Das Fleisch seiner Schnucken schmeckt so zart, weil der Biobauer sie mit sattem Gras füttert und nicht mit Heidekraut. Das hat der ehemalige Architekt im Laufe der Zeit über Schnucken gelernt und zum Beispiel auch, wie lange ein Bock in der Herde sein darf, oder wie man Klauen schneidet. Vor zwanzig Jahren hat er sich entschieden, sein Leben drastisch zu verändern, mit seiner Frau ins niedersächsische Balge zu ziehen und sich selbst zu versorgen. Die beiden pfeifen auf Komfort, leben mit „Plumpsklo“, Holzofen und einem
Gemüsegarten hinter der Küche. Sein Heidschnuckenfleisch vermarktet er direkt an die gehobene Gastronomie in ganz Niedersachsen. Die größte und mit dem Alter immer größer werdende Herausforderung für den Biobauern ist seine Liefertour, bis zu 800 Kilometer muss er an einem Tag schaffen. Die Dokumentation in der Reihe „Typisch“ zeigt den Bioschäfer zwischen den Welten seines einfachen Lebens auf dem Land und den Besuchen in eleganten Restaurants. Am Ende geht es immer um das Gleiche: Lebensqualität. (Text: NDR)