Seine Schatzkammer ist ein Kühlraum: 140 alte und neue Kartoffelsorten beherbergt Karsten Ellenbergs Genbank auf seinem Traditionshof in Barum. Als Retter der Kartoffelsorte „Linda“ wurde der kämpferische Landwirt weit über die Grenzen seines 500-Seelen-Dorfes bekannt. Heute züchtet Ellenberg selber neue Knollensorten und schaut täglich im betriebseigenen Treibhaus nach dem Rechten, um zu gießen, auszulesen oder Bienendienste zu leisten: Per Hand verteilt der 52-Jährige den im Feld gesammelten Blütenpollen auf seine Zuchtpflanzen. Früher wurde Ellenberg für seine Idee verlacht, heute geben ihm fünf selbst
gezüchtete Kartoffelsorten Recht. Wie das Gärtnern, ist auch die Leidenschaft für die Jagd ein Erbe seiner Vorfahren, das Ellenberg jedoch erst vor gut zwei Jahren für sich entdeckte. Seitdem verbringt er jeden freien Abend im Feld oder auf dem Hochsitz. Unter der Anleitung seines 88-jährigen Mentors, eines erfahrenen Jägers, wird der zielstrebige Chef von neun Mitarbeitern selbst wieder zum Schüler. Das Porträt aus der Reihe „Typisch“ zeigt einen kämpferischen Landwirt, der moderne Methoden nutzt, der Tradition trotzdem verhaftet ist und sich ein Leben ohne Knollen nicht vorstellen kann. (Text: NDR)