Eine Reise entlang der EU-Außengrenze Polens zu einer echten Majestät, acht Mönchen und einer Grenzschützerin. Ulrich Adrian sammelt im doppelten Wortsinn Grenzerfahrungen. In den Waldkarpaten an der Grenze zur Ukraine lebt Juliusz I., der selbsternannte „König der Einsiedler“. Er und seine 200 „Untertanen“ sind eine Gruppe von Individualisten und Aussteigern. Sie leben in selbstgebauten Waldhütten, halten nichts von Stress und Konsum. Die acht Mönche im wohl ältesten orthodoxen Kloster Polens stellen Honig und Bienenwachskerzen her. Sie lieben die Ruhe, die Einsamkeit und die atemberaubende Schönheit der Natur an der Grenze zu Weißrussland. Polnische Grenzschützer bewachen die 1.163 Kilometer lange EU-Außengrenze. Weite Teile davon liegen in einem
Naturschutzgebiet zwischen Weißrussland und Polen. Deshalb geht Marta Leszczyska ihren Grenzabschnitt regelmäßig zu Fuß ab. In ihrer Freizeit kickt sie als einzige Frau in einer Männerelf. Andere Grenzschützer haben verrücktere Hobbys. Mariusz Kulczyski tauscht seine Uniform schon mal gegen ein Barbaren-Fell und stellt gotische Schlachten nach. Im Nord-Osten Polens, an der Grenze zur russischen Enklave Kaliningrad, sind fast alle Grenzgänger in Shopping-Laune. Der kleine Grenzverkehr zwischen Polen und Russland macht es möglich. Polen-Korrespondent Adrian trifft neureiche Russen aus Kaliningrad, die ihr Geld gern in polnischen Einkaufstempeln und Wellness-Oasen ausgeben. Der Westen bietet mehr Luxus als das triste Kaliningrad. Ideologische Grenzen hin oder her. (Text: ARD-alpha)