Bei Holger Pfuhl aus Sereetz/Ostholstein wird es öfter mal laut, denn hier geben Kettensägen oder Rasenmäher den Ton an. Der selbstständige Kleinunternehmer wartet, repariert und verkauft in seiner Sereetzer Werkzeugkiste gebrauchte Forst- und Gartengeräte. „Dabei hör ich oft, das sei eigentlich nicht zeitgemäß in unserer Wegwerfgesellschaft. Aber die Leute haben einfach immer weniger Geld. Da muss ja einer so was machen“, erzählt der gelernte Maurermeister. Inzwischen hat sich Holger Pfuhl einen Namen als „Gartengeräte-Guru“ gemacht. Er repariert fast alles, manchmal sogar, während die Leute darauf warten. Es sind vor allem Sachen, die andere schon aufgegeben haben. Dafür ist der 55-Jährige weithin bekannt,
genau wie für sein umfangreiches Ersatzteillager. In Hochzeiten stapeln sich schon mal bis zu 500 Rasenmäher und ebenso viele Kettensägen meterhoch, und zwar in Holgers eigenem Garten. Nach dem Auszug seiner Frau hat der zweifache Vater den Werkstattbetrieb kurzerhand in seinem Zuhause eröffnet. Seitdem lebt er zwischen Gartengeräten und Ersatzteilen und das, ohne jemals den Überblick zu verlieren. Damit das auch so bleibt, versucht Holger Pfuhl jeweils zum Saisonwechsel einmal groß aufzuräumen und Altgeräte zu entsorgen, besonders im Frühjahr und Herbst. Und dennoch stellt sich jedes Jahr von Neuem die Frage: Hat Holger Pfuhl zu viele Rasenmäher und Kettensägen? Oder einfach nur zu wenig Platz? (Text: NDR)