Unterwegs beim Nachbarn Folge 42: Naturweine in Südtirol – Der kompromisslose Genuss
Folge 42
42. Naturweine in Südtirol – Der kompromisslose Genuss
Folge 42
Seit einigen Jahren wird in Südtirol eine heftige Diskussion über den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft geführt. Das Dorf Mals hat sogar eine Volksbefragung abgehalten. Die Bevölkerung hat sich mehrheitlich für eine „Glyphosatfreie Gemeinde“ ausgesprochen. Seither spricht man vom „Wunder von Mals“. Das ganze betrifft vornehmlich den monokulturellen Obstanbau, der sich vom oberen Vinschgau bis nach Verona hinzieht. Im Schatten dieser Debatten haben einige Weinbauern – und es werden jährlich mehr – sanft und leise auf Pestizide verzichtet. Dabei betrifft dies sowohl Großbetriebe, wie Lageder oder Manincor, die weltweiten Ruf genießen, als auch viele kleinere Winzer. Die Vinifizierungsmethoden gehen da bei einigen viel weiter als es die üblichen
Bio-Richtlinien vorsehen. Der Ausbau in Amphoren oder in speziellen Holzfässern sind nur einige Beispiele. Man spricht hier von Naturweinen, die europaweit – vor allem in Österreich, Slowenien, Kroatien, Italien und Frankreich – eine große Anhängerschaft haben. Südtirol könnte da schon bald eine Vorreiterrolle einnehmen, auch deshalb, weil diese Weine einen vielfach höheren Verkaufspreis erzielen. In der Dokumentation, gestaltet von Hartwig Mumelter, kommen insgesamt sechs Südtiroler Weinbetriebe vor, die zwar dasselbe Ziel verfolgen, aber einen völlig unterschiedlichen Weg eingeschlagen haben. Die Winzer wurden im Jahreszyklus bei ihrer Arbeit begleitet, die sowohl im Weinberg als auch im Keller viel aufwendiger ist, als im konventionellen Weinbau. (Text: ORF)