Im Gentechnik-Labor präpariert David das Blatt einer Sonnenblume, um daraus ein bestimmtes Gen zu extrahieren, das eine Pilzkrankheit abwehren kann.
Bild: SWR/Bilderfest
Gentechnik stößt bei den meisten Menschen vor allem auf Abneigung. Viele befürchten unnatürliche Lebensmittel, unkontrollierbare Mutationen oder unethische Eingriffe in das menschliche Erbgut. Aber ist Gentechnik wirklich ungesund, gefährlich und moralisch verwerflich? Oder ist die Methode vielleicht sogar besser als ihr Ruf? Der Film „Was ist gut an … Gentechnik?“ geht dieser Frage nach und zeigt Chancen und Risiken der Gentechnik auf. Emilia ist gerade mal sieben Wochen alt und braucht dringend eine Gentherapie. Sie leidet an Spinaler Muskelatrophie, einer Erbkrankheit, bei der Nervenzellen im Rückenmark so beschädigt werden, dass sich die Betroffenen immer weniger bewegen können. Noch bis vor kurzem wäre die Diagnose für Emilia ein Todesurteil gewesen. Doch seit einem Jahr ist in Deutschland eine Gentherapie zugelassen, die den Krankheitsverlauf
abbremsen und Emilias Leben retten kann. Und es gibt nichts, was sich ihre Eltern Stephie und Fabian sehnlicher wünschen. Wir begleiten die kleine Familie während der Behandlung und erleben hautnah mit, wie die Ärzte versuchen, Emilias Leben zu retten. Auch andere Krankheiten wie HIV und Erbkrankheiten wie die Bluterkrankheit könnten in Zukunft mit Hilfe moderner Gentechniken wie der Genschere CRISPR/Cas geheilt werden. Hier ist jedoch das Risiko für Negativfolgen wie Krebs bisher zu groß. Gentechnik wird auch in anderen Bereichen unseres Lebens, wie beispielsweise in der Pflanzenzüchtung, angewendet. Die Methode könnte ein wirksames Instrument sein, um unsere Pflanzen für den Klimawandel stark zu machen. Doch Kritiker befürchten, dass machtvolle Agrarkonzerne Grüne Gentechnik ausnutzen könnten, um Bauern weltweit abhängig von ihren Produkten zu machen. (Text: ARD)
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