Schon der Klang ihrer Namen lässt an Traumstrände denken, an Gewürze und Geschichten aus Tausendundeiner Nacht. Die fünfteilige Dokumentarfilmreihe „Über den Inseln Afrikas“ begleitet fünf international renommierte Fotografen auf den Inseln rund um den schwarzen Kontinent – Sansibar, Mauritius, Madagaskar, São Tomé & Príncipe und den Kapverden. Auf der Suche nach spektakulären Perspektiven für ihre Luftbilder, Geschichten und Porträts scheuen die Fotografen kein Risiko und benutzen außergewöhnliche Transportmittel – vom motorisierten Fallschirm bis hin zum fliegenden Gummiboot, das an Land und auf dem Wasser landen kann. Im Auftrag internationaler Zeitschriften und Agenturen hat Ami Vitale als Fotojournalistin über 75 Länder der Erde bereist. Ihre Bilder wurden in Museen und Galerien ausgestellt und von Magazinen wie National Geographic, Time, Newsweek und Geo veröffentlicht. Nun startet Ami zu einem ganz besonderen Abenteuer. Auf Madagaskar arbeitet sie an einem Fotoband über die Inseln vor Afrika. Für ihre Fotos ist sie oft auch in Krisengebieten unterwegs, denn für sie zählt nicht allein die Schönheit eines Motivs, sondern vor allem die Geschichte dahinter. Auf Madagaskar will sie ergründen, was es heißt Madagasse zu sein. Ami beginnt ihre Suche auf der ehemaligen Pirateninsel Nosy Bé im Nordwesten des Landes. Gemeinsam mit dem französischen Skipper Nicholas segelt sie die zerklüftete Küste entlang bis ins
Reich eines Königs der Sakalava-Kultur. Das tägliche Leben der Madagassen wird durch Verbote und Tabus geregelt, die für Fremde oft unsichtbar sind. Je nach Volksgruppe kann es verboten sein, ein Chamäleon zu berühren, über Krokodile zu sprechen oder donnerstags zu arbeiten. Bewaffnet nur mit ihrer Kamera und einigen frisch gelernten Vokabeln der lokalen Sprache wagt sie sich in Dörfer, in die sich selten Fremde verirren. Die Frauen zeigen Ami wie man Wassereimer auf dem Kopf balanciert, Getreide aussiebt und sich unter der gleißenden Sonne Afrikas eine schöne Haut bewahrt. Beim großen Ahnenfest der Sakalava begegnet Ami den Geistern verstorbener Dorfbewohner. Sie muss lernen, dass das Chamäleon Unheil bringt und der nächtliche Schrei der Lemuren durch Mark und Bein geht. Schließlich gelingt es ihr sogar, eine Privataudienz bei König Momad zu bekommen, einem der letzten Könige Madagaskars. In Diego begegnet Ami John, einem Edelsteinhändler. Er führt sie zu den Saphirminen, wo Glücksritter jeden Tag ihr Leben riskieren in der Hoffnung auf den ganz großen Fund. Mit seiner kleinen Propellermaschine bringt der Pilot Yves sie ins Hochland Madagaskars, im Herzen der Insel. Auf dem Flug gelingen ihr atemberaubende Luftaufnahmen. In der Hauptstadt Madagaskars, Antananarivo, setzt sich für Ami das Bild langsam zusammen. Sie trifft den Musiker Rajéry, der ihr noch ein letztes Geheimnis verrät – über den Klang Madagaskars, der mitten ins Herz trifft. (Text: WDR)