Diese Woche berichtet die Sendung aus Großbritannien und Belgien über ein neues Phänomen, das die europäischen Behörden zunehmend beunruhigt: Einbrüche in Zoos. Seit eineinhalb Jahren müssen Zoos ihre Tiere streng bewachen, denn vor allem Primaten, Reptilien und exotische Vögel sind bei Tierhändlern heiß begehrt und erzielen Höchstpreise auf dem Schwarzmarkt. Neben dem Handel mit Drogen, Waffen und Menschen verdienen die großen kriminellen Organisationen auch mit seltenen Tieren Unsummen: Der Erlös wird auf 16 Milliarden Euro jährlich geschätzt. In England jagt mittlerweile eine Spezialeinheit, die National Wildlife Crime Unit, die Verbrecher und überwacht vor allem den Londoner Großflughafen Heathrow, der neben Roissy in Paris eine Drehscheibe des illegalen Tierhandels ist. Doch trotz der Dringlichkeit betrachten die Polizeibehörden in Europa den Kampf gegen diese Form der Kriminalität
immer noch nicht als vorrangig, und die geringen Gefängnisstrafen sind angesichts der Tragweite des Problems völlig unzureichend. Im Interview: Georgika Kobann, Mitbegründer des Zirkus Arlette Gruss und Mitglied des französischen Ministerialausschusses, der die Genehmigungen zur Wildtierhaltung erteilt. Aus Portugal berichtet der ARTE-Korrespondent über reiche Angolaner, die massiv in Schlüsselsektoren der portugiesischen Wirtschaft wie Banken, Medien und die Erdölindustrie investieren. Während der krisengeschüttelte portugiesische Staat dem warmen Finanzregen aus der ehemaligen Kolonie Tür und Tor öffnet, werden die Zweifel an der Herkunft dieser Gelder immer lauter, denn sie sollen zum Großteil aus illegalen Geschäften stammen. Und wie immer begleiten ARTE-Korrespondenten die aktuellen EU-Themen der Woche in der Sendung und im Internet mit Berichten aus ihren jeweiligen Ländern. (Text: arte)
Deutsche TV-PremiereSo. 15.02.2015arte
ursprünglich für den 11., dann 25.01.2015 angekündigt