziger, die heulenden Sechziger. Damit sind die Eigenschaften des Weststurms zwischen den einzelnen Breitengraden gut beschrieben. Belohnt wird die Qual schlafloser Nächte mit spektakulären Tierbegegnungen auf den Insel Macquarie findet man sich buchstäblich Auge in Auge mit Seelöwen und riesigen See-Elefanten, stolz hochfliegenden Albatrossen und riesigen Pinguinkolonien, denen man sich auf wenige Meter nähern kann. Dann der Packeisgürtel. Das Schiff sucht vier Tage lang nach einem Weg durch die Barriere der Eisschollen, ebenso von
der Natur abgewiesen wie die frühen Entdecker der Antarktis. Vorbei an blau schimmernden Eisbergen, unheimlichen Riesengebilden in der unglaublich intensiven Stille eines gefrorenen Meeres, begleitet von schwimmenden Pinguinen und auf Eisschollen lagernden Robben. Für die Mühen der Anreise wird man mit großartigen Natureindrücken belohnt. Und dann, endlich: das ewige Eis der Antarktis. Der südlichste Kontinent. Man fährt mit der „Spirit of Enderby“ entlang des Ross Schelfeises, einer mehr als 100 Meter dicken Eisplatte von der Größe Frankreichs. Pinguine amüsieren die Besucher, Wale prusten vor dem Schiff. Eine junge Forscherin, die buchstäblich im Zelt auf dem kalten Kontinent lebt, erklärt ihre Faszination: „Die Natur ist so harsch, dass ich mich ganz auf mich selbst konzentrieren muss. Ich habe nur das, was sich in meinem Kopf abspielt.“ Wind und Wetter sind den Reisenden nicht gut gesonnen, verhindern immer wieder die Annäherung an die Eisküste. Nach nur wenigen Landungen auf dem Kontinent beginnt die Rückreise durch das Packeis und die das Schiff gnadenlos schaukelnde Dünung des Südmeeres. Was veranlasst Touristen, sich den Naturgewalten so auszuliefern, noch dazu für teures Geld? „Das Extreme reizt, das absolut Ungewöhnliche … selbst Seekrankheit gehört zum Erlebnis. Der Weg ist hier das Ziel“, erklärt ein Passagier. Robert Hetkämper porträtiert Abenteuerreisende sowie das Schiff mit seiner russischen Besatzung. Mit seinem Kamerateam zeigt er atemberaubende Naturszenen vom ewigen Eis und der Tierwelt des südlichsten Ozeans. Sein Fazit: „Es ist eine einmalige Reise: die Eisberge, die Pinguine, die springenden Wale. Aber einmalig auch im Sinne von ‚einmal ist genug‘ …“ Moderation: Robert Hetkämper (Text: Phoenix)