Staffel 1, Folge 12

  • 12. René Dumont, Prophet

    Staffel 1, Folge 12 (26 Min.)
    1974: Frankreich boomt und glaubt an ein ewiges Wirtschaftswachstum. Zu jener Zeit kandidierte ein Wissenschaftler und Dritte-Welt-Aktivist als erster Grüner für das Amt des Staatspräsidenten: René Dumont. Er prangerte die Verschwendung der globalen Ressourcen an und kritisierte die herrschende Meinung. In Cambrai erblickte René Dumont am 13. März 1904 als drittes von vier Kindern das Licht der Welt. Sein Vater hatte den elterlichen Hof verlassen, um zur Universität zu gehen. Er wurde Agrarwissenschaftler und veröffentlichte das erste Agrarlexikon. In den vier Schreckensjahren des Ersten Weltkriegs verlor Frankreich fast eine Million Bauern.
    René Dumont wollte sich von nun an ganz der Landwirtschaft widmen und besuchte ab 1922 das Nationale Institut für Agronomieforschung (Inra). Doch bereits drei Jahre später wurde er einberufen und er gehorchte, wenn auch als junger pazifistischer Student, nur widerwillig. 1929 führte ihn eine Mission zur Steigerung der Reisproduktion nach Indochina. Er fand dort fruchtbaren Boden vor, dennoch war der Hunger in der armen Bevölkerung allgegenwärtig. Dies gab René Dumont den Anstoß, zum Dritte-Welt-Aktivisten zu werden. Angesichts des Elends auf dem Lande war René Dumont davon überzeugt,
    dass Mangelernährung und Unterentwicklung ein und dieselbe Ursache haben: ein exponentielles Bevölkerungswachstum.
    Erschüttert vom Kolonialsystem kehrte René Dumont 1932 nach Paris zurück. Über seine Erfahrungen in Indochina schrieb er sein erstes Buch „La culture du riz dans le delta du Tonkin“. Er will die Welt verändern und sucht eine Tribüne, wo ihn niemand an seiner Kapitalismuskritik hindert. 1933 wurde er Professor am Institut National Agronomique. Er erarbeitete sich einen internationalen Ruf und beteiligte sich ab den 50ern Jahren in mehr als 50 Ländern bei der Entwicklung der Landwirtschaft.
    Sein Buch „L’Afrique noire est mal partie“, das 1962 erschien, wurde zum Bestseller. Als am 2. April 1974 Staatspräsident Georges Pompidou überraschend starb, wurden vorgezogene Neuwahlen ausgerufen. Der streitbare Umweltschützer trat als Kandidat an, gegen Valéry Giscard d’Estaing und François Mitterrand, und gewann 1,32 Prozent der Stimmen. Dumont war 1998 eines der Gründungsmitglieder der Organisation Attac und gilt bis heute als Vater der französischen grünen Partei Les Verts. Trotz seiner Verdienste im Bereich der politischen Ökologie starb er kaum noch beachtet im Jahr 2001 im Alter von 97 Jahren. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 11.02.2017 arte

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Sendetermine

So. 12.04.2020
03:15–03:40
03:15–
Do. 08.02.2018
11:50–12:15
11:50–
Mo. 22.01.2018
06:15–06:45
06:15–
Sa. 13.01.2018
17:35–18:00
17:35–
Do. 02.03.2017
11:10–11:50
11:10–
Sa. 11.02.2017
16:25–16:50
16:25–
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