2025/2026

  • Folge 202 (30 Min.)
    Bild: Arte
    Tanzen macht glücklich, empathisch und hält fit, auch im Kopf – das kann Julia F. Christensen belegen: Die Neurowissenschaftlerin und ehemalige Profi-Tänzerin ist dem Geheimnis des Tanzes auf der Spur. Gerade untersucht sie, wie sich das Tanzen auf Kinder und Jugendliche auswirkt. Dafür begleitet sie die Arbeit der Hip-Hop-Company „Flying Steps“ mit Berliner Schülern. Für Benjamin Millepied, Superstar der Ballett-Szene und Choreograph des preisgekrönten Films „Black Swan“ heißt Tanzen, ganz im Augenblick zu sein, sich lebendig zu fühlen. Im Sommer 2025 bringt der ehemalige Direktor des Balletts der Pariser Oper nun mit „La Ville dansée“ die Stadt Paris zum Tanzen. Für die italienische Ballerina Carmen Diodato ist ein Leben ohne Tanz undenkbar. Als Kind wird bei ihr eine beidseitige Taubheit diagnostiziert. Obwohl viele es ihr zunächst nicht zutrauen, beginnt sie eine Tanzausbildung, tanzt nach viel Widerstand auf den größten Bühnen Italiens wie dem Teatro Massimo di Palermo und der Arena in Verona. Auch für die spanische Tänzerin Jone San Martín ist Tanzen eine Lebensentscheidung. Jahrzehntelang hat die Baskin in der Companie der amerikanischen Tanz-Ikone William Forsythe getanzt. Und auch nach dem Ende dieser Ära tanzt die inzwischen 59-Jährige weiter. Etwa im „Dance On Ensemble“, in dem Tänzer und Tänzerinnen jenseits der Vierzig zeigen, dass es keine magische Grenze fürs Aufhören geben muss. Der Tanz ist für Jone San Martín eine Sprache, mit der sie Dinge ausdrücken kann, für die es keine Worte gibt. Und: Tanzen macht sie glücklich! (Text: arte)
    Deutsche Streaming-Premiere Fr. 22.08.2025 arte.tvDeutsche TV-Premiere So. 24.08.2025 arte
  • Folge 203 (30 Min.)
    Viele verbinden mit Festivals: Schlamm, Bass, Party. Doch sie haben mehr als nur das zu bieten. Es bedeutet auch oft Abtauchen in fantastische Klangwelten, Flucht aus dem Alltag, eine temporäre Utopie. In der Fränkischen Schweiz trifft seit zwanzig Jahren musikalischer Eskapismus auf Politische Haltung. Das Klangtherapie-Festival ist ein Ort, der neben vielen spannenden Musik-Acts auch eine Plattform für politische Auseinandersetzung bietet. Gruppen veranstalten Workshops und das Rap-Duo LISÆ bringt mit QUEER-feministischen Texten die Tanzfläche zum Beben. Welche transformative Kraft haben Sinnlichkeit und bewusste Berührung, wenn es um utopische Entwürfe einer besseren Gemeinschaft geht? In der französischen Kleinstadt Bouville wird beim Chateau Perché Festival eine mittelalterliche Schlossanlage vier Tage lang zu einem Spielplatz der Sinne. TWIST lässt sich mit dem Besucher Quentin Renaux durch eine berauschende Mischung aus Kunst, Musik, Licht und Tanz treiben. Beim Circle of Leaves Festival im Odenwald wird in einer grünen Utopie im Einklang mit der Natur gefeiert. Star-DJ und Ökologe Dominik Eulberg verbindet sein DJ-Set mit einer Biodiversitäts- und einer Raupenshow. Eingebettet in die serbischen Karpaten verbindet das Pyramid Festival Mental Health, serbische Tradition und Psytrance. Die Healing Days sind geprägt von Ruhe und Achtsamkeit: Yoga, Meditation, traditionelle Behandlungen. TWIST taucht ein in diese „Gesellschaften auf Zeit“, in denen das Fantastische für ein paar Tage ganz nah an das Wirkliche rückt und fragt: Wonach suchen wir, wie fühlen sich diese Kurz-Utopien an und was nehmen wir davon mit zurück ins echte Leben? (Text: arte)
    Deutsche Streaming-Premiere Fr. 29.08.2025 arte.tvDeutsche TV-Premiere So. 31.08.2025 arte
  • Folge 204 (30 Min.)
    Scham ist eine komplizierte Angelegenheit: Wenn wir uns erfolglos, bloßgestellt oder unattraktiv fühlen, kann sie uns zurückwerfen „Es ist Arbeit, sich davon zu befreien“, sagt die österreichische Tänzerin und Choreographin Doris Uhlich. In ihrem Stück „more than naked“ schickt sie Tänzerinnen und Tänzer ohne Kleidung auf die Bühne. Der Körper wackelt und macht Geräusche. Nicht anzüglich, es ist ein Akt der Befreiung. Ohne Stoff ergeben viele Bewegungen erst Sinn, findet Uhlich. Das Leben der Leipziger Autorin Marlen Hobrack ist mehrfach von Scham geprägt. Aufgewachsen in einer Arbeiterfamilie in Ostdeutschland, im Plattenbau, mit einer Mutter, die zwei Jobs hatte und doch die Rechnungen nicht bezahlen konnte. Dafür schämte sie sich als Kind. Nach dem plötzlichen Tod der Mutter erfuhr Hobrack von deren Kaufsucht – ein Geheimnis, das diese aus Scham ihr Leben lang bewahrte. In ihrem Buch Erbgut schreibt die Autorin über die eigene Scham und das nach wie vor tabuisierte Phänomen. Der Künstler Clemens Krauss widmet sich in einem seiner intimsten Werke dem Erwachsenwerden. Für eine Ausstellung zum Thema Scham fertigte er einen lebensechten Silikonabguss seines eigenen 13-jährigen Körpers an. Scheinbar schamlos präsentiert er die nackte Hülle seines jugendlichen Ichs – und plädiert zugleich für die Scham, die er für unverzichtbar im menschlichen Miteinander hält. Schämen wir uns vielleicht für die falschen Dinge? Sind Rücksichtslosigkeit, Gier und Überkonsum nicht auch Zeichen einer immer unverschämteren Gesellschaft? Die bulgarische Künstlerin Maria Nalbantova untersucht in ihren Arbeiten die wachsende Schamlosigkeit – besonders im Umgang mit der Natur. „Twist“ begleitet sie in ein Sumpfgebiet, das durch Menschen zerstört und in das Abwasser geleitet wird. (Text: arte)
    Deutsche Streaming-Premiere Fr. 05.09.2025 arte.tvDeutsche TV-Premiere So. 07.09.2025 arte
  • Folge 205 (30 Min.)
    Der Traum des Autors Alexander Krützfeldt war ein selbst renoviertes Haus und eine glückliche Familie. Seinem Ziel schon ganz nah, zerplatzte dieser Traum und endete in einer Katastrophe. In seinem Buch erzählt er vom eigenen Scheitern und Weitermachen. Cassidy Toner zelebriert das Unperfekte in ihrer Kunst. Das Thema Scheitern zieht sich durch ihr gesamtes Schaffen. Eine ihrer Inspirationsquellen ist die Trickfilmreihe „Road Runner“. Darin versucht ein Coyote vergeblich, einen Vogel zu fangen, für die Amerikanerin Sinnbild des Scheiterns. In ihrer aktuellen Ausstellung in Basel zeigt sie unter anderem die „unfertige“ Installation „Back in 5 minutes“. Kaum jemand verkörpert das Scheitern so sehr wie die Figur des Clowns. Vom inszenierten Versagen lebt auch die Komik der Clowns im Zirkus Roncalli. Während Weißclown Gensi versucht Haltung zu bewahren, scheitern Canutito jr. und Clown Matute mit kindlicher Lust an sich selbst. Doch hinter dem anarchischen Chaos steckt großes Können. Und gerade Clowns helfen uns dabei, das Leben nicht zu ernst zu nehmen. Hester van Dijk und Reinder Bakker sind die kreativen Köpfe des Designstudios „Overtreders W“. Mit temporären Projekten hinterfragen sie das Streben der Baubranche nach vermeintlich perfekten Gebäuden. Für das Arcadia-Festival in Leeuwarden haben sie das Bouwurk, ein Gemeinschaftshaus, entworfen, geschaffen überwiegend aus recycelten Materialien. Jeder, egal welcher Herkunft, konnte mitmachen. Ziel des Projekts war kein vollendetes Gebäude, sondern der Prozess des Ausprobierens. (Text: arte)
    Deutsche Streaming-Premiere Fr. 12.09.2025 arte.tvDeutsche TV-Premiere So. 14.09.2025 arte
  • Folge 206 (30 Min.)
    Was ist der Reiz daran sich extremen Herausforderungen auszusetzen? Warum ans Limit gehen? Warum lebensgefährliche Orte aufsuchen? Die deutsche Vulkanologin und Expeditionsfotografin Ulla Lohmann wagt sich an einen Ort, der für Menschen eigentlich tabu ist: in den Krater eines aktiven Vulkans. 20 Jahre lang hat sie hart daran gearbeitet, um endlich am Ufer eines brodelnden Lava-Sees zu stehen. Ihre Fotografien zeigen nicht nur die Naturgewalten, sondern auch ihre persönliche Auseinandersetzung mit Ängsten und Herausforderungen in Extremsituationen. Im extremen Spannungsfeld zwischen Zeugenschaft und Selbstschutz bewegt sich Daniel Etter, Pulitzer-Preisträger und Kriegsfotograf. Er dokumentiert menschliches Leid in Afghanistan, der Ukraine oder Syrien. Die preisgekrönte polnische Dokumentarfilmerin Eliza Kubarska widmet ihr Werk Bergsteigerinnen und Bergsteigern, die alles riskieren – darunter die Ikone Wanda Rutkiewicz, die 1992 am Kangchenjunga verschwand. Kubarska will herausfinden, was Menschen in Extremsituationen über sich selbst erfahren. Der französische Choreograph Rachid Ouramdane untersucht in seinen Inszenierungen das Spannungsfeld zwischen Verletzlichkeit, Körper und Grenzerfahrung. In seiner aktuellen Bühnenschau „Corps Extrèmes“ bringt er Tänzer, Akrobaten und Extremsportler zusammen, die der Schwerkraft trotzen. Einen Schritt weiter geht Sōhei Kimya aus Paris. Kimya macht Performancekunst. Das Werk verankert die Vorstellung, dass die Auseinandersetzung mit Extremen nicht nur eine Frage von Gefahr ist – sondern auch ein existenzielles, fast heiliges Unterfangen. (Text: arte)
    Deutsche Streaming-Premiere Fr. 19.09.2025 arte.tvDeutsche TV-Premiere So. 21.09.2025 arte
  • Folge 207 (30 Min.)
    Forever young – wer will das nicht sein? Ein Traum, der heute Milliarden bewegt. Was einst als spleeniges Hobby der Superreichen im Silicon Valley begann, ist inzwischen zum globalen Trend geworden: Longevity, das Streben nach einem langen und gesunden Leben. Doch können wir das Altern aufhalten? Wie weit wollen wir gehen? Worin liegt das Geheimnis des glücklichen Altwerdens? (Text: arte)
    Deutsche Streaming-Premiere Fr. 26.09.2025 arte.tvDeutsche TV-Premiere So. 28.09.2025 arte
  • Folge 208 (30 Min.)
    Kochen zwischen Glück und Stress: Von Tirana bis Marseille zeigt „Twist“, wie Essen, Kultur und Kulinarik unser Leben prägen. Der albanische Spitzenkoch Bledar Kola sucht das Glück in der Tradition. In seinem Restaurant Mullixhiu in Tirana verwandelt er einfache Bauernküche in feine Gourmetgerichte. Für ihn sind Kochen und Glück untrennbar verbunden – besonders, wenn er mit moderner albanischer Küche dem Image seines Landes neuen Glanz verleiht. Am Herd, sagt er, könne Arbeit „wie eine Therapie“ sein. Auf Sardinien lebt die britische Food-Autorin Letitia Clark („For the Love of Lemons“) eine andere Form von Glück: In ihrer Küche dreht sich alles um italienische Esskultur und das Kochen für ihre kleine Familie. Für sie steckt das Glück in der Einfachheit: ein Teller dampfende Pasta als Liebesbeweis. In Berlin bringt der Koch und Künstler Caique Tizzi Essen auf die Bühne. Zur Berlin Art Week erschafft er in seiner Performance Slices of Latitudes essbare Landschaften – Kochen als Kunst und Happening. Sein Glück liegt darin, dass Kochen für ihn Freiheit bedeutet. In Marseille zeigt das Gemeinschaftsprojekt Le Talus, wie stark Essen verbinden kann. Auf einem ehemaligen Bahngelände wird Gemüse angebaut, gemeinsam gekocht und gefeiert. Koch Antoine Latour, der hier oft hunderte Gäste versorgt, sagt: „Gesunde Ernährung ist der Anfang von Glück.“ Ob am Herd, im Atelier oder im Gemeinschaftsgarten – „Twist“ erzählt von Menschen in Europa, die durch Kochen ihr Glück suchen. (Text: arte)
    Deutsche Streaming-Premiere Fr. 03.10.2025 arte.tvDeutsche TV-Premiere So. 05.10.2025 arte
  • Folge 209 (30 Min.)
    Was macht uns depressiv? Warum fühlen wir uns niedergeschlagen, antriebs- und hoffnungslos, sind erschöpft, leiden an Ängsten, Überforderung, fühlen uns wertlos und schuldig und was hat das mit unserer Gesellschaft zu tun? Wie umgehen mit einer Krankheit, an der Viele leiden und die jeden treffen kann? Die immer noch ein Tabu ist und schambehaftet? Wie rauskommen aus der Depression? „Twist“ trifft Kulturschaffende, die sich kreativ und auf unterschiedliche Weise mit ihrer Erkrankung auseinandersetzen. Benji Reid, geboren 1966 in Manchester gilt als Pionier des britischen Hip-Hop mit internationalem Erfolg. 2011 erleidet er einen Zusammenbruch, Jahre der Depression und der Selbstvorwürfe folgen. In surreal- futuristisch inszenierten, Bewegung, Theatralik und Live-Photographie verbindenden Bildern verarbeitet er als schwarzer Brite seine Krankheit. Was macht junge Menschen in der Großstadt depressiv? Zukunftssorgen, Krisenmüdigkeit, Leistungsdruck und das Gefühl, nie genug zu sein. Diesem Lebensgefühl spürt die in Berlin lebende slowakische Filmemacherin Paula Durinova in „Action Item“ auf poetische Weise nach. Als sie anfing Musik zu machen, nahm sie Antidepressiva. Vor drei Jahren traf sie mit „Chanson triste“ den Ton einer Generation, die mentale Probleme offen ansprechen will: Yoa. Mit 26 ist sie der Shooting Star des französischen Pop und macht mit ihr Leben zu Kunst. Was Perspektivlosigkeit bedeutet und warum sie psychisch krank machen kann, davon erzählen die Bilder des 1990 im brandenburgischen Templin geborenen Fotografen Tino Zimmermann, in denen sich sein Lebensgefühl und das seiner Generation spiegeln. Wie umgehen mit Ängsten vor dem Klimakollaps, die auch zu Depressionen führen können? Valentina Karga, Designerin und Architektin hat Klimaemotionen künstlerisch verarbeitet, in ihrer interaktiven Installation „Well Beings“. (Text: arte)
    Deutsche Streaming-Premiere Fr. 10.10.2025 arte.tvDeutsche TV-Premiere So. 12.10.2025 arte
  • Folge 210 (30 Min.)
    Moritz Neumeier ist ein Star unter den Stand-up-Comedians: Wenn er vor 800 Menschen auf der Bühne steht, ist das kein Problem, sagt er. Wohl aber die nächste Gartenparty – da möchte er eigentlich nicht hin und schon gar nicht dort sprechen. Denn Moritz Neumeier ist introvertiert. Erst vor wenigen Jahren hat er diesen Begriff kennengelernt – und endlich verstanden, wie er tickt. Dabei ist introvertiert sein nichts Ungewöhnliches. Jeder Zweite gilt als introvertiert. Doch die Lauten dominieren. Stille gelten als uncool, werden als Kinder häufig gemobbt. Viele sehr talentierte Menschen sind introvertiert; wie Cécile Dormeau. Die Illustratorin und Künstlerin hat lange in Werbeagenturen gearbeitet, Großraumbüros und gemeinsames Brainstormen waren immer ein Graus für sie. Inzwischen arbeitet sie allein – produktiver und erfolgreicher denn je. Als genaue Beobachterin mit feinem Gespür für Scham und Tabus – und mit viel Humor. Der Schriftsteller Jan Costin Wagner weiß um die Vorzüge, nicht zu den Lauten zu zählen: Zuhören können, sich einfühlen, das sind für ihn Fähigkeiten, die aktuell besonders gefragt sind. Gerade ist er mit seinem neuen Roman „Eden“ auf Lesetour. Melanie Straub sieht ihr introvertiert sein mittlerweile als Stärke. Doch bis dahin war es ein langer Weg für die Film- und Theaterschauspielerin. Gerade steht sie im schrillen Bühnenstück „Sanatorium zur Gänsehaut“ auf der großen Bühne des Frankfurter Schauspiels. Schauspielerin und introvertiert – wie geht das zusammen? (Text: arte)
    Deutsche Streaming-Premiere Fr. 17.10.2025 arte.tvDeutsche TV-Premiere So. 19.10.2025 arte
  • Folge 211 (30 Min.)
    Snøhetta ist eines der profiliertesten Architekturstudios weltweit. Spektakuläre Bauten wie die Zentrale von Le Monde in Paris oder das Opernhaus in Oslo wurden hier entworfen. Beispiele dafür, wie im richtigen Umfeld sinnstiftendes Arbeiten gelingen kann. „Twist“ spricht mit Direktorin Jette Hopp darüber, wie New-Work-Prinzipien funktionieren, nicht nur architektonisch, sondern auch zwischenmenschlich und ökologisch. Der französische Filmemacher Nicolas Gourault hinterfragt die für uns unsichtbare menschliche Arbeit hinter der Entwicklung von KI. Sein Kurzfilm „Their Eyes“ hatte auf der Berlinale 2025 Premiere. Darin zeigt er die Arbeitsbedingungen von unterbezahlten Bildschirmarbeitenden im globalen Süden. Tag ein Tag aus klicken sie sich durch Straßenbilder des globalen Nordens und trainieren so selbstfahrende Autos. Heike Geißler rechnet in ihrem Essay „Arbeiten“ schonungslos mit der gegenwärtigen Situation ab und fordert ein Umdenken. Die Schriftstellerin wuchs in der DDR auf, als Kind eines Stahlarbeiters und einer Postangestellten, und wurde früh auf das Arbeitsleben eingeschworen. Als Erwachsene erlitt sie einen Burnout, aus dem sie sich lesend herauskämpfte. Die Schweizer Indie-Folk-Band Black Sea Dahu will sich treu bleiben und bindet sich deshalb nicht an ein großes Musiklabel. Die Band organisiert alles selbst, von Social Media Posts über die Tourneeplanung bis zum Merchandise. Trotz ihres großen Erfolgs verdienen sie immer noch bescheiden – für sie der Preis für eine Arbeit, die sie erfüllt. (Text: arte)
    Deutsche Streaming-Premiere Fr. 24.10.2025 arte.tvDeutsche TV-Premiere So. 26.10.2025 arte
  • Folge 212 (30 Min.)
    Dicke Spinnen mit haarigen Beinen, die auf uns zu krabbeln. Die Angst vorm Kontrollverlust, wenn das Flugzeug abhebt oder der Abstand zur Erde zu groß wird. Die Furcht, dass hinter einem Symptom eine lebensbedrohliche Krankheit lauern könnte. Angst ist ein mächtiges Gefühl – sie verändert die Wahrnehmung und lässt uns an unserer Sicherheit zweifeln. Aber was, wenn die Panik nicht weggeht, wenn sie den Alltag bestimmt und man damit leben muss? Kann man das Fürchten lernen? Der Musiker Nicholas Müller musste seine erfolgreiche Karriere mit der Band Jupiter Jones beenden, weil er unter einer Angststörung litt. Seine Panikattacken kamen völlig unvermittelt und verfolgten ihn bis auf die Bühne – Auftritte vor Menschenmengen wurden zum Risiko – für ihn und die Band. Wie geht es ihm heute? Und wie hat er es gelernt, seine Angst auszuhalten? Und wie gehen andere Künstlerinnen und Künstlern damit um? In seinen wilden Illustrationen taucht der Zeichner Nandovan Arb tief in die eigene Seelenwelt ab. Seine Angsträume malt er in schillernden Farben. In seinen preisgekrönten Büchern scheinen sie für die Betrachter lebendig zu werden. Ana Vujic hält in ihren großformatigen Zeichnungen vor allem den beängstigenden Zustand der Welt fest. Dauerkrisen, Krieg, Katastrophen – in ihren schroffen Kohlebildern und verrätselten Figuren macht sie ihre Ängste sichtbar. Der Puppenspieler und Philosoph Stephan Wunsch fragt sich in seinem Buch „Verrufene Tiere“, warum bestimmte Kreaturen uns Menschen so sehr ekeln oder ängstigen: Spinnen, Haie, Geier – was lösen sie in uns aus und warum? Sein Buch aber zeigt auch: Für manche Ängste können wir gar nichts. (Text: arte)
    Deutsche Streaming-Premiere Fr. 31.10.2025 arte.tvDeutsche TV-Premiere So. 02.11.2025 arte
  • Folge 213 (30 Min.)
    Was steckt hinter dem „Cuteness“-Phänomen? Ein Rückzug ins Kuschelige angesichts der Bedrohungen durch Klima, Krisen und Kriege? „Twist“ trifft Künstler, Designer und die Kulturwissenschaftlerin Annkathrin Kohout, die das Phänomen erforscht. Jimmy Paul ist Fashiondesigner in Amsterdam, bekannt für Klamotten aus Kuscheltieren. Auch Rihanna und Lady Gaga tragen seine extravaganten Kostüme. Das Designerduo Supertoys Supertoys aus Rotterdam hat eine Mission: Das Niedliche soll die Welt erobern, das Leben ist hart genug. Und so designen sie süße Möbel, freundliche Objekte und bringen „Softness“ in die Welt. Auch die Architektur der großen „Cute“-Ausstellung in der Kunsthalle von Rotterdam haben sie mitgestaltet. Niedlichkeit muss nicht soft sein: Der deutsche Bildhauer Stefan Rinck erschafft putzige Monster aus tonnenschwerem Gestein. Er nennt sie selbst „monumental niedlich“. Studio Maky bringt „Cuteness“ in den Alltag, gestaltet fröhliches Design für den öffentlichen Raum und verschönerte sogar schon ein „WC-Wunderland“. Der Kawaii-Style prägt auch japanische Popmusik. Die Sängerin Mion ist ein J-Pop-Idol. Ihr Image ist niedlich, unschuldig, feminin. Dazu gehören Rüschenkleider und der Gesang in höchsten Tönen. „Twist“ hat sie bei einem Auftritt auf der Japan-Convention in Liège begleitet. (Text: arte)
    Deutsche Streaming-Premiere Fr. 07.11.2025 arte.tvDeutsche TV-Premiere So. 09.11.2025 arte
  • Folge 214 (30 Min.)
    In einer Welt, die lauter, kälter und unübersichtlicher geworden ist, wächst das Bedürfnis nach Geborgenheit, nach Orten, die uns Halt geben, nach Ritualen, die Struktur schaffen. „Coziness“ ist Ausdruck einer tiefen Sehnsucht: nach Sicherheit in unsicheren Zeiten, nach emotionaler Nähe in einer fragmentierten Welt. „Twist“ trifft Künstlerinnen und Künstler, die dieses Gefühl ganz unterschiedlich erforschen. Der Kölner Game-Designer David Wildemann, schuf mit seinem Spiel „Tiny Bookshop“ eine digitale Welt der Ruhe und ist so Teil eines weltweiten Booms sogenannter „Cozy Games“. Der schottische Schriftsteller Martin Walker war früher als Journalist in der ganzen Welt unterwegs. Er schreibt seit fast zwanzig Jahren „Cozy Crimes“, lange bevor das Genre diesen Namen bekam. Die Leipziger Malerin Oskar Rink schuf sich mit ihrem Atelier einen kreativen Kokon, einen Raum, in dem sie Geborgenheit und Schutz findet. Der Tänzer und Choreograph Léo Walk macht das fragile Gleichgewicht zwischen Geborgenheit und dem Drang sich hinauszubewegen in seinem Stück „Maison d’en face“ körperlich erfahrbar. Der schwedische Musiker Sebastian Mullaert baute sich im Wald ein Holzstudio, einen stillen Rückzugsort, in dem Klang und Stille, in Balance treten, fern der Clubwelt. (Text: arte)
    Deutsche Streaming-Premiere Fr. 14.11.2025 arte.tvDeutsche TV-Premiere So. 16.11.2025 arte
  • Folge 215 (30 Min.)
    Europa trinkt so viel Alkohol wie keine andere Region der Welt. Zum Ende des Jahres und an den Festtagen frohlocken die Prozente. Aber viele haben heute das Bedürfnis, weniger zu trinken. „Dry January“ oder „Sober October“ erzählen davon. Besonders die Gen Z konsumiert weniger als Generationen vor ihr. #Sobercurious: Eine neue Lust an der Abstinenz? Künstler und Künstlerinnen thematisieren die Macht von Alkohol und wie sie sich ihre Autonomie zurückholen. Rap-Musiker Disarstar ist gerade mit seinem Album „Hamburger Aufstand“, das er mit null Prozent produziert hat, auf Tour. Für den Rapper ist Abstinenz kein Verzicht. Eher habe er, als er noch trank, auf zu viel verzichten müssen. Christine Koschmieder hat ihre Sucht sehr bewegend in ihrem autofiktionalen Roman „Dry“ erzählt. Die meisten Frauen trinken Alkohol, und viele von ihnen, gerade die „High-Performerinnen“, tun das in bedenklichem Maße. Tendenz: steigend. Koschmieder beschreibt die Befreiung, die ihr gelungen ist – in ihrem Leben und dem Schreiben. Was sollen wir dann trinken? Benoît d’Onofrio ist der erste „Sobrelier“ Frankreichs. Ein Sommelier, der nüchtern (französisch „sobre“) bleibt? Mit seinen Drinks sorgt er für Égalité im Glas durch exquisite alkoholfreie Getränke. Wo früher Champagner floss, soll in Zukunft mit seinen „Sobrevages“ angestoßen werden – ohne den Kater danach. Werden wir bald ganz auf Alkohol verzichten? Songwriter Martin Bechler, Frontmann der Independent-Band Fortuna Ehrenfeld, ist ein Genießer. Er hat zusammen mit einem Winzer seine eigene Cuvée hergestellt und einen Roman über Wein geschrieben. Doch heute beweist der Musiker, dass Rausch auch anders geht. (Text: arte)
    Deutsche Streaming-Premiere Fr. 21.11.2025 arte.tvDeutsche TV-Premiere So. 23.11.2025 arte
  • Folge 216 (30 Min.)
    Harter Techno und Leichtigkeit – für DJ Anna Reusch kein Widerspruch. „Twist“ begleitet sie zum Amsterdam Dance Event, wo sie mit leichter Hand und lauten Beats die Menge bewegt. Privat findet sie Ruhe auf einem Hof in Dänemark, zwischen Pferden, Katzen und Hunden. Der Rhythmus des Landlebens hilft ihr, nach Partynächten Kraft zu tanken. In „Twist“ erzählt sie, wie schwer es ist, sich als Techno-DJ die eigene Leichtigkeit zu bewahren. In Berlin versucht Illustrator Christoph Niemann („The New Yorker“, „Sunday Sketches“) der Schwere zu entkommen. „Dieses Zen-Gefühl der Leichtigkeit suche ich – aber das ist nicht meine Stärke“, sagt er. Seine Kunst wirkt dennoch spielerisch und leicht, auch wenn der Weg dorthin frustrierend sein kann. Durchhalten, weitermachen – bis die gute Idee kommt. Das Horst-Janssen-Museum Oldenburg zeigt seine Solo-Schau „Randnotizen“. Wenn Max Richter auf der Bühne des Opernhauses Zürich zum Sprung ansetzt, spürt man, wie viel Disziplin dahintersteckt. Die nonbinäre Ballerina tanzt Solorollen beim Ballett Zürich und weiß, dass scheinbare Leichtigkeit harte Arbeit ist. In „Oiseaux Rebelles“ zeigt sie, wie innere Freiheit entsteht, wenn Körper und Kopf im Einklang sind. In Paris baut der Künstler Vincent Leroy Gebilde, die mit Wind, Sonne und Wolken spielen und die Umgebung reflektieren. Seine kinetischen Installationen wirken schwerelos. Eigene Leichtigkeit findet er beim Fahrradfahren an der Seine – am liebsten freihändig. „Twist“ zeigt vier Wege zur Leichtigkeit – und warum sie gerade dann entsteht, wenn man bereit ist, loszulassen. (Text: arte)
    Deutsche Streaming-Premiere Fr. 28.11.2025 arte.tvDeutsche TV-Premiere So. 30.11.2025 arte
  • Folge 217 (30 Min.)
    Isaac Cordal erzeugt mit seiner kleinen Kunst große Wirkung. Der Spanier hat eine spezielle Form der Streetart entwickelt. In seinem Atelier in Bilbao fertigt er Miniaturmenschen, die er in absurde Situationen bringt und diese fotografiert. Etwa einen Mini-Anzugsträger, der mit gelber Bade-Ente in einer Pfütze schwimmt. Auf dem Foto sieht es dann so aus, als versinke die Stadt im Meer. Mit seiner Arbeit möchte er zum Nachdenken anregen, über virulente gesellschaftliche Themen wie die Klimakrise oder Einsamkeit. Katharina Raab erschafft filigrane Fantasie-Welten und postet ihre Werke auf Social Media. Gerade hat sie einen alten Flohmarktkoffer in ein eigenes Universum verwandelt. Das langsame Arbeiten im Kleinen ist für sie auch Rebellion – ein Gegenentwurf zur schnelllebigen Leistungsgesellschaft. Ihren Erfolg auf TikTok und Instagram nutzt sie auch dafür, Haltung zu zeigen, denn Kunst ist für sie auch immer politisch. Winzig kleine Bakterien macht sich der Künstler Wolfgang Ganter zunutze. Sie sind seine kreativen Helfer. Für die Reihe Works fotografierte er historische Gemälde und infizierte die Dias beim Entwickeln mit Bakterien – mit unvorhersehbarem, bizarr-schönem Ergebnis. Das veränderte Dia lässt er auf Gemäldegröße drucken und macht so Vorgänge im Kleinen im Großen sichtbar. Mini-Porträts der großen Liebe, im Medaillon oder auf Ringen, waren im 17. und 18. Jahrhundert en vogue. „Man konnte sie ans Herz drücken, sie küssen oder im Rocksaum verschwinden lassen“, erzählt Bernd Pappe. Mit unglaublicher Präzision restauriert der Kunsthistoriker solch kostbare Miniaturen unter dem Mikroskop. (Text: arte)
    Deutsche Streaming-Premiere Fr. 05.12.2025 arte.tvDeutsche TV-Premiere So. 07.12.2025 arte
  • Folge 218 (30 Min.)
    Inmitten von gesellschaftlicher Überforderung und digitalem Dauerrauschen scheint das Gedicht plötzlich eine neue Sprache für unsere Zeit zu bieten, persönlich, politisch, präzise. „Twist“ fragt: Warum trenden Rilke und andere Dichter? Was sagt der neue Lyrik-Hype über uns aus? Und wie klingt Dichtung, wenn sie heute auf der Bühne, im Netz, in Popsongs oder auf der Straße entsteht? Der britische Musiker Kae Tempest erzählt, warum Menschen derzeit Worte suchen, die Verdichtung und Klarheit bieten. Qualitäten, die Rilkes Texte seit Generationen auszeichnen. Die französische Dichterin Nathalie Man macht deutlich, wie Lyrik im öffentlichen Raum wirken kann. Ihre Straßengedichte im Stadtbild von Bordeaux greifen soziale Themen auf. Sie knüpfen an Rilkes Idee an, dass Poesie unmittelbar und persönlich sein darf. Die Lyrik der Pariserin Kiyémis handelt von Rassismus, Körperbildern und Selbstbestimmung. Ihre Texte machen deutlich, dass Poesie auch heute gesellschaftliche Fragen präzise benennen kann. Die Medienkünstlerin Katia Sofia Ditzler übersetzt Gedichte ins Digitale und zeigt, wie die poetische Sprache zwischen Film, KI und Social Media neue Formen findet. Der österreichische Musiker Ariel Oehl beschreibt, warum Rilkes Sprache gerade auf TikTok wieder auftaucht und wie ihre Klarheit und Emotionalität sich mit Popmusik verbinden lassen. Was verrät dieses Rilke-Revival nun über unsere Gegenwart? Und warum greifen viele gerade jetzt wieder zu Gedichten? (Text: arte)
    Deutsche Streaming-Premiere Fr. 12.12.2025 arte.tvDeutsche TV-Premiere So. 14.12.2025 arte
  • Folge 219 (30 Min.)
    Deutsche Streaming-Premiere Fr. 09.01.2026 arte.tvDeutsche TV-Premiere So. 11.01.2026 arte
  • 30 Min.
    Deutsche Streaming-Premiere Fr. 23.01.2026 arte.tvDeutsche TV-Premiere So. 25.01.2026 arte
  • Deutsche Streaming-Premiere Fr. 30.01.2026 arte.tvDeutsche TV-Premiere So. 01.02.2026 arte

zurück

Erhalte Neuigkeiten zu TWIST direkt auf dein Handy. Kostenlos per App-Benachrichtigung. Kostenlos mit der fernsehserien.de App.
Alle Neuigkeiten zu TWIST und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn TWIST online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Hol dir jetzt die fernsehserien.de App