Typisch! Folge 263: Moin, moin Housam! Ein Syrer packt an
Folge 263
Moin, moin Housam! Ein Syrer packt an
Folge 263 (30 Min.)
Housam Abo Essa (28), Flüchtling aus Syrien, hilft als Projektbotschafter für Integration, kämpft um einen Ausbildungsplatz in Hamburg und will seine in Europa verstreute Familie bald wieder zusammenzuführen. Das ist alles gar nicht so einfach, doch Housam gibt nicht auf. „Ich möchte als Flüchtling der Gesellschaft etwas zurückgeben“, sagt Housam aus Damaskus. Als Botschafter eines Patenprojekts hilft er anderen Flüchtlingen, sich in ihrer neuen Heimat Hamburg zu integrieren. Hierzu finden regelmäßig Kennenlernabende zwischen Flüchtlingen und potenziellen deutschen Paten in den Räumen des Sozialdienst katholischer Frauen in Altona statt. Housam vergleicht diese Abende mit einem Speed-Dating: „Hier muss man auch schauen, ob die Chemie stimmt“. Der 28-Jährige lebt seit anderthalb Jahren in Deutschland, ohne seine Familie. Diese wurde durch die lange Flucht zerrissen. Seine Eltern, zwei Brüder und zwei Schwestern
leben nun verstreut in Ägypten, Schweden und Deutschland. Seine jüngere Schwester Aya leidet unter MS und sitzt in Kairo fest. Housams sehnlichster Wunsch ist es, seine Liebsten wieder zusammenzuführen. Doch die Diskussionen um den Familiennachzug von Flüchtlingen legen ihm Steine in den Weg. Täglich skypt er dazu mit seinen Geschwistern. Housam ist ein motivierter und ehrgeiziger Mann. In Damaskus machte der Syrer einen Abschluss in BWL, den Deutschkurs B1 hat er mit 98 von 100 Punkten bestanden, mit Unterstützung seiner Patin Susanne Drexl. Gemeinsam haben die beiden eine kleine Wohnung in Hamburg-Bramfeld für Housam gefunden, und nun steht sogar ein Job in Aussicht. Neben der Familienzusammenführung ist Housams größte Motivation: „Ich möchte so schnell wie möglich mein eigenes Geld verdienen.“ Der Film aus der Reihe „Typisch!“ begleitet Housam während seines ersten Arbeitstages in einem Hamburger Unternehmen. (Text: NDR)