7 Folgen, Folge 1–7

  • Folge 1
    Die erste Folge der Sendereihe zeigt die Geschichte der Migration, von den Anfängen in Afrika über die Völkerwanderungen und Wanderungsbewegungen im Mittelalter bis zu den Sklaventransporten, den Massenauswanderungen in die Neue Welt und den gewaltigen Flüchtlingsströmen in der Neuzeit. Patrick Manning, Professor für Weltgeschichte an der Pittsburgh University, konstatiert, dass das Überschreiten von Grenzen und die Begegnung verschiedener Kulturen der eigentliche Motor in der Entwicklung des Menschen ist: „Es gab immer Zeiten, in denen Menschen in großer Zahl von einem Teil der Welt in einen anderen wanderten. Auf kurze Sicht ist das meist mit starken Widerständen verbunden. Auf der anderen Seite profitierten diese Gegenden hinterher von der Zuwanderung und entwickeln sich auf interessante Art und Weise.“ (Text: BRalpha)
    Deutsche TV-PremiereDo 04.12.2008BR-alpha
  • Folge 2a
    Sechs Meter hoch ist der martialische Grenzzaun zwischen Marokko und der spanischen Exklave Melilla. Festung Europa – hier ist das Schlagwort greifbare Realität: Dutzende Menschen verloren an dieser Grenze bereits ihr Leben, als sie versuchten von Afrika nach Europa zu gelangen. Kein Land in Europa ist wirklich gewillt, Flüchtlinge aufzunehmen. Mit Hochtechnologie und viel Geld versucht die Europäische Gemeinschaft, ihre Außengrenzen gegen ungewollte Einwanderer zu schützen: Frontex ist das entsprechende Stichwort. Doch damit provoziert sie nur umso mehr Tragödien rund ums Mittelmeer: Es sind die Bilder überfüllter Fischerboote, mit denen Menschen versuchen, nach Europa zu gelangen.
    Wie viele dabei jedes Jahr ums Leben kommen, weiß niemand zu sagen – es sind Tausende. Auch im Inneren Europas gibt es immaterielle Mauern gegen Zuwanderer. Sie werden von einem Land ins andere abgeschoben, landen in Gefängnissen oder verbringen Jahre in Flüchtlingsheimen unter unwürdigen Bedingungen, auch in Deutschland. Der Migrationsforscher und Politikberater Professor Dr. Klaus J. Bade sieht darin einen falschen Weg. (Text: BRalpha)
    Deutsche TV-PremiereDo 11.12.2008BR-alpha
  • Folge 2b
    Die Geschichte der Menschheit ist auch eine Geschichte der Migration; Grenzen überschreiten gehört zum menschlichen Grundcharakter. Die Sendereihe „Welt in Bewegung“ ist eine filmische Reise zu den Ursachen und Wirkungen, zu den Problemen und Chancen der Migration. Sie untersucht die unterschiedlichsten Aspekte der Wanderungen, deren Motivationen meist politische, historische, wirtschaftliche, religiöse, ökologische oder demographische Ursachen hatten und haben. Die einzelnen Folgen schildern die Probleme und Risiken aber vor allem auch die Chancen, die eine Welt in Bewegung der globalen Welt und auch unserer ganz unmittelbaren Umgebung bietet.
    Weltweit sind mehr als 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Die Vereinten Nationen sprechen von der „größten Flüchtlingskrise seit dem Zweiten Weltkrieg“. Europa – und im Zentrum Deutschland mit seinen innerhalb der EU offenen Grenzen – ist Ziel der meisten Flüchtlinge aus Afrika und Zentralasien. Im Jahr 2015 kamen zwischen 1,1 und 1,3 Millionen Flüchtlinge nach Deutschland, die Bevölkerung, Behörden und Politik vor größte Herausforderungen stellen. Kritik an der Politik und die Forderung nach Grenzzäunen, wie sie Ungarn und Slowenien bereits errichtet haben, wachsen täglich.
    Die Forderung nach Sicherung der EU-Grenzen werden immer lauter. Doch ist eine „Festung Europa“ überhaupt denkbar und sinnvoll? Können Zäune das Flüchtlingsproblem Europas lösen? Der Dokumentarfilm untersucht Ursachen und Gründe, Probleme und Chancen von Zuwanderung, sucht nach Lösungen und geht der Frage nach, wieso Europa trotz vielfacher Warnungen von Migrationsforschern nicht besser auf diese „Weltkrise, die Flüchtlinge ausstößt“ (Bade), vorbereitet war. Zu Wort kommen unter anderen der Migrationsforscher und Politikberater Prof. Dr. Klaus Bade und der Ökonom und Arbeitsmarktforscher Prof. Dr. Herbert Brücker. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereFr 12.02.2016ARD-alpha
    überarbeitete Fassung der gleichnamigen Folge von 2008
  • Folge 3
    Bevor die Menschen sesshaft wurden, zogen sie durch die Welt auf der Suche nach Nahrung. Diese Wanderungsbewegung ist die älteste Form der Migration, die sogenannte Arbeitsmigration. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Arbeitsmigration unterliegt vielen Prämissen: z. B. Angebot und Nachfrage, der eigenen Qualifikation, der familiären Bindung, den Möglichkeiten der Fortbewegung und der Kommunikation, aber auch dem Wettbewerb. Wer sich am Markt behaupten will, ist auf gut ausbildete Fachkräfte angewiesen. Migration hat hierzulande noch immer einen negativen Beigeschmack.
    Prof. Dr. Jochen Oltmer vom Institut für Migrationsforschung der Universität Osnabrück bringt es wie folgt auf den Punkt: „Migration ist in der Bundesrepublik immer noch sehr stark angstbesetzt; man hat Angst vor Zuwanderung und übersieht dabei völlig, dass Zuwanderung auch große Chancen mit sich bringt, insbesondere dann, wenn es um qualifizierte Arbeitskräfte geht. Aus meiner Sicht müsste man erstens ein Einwanderungsgesetz schaffen, das ganz klar vorgibt, welche Zuwanderer man haben möchte, beispielsweise auch verbunden mit einem Punktesystem, das ganz klar vorgibt, mit welchen Qualifikationen, zu welchem Zeitpunkt, unter welchen Bedingungen jemand kommen kann.
    Wichtig wäre auch, dass viele bürokratische Prozesse im Zusammenhang der Zuwanderung erleichtert werden, dass bestimmte Diplome, die man im Ausland erworben hat, sofort anerkannt werden können, dass Kredite leichter gewährt werden, dass man leichter Arbeitskräfte einsetzen kann; das sind ganz wesentliche Voraussetzungen dafür, dass Zuwanderung von qualifizierten Arbeitskräften, die die Bundesrepublik braucht, zunimmt.“ (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 18.12.2008BR-alpha
  • Folge 4
    Laut dem Weltbevölkerungsbericht der Vereinten Nationen gab es im Jahr 2008 weltweit 191 Millionen Migranten. Fast die Hälfte der Migranten ist weiblich, insgesamt 95 Millionen Frauen und Mädchen. Die Migrationsforscherin Prof. Christine Huth-Hildebrandt erklärt, warum Frauen bereits in der Vergangenheit kaum wahrgenommen worden sind, obwohl sie schon immer migrierten. Die Lebenswelten junger Frauen mit Migrationshintergrund von heute beschreibt Yasemin Karakasoglu, Professorin für interkulturelle Bildung. Im Film kommen drei Migrantinnen zu Wort, die aus ganz unterschiedlichen Gründen ihr Heimatland verließen. Freshta Sakhi Zada kam als Flüchtlingskind nach Deutschland, nachdem sie aus Afghanistan vor dem Krieg und dem Taliban-Regime geflohen war.
    Zwei Jahre war sie mit einem Onkel und drei jüngeren Geschwistern unterwegs. Nimit Colpan folgte 1964 ihrem Mann aus der Türkei nach Deutschland. 37 Jahre hat sie am Fließband gearbeitet. Sie gehört zur 1. Generation der Gastarbeiterinnen, die sich jeden Samstag bei der InitiativGruppe München treffen. Die InitiativGruppe München ist eine Einrichtung, die Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Migrationshintergrund unterstützt und fördert. Hier unterrichtet Jasmina Nikolic Deutsch und gibt Integrationskurse. Sie kam als Studentin aus Banja Luka nach Deutschland, weil sie ein Stipendium bekommen hatte, nachdem der Krieg in Bosnien Herzegowina schon vier Jahre vorüber war. (Text: BRalpha)
    Deutsche TV-PremiereDo 08.01.2009BR-alpha
  • Folge 5
    Im Film werden die Anfänge der USA geschildert – von den ersten Bewohnern über die Landung Columbus’ bis zur Ankunft der Pilgerväter. Dass Wohlstand und wirtschaftlicher Erfolg in den USA anders beurteilt werden als in Europa, hat mit der Entstehung und dem Selbstverständnis dieses Landes zu tun. Woher der Begriff „American Dream“ rührt, und wie sehr dieser Mythos das Land geprägt hat, wird anschaulich erläutert. Aber der Film zeigt auch die negativen Seiten eines Landes auf, dass sich zunehmend abschottet und die Türen vor denjenigen verschließt, die arbeiten wollen, und die gebraucht werden; allen voran die Mexikaner.
    Illegale Einwanderer aus Mexiko kommen ebenso zu Wort wie US-Staatsbürger und lokale Politiker. Die USA ist eines der ältesten Einwanderungsländer der Welt, unübersehbar geprägt von verschiedenen Ethnien und Kulturen. Ein geflügeltes Wort ist der sogenannte „Melting Pot“, der Schmelztiegel, in dem diese Kulturen aufeinander treffen und sich vereinen. Jede Gruppe, die in die USA eingewandert ist, musste sich zunächst gegen die schon im Lande lebenden Gruppen durchsetzen.
    So erging es den Iren, den Deutschen und den Süd- und Osteuropäern. Am Anfang ihrer Migration standen Diskriminierung und offene Ausgrenzung. Je besser sie sich in die bestehende Gesellschaft integriert haben, desto eher wurden sie akzeptiert, bis sie irgendwann nicht mehr Iren oder Deutsche waren, sondern nur mehr US-Bürger. Bis etwa 1924 waren die USA faktisch ein offenes Einwanderungsland. Dann begannen die Vereinigten Staaten, den Zuzug zu regeln und Quoten einzuführen. (Text: BRalpha)
    Deutsche TV-PremiereDo 15.01.2009BR-alpha
  • Folge 6
    In den Medien tauchen Migranten häufig nur im Zusammenhang mit Problemen auf. Ihre Leistung für diese Gesellschaft wird gerne übersehen. Dabei sind ganze Branchen wie Gastronomie oder Gesundheitswesen auf Einwanderer angewiesen. Der Migrationsforscher und Politikberater Professor Klaus J. Bade erklärt, warum dies vorauszusehen war, und weshalb das Land eine konzeptorientierte Migrations- und Integrationspolitik braucht. Im Film werden drei Menschen mit Migrationshintergrund porträtiert, exemplarisch für viele andere in dieser Gesellschaft. Prof. Milomir Ninkovic leitet am Klinikum Bogenhausen in München die Abteilung für plastische und rekonstruktive Chirurgie.
    Der gebürtige Jugoslawe ist ein großer Gewinn für das Krankenhaus – und für den medizinischen Standort Deutschland. In seinem Fach ist er international renommiert. Marlene Wetzel-Hackspacher kam nach dem Krieg 1946 als Vertriebene aus Böhmen nach Bayern. Sie gründete in Dillingen einen kleinen Produktionsbetrieb für Karlsbader Oblaten nach Familienrezept. Heute beschäftigt das Unternehmen 50 Mitarbeiter. Seda Karagoullari ist Polizistin in München. Ihre Eltern kamen als Gastarbeiter Anfang der 70er-Jahre aus der Türkei.
    In Bayern sind 104 ausländische Polizeibeamte im Einsatz. 48 von ihnen sind Türken. Bei Einsätzen, bei denen Jugendliche mit Migrationshintergrund involviert sind, wirkt die Polizistin Seda Karagoullari oft deeskalierend. Das Statistische Bundesamt hat erstmals 2006 die Größenordnung der „Menschen mit Migrationshintergrund“ ermittelt. Danach haben von den über 82 Millionen in Deutschland lebenden Menschen etwa 15 Millionen einen Migrationshintergrund. Das sind gut 18 Prozent der Gesamtbevölkerung. Unter ihnen sind neun Prozent Ausländer und knapp zehn Prozent deutsche Staatsangehörige. (Text: BRalpha)
    Deutsche TV-PremiereDo 22.01.2009BR-alpha
  • Folge 7
    Sans Papiers – heimatlos und illegal beschäftigt sich mit der Problematik staatsrechtlicher Illegalität, die angesichts des gegenwärtigen Flüchtlingsstroms nach Deutschland eine brennende Aktualität erhalten hat. Der Film wirft einen Blick auf die Situation an den Grenzen bei der Registrierung der Schutzsuchenden. Im Fokus steht dabei die über die Tagesaktualität hinaus reichende Frage, wie Illegalität überhaupt entsteht und wozu sie führt. So nennt der Historiker Dr. Michael Schubert vom Institut für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Paderborn Beispiele aus der langen Geschichte der Illegalisierung von Migration in Deutschland und Europa und verweist auf den Nutzen, den der Staat aus der Illegalität bestimmter Gruppen von Menschen ziehen kann.
    Prof. Dr. Klaus J. Bade, Politikberater und Migrationsforscher, schildert Migrationsursachen, die eng mit dem ökonomischen Handeln Europas in den Herkunftsländern der Flüchtenden verknüpft sind. Prof. Dr. Steven Vertovec, Leiter des Max Planck Institutes für multiethnische und multikulturelle Gesellschaften, differenziert unser Bild vom Islam und prognostiziert, dass die Zahl der sich illegal bei uns aufhaltenden Menschen wachsen wird.
    Birgit Poppert, Sprecherin des Bayerischen Flüchtlingsrates, veranschaulicht was Leben in der Illegalität heute bedeutet. Abseits der oft emotional geprägten Diskussion über die aktuelle Lage in Deutschland liefert die Dokumentation „Sans Papiers“ wissenswerte Grundlagen für eine sachliche Auseinandersetzung zum Thema. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereFr 19.02.2016ARD-alpha

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